(vom 02.05.2018)
In der Zeit vom 25. bis 27. Mai 2018 findet in München eine Fachtagung statt, die von der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung e.V., Düsseldorf, organisiert wird.
Was nach Wissenschaft, Transparenz und Fakten klingt, ist nichts anderes als ein gemeinnnützig anerkannter Verein, dessen Mitgliedsbeiträge und Spenden steuerlich absetzbar sind, mit den bereits einschlägig bekannten Präsidiumsmitgliedern …
… Dr. Jakob Pastötter (Präsident) und Prof. Dr. Karla Etschenberg (Vizepräsidentin). Die Genannten sind auch verantwortlich für die wissenschaftliche Leitung des „Kongresses“ und angekündigte Referent*innen.
Pastötter und Etschenberg haben sich bereits in der Vergangenheit gegen die „sexuelle Vielfalt in der Bildungspolitik“ ausgesprochen und das nicht nur laut und deutlich, sondern auch z.B. in der Junge Freiheit oder bei Demo für Alle …
Doch zunächst hier z.B. Etschenberg, Vizepräsidentin der DGSS, im Interview mit der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit (2014). Auffällig sind die verwendeten Begriffe wie z.B. „Umerziehung“, „Gender-Ideologen“ u.s.w.
Bereits 2014 berichtete das Magazin http://queer.de ausführlich über Etschenberg und Pastötter. Für Interessierte hier: http://www.queer.de/detail.php?article_id=22727
Nun zur Person von Jakob Pastötter, der bereits mehrfach als Redner für Demo für Alle referierte. Ausführlicher als dies im Rahmen eines threads geschehen kann, berichtete die FR 2017 über die Phantasien jenes vermeintlichen „Sexualwissenschaftlers“.
Auch diese Screenshot charakterisieren den vermeintlich „wissenschaftlichen“ Leiter des Kongresses.
Pastötter war bisher z.B. auch Autor für das Magazin Z wie Zukunft des Vereins Zukunft Europa e.V., der laut Selbstdarstellung sich für die „zukunftstragenden Werte der Gesellschaft“ einsetzt und auf „wertezerstörende Trends“ hinweist und …
…zu den idellen Unterstützer*innen des jährlichen „Marsch(es) für das Leben“ gehört.
Im Vorstand die älteste noch lebende rechte und fundamentalistische Abtreibungsgegnerin Christa Meves oder Roland Andergassen (Unterzeichner der homosexuellenfeindlichen MarburgerErklärung).
In der Vergangenheit hat Pastötter auch die „Prinzipien Sexualpädagogik“ unterstützt. Diese Erklärung samt Webseite wurde ins Leben gerufen bzw. wird betrieben von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz,
… einem Beiratsmitglied des homosexuellenfeindlichen „Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft“, das den sog. „Homoumpoler*innen“ oder „Homoheiler*innen“ zugeordnet werden kann.
Auch die Liste der Unterzeichnenden, also der Gesellschaft in der sich Pastötter durch seine Unterzeichnung der „Prinzipien“ befindet, ist durchaus interessant. Darunter z.B. der Antifeminist Gerhard Amendt, der erst kürzlich den Kongress Familienkonflikte …
… in den Räumlichkeiten der Frankfurter Universität durchführte und auch als Autor für die DIJG bekannt geworden ist oder auch Raphael Bonelli (ebenfalls ein Referent für Demo für Alle oder Opus Dei,) oder Albert Wunsch (Unterstützer IDAF, Erstunterzeichner der …
… homosexuellenfeindlichen Marburger Erklärung….) … Auch bei „safersurfing“ taucht Jakob Pastötter als Mitglied des wissenschaftlichen Beirats wieder auf.
Safersurfing wiederum gehört zu den Partnern und befreundeten Werken des Weissen Kreuzes e.V. Einem Verein, der sich „biblisch, wissenschaftlich und praxisorientiert mit Fragen der Sexualethik und Beziehungsgestaltung beschäftigt“ und …
… sich auf die „Glaubensbasis der evangelischen Allianz“ beruft, die Trans-, Inter- und Homosexualität ablehnt und abwertet und sich gegen Abtreibungen ausspricht, da es sich hierbei um „die Tötung ungeborenen Lebens“ handeln soll.
Jakob Pastötter kann darum als gut vernetzt mit zwar vielfältigen aber ausschließlich einseitigen Verbindungen betrachtet werden. Wer ihn einmal live und in Farbe erleben möchte, kann das jederzeit tun. Hier z.B. im Rahmen einer Podisumsdiskussion in passender Gesellschaft.
youtube.com/watch?v=FzaDZx8Y2JY … oder hier: https://www.youtube.com/watch?v=s_MBQokvflI … (Teil 2 wird drangehängt)
Abschließend sei noch angemerkt, dass der Kongress im Hotel Platzl stattfinden soll.
Im Augustiner Restaurant soll am Freitag 25.05.2018 ein Gala Dinner in der Zeit von 19.00 bis 22.00 stattfinden.
Persönlich würde mich brennend interessieren, ob die Betreiber*innen des Platzl Hotels oder des Augustiner Restaurants nur ihren Blick auf die Einnahmen richten oder ob sie wissen wollen, mit wem sie es zu tun haben werden.