Polizeibibel

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

1) Nach den mehr als ausführlichen Anmerkungen und Informationen über die evangelikale Christliche Polizeivereinigung (CPV) soll in diesem Thread die „Polizeibibel“ oder das „Neue Testament für Polizeiangehörige“ vorgestellt werden.

2) Laut Evangelische Kirche in Hessen und Nassau enthält die „Taschenbibel als Begleiterin für Polizeibeamte“, die seit 2006 erscheint und

3) die von der Deutsche Bibelgesellschaft als „im Großen und Ganzen zuverlässige Übersetzung“ bezeichnet wurde, ein situationsbezogenes Suchregister. [1]

4) Das hier ist sie.

Ein Foto mit dem Cover der Polizeibibel

5) Von der CPV wird die Polizeibibel als eine Erfolgsgeschichte gefeiert, die mittlerweile zur fünften Auflage geführt haben soll. Der ehemalige Innenminister Thomas de Maizière schrieb während seiner Amtszeit sogar das Vorwort für die letzte Auflage. [2]

Zitat: „Das macht schon die große Nachfrage deutlich, die nun bereits zur fünften Auflage geführt hat. Sie zeigt, dass uns dieses ganz und gar außergewöhnliche Buch auch heute noch viel zu sagen hat.” schreibt Bundesminister des Innern Dr. Thomas de Maizière im Vorwort des genannten Buches. Die Nachfrage ist so groß, dass diese weitere Auflage mit 15.000 Exemplaren notwendig wurde. Wir haben sie vollständig überarbeitet und um das wichtige Thema Posttraumatische Belastungsreaktion ergänzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei liegen uns sehr am Herzen. Sie werden regelmäßig mit herausragenden Sachverhalten konfrontiert. Viele Ereignisse sind aufgrund von Art und Ausmaß belastend, beispielsweise Todesursachenermittlungen, schwere Verkehrsunfälle, Sexualdelikte, aber auch Respektlosigkeiten vom "Gegenüber", häusliche Gewalt u.v.m.. Diese Erlebnisse können beim Einzelnen zu physischen und/oder psychischen Belastungen führen. Hier wollen wir ansetzen und "Handwerkszeug" bieten

6) Das ist derselbe Innenminister der während seiner Amtszeit buchstäblich über Leichen gegangen ist, über die Leichen geflüchteter Menschen im Mittelmeer,

7) deren Kampf um’s Überleben diesen „ehrenwerten Christen“ einen Scheißdreck interessierte und der die Seenotrettung „kritisierte“. [3] Derselbe ehrenwerte Christ. :((

8) Gedruckt und veröffentlicht wurde die Polizeibibel vom Verlag Neues Leben. Der Verlag Neues Leben gehört zur SCM Verlagsgruppe (SCM = Stiftung Christliche Medien). Diese gehört zu den „nahestehenden Werken, Kirchen und Verbände“ der Evangelischen Allianz Deutschland. [4]

9) Der Verlag ist damit im evangelikalen Spektrum zu verorten.

10) Die Polizeibibel soll den Polizist:innen, den Cops, den Bullen, also denen die Menschen Gewalt antun (siehe dazu hier: Abschnitte 6 – 12) Handwerkszeug bieten:

11) „Durch therapeutisch- seelsorgerliche Hilfe, Stress- und Ursachenerkennung, Prävention und der Motivation zu einer gesunden Lebensführung“ und natürlich auch Absolution.

Zitat: Das Buch enthält neben den gut verständlichen biblischen Texten bewegende Erlebnisse und Erfahrungsberichte von Polizeibeamten aus Bund und Ländern. Zudem finden sich darin Informationen zum Umgang mit der für alle Polizeibeamten herausfordernden Aufgabe, Todesnachrichten zu überbringen. Abgerundet wird das es durch einen Überblick über die Aufgaben der Polizeiseelsorge. Kern des Ganzen ist das Neue Testament mit seinen Evangelien, wobei den Lesern die Suche nach biblischen Einzelthemen durch ein komfortables Suchregister erleichtert wird. Ergänzt wird der Inhalt durch die Psalmen, die uns auch in heutiger Zeit noch viel zu sagen haben. Ein ethisch orientierter Teil "10 Gebote – Leitlinien für gelingendes Leben" ergänzt den facettenreichen Inhalt.

12) Bayerns Innenminister Joachim Herrmann schrieb zum Buch ein Grußwort, wie dem Screenshot zu entnehmen war.

13) Er schrieb: „Ich wünsche von ganzem Herzen, dass die Kollegginnen und Kollengen aus diesem „Buch der Bücher“ weiterhin viel Kraft, Halt und Zuversicht für die Herausforderungen ihres belastenden Dienstes schöpfen“.

14) Die Polizeibibel ist gegen eine Spende erhältlich und diese ist steuerlich absetzbar. Denn die Christliche Polizeivereinigung (CPV) ist als gemeinnütziger Verein anerkannt.

15) Mittlerweile gibt es Polizeibibeln in Spanien, in England, in der Schweiz, in Schweden und in Indien. [5]

16) Sogar eine afrikanische Polizeibibel ist in Arbeit. Gedacht ist diese für die „Kolleg:innen der Christian Police Association of South Africa“. [6]

17) In Südafrika gibt es allerdings mittlerweile 11 amtliche Landessprachen: Englisch, Afrikaans, isiZulu, Siswati, Süd-Ndebele, Sesotho, Sepedi, Xitsonga, Setswana, Tshivenda und isiXhosa. [7]

18) Die „afrikanische Polizeibibel“ wurde in englischer Sprache gedruckt, eine in französischer Sprache soll noch folgen.

19) Hier ist schon einmal so vieles falsch, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Denn Afrika ist ein Kontinent, bestehend aus 54 Staaten, Südafrika ist einer davon.

20) Südafrika gehört neben Bolivien und Indien zu den Ländern mit den meisten offiziellen Sprachen. [8] Französisch als offizielle Sprache gehört allerdings nicht zu den amtlichen Landessprachen.

21) Das scheint die CPV allerdings nicht zu interessieren oder wird einfach ignoriert.

22) Abstoßend ist auch wie die CPV (Christliche Polizeivereinigung) für die „Polizeibibel für Afrika“, einem Kontinent mit mehreren tausend unterschiedlichen Sprachen, wirbt. [9]

Es geht um diesen Flyer und den gesamten Text auf S. 2, der zuviel ist, um diesen hier einzustellen. Quelle: https://cpv-online.org/fileadmin/user_upload/downloads/Polizeibibel_fuer_Afrika-Flyer_Web-Version1.pdf

23) Ein weißer, offensichtlich deutscher Polizist, Cop, Bulle, mittleren Alters, steht neben einem Polizeifahrzeug, einem Mercedes, mit dem Aufdruck „Polizei“ und dem Autokennzeichen BWL (steht für Baden-Württemberg und gilt für Landesregierung, Landtag und Polizei).

24) Direkt daneben steht ein Elefant, dessen Größenverhältnis im Vergleich zum Polizisten, zum Cop, zum Bullen nicht stimmt, vor allen Dingen stimmen die Ohren nicht, die bis zu 2 Meter lang werden können, also größer als der Cop selbst werden können.

25) Ein durchschnittlicher Elefantenbulle kann bis zu 4 Metern hoch und bis zu 7,5 Meter lang werden. Trotzdem erscheint das Auto größer/länger als der Elefant, d.h. hier stimmen nicht mal optisch die Proportionen.

26) Und selbst wenn die Proportionen stimmen würden oder ein Jungtier für das Foto ausgesucht worden ist, so würde doch der Kontinent Afrika, ein ganzer Kontinent mit all seinen Menschen, seinen Geschichten, seinen Kulturen … auf eine einzelne Tierart reduziert.

Siehe Text Nochmal das Bild mit Polizeifahrzeug, Cop und Elefant

27) Der Polizist auf dem nachfolgenden Foto mit Elefant und Polizeifahrzeug ist im übrigen Matthias Lehmann, der sich laut Schwarzwälder Bote,

28) nach dem Ausscheiden aus dem Polizeidienst wohltätigen Zwecken widmet und seelsorgerliche Funktionen wahrnimmt [10] und der laut ideaKollegen in ärmeren Ländern hilft“. [11]

Ein Foto aus dem Schwarzwälder Bote. Auf dem Bild ist der Polizist zu sehen, ein Polizeifahrzeug und ein Elefant. Umgebung: Rasenfläche im Hintergrund ein Wald.

29) Wir sehen hier Rassismus und Ignoranz von der reichhaltigen Kultur des Kontinents Afrika mit einer unterschätzten, farbenfrohen und außergewöhnlichen Architektur, [12]

4 Fotos von afrikanischer Architektur. Entscheidend dabei sind die Formen, die Farben und die Mosaike. Leider weiß ich nicht, wie ich diese beschreiben kann. Ich bitte um Entschuldigung.

Ein weiteres Foto von einem afrikanischen Gebäude, von dem ich nicht weiß, wie ich dieses beschreiben kann. Ich bitte diese Unfähigkeit meinerseits zu entschuldigen.

30) einem Kontinent mit vielen unterschiedlichen Religionen, [13] einem Kontinent, der im weitesten Sinne mit den Anfängen der Menschenheit beginnt [14]

31) und der bereits im 15. Jahrhundert kolonialisiert wurde, [15] einem Kontinent der geplündert wurde, dessen schwarze Bevölkerung entrechtet, ihrer Freiheit beraubt, verschleppt, misshandelt und wirtschaftlich als Sklav:innen ausgebeutet wurden. [16]

32) Die Geschichte Südafrikas z.B. ist geprägt von europäischen Kolonialherren und Apartheid, [17] von Leid und von Tod, von Rassimus und z.B. von Unabhängigkeitskämpfen

33) und in diesem Land will die CVP, mittels Polizeibibel für Afrika, um anhaltenden Segen für den Kontinent zu bringen „als Teil von Gottes Wirken“ beginnen. [18]

34) So lässt sich feststellen, dass der rassistische und missionierende christlich-fundamentale Kolonialherr in diesem Fall als Polizist, als Cop, als Bulle, nach Afrika drängt/e und der, wenn er dort mal weilt/e,

35) wie der erste Polizeihauptkommissar Matthias Lehman anlässlich eines Vortrags im Rahmen der 25. Nationalen Zusammenkunft der CPV Südafrika in Pretoria, nichts anderes sieht als den Zustand der Straßen und der Transportmittel, [19]

Ein Auszug aus dem Text: Aus Deutschland war der Erste Polizeihauptkommissar Matthias Lehmann (ICPF–Präsident und Vorstandsverantwortlicher für die Auslandsarbeit) angereist. Er hielt Vorträge über die ICPF–Arbeit, über ethisches Führungsverhalten und polizeiliche Arbeit bezugnehmend auf die 10 Gebote. Der Festabend mit verschiedenen musikalischen Beiträgen war ein Höhepunkt der Konferenz. Am nächsten Tag machten sich dann die Teilnehmer auf die teilweise über 1.100 km Heimreise (bei Straßenverhältnissen und Transportmitteln, die nicht den unseren entsprechen!). Wir sind dankbar dafür, dass der HERR die CPV–Arbeit in Südafrika überreich segnet. Zum Text gehören noch 2 Fotos. Auf einem ist Lehmann zu sehen, der einer schwarzen Polizistin die Hand schüttelt. Das andere Foto ist ein Gruppenfoto anlässlich der nationalen Zusammenkunft. Erkennbar ist auch eine Deutschlandfahne oder Schlandlappen

36) Das ist verwerflich und damit endet dieser Thread über die Polizeibibel.

Doch es gibt noch ein anderes Beispiel wie Evangelikale nach Afrika streben. Kristina Schröder, die ehemalige Familienministerin Kristina Schröder und bekanntestes Gesicht der evangelikalen Selbständig-Evangelisch-Lutherische-Kirche, kurz SELK, auch Evangelikal, wurde deutlicher.

Sie wollte Menschen aus dem afrikanischen Kontinent „auswählen und abholen“ und verkaufte dieses Vorhaben auch noch als Asyl.
Aber hier beginnt eine andere Geschichte über Unrecht, Inhumanität und evangelikalen Neokolonialismus.
(welt.de/debatte/kommen)

Screenshot von einem Tweet von Kristina Schröder. Text: „Die Flüchtlinge , die es durch Sahara und Mittelmeer schaffen, sind gerade nicht die, die Hilfe am dringendsten brauchen. Und auch nicht die, die am besten zu integrieren sind. Daher müssen wir endlich in Afrika auswählen, wer zu uns kommen darf.“ Dazu eine Verlinkung zu einem Text von Schröder in der Welt. Dieser Link wird im Text aufgeführt.

[20]