Datum: 25.04.2020
1) Ein Thread über den Verein Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. mit Armin Laschet in einer Hauptrolle.
2) Was so wissenschaftlich klingt, nämlich Institut, ist in Wahrheit nur ein Verein, „der von Dominikanern und christlichen Laien beider Konfessionen“ getragen wird,
3) ein Verein, der angibt sich seit über 60 Jahren der „sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Forschung auf der Basis der Katholischen Soziallehre“ zu widmen.
Unter dem Deckmantel des Gemeinwohls [1] bzw. der Gemeinnützigkeit [2]
4) kamen und kommen hier christliche Fundamentalist:innen, Abtreibungsgegner:innen, „neue“ Rechte, „Konservative“ also Protofaschist:innen, und sonstige Menschenfeind:innen zusammen
5) und das nicht nur im Rahmen von Veranstaltungen, sondern auch für die Publikation „Die Neue Ordnung“, die vom Verein Walberberg herausgegeben wird.
6) Verantwortliches Redaktionsmitglied ist der Dominkanermönch Wolfgang Ockenfels (CDU), der u.a. zum Kuratorium der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung gehört, der Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung und Kuratoriumsmitglied des Forums Deutscher Katholiken ist. [3]
7) [CN: antimuslimischer Rassismus] [4]
8) In der Vergangenheit waren u.a. für den Verein Walberberg als Referent:innen geladen: die Abtreibungsgegnerin und Antifeministin Birgit Kelle, die LGBTQIA-feindliche Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz,
9) Werner J. Patzelt, Philip Plickert, Rainer Wendt, Vera Lengsfeld, Udo di Fabio, Roland Tichy, Norbert Bolz, Wolfgang Bosbach, Joachim Nikolaus Steinhöfel und und und eben auch Armin Laschet. [5]
10) 2014 waren Armin Laschet, Martin Kastler (u.a. Ackermann-Gemeinde) und Volker Resing als Referenten zum Thema: „Christliches Engagement in Politik und Gesellschaft – Eine Standortbestimmung“ geladen
11) und für die Moderation waren Wolfgang Ockenfels, Mareike Bues und Nathanael Liminski zuständig.
12) N. Liminski, der Sohn von Jürgen Liminski (u.a. Opus Dei, iDAF), ist der Mitbegründer des Netzwerks Generation Benedikt, seit August 2013 umbenannt in Initiative Pontifex,
13) und seit 2017 ist er Leiter der NRW Staatskanzlei im Kabinett von Armin Laschet. Sozusagen Laschets rechte bzw. katholizistische Hand.
14) Diese Veranstaltung mit Laschet 2014 war übrigens eine Kooperationsveranstaltung mit dem Katholischen Mediennetzwerk Pontifex bzw. der Initiative Pontifex, bezeichnet als Soiree im Uniclub Bonn.
15) Die Initiative Pontifex beklagte erst jüngst, während Ärzt:innen Medikamente verabreichen und Lieferservices weiterhin nach Hause liefern dürften, müssten Gläubige auf Messe und Kommunion verzichten
16) und bedauerten die Schließung von Kirchen bei gleichzeitig geöffneten Supermärkten.
17) Wer sich mit der Initiative Pontifex ein kleines bisschen intensiver befasst, stellt schnell fest, dieser Organisation geht es um’s Missionieren bzw. um die „Neuevangelisation“.
18) Gemeint ist damit die: „Durchdringung aller Lebensbereiche und Lebenssituation mit dem Evangelium“.(1) [6]
19) In einer Pressemitteilung von Pontifex ohne Datum zur Evangelisation ist die Rede von „Deutschland zu re-katholisieren“. [7]
20) Jeder Lebensbereich und jede Lebenssituation sollen durch das Evangelium durchdrungen werden, so steht es dort geschrieben
21) und das ist auch das erklärte Ziel des Opus Dei, einem rechten Orden in der römisch-katholischen Kirche oder der Kampftruppe des Papstes, wie der Orden auch genannt wird. (2) [8]
22) Wie es aussieht, wenn jeder Lebensbereich, wenn jede Lebenssituation vom Evangelium durchdrungen ist, das lässt sich am Beispiel von Opus Dei veranschaulichen. Denn von Opus Dei wird jeder Lebensmoment reglementiert.
23) Aussteiger:innen berichten u.a. von einer „Gehirnwäsche“. (3)
24) Wenn also jeder Lebenbereich, wenn jede Lebenssituation vom Evangelium durchdrungen ist, dann ist auch der Staat durchdrungen. Das wäre dann Regieren mit dem Evangelium oder der Bibel unter dem Arm und wäre ein Gottesstaat, der auch Theokratie genannt wird.
25) Das scheint die erklärte Absicht der Initiative Pontifex zu sein, die 2014 gemeinsam mit dem Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. eine Soiree u.a. mit Armin Laschet organisierte.
26) Als sich in jenem Jahr, also 2014, Armin Laschet zu seinem Vortrag entschloss, hatte Hans-Peter Raddatz für „Die Neue Ordnung“ einen Beitrag verfasst, in dem er „Gender Mainstreaming“ als „Normalisierung der Perversion“ bezeichnet und [9]
27) Martin Mosebach, der „Gotteskrieger im Tweedjackett“ oder „Deutschlands Religionspolizei“ in einer Rede im Rahmen einer Veranstaltung für Walberberg e.V.
28) darüber geklagt hatte, wieviel Hass und Verachtung der [anm.: verschwenderische] Limburger Bischof Tebartz-van Elst von der Presse habe erfahren müssen und
29) in Die Neue Ordnung ein Artikel veröffentlicht worden war über das was die Ehe ist – und was sie nicht ist von Robert P. George.
30) Abgesehen davon, dass der Verfasser nur 2 Geschlechter kennt, nämlich nur Frau und Mann, und sich damit auch gegen die Ehe für Alle ausspricht und gegen LBGTQIA,
31) handelte es sich um einen Vortrag für eine Veranstaltung des Lindenthal-Instituts. (4)
32) Und wieder bin ich beim Opus-Dei angelangt! Denn das Lindenthal-Institut wird von Mitarbeiter:innen des Opus Dei geleitet und ist diesem angeschlossen. (5)
33) Absichtlich wurde nur das Jahr 2014 und die damaligen Kontakte/Verbindungen von Walberberg dokumentiert. In dem Jahr, in dem sich Laschet als Referent an einer Veranstaltung zum Thema
34) „Christliches Engagement in Politik und Gesellschaft – Eine Standortbestimmung“ beteiligte und damit eine Organisation unterstützte, die schon 2014 rechts war,
35) antifeministisch, LGBTQIA-feindlich und enge Verbindungen zu christlichen Fundamentalisten unterhielt, nämlich solchen, die einen Gottesstaat anstreben.
36) Wie z.B. Martin Mosebach, der die Ansicht vertritt „Die Bibel steht über der Verfassung“ und der den Märtyrer als wunderbaren Maßstab bezeichnet hat.
Den christlichen Märtyrer möchte ich hinzufügen. [10]
37) Der katholische Glaube und die christlichen Werte, so schreibt Armin Laschet in seinem Blog, habe in seiner Familie immer eine große Rolle gespielt. Sein Wunsch sei es immer gewesen, sich einzusetzen für eine bessere Welt. [11]
38) Ja, genau so steht es in seinem Blog.
39) Welch ein Hohn, wenn mensch seine politischen Entscheidungen z.B. während der Corona-Pandemie bedenkt. Stichwort: Lockerungen [das schon ab 15.04.2020] oder Heinsberg-Studie [12] [13]
42) Hier unten im Bild Armin Laschet und sein Strippenzieher Nathanael Liminski, über den der Tagesspiegel schreibt, dieser habe „Katholizismus im Blut“. [15]
43) Laschets „Einsatz“ für eine bessere Welt ist ein Hohn! Denn seine Politik schließt Menschen aus und gefährdet deren Leben. Und das ist KEINE bessere Welt, sondern eine, die zu bekämpfen ist!!! [16]
Anmerkung: Der Veranstaltungskalender, der über die Webseite des Vereins Walberberg nicht mehr zur Verfügung steht, wurde hier archiviert