Datum: 27.05.2019
1) Ein Thread über die FAZ mit etwas Verspätung.
2) Dass d. FAZ dem Youtuber Rezo vorwarf finanzielle Interessen zu verfolgen und dann einen Artikel verbreitete, der nur nach Anmeldung bzw. gegen Gebühren gelesen werden konnte, zeigt m.M.n. mehr als deutlich, dass es hier nicht um eine inhaltliche Auseinandersetzung ging.
3) Salopp formuliert wurde hier mit Dreck geworfen, denn die FAZ verdient seit Jahrzehnten gut an der Verbreitung von rechten Aufrufen, Inhalten oder Positionen. Und das nicht immer unbedingt auf die „anständige“ Art und Weise.
4) Ein Beispiel. Der Spiegel berichtete am 21.03.1994 unter der Überschrift: „Regierung SCHÜSSE AUS DER KISTE“, dass die Bundesregierung (Anm: Kohl als Bundeskanzler) mit Steuergeldern Wahlpropaganda betreibt.
5) In diesem Artikel ging es z.B. auch um einen Produktionszuschuss an den MDR in Höhe von 200.000 Mark.
6) Es wurde berichtet, dass dem Informationsdienst Privat Depesche (Teilnehmer*in der 1. AfD-Konferenz „freie“ Medien) eine sechsstellige Summe zur Verfügung gestellt werden sollte, um unauffällig Gerüchte zu streuen.
7) Auch die FAZ wurde in diesem Artikel erwähnt, weil sie im Wahljahr mit 340 Patenschaftsabonnements unterstützt worden war. Nachzulesen ist das alles hier: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13855486.html und anbei ein kleiner Ausschnitt als screenshot.
8) Ebenfalls verdient hat die FAZ am nationalistischen/revisionistischen Aufruf „8. Mai 1945 – gegen das Vergessen“, der von den „neuen“ Rechten Rainer Zitelmann, Ulrich Schacht und Klaus-Rainer Röhl initiiert wurde.
9) Der Aufruf bestand aus 128 verabscheuungswürdigen Worten, die in der FAZ am 7.5.1995 veröffentlicht wurden. Weder die Initiatoren, noch die Unterzeichnenden oder Redaktion haben sich dafür jemals geschämt oder sich davon deutlich distanziert.
10) Eine Abschrift vom Aufruf, wurde von der Webseite von Rainer Zitelmann entnommen, um mir die Gebühren für die FAZ zu ersparen.
»›Im Grunde genommen bleibt dieser 8. Mai 1945 die tragischste und fragwürdigste Paradoxie für jeden von uns. Warum denn? Weil wir erlöst und vernichtet in einem gewesen sind.‹ Die Paradoxie des 8. Mai, die der erste Bundespräsident unserer Republik, Theodor Heuss, so treffend charakterisierte, tritt zunehmend in den Hintergrund. Einseitig wird der 8. Mai von Medien und Politikern als ›Befreiung‹ charakterisiert. Dabei droht in Vergessenheit zu geraten, dass dieser Tag nicht nur das Ende der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft bedeutete, sondern auch den Beginn von Vertreibungsterror und neuer Unterdrückung im Osten und den Beginn der Teilung unseres Landes. Ein Geschichtsbild, das diese Wahrheiten verschweigt, verdrängt oder relativiert, kann nicht Grundlage für das Selbstverständnis einer selbstbewussten Nation sein, die wir Deutschen in der europäischen Völkerfamilie werden müssen, um vergleichbare Katastrophen künftig auszuschließen.«
11) Auch vom Appell für die Pressefreiheit (2006 Version III.), initiiert von der Jungen Freiheit gemeinsam mit Günter Zehm, einem extrem rechten ehemaligen Philosophieprofessor, bekannt geworden auch als Pankraz, hat die FAZ profitiert.
12) Dieser Appell (https://bkramer.noblogs.org/appell-fuer-die-pressefreiheit-version-iii/) erschien am 07.02.2006 und er wurde als Anzeige in der SZ und in der FAZ geschaltet, anlässlich der Verweigerung der Leipziger Buchmesse der Jungen Freiheit einen Stand zur Verfügung zu stellen.
13) Unterzeichnet wurde der Appell z.B. von Wolfgang Ockenfels, Alain de Benoist, Hans Hirzel, Klaus Peter Krause, (AfD und ehem. Leitender Redakteur der FAZ). Auch Joachim Fest, Historiker und ehem. Herausgeber der FAZ, gehörte zu den Unterzeichnenden.
14) Am 17.2.2006 teilte die JF mit, dass 1.500 Unterstützer*innen zusammengekommen seien und nutzte dann auch gleich die Gelegenheit, um Spenden für die Finanzierung der beiden Anzeigen zu bitten, was Einnahmen für die FAZ bedeutete.
15) Aber es geht nicht um Appelle und nicht um die JF, sondern um die Ausrichtung der FAZ und um deren Interessen.
16) Was schon die vielen Autor*innen aus dem Spektrum sog. „Neuer“ Rechter zeigen.
17) Darunter z.B. Martin Voigt, der 2015 für seine rechte Publizistik mit dem Gerhard-Löwenthal-Preis „geehrt“ wurde, der schon für Demo für Alle publizierte, für die JF, für die AfD-nahe Freie Welt oder auch für die FAZ.
18) Klaus Ferdinand Gärditz schrieb auch einen Beitrag (2014). Er gehört wie Christian Hillgruber, einem Gastautoren der FAZ, zu den furchtbaren Juristen der Juristenvereinigung Lebensrecht (JVL).
19) Ebenfalls schrieben und schreiben für die FAZ Philip Plickert mit seinen vielfältigen rechten Verbindungen und Aktivitäten (Wirtschaftsredakteur) oder Konrad Adam (AfD und Kurtoriumsmitglied der Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES)).
20) Ein weiterer Autor eines homosexuellenfeindlichen Artikels, der hier nicht fehlen darf, ist Johannes Gabriel, ein Pseudonym, bei dem es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um David Berger (Philosophia Perennis, DES und Vorsitzender der Vereinigung freie Medien) gehandelt hat.
21) Auch Necla Kelek, Vorstandsfrau von Terre de Femmes, also die mit der aktuellen Petition gegen das Kinderkopftuch, schreibt und schrieb nicht nur für Tichys Einblick, für den islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des „Guten, sondern auch für die FAZ.
22) Ebenso Thilo Sarrazin, der Rassist Rainer Meyer als Don Alphonso bekannt oder der verstorbene Udo Ulfkotte, um hier nur einige Namen zu nennen.
23) Unvergessen bleiben die Gastbeiträge von Alexander Gauland (06.10.2018) einem Politiker der AfD, der so gerne Menschen entsorgen oder jagen möchte und einem Politiker, einem Despoten, als Gastautoren, der dies bereits tut, nämlich Recep Tayyip Erdogan (26.09.2018).
24) Dass die FAZ mit dem protofaschistischen, dem rechten Finger auf den Youtuber Rezo zeigt, ihm vorwirft finanzielle Interessen zu verfolgen und damit Unredlichkeit suggeriert, zeigt die verschrobene Welt besagter Zeitung.