Datum: 03.02.2019
(1) Die Jüdische Rundschau (JR), eine „unabhängige Monatszeitung“, um die es in diesem thread geht, erscheint seit Juli 2014. Herausgegeben wird sie vom Verlag J. B. O. Jewish Berlin Online GmbH (Dahlmannstr. 23, Berlin).
(2) Mit der historischen Ausgabe der Jüdischen Rundschau, die von 1902 bis zu ihrem Verbot 1938 in Deutschland erschienen ist, hat die JR außer dem Namen nichts gemeinsam.
(3) Als „überparteiliches und pro-israelisch ausgerichtetes Medium“ mit einem breiten Themenspektrum hat es sich die JR zur Aufgabe gemacht eine „pro-israelische Stimme in Deutschland zu sein, …
(4) … den Antisemitismus in all seinen Formen zu analysieren und zu kritisieren und die Vielfalt des jüdischen Lebens sowohl in Deutschland als auch in der Welt darzustellen.“
(5) Ob Aufdeckung + Analyse von Antisemitismus allerdings möglich sind, wenn zum Autor*innenkreis Personen gehören, d. zum Teil entweder rassistisch sind oder/+ einen rechten bzw. extrem rechten Hintergrundhaben,darf bezweifelt werden.
Doch zu den Autor*innen komme ich noch.
(6) Seit Gründung der JR sind mehr als 50 Ausgaben erschienen und das mit einem Umfang von 40 Seiten. Nur die Erstausgabe war umfangreicher und umfasste 8 zusätzliche Seiten. 41 Ausgaben stehen mittlerweile über die Webseite im Archiv zur Verfügung
(7) und Artikel unter den jeweiligen Rubriken wie „Israel, Welt, Deutschland, Juden und Judentum, Kunst und Kultur, Geschichte…“
(8) Schon in der zweiten Ausgabe fallen die engen Verbindungen zum islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des „Guten“ auf. Sowohl Jennifer Nathalie Pyka, die auch für die Jüdische Allgemeine schrieb, als auch Claudio Casula gehören zum Autor*innenkreis besagten Blog
(9) Diese Verbindung sticht hervor als Gegensatz zu einem Artikel von Anton Maegerle auf S. 5 und einem offenen Brief von Charlotte Knobloch S. 7, während gleichzeitig Chaim Noll und Ulrich Jacov Becker verantwortlich für ein zweiseitiges Interview waren.
(10) Dabei hatte Chaim Noll, der ab Ausgabe 2 zum Autor*innenkreis gehört, bereits 2011 einen Artikel für das neofaschistische Magazin Sezession verfasst (screenshot siehe unten) und er war Redaktionsmitglied und Autor von Mut …
(11) Das Monatsmagazin Mut wurde bis 1983 vom VS als rechtsextrem bezeichnet. Ab 1984 wandelte sich das „Magazin“ und die „Beobachtung“ durch den VS endete. Bis zur Einstellung von Mut im Juli 2017 wird das Magazin zum Sprachrohr d. „Neuen“ Rechten.
(12) Darüber hinaus gehörte Noll auch zum Autor*innenkreis der Achse und das seit 2008. Interessant ist allerdings, dass ab 2015 keine Artikel von Anton Maegerle mehr zu finden sind, aber sich stattdessen die Autor*innen aus dem Dunstkreis besagter Achse mehrten.
(13) Fast von Anfang an mit dabei ist Gerd Buurmann. Autor für Tichys Einblick und für die Achse. Er ist bisheriger Spitzenreiter mit 48 Artikeln.