Der Weltbuch Verlag ist mehr als ein Verlag. Es ist ein Netzwerk.
Inhaber des Verlags ist Dirk Kohl von den Freien Wähler Sachsen (Wahlkreis 6). [4]
Dirk Kohl ist auch Mitglied im Marketing-Club Dresden e.V., Mitglied im Wirtschaftsrat Bayern, Mitglied im Italien-Zentrum der TU Dresden und Mitglied der Dresdner Festival-Vereinigung e.V. – Internationales Dresdner Dixieland-Festival.
Bevor er zu den Freie Wähler Sachsen kam, war er Mitglied der CSU, danach der CDU. Er behauptet von sich: „Seit 1997 bringe ich mich ehrenamtlich in zahlreichen Berufs- und Wirtschaftsverbänden bzw. politischen Bewegungen ein. Ich bin Initiator und Organisator zahlreicher Veranstaltungsreihen im Bereich Politik, Kultur und Wirtschaft.
Nachdem ich in zahlreichen Städten Deutschlands lebte und berufstätig war, wohne ich seit 1997 mit meiner Frau in Dresden. Mit ihr bin seit 1998 verheiratet und habe eine Tochter.“ [5]
2018 hat Kohl die rassistische Erklärung 2018 unterzeichnet und im selben Jahr die Petition „Demokratie kennt keine Angst“, die von seinem Parteikameraden Torsten Külling bei CitizenGo initiiert worden war, erstunterzeichnet. Es war eine Solidaritätspetition für Uwe Steimle, der zu den Autor*innen des Weltbuch Verlags gehört.
Der Weltbuch Verlag organisiert auch die beiden Veranstaltungsreihen Dresdner Dialog und die Literatur Lounge. Die Veranstaltungen der Literatur Lounge fanden 2019 im KulturHaus Loschwitz von Susanne Dagen, ebenfalls Freie Wähler Sachsen, in Dresden statt.
Via Twitter verbreitete Dirk Kohl bereits 2019 antisemitische und verschwörungsideologische Videos und Reichsbürger-Videos, aber auch KenFM oder Vera Lengsfeld.
Bei Twitter retweetet er Markus Krall, Roland Tichy, Stefan Homburg, Max Otte, den rechten Verschwörungsideologen Daniele Ganser, der bereits 2016 einen Vortrag über die „Illegale Kriege der NATO“ beim Dresdener Dialog gehalten hat, [6] Ulrike Guérot, Sahra Wagenknecht, Jürgen Todenhöfer, Hans-Georg Maaßen, WerteUnion, Elon Musk und u.a. auch Boris Reitschuster oder auch sowas zum Beispiel.
Im Weltbuch Verlag erschienen bisher u.a. „Corona-GeTwitter“ von Stefan Homburg, „CDU, AfD und die politische Torheit“ von Werner J. Patzelt. Vertrieben wird hier auch das Buch „Fremdbestimmt“ vom „Silberjungen“ Thorsten Schulte.
Zu den Veranstaltungen des Weltbuch Verlags gehört eine Veranstaltungsreihe in 2023 mit Stefan Homburg. Die Veranstaltung am 16.06. in Koblenz findet übrigens mit „freundlicher Unterstützung der WerteUnion Landesverband Rheinland-Pfalz“ statt, wie nachfolgender Screenshot belegt.
Wie dem Screenshot zu entnehmen war, verlinkt der Weltbuch Verlag direkt zur WerteUnion Lv Rheinland-Pfalz.
Hier wird es interessant. Denn zu den Referenten des Lv Rheinland-Pfalz gehört auch Werner J. Patzelt (17.03.2023: „Wie steht es mit dem Konservatismus in der CDU“). [7] Er gehörte schon zu den Referenten der Literatur Lounge 2019 im KulturHaus Loschwitz [8] und gehört der WerteUnion an.
Auf der bevorstehenden Leipziger Buchmesse wird also nicht nur ein Verlag präsent sein, sondern ein rechtes in Teilen sogar verschwörungsideologisches Netzwerk inkl. Marketing- und Mediendienstleistungen mit Referenzen vom Wirtschaftsrat Deutschland, vom VHS Dreiländereck, von der Sächsischen Zeitung oder dem Marketing-Club Dresden. [9]
Es wird also ein Netzwerk präsent sein, dass sowohl wirtschaftlich ausgerichtet ist, aber auch parteipolitisch. Ein Netzwerk, dass selbst der MDR als einen Zusammenschluss aus „Querdenker und Rechtsextremisten“ bezeichnet hat. [10]
Susanne Dagen, die mit der Edition BuchHaus Loschwitz ebenfalls auf der Buchmesse als Aussteller*in vertreten sein wird, pflegt(e) Verbindungen zum Institut für Staatspolitik (IfS),die der Verfassungsschutz von Sachsen-Anhalt seit 2021 als „gesichert rechtsextremistisch“ einstuft. [11]
Frau Dagen sitzt seit September 2019 für die Fraktion der Freien Wähler im Dresdner Stadtrat und bewirbt sich um das Amt der Kulturbürgermeisterin, [12] so berichtete das Börsenblatt 2022 unter „Umstritten“.
Doch wer jeden Verlag, „der die Teilnahmebedingungen erfüllt und nicht gegen das Grundgesetz verstößt“ als Aussteller*in zulässt, kann am Ende nicht einmal sagen, wer da ist und daraus ableiten wer geschützt werden müsste vor denen, die als Aussteller*innnen/Referent*innen und Besucher*innen vor Ort sein werden.
Doch wer tolerant ist gegen jede*n und damit auch gegen intolerante Kräfte, dessen Toleranz wird letzten Endes dazu beitragen die eigene Toleranz einzuschränken oder gar abzuschaffen. Aber dazu müssten die Verantwortlichen Karl Popper kennen und hinhören, wenn es drauf ankommt.