Thread über die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft

Veröffentlicht am von

Datum: 21.08.2018

1) Am 3. Oktober 2018 findet im mittelhessischen Wetzlar in der Christian-Kremp-Str. 10a eine Veranstaltung mit Dieter Dombrowski, dem Bundesvorsitzenden der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft, statt. Veranstalterin ist die CDU Lahn Dill.

Screenshot von der CDU Lahn Dill und die Ankündigung einer Veranstaltung am 03.10. in Wetzlar mit Dieter Dombrowski, Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft e.V.

2) Anlässlich dieser Veranstaltung ein nachfolgender thread mit Infos über die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG). Dabei geht es um ihre Ausrichtung, ihre Verbindungen und damit auch um netzwerkartige Strukturen.

3) Die UOKG versteht sich als ein Dachverband von fast vierzig Vereinen, dazu gehört u.a. das Menschenrechtszentrum Cottbus oder der Bund der Vertriebenen (BdV), …. (Screenshot siehe unten)

Ein Screenshot von der Webseite der UOGK. Aufgeführt sind hier einige Verbände/Vereine, die zur UOKG gehören. Darunter z.B. der Bund der Vertriebenen, die Fördergemeinschaft Recht & Eigentum e.V., der Frauenverband im Bund der Vertriebenen e.V. und viele mehr.

4) … mit seinem sehr hohen Anteil von Präsidiumsmitgliedern, die einst in der NSDAP Mitglied gewesen sind. Quelle: ww.faz.net/aktuell/politi

5) Die Ehrenpräsidentin des BdV ist im übrigen Erika Steinbach, die mittlerweile auch Vorstandsvorsitzende der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES) ist.

6) Ich komme zurück zur UOKG, die sich sich aus Vorstand, Geschäftsstelle, Beratungsstellen, Mitgliederverbänden und 14 Regional- und Themenbeauftragten zusammensetzt.

7) Ein Beispiel: für die Region Sachsen ist Angelika Barbe zuständig. Sie ist CDU-Mitglied, zumindest noch, steht Pegida sehr nahe, hat die rassistische Erklärung 2018 unterzeichnet und ist u.a. Kuratoriumsmitglied der DES. …

8) Die UOKG arbeitet z.B. auch mit der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen zusammen, wie nachfolgender Screenshot belegt.

Eine Veröffentlichung der UOKG zur Kundgebung gemeinsam mit der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen am 13.08. in Berlin. Ein kurzer Text.

9) Interessanterweise ist Dieter Dombrowski, Vorsitzender der UOKG, auch Vorsitzender des Menschenrechtszentrums Cottbus und gleichfalls Vorsitzender im Beirat der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Hier trifft er z.B. auf Freya Klier.

10) Freya Klier hat bereits für Wir selbst – Zeitschrift für nationale Identität (Hrsg. Bublies-Verlag) publiziert.

11) Der Bublies-Verlag kann ohne Übertreibung als faschistischer oder Nazi-Verlag bezeichnet werden, weil er u.a. auch Bücher verlegt + vertreibt, die von NS-Kriegsverbrechern geschrieben worden sind.

12) Erst im Mai diesen Jahres trennte sich besagte Gedenkstätte von Siegmar Faust, wegen seiner AfD-nahen und den Holocaust relativierenden Äußerungen. Zur Ergänzung: https://www.taz.de/!5519931&s=gedenkst%C3%A4tte%2Bhohensch%C3%B6nhausen/

13) Allerdings wurde hier geflissentlich übersehen, dass Faust zu diesem Zeitpunkt bereits einschlägig in Erscheinung getreten war. So z.B. als Referent für die rechtsextreme Münchner B! Danubia, als Autor für d. Junge Freiheit, für Wir Selbst, für Criticón, für die Sezession …

14) Siegmar Faust ist im übrigen Beisitzer des Menschenrechtzentrums Cottbus mit Dieter Dombrowski dem Vorstandsvorsitzenden. Hier treffen sich beide wieder. Eine Distanzierung seitens der Gedenkstätte von Siegmar Faust ist darum bedeutungslos.

15) Ein Screenshot als Beweis.

Ein Screenshot von der Webseite des Menschenrechtszentrum Cottbus mit dem Vorstandsvorsitzenden Dieter Dombrowski und dem Beisitzer Siegmar Faust.

16) Bedauerlicherweise geriet die kleine Anfrage der Fraktion der PDS aus dem Jahr 1999 (Drucksache 14/1833) und die Antwort der Bundesregierung (Drucksache 14/1703) zur „Änderung der Konzeption für KZ-Gedenkstätten“ in Vergessenheit.

Screenshot eines Textauszuges, die die kleine Anfrage der PDS zur Änderung der Konzeption für KZ-Gedenkstätten. In rot markiert der Satz: „Der Bericht betont, es solle kein Unterschied gemacht werden zwischen Opfern der Nazi-Diktatur und der kommunistischen Gewaltherrschaft.

Nur dieser Satz: Der Bericht betont, es solle „kein Unterschied gemacht werden zwischen Opfern der Nazi-Diktatur und der kommunistischen Gewaltherrschaft.

17) Mal abgesehen davon, dass durch die Gleichsetzung von Nationalsozialismus und Kommunismus die Singularität des Holocaust in Frage gestellt wird, lässt sich durch die schwerpunktmäßige Gewichtung ein Merkmal „konservativer“ bzw. protofaschistischer Ideologie erkennen.

18) Damit ist der Anti-Kommunismus oder der Einsatz gegen Links bzw. gegen linken vermeintlichen „Extremismus“ gemeint, als Schnittmenge mit rechten/rechtsextremen Positionen und Organisationen.

19) Zwar ist in der Satzung der UOKG der entschiedene Einsatz gegen linken und rechten Extremismus vorgesehen, allerdings …

Ein Auszug von der Webseite der UOKG bzw. der Satzung (4). Hier steht folgender Text: „Der Verein tritt mit aller Entschiedenheit gegen linken und rechten Extremismus, sowie Antisemitismus ein. Dies setzt er auch bei allen Mitgliedsverbänden voraus.“

20) … hindert dies sie nicht daran mit Mitgliedsverbänden zusammenzuarbeiten, die ihrerseits mit rechten bzw. extrem rechten Personen zusammenarbeiten oder diese als Referent*innen laden. Ein derartiges Bekenntnis ist darum nichts weiter als Augenwischerei.

21) Schon ein Blick in den Veranstaltungskalender der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen genügt, um sich davon überzeugen zu können …

22) …oder ein Blick auf die Webseite des Bund(es) der Vertriebenen bzw. in das Inhaltsverzeichnis der Publikation Deutscher Ostdienst. Wie nachfolgender Screenshot belegt.

Screenshot eines längeren Textes einer kleinen Anfrage an den Deutschen Bundestag zur Zeitschrift: Deutscher Ostdienst. Hier ein Zitat: „Damit leisten der „Bund der Danziger“ soweit er als Institution hinter den o.g. Erklärungen steht, sowie die Zeitschrift „Deutscher Ostdienst“ revanchistischen und rechtsextremistischen Positionen, die eine Rückeroberung von Gdanks und eine Änderung der Nachkriegsgrenzen bezwecken

23) Wenn Dieter Dombrowski in einer Presseklärung mit den Worten zitiert wird: „Auch heute gilt es, die Demokratie Tag für Tag zu verteidigen“… dürfte spätestens jetzt allen klar sein, was hinter dieser Äußerung steckt.  (Nachfolgende Screenshots als Beweis)

Der Text einer Presseerklärung zum 65. Jahrestag des Volksaufstands in der DDR und ein Ausspruch von Dieter Dombrowski, dem Bundesvorsitzenden der Union der UOKG.

Textinhalt: „In deutlicher Vergrößerung: „Der Volksaufstand der Arbeiter am 17. Juni 1953 gegen die SED-Diktatur ist auch nach 65 Jahren von seinen Zielen nicht überholt. Auch heute gilt es, die Demokratie Tag für Tag zu verteidigen.“ Gesprochen von Dieter Dombrowski, Bundesvorsitzender der UOKG.

24) Auf den Aspekt des Antikommunismus bzw. Anti-Links wäre ich gerne ausführlicher eingegangen, allerdings würde das den Rahmen dieses threads sprengen.

25) Darum endet dieser thread wie er begann, nämlich mit dem Veranstaltungshinweis : 3.10. Dieter Dombrowski von der UOKG in Wetzlar, Veranstalterin CDU Lahn Dill

Screenshot von der CDU Lahn Dill und die Ankündigung der Veranstaltung am 03.10. in Wetzlar mit Dieter Dombrowski, Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft e.V.

26) Denn viel zu lange haben es sich rechte Typen und rechte bzw. extrem rechte Organisationen gemütlich machen können in ihren Wohlfühlzonen. VIEL ZU LANGE WAR DAS MÖGLICH. DAMIT MUSS SCHLUSS SEIN!!!