Verein für Sprachpflege e.V. Deutsche Sprachwelt

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Gegründet wurde der Verein für Sprachpflege e.V. Deutsche Sprachwelt (Erlangen) im Jahr 2000 von Thomas Paulwitz, der als Schreiber für die Junge Freiheit, für das Deutschland-Journal der geschichtsrevisionistischen Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG), für die AfD-nahe Freie Welt und für das Ostpreußenblatt. Er fungierte auch als Referent für die Gesellschaft für freie Publizistik (GfP), für das Netzwerk Deutsche Sprache und für den Verband der Vereine der deutschen Studenten. [2]

2007 gründete Paulwitz die Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen und 2009 war er Ordensrat für Sprachpflege (Leiter des Sprachausschusses im Pegnesischen Blumenorden). [3] Eine offizielle Position scheint er aktuell nicht mehr einzunehmen beim Pegnesischen Blumenorden, [4] der laut Eigenangaben auch heute noch „seinen Beitrag zur Bereicherung des kulturellen Lebens“ leistet. [5]

Darüberhinaus ist Paulwitz bekannt als Gegner gegenderter Sprache. Das bewies seine Beteiligung am Aufruf Stop Gendersprache jetzt! (2019) und die des Vereins Deutsche Sprache in 2019 Schluss mit dem Gender-Unfug.

Der Verein veröffentlicht als Druckausgabe viermal jährlich die Deutsche Sprachwelt mit ungefähr 80.000 Leser*innen. Sowohl der Verein als auch das Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht Sprachpflege zu betreiben. Denn „eine hochentwickelte Sprache stiftet Identität und bereichert die Kultur eines Landes. (…) Eine allgemein verständliche Sprache ist letztlich die Voraussetzung für wirkliche Aufklärung, also für den Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“, [6] so steht es dort geschrieben.

Damit das gelingt macht die Deutsche Sprachwelt gemeinsame Sache mit dem extrem Rechten Ehrenpräsidenten des Deutschen Lehrerverbandes (DL) Josef Kraus, mit dem Evangelikalen Peter Hahne, der für das Z-Schnitzel streitet, das N-Wort verwendet und den die „Faschismuskeule“ und „Gender-Unfug“ nervt, [7] um hier nur 2 Autoren beispielhaft aufzuführen.

Einmal jährlich kürt die Deutsche Sprachwelt den „Sprachwahrer des Jahres“. 2020 wurden die antisemitische Kabarettistin Lisa Eckhart, der coronaleugnende querdenkende Rechte Boris Reitschuster und Dirk Rabe, Betreiber einer Trainingseinrichtung in Dülmen, der durch seinen tatkräftigen Einsatz für die scharfe Paprika-Soße, auch bekannt als Z-Soße, aufgefallen war, geehrt. [8]

Im Jahr davor, also 2019, kürte die Deutsche Sprachwelt Uwe Steimle, Dieter Nuhr, Alice Schwarzer [9] als Gewinner*innen. Inklusive Antisemitismus (Steimle) Sexismus (Nuhr), antimuslimischem Rassismus und Transfeindlichkeit (Schwarzer).

Gemeinsam mit der Jürgen-Moll-Stiftung, der Theo-Münch-Stiftung verleiht die Deutsche Sprachwelt den Jürgen-Moll-Preis für die Deutsche Sprache. Preisträger 2020 ist Prof. Dr. Andreas Rödder von der Konrad-Adenauer-Stiftung und seit 2021 Mitglied des rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Seit 2003 ist die Deutsche Sprachwelt auch als Aussteller*in auf der Leipziger Buchmesse vertreten, wo sie 2017 den Jürgen-Moll-Preis an den Antifeministen Tomas Kubelik vergab. [10]

Gemeinsam mit der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft zu Köthen hat die Deutsche Sprachwelt eine „Straße der deutschen Sprache“ eingerichtet, [11] mit 20 Stationen, darunter Wittenberg, Gotha und Mansfeld. [12]

Außerdem finden unter dem Dach der Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen mit dem Verein für Sprachpflege als Mitglied, regelmäßige Veranstaltungen statt, wie z.B. Die Rede zur deutschen Sprache. In diesem Jahr (2021) hielt Peter Hahne die Rede, die er nutzte um über die „Genderei“ zu hetzen, was das Zeug hielt.

Wir werden verarscht!“, war noch höflich. Gender-Sprache, so der fromme Mann, sei „pure Menschenverachtung“. Eine „Mini-Mini-Minderheit terrorisiert“, „meist staatlich alimentierte Volksverdummung“ … . Die Rede zur deutschen Sprache nahm er dann auch zum Anlass auf den Aufruf gegen den Gender-Unfug hinzuweisen, um den „Sieg der (Gender-)Sterne zu verhindern“. [13]