Pf9M – Teil 2

Teil 1

In Teil 1 ging es um die Verbindungen und Vernetzungen der Aktion Lebensrecht für Alle e.V., die hinter der „Patin für 9 Monate“ steckt und die gleichnamige Webseite betreibt.

Teil 2

Dieser Teil steht auch im Archiv zur Verfügung

ALfA und ihre Mitstreiter*innen sind, wie dargestellt wurde, sehr gut vernetzt. Doch was jede schwangere Person, die sich auf eine solche Patenschaft für neun Monate einlässt, wissen sollte, sind die Verbindungen zu christlichen Fundis und Evangelikalen und die Ideologie, die durch die „ehrenamtliche“ Tätigkeit der Patinnen verbreitet wird.

So berichtete die TAZ im März 2023 über ALfA, dass auch diese Organisation unter dem Deckmantel „soziale Arbeit“ antifeministische und christlich-fundamentalistische Inhalte unter Teenagern verbreite. Nachzulesen hier

ALfA gehe es auch darum eine christliche Sexualmoral zu verbreiten. Es ist also davon auszugehen, dass auch ungewollt Schwangere damit konfrontiert werden, was den Druck, der auf den Betroffenen lastet, noch verstärkt.

Das Recht auf Abtreibung als Grundrecht, wie vom EU-Parlament vorgesehen, [8] bezeichnete die Vorsitzende von ALfA Cornelia Kaminski als „Barbarei“. [9] Eine inhaltliche Gemeinsamkeit mit christlichen Fundis, Evangelikalen, Rechten und extremen Rechten.

So überrascht es nicht, dass das Bistum Augsburg unter Verbände auch ALfA aufführt. [10] Direkt unter der Ackermann-Gemeinde und über dem Arbeitskreis Kirche und Sport. [11]

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Alexandra Weiß von der Regionalgruppe Augsburg von ALfA [12] (1. Vorsitzende) zugleich auch zur Diözese des Bistums Augsburg gehört. [13]

Unter dem Dach von ALfA wurde im Mai 2022 „Seelsorge für das Leben“ gegründet. Anwesend waren bei der Gründungsveranstaltung Bischof em. Heinz Josef Algermissen, der zum Vorsitzenden gewählt wurde.

Der Pfarrer Andreas Kuhlmann aus Jülich, der sich dem Opus Dei angeschlossen hat, [14] und 2020 von Erzbischof Rainer M. Woelki zum Subsidiar an St. Pantaleon in Köln ernannt wurde, [15] ist Schriftführer.

An der Gründungsveranstaltung nahm auch der ehemalige Generalsekretär der Evangelikalen EAD (Evangelische Allianz in Deutschland) teil und zwei Bischöfe (Bertram Meier und Michael Gerber) entsandten Grußbotschaften. [16]

Auch die Initiative „Seelsorge für das Leben“ ist sehr gut vernetzt, das beweist die Netzwerktagung der Initiative im Oktober 2024. Sie trug den Titel oder das Motto: „Versöhnende Seelsorge nach Abtreibung“.

Diese Tagung richtete sich an „Geistliche, die regelmäßig Beicht- und Seelsorgegespräche führen“. [17]

Als Referent nahm Dr. Manfred M. Müller (Priester im Erzbistum Wien) teil. Er hat bereits 2021 das Priesternetzwerk „Priester für das Leben“ gegründet. [18] [19]

Zur Seelsorge für das Leben gehört auch der Priv. Dozent Dr. Dr. Kai Witzel Leiter des Minimal-Invasiv-Center in Hünfeld. Er ist auch ständiger Diakon im Bistum Fulda.

Als Referentin der Initiative wird Dr. Laura Schmidt angegeben. Bevor sie diese Tätigkeit übernahm war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Wien im Bereich Pastoraltheologie und Homilektik. [20]

Geplant von ALfA oder der Initiative Seelsorge für das Leben sind „Arbeitskreise zur Materialerstellung für Konfirmanden- bzw. Firmunterricht, zu Materialien für Gottesdienste zum Thema „Lebensrecht“, zur christlich orientierten Ausbildung im medizethischen Bereich.“

Und diese Ausrichtung wird auch die „Ausbildung“ zur Patin für 9 Monate prägen und damit auch in die Betreuung von Schwangeren einfließen.

Über die inhaltliche/ideologische Ausrichtung geht es in Teil 3, dem letzten Teil.