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Wenn der cisgeschlechtliche Mann, nachfolgend nur noch als cis Mann bezeichnet,
Ein cis Mann ist eine Person, dem bei der Geburt das männlich Geschlecht zugewiesen wurde und der sich als Mann identifiziert.
unter dem Patriarchat leidet, die damit einhergehende Misogynie, Sexismus und Gewalt auf der das Patriarchat aufgebaut ist, bereits so sehr verinnerlicht hat, dann wird er die Kämpfe von FLINTA nicht unterstützen, sondern diesen entgegenarbeiten, um deren Ziele zu vereiteln.
Er wird nicht einmal Misogynie oder Sexismus bei sich erkennen können oder dies wollen. Für seinen Unmut und sein Unbehagen wird er entweder andere verantwortlich machen, also Frauen, FLINTA oder Gender im Allgemeinen und/oder er wird damit beginnen sich selbst zu optimieren und zu stärken, damit er sich im Patriarchat besser zurechtfindet, um so dem Bild vom starken Mann zu entsprechen.
Dabei helfen Männerbünde.
Symbolisch 2 Screenshots.
Wenn der cis Mann ein bibeltreuer Christ oder ein christlicher Fundi ist, dann helfen ihm das System und seine Religion, d.h. Kirchengemeinden und christliche Organisationen/Vereine, ihn wieder aufzurichten.
Von christlichen Organisationen, Kirchengemeinden oder von Fundis gibt es bereits ein breites Angebot für Männer, wie z.B. Tipi-Übernachtungen, Stockkampf, Bergtouren, Männerwochenenden, Motorsägekurse, Grillwochenenden, Männeraktionstage mit Bogenschießen und Geländewagenparcours.
Und das Angebot ist längst nicht erschöpft. Es gibt auch Männergottesdienste.
Also nicht die Gottesdienste wie z.B. die der geschlossenen Gruppen der Brüdergemeinden, von denen Frauen und Kinder sowieso ausgeschlossen sind, sondern Gottesdienste ausschließlich für Männer.
In diesem Thread möchte ich deshalb auf „christliche Männerarbeit“ und was dahintersteckt aufmerksam machen.
Bushcraft/Men at Work – christliche Männerarbeit von der Freie Missionsgemeinde „das Kraftwerk e.V.“ mit Sitz in Iserlohn [3] bietet u.a. „Männer im Wald“ an. Neben Angeboten für Familien, Kindern und Jugendlichen.
Christliche Männerarbeit bedeutet für diesen „gemeinnützigen“ Verein: „Männer stärken und wiederherstellen.“
Das Ganze ist natürlich streng bibeltreu und basiert u.a. auf Sprüche 27,17:
„So wie Eisen Eisen schärft, so schärft ein Mann den anderen“. [4]
Am 25.09.2021 fand unter dem Motto „Souls on fire – Männer, die brennen“ der Krelinger Männertag statt. [5]
Der Pastor des Christus Zentrums Arche in Elmshorn griff das Thema in seiner Rede/Predigt beim Männertag auf.
„Wir“, sagte der Pastor und meinte damit nur die cis Männer, „brauchen eine innere Flamme, die durch das Leben und auch über die Grenzen des Todes trägt.“ [6]
Auch das Christliche Männertraining e.V. (CMT) beruft sich auf Sprüche 27,17 und sieht seinen Auftrag im Bilden von Männern und diesen zu helfen auf biblischer Grundlage und durch das Wirken des heiligen Geistes, geistliche Väter zu sein, die geistliche Kinder hervorbringen. [7]
Zu den „Werkzeugen“ des CMT, das nachweislich 2019 am evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) teilgenommen hat, gehört z.B. ein Jahrestraining, der Building Brothers Prozess (USA: Helping Churches Build Men Into Spiritual Fathers)
und auch der Themenkomplex vom Jungen zum Mann. Darunter z.B. „Was macht ein Vater der keinen Sohn hat, dafür aber eine Tochter?“ [9]
Das CMT ist übrigens Partner der US-amerikanischen Building Brothers zu deren Ansatz es gehört, wahrzunehmen, dass die Kirche ein weiblicher Ort ist und damit eine unsichere Umgebung für den Umgang mit persönlichen und spirituellen Problemen. (Deutsche Übersetzung). [10]
Deshalb will Building Brothers die Kirche als „sichere, männliche Umgebung für Männer“ schaffen, „an dem sie nach Hause kommen können“. (Deutsche Übersetzung). [11]
Fast möchte mensch meinen auf einer jener Webseiten von Maskulisten zu sein.
Denn das CMT verlinkt zur Webseite von Michael Stahl, einem ehemaligen Personenschützer, dem „Außenseiter, Bodyguard, Herzenskämpfer“, der die christlich orientierte Schule für Selbstverteidigung PROTACTICS® gegründet hat. [12]
Hier beim CMT, das sich als Netzwerk versteht, wird aber auch zu Dr. Arne Elsen verlinkt, der bekannt geworden ist als sog. „Homo-Heiler“ und durch seine Heilungs-Gottesdienste, auch bei Krebs.
Mehr dazu hier: bkramer.noblogs.org/arne-elsen-wis von 1) bis 21).
Bekannt aus Presse und Medien ist der Buchautor und Männercoach Dirk Schröder, der den christlichen Glauben für sich entdeckt hat und diesen teilnehmenden Männern näher bringen möchte.
Zum Beispiel auf einem Segeltörn in Griechenland oder Sardinien. Jesus.de schrieb über Dirk Schröder, dieser habe durch ein Männercamp zurück zu seiner Leidenschaft zu Gott gefunden und veröffentlichte ein Interview mit dem christlichen Coach. [14]
Wer sich einen Überblick über christliche Angebote für Männer, also cis Männer, verschaffen will, wird bei MOVO das Männer-Magazin und der Webseite, d. von der SCM Verlagsgruppe (Stiftung Christliche Medien) betrieben wird, fündig.
Da dürfte für jeden leidenden cis Mann was dabei sein.
Darunter Männercamps, Arbeitseinsätze mit Männern in Rumänien, Trainingskonferenzen und natürlich auch Coaches, darunter „Kraftprotz“ oder Training für Körper und Geist, Trecking, Expeditionen, Survivaltrainings. [17]
Die Angebote sind sehr umfangreich und die Themen im Männer-Magazin MOVO scheinen es auch zu sein, doch sie transportieren das Toxische des Maskulismus, des Antifeminismus, der EAD und christlichen Fundis im Allgemeinen.
Heimowski gehört der den Evangelikalen der Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) und Gemeinsam gegen Menschenhandel an. Er schrieb in movo.net/2019/06/07/meh über Geschlechtergerechtigkeit und das in der Sprache von Terfs
Terf: Trans-Exclusionary Radical Feminism
(Trans-ausschließender radikaler Feminismus)
(übrigens Heimowski möchte auch Sex-Arbeit verbieten und damit hat er mit Swerfs viele Gemeinsamkeiten.)
Swerf: Sex Work Exclusionary Radical Feminism
(Sexarbeit ausschließender radikaler Feminismus)
Ich fasse an dieser Stelle zusammen: christliche Männerarbeit erhält das System, das Patriarchat und die geschlechtsspezifischen Rollen und Funktionen, die für Männer und Frauen vorgesehen sind. Hier gibt es nur 2 Geschlechter.
Sie ist also LGBTQI-feindlich und damit toxisch für alle FLINTA.
Christliche Männerarbeit und das was dahintersteckt hat viele Schnittmengen zum Maskulismus, zum Antifeminismus, zu Terfs, zu Swerfs aber auch zu extremen Rechten.
Im 2. Teil werde ich auf die Verbindung von christlichem Fundamentalismus und Neofaschismus genauer eingehen und zeigen was dahinter steckt.
Denn Evangelikale und extreme Rechte sind für FLINTAs besonders gefährlich.