Hier beginnt Teil 4 der kleinen Reihe, die sich mit KiNC (Kingdom-minded Network Christianity) befasst. Also mit Organisationen und Gemeinden und Einzelpersonen, die es sich zum Ziel gesetzt haben das Königreich Gottes auf Erden herzustellen.
In diesem Teil steht das Gospel-Forum im Mittelpunkt. Denn das Gospel-Forum gehört auch zur KiNC-Landschaft.
Doch zunächst einige grundsätzliche Infos über die ideologische Ausrichtung des Gospel-Forums, als „Glaubensfabrik“ [14] in der Homosexualität verboten ist, Comic Teufelszeug sind und Kritik tabu ist.
Eine geradezu manische Ablehnung von Schwulen und Lesben sei gegeben. [15]
Wer homosexuell ist, darf kein Mitglied dieser Kirche werden und „Regelmässig schickt Wenz die Homosexuellen in seinen Predigten zum Teufel, und niemand käme auf die Idee, ihm zu widersprechen.“ [16]
Denn Dreh- und Angelpunkt der Gemeinde ist Pastor Peter Wenz, der nicht abwählbar ist, weil er persönlich von Gott eingesetzt worden sein soll. Wenz will eine Begegnung mit Gott gehabt haben, in dem dieser ihm gesagt haben will: „Peter, wenn ich dich als Pastor gesetzt habe, kann dich niemand absetzen.“ [17]
Das Gospel-Forum gilt als die größte freikirchliche Gemeinde Deutschlands, so die Kontextwochenzeitung.
Zitat: „Bis zu 4000 Menschen besuchen am Wochenende die Gottesdienste am Stuttgarter Pragsattel. Mehrmals im Jahr verlegt die Gemeinde ihre Gottesdienste in große Hallen, wie bei der „Holy Spirit Night“ im Oktober 2012 in der Porsche-Arena.“ [18]
Zum Gospel-Forum gehört das Revival College, eine Theologische Akademie und angeboten werden neben Gebet und Gottesdiensten und Festivals Abendkurse. Ach ja und Trainingscamps gibt es auch noch.
Aussteiger*innen berichten vom freundlichen Angenommensein und der Wertschätzung, die sie erfahren haben, die aber spätestens mit dem Eintritt endete.
Aussteiger*innen berichten, dass wer Kritik übe „mit Krankheit und in extremen Fällen sogar mit der Ankündigung des Todes eines lieben Menschen bedroht“ und dass das Privatleben der 4.500 Mitglieder in einigen Fällen „regelrecht ausspioniert“ werde. [19]
Etwa 2018 verließen schätzungsweise 1.800 Mitglieder das Gospel Forum wegen Peter Wenz als Leiter, allerdings nicht als Aussteiger*innen. Sie gründeten sechs neue Gemeinden im Raum Stuttgart und etwa 600 hätten sich unter dem Dach von „God in Life“ zusammengeschlossen. [20]
God in Life ist zwar nicht im Schaubild zu finden, kann aber dennoch dem Umkreis von KiNC zugeordnet werden, denn God in Life gehört zum Brothaus God in Life e.V., das seit vielen Jahren eine Gemeinde des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdÖR ist.
Und genau dieser Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden gehört zum Netzwerk der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) bzw. der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA). Wer sich das Schaubild in den vorangegangenen Teilen genauer anschaut, entdeckt mitten in der KiNC-Landschaft auch die Evangelische Allianz.
Bereits 2015 berichtete der Spiegel über Deutschlands erste Megachurch nach amerikanischem Vorbild. Über Pastor Wenz schrieb der Spiegel: „Seine Anhänger bekommen einiges geboten. Sie dürfen nicht nur Wunderheilungen erhoffen, sondern auch prophetische Botschaften sowie die göttliche Kunst des Zungenredens, die Wenz regelmäßig praktiziert.“ [21]
„Fast hilflos müssen die Bischöfe der schrumpfenden Amtskirche beobachten, wie Evangelikale in Sachen Ehe, Sex und Erziehung erfolgreich konservative Werte propagieren.“
Aber genaugenommen geht das Gospel Forum weiter.