Thread über den MdB, der in Rage gerät wegen des #IchBinAntifa

Datum: 29.07.2019

1) Der Bundestagsabgeordnete der neofaschistischen AfD Jürgen Braun hat sich langsam in Rage getwittert. Hier nur einige Beispiels von tweets und retweets, die alle mit dem Hashtag IchBinAntifa versehen sind.

2) Natürlich ist „Die Antifa“ keine einheitliche Bewegung oder Organisation, schon gar keine terroristische Vereinigung.

3) Das ist rechten Hetzer*innen, wie Jürgen Braun, Philipp Plickert oder Götz Frömming, ebenfalls MdB der AfD, durchaus bewusst.

4) Sie sind auch nicht ~dumm~, unwissend oder ~lächerlich~, denn sie wissen sehr genau was sie tun, sagen und schreiben. Abgesehen davon, dass sie die Hufeisen~theorie~ verstärken, die in der Mitte sowieso tief verankert ist, geht es hier um sehr viel mehr.

5) Wenn Jürgen Braun derartiges twittert,

6) sollten allen die Haare zu Berge stehen, denn die AfD ist mit 91 Abgeordneten im Deutschen Bundestag vertreten und hat viele Schnittstellen mit der Union (CDU und CSU), die gleich 246 Sitzen inne hat.

7) Die WerteUnion ist eine der Schnittstellen, die Desiderius-Erasmus-Stiftung ebenfalls. Hier sind gleich zwei CDU-Mitglieder vertreten, nämlich Wolfgang Ockenfels und Max Otte.

8) Partnerorganisationen der WerteUnion sind die Christdemokraten für das Leben, der Berliner Kreis und Konrads Erben, die Altstipendiat*innen der Konrad Adenauer Stiftung (KAS).

9) Sie alle vertreten, auch die KAS, Positionen, die sie ~Werte~ nennen, die mit denen der AfD übereinstimmen, z.B. zum Thema Schwangerschaftsabbruch, sind gleichermaßen misogyn, um nur zwei Beispiele aufzuführen.

10) Dies wird aber kein Infothread wie gewöhnlich, denn ich will darauf hinaus, dass diese 337 Abgeordnete im Deutschen Bundestag Gesetze verabschieden, Untersuchungsausschüsse ablehnen können

11) und sie können an Daten gelangen, wie z.B. Adressen, Emails überwachen und was weiß ich noch, denn sie sitzen jetzt an den Schaltstellen.

12) Und von der SPD, dem Bollwerk gegen den Rassismus, wie sie einst großspurig tönten, ist nichts zu erwarten geschweige denn zu hören, aber so gar nichts.

13) Von der ~Mitte~ auch nichts. Von dem Staat auch nichts. Was also tun? Vermutlich ist das Meiste eh schon bekannt. Trotzdem.

14) Zunächst könnt Ihr, falls das wer noch nicht tut, Eure Rechner und Emails verschlüsseln und was sonst noch geht. Seid misstrauisch oder werdet es. Achtet auf Eure Daten, auf das was Ihr anderen von Euch und Genoss*innen mitteilt. Immer vorsichtig sein und bleiben.

15) Verpixelt Fotos von Aktivist*innen. Das ist Unabdingbar. Und was auch immer gilt Anna, Acar, Arthur und Arved [und noch mehr Namen mit A] halten das Maul.
*Wisst schon*

16) Lernt Selbstverteidigung und seid auch mit jenen solidarisch, die sie anwenden. Stichwort: #nzsbxn

17) Und bildet Banden, Strukturen, Vernetzungen, am Besten autonome. Supported b_poc, poc, woc und seid solidarisch mit jenen, die tagtäglich gleich mehrfach betroffen sind von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Übergriffen und Angriffen.

18) Denn was Solidarität und Unterstützung mit mehrfach Marginalisierten betrifft geht noch sehr viel mehr.

19) Macht Euch bewusst, dass Weiß-sein Privilegien bedeutet und weiß-sein (Critical whiteness) einem besseren Verständnis im Weg stehen kann, nicht muss, aber es ist anstrengend das zu überwinden, also die Kartoffeln in Dir bzw. auch in mir.

20) Unterstützt dörfliche Strukturen. Auch da gibt es viel zu tun. Natürlich gehört auch Selfcare dazu und nur jede*r das was geht und möglich ist.