Christliche Events 2026

Teil 1

Für 2026 sind eine Reihe von christlichen/evangelikalen Veranstaltungen/Konferenzen/Konzerten angekündigt, hinter denen zum großen Teil missionarische Absichten stehen.

Welche Veranstaltungen das sind und welche davon zur KiNC-Landschaft (Kingdom minded Network Christianity = vernetzt, um einen christlichen Gottesstaat zu errichten) gehören, soll in diesem Mehrteiler beginnend mit Teil 1 gezeigt werden.

Glaubensfestival MEHR – The Sound of Joy (3.1.-06.01.2026 im Messezentrum Augsburg). Der Veranstalter ist das Gebetshaus e.V. mit dem 1. Vorsitzenden Johannes Hartl, der nachweislich zur KiNC-Landschaft gehört.

Dabei ist das Glaubensfestival an dem u.a. auch O’Bros auftreten mehr als nur ein Festival mit Bands, also Musik und Lobbreis. Es wird auch einen Nachmittag geben, „der zum Weiterdenken“ anregen soll. Die geladenen Gäste sind alles Akademiker*innen/Wissenschaftler*innen.

Der Nachmittag heißt „MEHRdenken“. [1]

Durch deren Tätigkeiten an Universtitäten sind sie bereits gut vernetzt. Ein Beispiel dafür sind Benedikt Paul Göcke und Ludger Schienhorst-Schönberger. Beide sind Mitglied im rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Am Beispiel von Dr. Oliver Dürr vom Zentrum Glaube & Gesellschaft der Univeristät Fribourg lassen sich die Vernetzungen anschaulicher darstellen.

Oliver Dürr ist „Member Oxford Collaboration on Theology and Artificial Intelligence (OCTAI), University of Oxford, Member of the Board, Collegium Emmaus und Pedagogy Fellow, Pedagogy of Christ & Being Human Project, Yale Center for Faith & Culture, Yale University“. [2] D.h. seine Kontakte führen nach Oxford (UK), nach Connecticut (USA) während er in der Schweiz unterrichtet. Als Talkgast für einen Talk-Gottesdienst taucht er auch wieder auf. [3]

Veröffentlicht werden seine Beiträge auch auf Youtube. Diesen lässt sich entnehmen, dass der Theologe auf dem Eden Fest 2023 einen Vortrag gehalten hat. [4]

Auch für den Christlichen Convent Deutschland hat Dürr in 2022 einen Vortrag zum Thema Hoffnung innerhalb des Christentums des CCD gehalten. [5]

Zum Trägerkreis des CCD gehören Vertreter*innen aus verschiedenen Kirchen und Freikirchen. [6] Der CCD gehört darum mindestens zum Umfeld der KiNC-Landschaft.

Zurück zum Glaubensfestival MEHR. Es wird ein Kinderprogramm (MEHRkids) geben, eine sog. ZIMZUM-Lounge für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13-25 Jahren, das MEHRforum mit christlichen Werken, Verlagen, Unternehmen, Bibelschulen und Missionswerken. Darüber hinaus Speeddating, Segnungsgebet, Evangelischer Abendmahlgottesdienst, katholischer Eucharistiefeier, Raum der Stille & Gebetsraum und LeadersLounge.

Als Referent tritt der US-amerikanische Bestsellerautor, christliche Berater, Redner und Gründer von Ransomed Heart Ministry John Eldredge auf. Als Buchautor liegt im „Der Ungezähmte Mann“ – Auf dem Weg zu einer neuen Männlichkeit am Herzen. [7]

Zusammenfassend festgehalten: „Der Mann ist für ein abenteuerliches Leben geschaffen. Ein Mann wird erst dann wirklich glücklich sein können, wenn in seiner Arbeit, in seiner Liebe und in seinem spirituellen Leben das Abenteuer Einzug hält“, schreibt Eldrigde, Autor weiterer Publikationen. [8]

Der nächste Redner ist Elias Glaeser vom Gebetshaus. Er ist mit diesem eng verbunden, hat er doch die Jüngerschaftsschule im Gebetshaus Augsburg besucht. Er unterstützt Johannes Hartl [9] und kann damit auch der KiNC-Landschaft zugeordnet werden. D.h. auch er möchte einen christlichen Gottesstaat errichten.

Ebenfalls mit dabei sind die deutsche Sportlerin und Olympia-Goldmedalliengewinnerin 2024 Yemisi Ogunleye sein, Bischof Bertram Maier, Landesbischof Tobias Bilz, Jana Ringwald (Cyberstaatsanwältin), Tini Brüning (katholischer Fernsehsender k-tv, Mitbegründerin eines Netzwerks für katholische Influencer*innen namens „Crossconnected“), Mojtaba Barahimi (lebt in London, studierter anglikanischer Theologe, der nach einer dramatischen Begegnung mit Jesus Christ wurde), Schwester Teresa Zukic und Prof. Dr. Heino Falcke.

Prof. Dr. Heino Falcke ist Professor für Astrophysik an der Radboud Universität Nimwegen. Er verbindet Glaube und Wissenschaft. So wird er auf der Webseite vorgestellt. [10]


[11]

Die Zeit veröffentlichte am 17.12.2025 ein Porträt über den Wissenschaftler, der als erster Mensch ein schwarzes Loch fotografiert hat und betet. Mit Aliens würde er gerne über ihren Glauben sprechen.

Prof. Falck, auch bekannt aus Dokumentationen, vertritt die Ansicht „Ein Glaube ohne Physik ist ein kastrierter Glaube“. [12]

Während sich Johannes Hartl kritisch mit der Evolutionstheorie auseinandersetzt, [13] bringt Falck Wissenschaft und Bibel unter einen Hut.

Hartls Position könnte als „progressiver Kreationismus“ oder „intelligent Design“ eingeordnet werden mit Gott als Ursprung oder Begleiter.

Da „wir uns“ hier im Bereich des christlichen Fundamentalismus bewegen, erscheint es sinnvoll einige Anmerkungen über Kreationismus hinzuzufügen. Es gibt verschiedene Formen des Kreationismus.

Junge-Erde-Kreationismus (YEC): Die Erde ist weniger als 10.000 Jahre alt.
Alte-Erde-Kreationismus: Akzeptiert die wissenschaftliche Altersbestimmung der Erde (Milliarden Jahre), glaubt aber an gezielte, göttliche Schöpfungsakte zu bestimmten Zeitpunkten.
Progressiver Kreationismus und Intelligent Design (Gott hat alles erschaffen und/oder die Evolution begleitet/hergestellt).

Hier leistet Falck „großartige“ Arbeit. 🤬

Prof. Falck als Redner für eine Veranstaltung des Gebetshauses e.V. führt also das fort was die Konferenz Kreatikon in diesem Jahr zum dritten Mal erarbeitete, nämlich die Verknüpfung von Bibel und Wissenschaft.

Prof. Falck als Redner unterstützt dabei gleichzeitig die Absicht einen christlichen Gottesstaat zu errichten und verleiht einer christlich-fundamentalen Großveranstaltung einen wissenschaftlich-fortschrittlichen Charakter.

Dabei ist ein christlicher Gottesstaat alles andere als fortschrittlich, sondern ausschließlich rückwärts gewandt und autoritär. Da mögen die musikalischen Acts von O’Bros, Central Arts oder Michael Beering & Band noch so hip erscheinen.

Das macht Veranstaltungen wie diese so gefährlich!!!

Teil 2