Josef Kraus

Der ehemalige Lehrer Josef Kraus und Mitautor im Buch von Norbert Lammert und Joachim Klose „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ war von 1987 bis 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL) und in dieser Eigenschaft in so mancher Talkshow zu Gast oder Interviewpartner für diverse Zeitungen/Zeitschriften.

Seit 2017 ist er Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes.

Die Zeit bezeichnete ihn, den scheidenden Präsidenten der DL, 2017 als einen Patriarchen, der seit Jahrzehnten das deutsche Bildungswesen mit polternder Kritik und ehrlicher Sorge begleite. In dieser Funktion habe er die Bildungspolitik in Deutschland mitgeprägt. (1)

Falls das zutreffen sollte, so sollte dies Anlass zum Nachdenken bieten, denn Josef Kraus kann ohne Übertreibung zu den extremen Rechten gezählt werden. Er gehört zum Autor*innenkreis von CATO, der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit, schrieb/schreibt für Cicero, für Tichys Einblick, für den antifeministischen Blog Cuncti, für MUT, für TUMULT, für die Neue Ordnung (hrsg. vom Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V.) …

Er ist Mitglied im Förderverein Freunde der Vierteljahresschrift TUMULT, fungierte als Referent für die Bibliothek des Konservatismus (BdK) oder für das Lindenthal-Institut, dass zum Opus Dei gehört.

Er gehört auch dem Stiftungsrat der Stiftung für Familienwerte e.V. an, mit Hedwig von Beverfoerde (Sprecherin von Demo für Alle) im Stiftungsvorstand und Karl-Heinz B. van Lier als Geschäftsführer. (8)

Gemeinsam mit Walter Krämer (vom Verein Deutsche Sprache, Autor für die Achse des „Guten“, FDP…) und Wolf Schneider hat er die Aktion „Lebendiges Deutsch“ gegründet. (2)

Auch für die völkische Deutsche Gildenschaft (DG) hat Josef Kraus 2018 als Hauptredner schon fungiert.

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Weil er eine geschlechtergerechte Sprache und damit auch eine geschlechtergerechte Gesellschaft ablehnt, hat er in diesem Jahr (2019) die Petition Schluss mit dem Gender Unfug! erstunterzeichnet. Diese wurde initiiert vom Verein Deutsche Sprache (VDS). (4)

Kraus neuestes Buch „50 Jahre Umerziehung – Die 68er und ihre Hinterlassenschaften“ ist im neofaschistischen Manuscriptum Verlag erschienen. (5)

All seine extrem Kontakte und Aktivitäten, die im Rahmen dieser Dokumentation nur einen kleinen Überblick bieten konnten, hatten bisher keinen Einfluss auf die Verleihung von Preisen.

  • 2008 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. (6)
  • 2015 mit der Landkreismedaille Landshut in Gold
  • 2018: Preisverleihung am 28.09.2018 in Weimar der Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache. Laudator der Preisverleihung war Hellmut Seemann, Präsident der Klassik-Stiftung Weimar. Diese Stiftung wiederum wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

Der extrem rechte Ehrenpräsident Josef Kraus ist ein geradezu ideales Beispiel für die Scharnierfunktion.

Hochangesehen, in der Mitte der Gesellschaft verankert z.B. durch Posten wie diese

  • als Mitglied im Beirat für Fragen der Inneren Führung des Verteidigungsministers (1991 – 2014),
  • als Beisitzer der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (1993 – 1996)
  • als Schattenkultusminister für den hessischen CDU-Spitzenkandidaten und ehemaligen Bundesinnenminister Manfred Kanther im hessischen Landtagswahlkampf (1995) (7)

einerseits und andererseits im extrem rechten Spektrum gut und vielfältig vernetzt.