Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung
Beginnen möchte ich mit der Geschichte oder dem Mythos von Jona, einem Propheten, der von einem großen Fisch verschluckt wurde und 3 Tage und Nächte im Inneren des „Geschöpf des Meeres“ verbracht und das überlebt haben soll.
Das ist allerdings unmöglich und das aus einer Vielzahl von Gründen, die der 10Jahre Science Blog ausführlich erläutert hat.
Got Questions Ministries sieht das allerdings anders. Sie sehen darin göttliche Wunder, die sie ausführlich erörtern, nur wissenschaftlich, kritisch oder hinterfragend ist das alles nicht. Denn Fragen, die nicht gestellt, müssen auch nicht beantwortet werden
und falls doch Zweifel bleiben, wird d. Beweislage folgendermaßen bewertet, „… jeder Christ Zuversicht in den Glauben haben sollte, und jeder Skeptiker sollte es sich zweimal überlegen, bevor er Jonas Geschichte als Märchen abtut.“
Beim nächsten Beispiel geht es um Noah, der 120 Jahre an der Arche gebaut haben soll, und um seine Frau, seine 3 Söhne und um deren Frauen, die angeblich etwa 1 Jahr in einer etwa 165 m langen, 27,5 m breiten und 16,5 m hohen Arche verbrachten
und das mit einer Vielzahl von Tieren, von jeder Tierart mindesten ein Paar, und dementsprechenden Vorräten, während Gott in der Zwischenzeit alle Menschen und Tiere mit einer Sintflut vernichtete und zwar alle.
Als endlich das Wasser abgelaufen war, soll Gott von jeder Tierart ein Opfer und mindestens einen Menschen gefordert haben.
So reduzierte sich die Ausgangspopulation auf 7 Menschen. Nachzulesen hier und alle waren miteinander verwandt. Laut Bibel sollen also alle Menschen Nachkommen der 3 Söhne Noahs sein, der im Alter von 950 Jahren gestorben sein soll.
Alle Menschen sollen also Nachkommen von 3 Paaren sein (!) Es dürfte jedem:r einleuchten, dass 6 Personen, von denen 3 miteinander verwandt sind, nicht ausreichen, um eine gesunde Population zu erschaffen. Dieser Mythos führt also zu vielen Fragen.
Doch für Evangelikale gilt das geschriebene Wort und Fragen sind hier Fehl am Platz. Hier gilt einzig und allein der Glaube und der schließt kritisches Bewusstein und Wissenschaften aus.
Natürlich gibt es z.B. „biblische Archäologie“, die diese Leerstellen füllen soll und will, aber ehrlich gesagt auch bei derartigen Dokumentationen und deren vermeintlichen Erkenntnissen bleiben viel zu viele Fragen ungestellt und werden daher auch nicht beantwortet.
Es bleiben also nach wie vor leere Stellen.
Wie beliebt das Motiv von „Der Geschichte von der Arche Noah“ [2] ist, kann mensch an den nachfolgenden Screenshots erkennen. Die Geschichte von der Arche als Kinderbuch oder als Playmobil zum nachspielen oder als Sortierspiel.
Wer als Kind im bibeltreuen Sinne „erzogen“ wird, wird lernen und lernen müssen unkritisch gegenüber der Bibel zu sein und wird zwangsläufig auch wissenschaftsfeindlich werden.
Der Verband evangelischer Bekenntnisschulen (VEBS) hat sich bereits 2012 ganz öffentlich zum Kreationismus und damit zum Schöpfungsmythos bekannt.
In mehr als 100 Städten sollen seit 1973 christliche Bekenntnisschulen entstanden sein. 2019 waren es bereits 125 Schulen, [3]
die dem VEBS angeschlossen sind, ebenso freie christliche Kitas, die mit 50 bis 60 % öffentlicher Gelder gefördert werden. [4] In diesen Schulen und Kitas werden Kinder und Jugendliche bibeltreu unterrichtet und damit wissenschaftsfeindlich und feindselig gegen Menschen.
Den Kindern, den Jugendlichen, also der nächsten Generation Erwachsender, wird kritisches Hinterfragen, Neugierde, Toleranz sowie die Auseinandersetzung mit dem geschriebenen und gesprochenen Wort beizeiten abgewöhnt, sowie Reflektion und Interpretation.
Dass daraus ein ein autoritärer Charakter wird liegt auf der Hand.
Laut Lexikon der Psychologie kennzeichnet einen autoritären Charakter „ein Muster von Charakterzügen, v.a. die Bereitschaft zur Herrschaft und zur eigenen Unterwerfung“. Es ist ein Mensch, d. unfähig ist oder später sein wird individuelle Entscheidungen treffen zu können. [5]
Und obwohl das für alle Augen sichtbar ist und die evangelikale Schule aus Bremen ein wirklich abschreckendes Beispiel ist, (nachzulesen hier: Evangelikale Erziehung: Hölle an der Christenschule – taz.de
und hier: Evangelikale Schule mobbt Transsexuellen: Mit Gebeten gegen den Dämon – taz.de
lobte z.B. Armin Laschet noch im September 2020 die Arbeit der freien evangelischen Bekenntnisschulen als „wichtig in unserer Schullandschaft“. [7]
Was Kinder und Jugendliche mit evangelikalen/christlichen Fundi-Eltern noch alles lernen werden, ganz einfach weil sie es müssen, das wird in Lektion 2 Thema sein. In dieser Lektion geht es um das Menschenbild von Evangelikalen/christlichen Fundis.