Sammelthread bestehend aus mehreren Teilen
Abschnitt [1] Transfeindlichkeit
Abschnitt [2] abgegebenen Stellungnahmen zum Verbot von Konversionstherapie für homosexuelle und transgeschlechtliche Minderjährige
Datum: 18.05.2020
Teil [1]: Mir sind in der letzten Woche Gemeinsamkeiten aufgefallen, die die EMMA, Terre des Femmes Deutschland (TdF D) und die Evangelikalen/Bibeltreuen darunter auch die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) miteinander teilen
und so entstand die Idee für diesen Sammelthread. Denn ich fragte mich: „Was zum Kuckuck soll das für ein „Feminismus“ sein?“
Diese möchte ich zum Thema machen, um damit zum Nachdenken anzuregen.
Merkmal 1 Transfeindlichkeit
Aus der strengen Bibeltreue leiten z.B. Evangelikale ab, dass der christliche Gott ausschließlich 2 Geschlechter erschaffen habe, nämlich Mann und Frau. Es ist also eine binäre Welt.
Siehe Abschnitt 2 der Glaubensgrundsätze der EAD „Der Mensch besitzt als Ebenbild Gottes eine unverwechselbare Würde. Er ist als Mann und Frau geschaffen. (…)“ [1]
Ende August 2017 wurde die Nashville-Erklärung von US-amerikanischen Evangelikalen verfasst. [2]
Der evangelikale Theologe Berthold Schwarz von der FTH Gießen (gehört zur EAD) begrüßte die Erklärung. [4] Zwar bedauerte er, dass kaum Hinweise zu finden seien, wie Christ:innen mit LBGTQ-Gläubigen pastoral und liebevoll umgehen sollten, [5]
allerdings ist dieser Zusatz wertlos, wenn mensch bedenkt, mit welcher Vehemenz sich die EAD gegen das Verbot von Konversionstherapie schon im Vorfeld widersetzte und wie sich sich dazu äußerte
und wenn mensch die sonstigen evangelikalen Quellen zu den Themen Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit berücksichtigt.
Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass die fehlenden Hinweise beabschichtigt sind.
Denn Evangelikale missionieren und wenn das nicht funktioniert grenzen sie aus und werden aggressiv. Denn sie haben viele Feindbilder und ihr Verhalten, das sie dann an den Tag legen, hat nichts mit einem pastoralem oder liebevollem Umgang zu tun.
Nun zur EMMA, die schon häufiger durch transfeindliche Artikel aufgefallen ist, wie z.B. diesem [6]
Allerdings war dieser Artikel kein Einzelfall. Die EMMA warnte bereits vor dem „erschreckenden Trans-Trend“ und veröffentlichte z.B. auch einen Artikel mit der Überschrift: „Es nimmt absurde Formen an“. [7]
Um Transfeindlichkeit nicht unnötigerweise weiter zu verbreiten möchte ich an dieser Stelle auf zusätzliche Beispiele und Screenshots verzichten und mich TdF (D) zuwenden.
Auch hier ein großes Elend. Gedacht, geschrieben und veröffentlicht von Inge Bell (Vorstandsmitglied von TdF (D)),
Zitat: „Meine persönliche Überzeugung: Trans-Frauen sind nicht Frauen, Trans-Männer sind nicht Männer. Sie haben ihre Geschichte, die sie zu etwas Besonderem macht, eben zu „Migranten“, nicht „Natives“ – also zu „Einwanderern“ in das entsprechende Geschlecht, nicht zu „Eingeborenen“.“ [8]
die 2007 von der Europäische Bewegung Deutschland zur „Frau Europas 2007“ gekürt, gewählt, geehrt und damit aufgewertet wurde. WTF! [9]
Ich fasse zusammen: Auch die Welt von Emma und TdF ist binär und spricht damit ausschließlich Cis-Frauen an.
Und hier endet Abschnitt 1 mit dem Schwerpunkt/Merkmal: Transfeindlichkeit.
In nächsten Abschnitt des Sammelthreads, Merkmal 2, geht es um die abgegebenen Stellungnahmen zum Verbot von Konversionstherapie für homosexuelle und transgeschlechtliche Minderjährige.
Datum: 19.05.2020
[2] Hier beginnt Teil 2 des Sammelthreads zum Thema Gemeinsamkeiten von Evangelikalen, Terre des Femmes (Deutschland) (TdF D) und EMMA.
denn sowohl die EAD und andere evangelikale Gruppierungen/Strömungen als auch TdF (D) und EMMA äußerten sich ablehnend zum neuen Gesetz, das ein Verbot von Konversionstherapie vorsieht.
Ich gebe zu, diese Ablehnung basiert auf unterschiedlichen Standpunkten, dennoch lassen sich Ähnlichkeiten feststellen und vor allen Dingen ist die Vehemenz ihrer Beanstandungen hier auffällig.
Der ArbeitsKreis (AK) Bekennende Christen sah durch das geplante Verbot von Konversionstherapie, das im übrigen nur für Minderjährige gilt, die freie Religionsausübung samt Seelsorge bedroht und idea hat es veröffentlicht. [1]
Der Informationsdienst der evangelischen Allianz (CH) (idea, gehört zur EAD) veröffentlichte dazu u.a. folgendes: [2]
Das Geplärre, das Gezetere, das Gekeife aus den Reihen der Evangelikalen wegen des Verbots der Konversionstherapie war nicht nur laut, sondern im selben Ausmaß auch verabscheuungswürdig.
Die EMMA veröffentlichte einen Artikel mit der Überschrift: „Das Gesetz ist ein Desaster“, der genauso verabscheuungswürdig war. [3]
Zukünftig, so zitierte die EMMA-Autorin Chantal Louis den wehklagenden Kinder- und Jugendpsychiater Alexander Korte von der Uniklinik München, müssten alle Therapeuten „transaffirmativ“ behandeln, also bejahend und bestätigend und damit unterstützend.
Es ist ein grauenhafter, weil menschenverachtender, Artikel, der zusätzlich noch vor den erschreckenden Folgen des „Trans-Trends“ warnt und mit dem Satz endet: „Keine Frage: Die Translobby hat ganze Arbeit geleistet.“
WTF!
Texte dieser Art, also mit Narrativen, die mit lobby enden, kenne ich sonst nur von Rechten, Abtreibungsgegner:innen oder Impfgegner:innen.
Eine von mehreren Verlinkungen im Text von Chantal Louis führt zu einem offenen Brief, der sich an die Mitglieder des Deutschen Bundestags richtet und der eine Stellungnahme zum Verbot von Konversionstherapie für transgeschlechtliche Minderjährige abgibt. [4]
Unterzeichnet wurde der offene Brief u.a. von Godula Kosack, der Vorsitzenden von TdF (D) und Inge Bell, der stellvertr. Vorsitzenden von TdF (D). [5]
An dieser Stelle möchte ich auf den Thread von Jorinde Wiese aufmerksamsam machen: https://twitter.com/jorinde_wiese/status/1261049057054797836 und nachträglich noch auf diesen: https://twitter.com/voices4berlin/status/1262114266565562375
Ich halte fest: Terre des Femmes (D) bzw. 2 Vorstandsfrauen von TdF (D) unterstützen ein Schreiben, das „Geschlechtsidentität“ leugnet.
„Die Geschlechtsidentität eines Menschen bezeichnet, mit welchem Geschlecht oder welchen Geschlechtern sich ein Mensch selbst identifiziert. Die Geschlechtsidentität eines Menschen muss nicht mit dem Geschlecht übereinstimmen, dem x bei der Geburt zugewiesen wurde.“ [6]
Die Geschlechtsidentität, so die Verfasserinnen/Unterzeichnerinnen sei ein „fragwürdiges Konzept“ und es gäbe keine wissenschaftliche Grundlage Transgeschlechtlichkeit in ein Verbot für Konversionstherapie miteinzubeziehen.
Es gäbe, so die Verfasserinnen/Unterzeichnerinnen, keine naturwissenschaftlichen Belege dafür, dass es möglich sei, in einem „falschen“ Körper geboren zu sein… WTF! [8]
Anmerkung: Auch die EAD behauptet, dass es nur 2 Geschlechter gibt: Mann und Frau.
Zurück zum offenen Brief in dem eine transaffirmative Praxis, also eine bejahende und unterstützende therapeutische Begleitung, so die Verfasserinnen/Unterzeichnerinnen negative Folgen haben würde. Das ist auf so vielen Ebenen verabscheuungswürdig, dass mir die Worte fehlen. WTF!
Und während die eine Gruppe, die der Evangelikalen, ihre Religionsausübung und gar die Religionsfreiheit durch das Gesetz in Gefahr sieht, befürchtetet die andere Gruppe, nämlich auch der Vorstand der TdF, eine Kriminalisierung von Ausübenden helfender Berufe. Pfui!
Auf weitere Beispiele und Screenshots wird bewusst verzichtet, um derartiges nicht noch weiter zu verbreiten.
In Abschnitt 3 steht das Thema Anschluss nach rechts und rechtsaußen im Mittelpunkt.