Datum: 16.07.2019
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1) Gestern erschien im Cicero ein Artikel der Sprecherin der Grünen Jugend. Ach ja, und noch einer von Philipp Amthor, was überhaupt nicht überrascht.
2) Immerhin ist Amthor bereits durch eine rassistische bzw. muslimfeindliche Äußerung aufgefallen oder als Unterstützer einer Kampagne des katholischen Vereins Durchblick e.V.,
3) die sich gegen Werbung für Schwangerschaftsabbrüche richtete. WERBUNG ???, die es gar nicht gibt. Ich berichte bereits darüber.
4) Amthor passt also sehr gut zum Cicero, denn hier schrieben und schreiben auch andere Rassisten und nicht vergessen die sog. „neuen“ Rechten.
5) Hier ein kleiner Auszug mit Anmerkungen zur politischen Ausrichtung des Magazins aus dem angeschlossenen Blog. Besondere Aufmerksamkeit möchte ich auf das Zitat von @derrechterand lenken. Die gesamte Analyse hier: https://www.der-rechte-rand.de/archive/3224/cicero-der-rechte-rand/
6) Der Cicero ist also ein Magazin, das rechte Debatten als gleichberechtigte Positionen ins Heft holt und diese so unauffällig in die Mitte sickern lässt, bis sie schließlich als normal wahrgenommen werden.
7) Soviel zur Ausrichtung und der Gefährlichkeit des Magazins, denn das sollten alle wissen und zur Kenntnis nehmen, die hier veröffentlichen. Von einem Philipp Amthor erwarte ich diesbezüglich nichts.
8) Ihn dürfte es nicht stören, dass erst am 12. Juli 2019 + im 04/2019 Interviews mit Thilo Sarrazin im Cicero veröffentlicht wurden. Und warum auch nicht. Immerhin schrieb d. Rassist Sarrazin (Unterzeichner d. rassistischen Erklärung 2018) in d. Vergangenheit für das Magazin.
9) Und Sarrazins Hetze kam und kommt hier sehr gut an. Der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus schrieb erst am 10. Mai 2019 im Cicero „Sarrazin hatte völlig recht. Wir schaffen uns ab.“
10) Und er ist nicht der einzige, der ihm zustimmen würde, denn auch Alexander Gauland schrieb schon für das Blatt. Dies lässt sich aus seiner Biografie als MdB auf der Webseite des Deutschen Bundestags entnehmen.
11) Auch Imad Karims Text zur Massenmigration wurde im Cicero 2017 veröffentlicht.
12) Imad Karim ist Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, war 2018 Redner einer extrem rechten Demonstration in Kandel und Redner beim Frauenmarsch aufs Kanzleramt, sowie für das Neue Hambacher Fest,
13) organisiert von Max Otte, der ebenfalls u.a. Kuratoriumsmitglied der DES ist und zur WerteUnion gehört.
14) Im Cicero wird Karim als ~Islamkritiker~ bezeichnet.
15) Ein Magazin, das 2017 eine Umfrage bei Insa in Auftrag gegeben hat, die zu der ~Erkenntnis~ gekommen ist „Für zwei Drittel gehört der Islam nicht zu Deutschland“. Natürlich durfte auf dem ausgewählten Bild die Kopftuchträgerin nicht fehlen.
16) An dieser Stelle auch mal was zu INSA. Der Chef von insa also Hermann Binkert himself war 2018 Redner des Neujahrsempfangs der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit. Da saßen sie dann alle zusammen Gauland, von Storch, Kaufmann, Hansel von der AfD,
17) auch Politiker der CDU und der FDP sollen dabei gewesen sein, unter anderem Stefan Friedrich (CDU).
18) Und sie alle, in Niedertracht vereint, lauschten den Worten eines Mannes, dessen ~Institut~ und der als Chef der neofaschistischen AfD, eine Partei dessen Mitglieder und MdBs/MdLs Menschen entsorgen, jagen und erlegen wollen, Geld gespendet hat.
Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-01/insa-consulere-hermann-binkert-afd
20) Soviel zu besagter Umfrage und seinem fragwürdigen Ergebnis.
21) Aber da ich schon einmal beim Kopftuch angelangt bin… Auch Necla Kelek, Autorin für Tichys Einblick und Vorstandsfrau von Terre des Femmes – das sind die mit der Querfrontpetition gegen das Kinderkopftuch – schrieb bereits für den Cicero.
22) Zu den weiteren Autor*innen des Cicero gehören u.a. Alexander Kissler, Alexander Grau, Angelika Barbe (1), Sophie Dannenberg (2)
23) Wenn Sophie Dannenberg mal nicht für den Cicero schreibt, dann für den islamfeindlichen und rassistischen Block Achse des „Guten“ oder für TUMULT. Hier ist sie Mitglied im Förderverein Freunde der Vierteljahresschrift Tumult.
24) Nur nebenbei sei erwähnt, Tumult wird herausgegeben vom neofaschistischen Manuscriptum-Verlag.
25) Über die Autor*innen, die Rechten, die Rassist*innen, über die Inhalte, über die Schlagzeilen bzw. die Überschriften beim Cicero könnte 1 jede Menge threads oder Texte verfassen, aber letzten Endes läuft es darauf hinaus,
26) wie im rechten Rand so treffend formuliert wurde: dass „in einer Rückbetrachtung, wie der Dammbruch geschehen konnte, der »Cicero« eine Rolle spielen“ wird.
27) Umso bitterer ist es dann, wenn Personen aus dem Nicht-Rechten-Spektrum, die sich selbst vielleicht sogar als Linke betrachten oder als Menschen mit einer antirassistischen Grundhaltung, für ein solches Magazin publizieren.
28) Dann liefe es darauf hinaus, dass in einer Rückbetrachtung, wie der Dammbruch geschehen konnte, auch der Sprecherin der Grünen Jugend eine unrühmliche Rolle zuteilwird, ganz unabhängig davon, ob ihr bewusst gewesen ist für wen sie geschrieben hat und vor allen Dingen warum.
Als Ergänzung ein Fundstück aus dem Jahr 2014. Platz 7 der meistgelesenen Artikel wurde verfasst vom „Hausphilosophen“ der neofaschistischen AfD Marc Jongen, der übrigens auch Kuratoriumsmitglied der Desiderius-Erasmus-Stiftung ist.