Datum: 20.01.2020
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1) Ein Thread über antimuslimischem Rassismus bei der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), der leider etwas lang geworden ist und dennoch nur an der Oberfläche gekratzt hat.
2) Zum besseren Verständnis zunächst eine Begriffsklärung: „„Antimuslimischer Rassismus“ basiert auf der Erkenntnis, dass Rassismus heute immer weniger biologisch, sondern vermehrt mit kulturellen und religiösen Eigenschaften begründet wird.
3) Diskriminiert werden Menschen, denen auf Grund ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder ihrer Kultur eine muslimische Religionszugehörigkeit zugeschrieben wird.“ (Entnommen von http://belltower.news)
4) Vertiefende Informationen stehen hier zur Verfügung: https://heimatkunde.boell.de/de/2016/11/24/antimuslimischer-rassismus-figuren-funktionen-und-beziehungen-zum-antisemitismus oder auch hier: https://stiftung-gegen-rassismus.de/wp-content/uploads/2017/03/17_02_16_BHP_SIWGR_Antimuslimischer_Rassismus.pdf
5) Antimuslimischer Rassismus verbirgt sich in den meisten Fäller hinter der Bezeichnung „Islamkritik“, doch sehr schnell zeigt sich, dass es mehr als eine kritische Auseinandersetzung ist. Durch die Gleichsetzung von Islam und Islamismus oder
6) der Islam wird in den Zusammenhang mit der Scharia, mit Terrorismus und Extremismus gebracht.
7) Vereinfacht formuliert, und das ist nichts Neues, werden so Menschen zu Gefährder:innen, zu Verdachtsfällen, zu potentiellen Täter:innen und zu Terrorist:innen gemacht.
8) Bezogen auf die KAS lässt sich feststellen, dass alle Aspekte oder Formen von antimuslimischem Rassismus hier ihr zuhause finden und auch die Menschen, die diesen re-/produzieren.
9) Wie z.B. Prof. Dr. Ulrike Ackermann: „Im Westen steht das Individuum im Mittelpunkt – im Islam das Kollektiv“.
10) Prof. Dr. Ackermann, mit eigenem Eintrag im Blog gehört zu den Referent:innen der KAS und war Teilnehmerin von mind. einer Veranstaltung der Stiftung. Sie schrieb schon für den islamfeindlichen/rassistischen Blog Achse des „Guten“ oder für Tichys Einblick.
11) Soviel zur Einordnung ihrer Person.
12) Auch Rémi Brague, dessen Vernetzungen sich bis zu One of Us erstrecken, einer Organisation, die zu einem europaweiten antifeministischen und LBGTQIA-feindlichen Netzwerk (Agenda für Europa) führt, vertritt antimuslimischen Rassismus.
13) Hier ein Zitat:
„Heute sind die Muslime hin- und hergerissen. Sie meinen, die modernste Religion zu haben, müssen aber feststellen, dass sie in der Politik, im Sozialen das Schlusslicht der Welt sind. Wirtschaftlich ist das Erdöl ein Segen, aber reich werden, ohne sich anzustrengen, ist eine katastrophale Gewohnheit. Manche trösten sich mit einer gewissen Blauäugigkeit: Das Atom, die Mikroben, Darwin, all das gäbe es im Koran und der Prophet habe die Demokratie erfunden… Man muss dieses Leiden wahrnehmen, um die späte Entstehung des Salafismus als Revanche am Westen zu verstehen.“ [Quelle]
14) Rémi Brague, mit einem eigenen Eintrag im Blog, ist bzw. war bisher regelmäßiger Referent für die KAS und er gehört zu den Mitautor:innen des Buches von Lammert/Klose, das im Dez. 2019 erschienen ist. So wie Ulrike Ackermann auch.
15) Der französische Schriftsteller Michel Houellebecq, Autor des Romans „Unterwerfung“ kommt nicht nur bei „neuen“ Rechten so gut an, dass The Oswald Spengler Society ihm 2018 den „Oswald Spengler Prize“ verliehen hat,
16) sondern auch bei der KAS.
17) Zur Erinnerung: In dem Roman „Unterwerfung“ erzeugt Houellebecq ein düsteres Bild von einem islamisierten Frankreich. Hier übernimmt die Bruderschaft der Muslime schleichend die Macht. … Also inkl. Horrorszenarien, tumultartigen Ausschreitungen …
18) Auch die KAS hat sich mehr als ausführlich mit Houellebecq befasst. Diesbezüglich bot sich z.B. eine Lesung an (screenshot 1) oder eine Publikation für die „politische Meinung“ (screenshot 2)
19) Da ist das Buch von Michel Houellebecq schon sehr praktisch. Durch die unkommentierte Lesung des Romans z. B. kann die KAS, ohne sich selbst dazu äußern zu müssen, antimuslimischen Rassismus reproduzieren.
20) Und wer die Webseiten von Journalistenwatch oder Compact kennt, weiß welch grauenhafte Bilder erzeugt werden, so z.B. von geflüchteten Messermännern, von islamischen Terroristen, so dass manch einer glauben wird
21) im Stundentakt würden Deutsche massakriert und ein Bürgerkrieg stünde unmittelbar bevor.
22) Und genau diese Bilder, diese Ängste schürte die „Unterwerfung“ von Houellebecq. Insofern ist das was bei Journalistenwatch oder Compact geschieht, nur die Fortsetzung und Steigerung von dem was die KAS diesbezüglich zu bieten hat.
23) Eine andere Form und noch weniger sichtbar ist antimuslimischer Rassismus mit ausgewählten Gästen/Referent:innen, wie z.B. am 12.02.2020 in Wolfenbüttel mit Prof. Dr. Susanne Schröter von der Goethe-Universität Frankfurt.
24) Quelle: https://www.kas.de/de/veranstaltungen/detail/-/content/politischer-islam-und-toleranz
25) Durch ihren akademischen Background verleiht Prof. Dr. Susanne Schröter antimuslimischem Rassismus eine vermeintlich wissenschaftliche Begründung. Das macht sie und solche Veranstaltungen umso gefährlicher.
26) Über Susanne Schröter gäbe es sehr viel zu sagen, allerdings würde das den Rahmen dieses Threads sprengen. Deshalb fahre ich fort.
27) Im Februar 2020 sind 2 KAS-Veranstaltungen mit Necla Kelek vorgesehen. Sie ist Vorstandsfrau von Terre des Femmes (TdF) und schreibt für den islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des „Guten“ und für Tichys Einblick.
28) Ihre Ansichten werden übrigens auch vom stramm rechten MdB H.-J. Irmer (CDU Wetzlar) sehr geschätzt.
29) Necla Kelek wird also für die KAS u.a. einen Vortrag über das Kopftuch halten und ihr dürfte es gelingen unter dem Deckmantel eines geheuchelten Feminismus antimuslimischen Rassismus zu produzieren.
30) Und das ohne, dass es direkt auffällt.
31) Zur Erinnerung: TdF hat die Petition gegen das Kinderkopftuch „Den Kopf frei haben“ geschaltet, die nach wie vor unterzeichnet werden kann.
32) Zu den Unterzeichner:innen gehören bisher u.a. die antisemitische Kabarettistin Lisa Fitz, der Rassist Boris Palmer, Susanne Schröter, Rebecca Schönenbach von den rechten Frauen für Freiheit,
33) Cora Stephan, Monika Maron, Ali Utlu oder auch Judith Sevinc Basad …
Weiterverbreitet wurde die Petition übrigens auch von der AfD Darmstadt und mit der Bitte verbunden diese zu unterzeichnen.
34) Also hat die Petition nicht das Geringste mit Feminismus zu tun. Und auch die Veranstalter:in selbst, also die KAS, ist von Geschlechtergerechtigkeit meilenweit entfernt.
35) Das zeigen die Veranstaltungen, wie z.B. diese mit dem Titel: „Gleichstellung durch geschlechtergerechte Sprache – Lösung oder Irrweg“ im Juni und Juli 2019 (Thüringen) mit dem Geschäftsführer des Vereins Deutsche Sprache (VDS).
36) Zur Erinnerung: Der VDS hatte erst im März 2019 die Petition „Schluss mit dem Genderunfug“ initiiert.
38) Oder diese hier im Februar 2018 (KAS Rheinland-Pfalz): „Gender, Instrument der Umerziehung?“ mit u.a. Josef Kraus, dessen Buch, im Screenshot unter 1. aufgeführt, im Manuscriptum Verlag erschienen ist, was hier allerdings unerwähnt blieb,
39) und dem Antifeministen Tomas Kubelik, sowie weiteren Personen. Quelle: https://www.kas.de/de/veranstaltungsberichte/detail/-/content/gender-instrument-der-umerziehung-
40) Und noch besser lässt sich antimuslimischer Rassismus verbergen durch die geschickte Einladung von Referent:innen mit einem Migrationshintergrund und persönlichen negativen Erfahrungen,
41) wie z.B. Zana Ramadani (CDU). Mitbegründerin von Femen Deutschland, die zum Referent:innenkreis der rechten Frauen für Freiheit und zu den Mitstreiter:innen des islamfeindlichen Vereins Freiraum statt Haramkultur (HsK) gehört.
42) Sie war im April 2019 bei der KAS (Hamburg) zu Gast. Anlass dieser Lesung war Ramadanis Buch „Die verschleierte Gefahr“.
43) Wir empfehlen an dieser Stelle einmal den Klappentext zu lesen.
44) Damit dieser Thread an dieser Stelle nicht falsch verstanden werden kann, die leidvollen Erfahrungen von Frauen wie die von Z. Ramadani dürfen nicht verharmlost, weggewischt oder ignoriert werden,
45) allerdings gilt es stets zu bedenken, dass die CDU-nahe Stiftung kein Interesse daran hat Frauenrechte zu fördern.
46) So laufen Menschen wie Z. Ramadani mit ihren leidvollen Erfahrungen und ihrer Kritik Gefahr von reaktionären, von protofaschistischen, von „neuen“ Rechten instrumentalisiert zu werden.
47) Und außerdem gibt es auch hierzulande christlichen Fundamentalismus oder klerikalfaschistische Organisationen/Einzelpersonen, die eine vergleichbare Ideologie vertreten,
48) wie z.B. Martin Mosebach, der „Gotteskrieger im Tweedjackett“ (Der Spiegel)), der von der KAS 2013 auch noch mit dem Literaturpreis belohnt wurde.
Quelle: https://www.idea.de/glaube/detail/die-bibel-steht-ueber-der-verfassung-104760.html
Quelle: https://www.kas.de/de/martin-mosebach-2013-
49) Da der Thread schon so weit fortgeschritten ist, endet er hier jetzt. Es wird allerdings einen weiteren Teil geben. Weil’s notwendig ist.