Cicero

(25.08.2018)

Allgemeine Anmerkungen

Cicero – das Magazin für politische Kultur, ein monatlich erscheinendes politisches Magazin, wird in Berlin von der Res Publica Verlags GmbH produziert. Geschäftsführer sind Alexander Marguier und Christoph Schwennicke. (1)

Wikipedia beschreibt die Ausrichtung des politischen Magazins als „liberal-konservativ“. (2)

Allerdings klingt das geradezu harmlos im Hinblick auf die Autor*innen des Magazins und ihre Verbindungen.

Anmerkungen zu den Autor*innen/Kolumnist*innen des Magazins

Der Kolumnist Alexander Grau, publiziert nicht nur für den Cicero, sondern auch für Novo – Argumente für den Fortschritt. Als Referent hat er im Januar 2018 für die Bibliothek des Konservatismus, einem Zentrum „neuer“ Rechter, sein Buch mit dem Titel „Hypermoral: Die neue Lust an der Empörung“ vorgestellt. (3) Aufgeführt als Dr., Philosoph und Publizist hat Alexander Grau die rassistische Erklärung 2018 unterzeichnet.

Das SPD-Mitglied Thilo Sarrazin publiziert nicht nur für den Cicero, zuletzt im Mai 2018, sondern auch als ständiger Gastautor für den islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des Guten, sowie für Eigentümlich frei, eine rechts-libertäre Monatsschrift.
Sarrazin gehört auch zu den Erstunterzeichner*innen der rassistischen Erklärung 2018, initiiert von der extrem rechten Publizistin Vera Lengsfeld. Als Referent fungierte er bereits für Compact, für das neue Hambacher Fest und für eine Gemeinschaftsveranstaltung des Studienzentrums Weikersheim & dem Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten, dem Herausgeber des Deutschland-Kuriers.
Sein aktuelles Buch „Feindliche Übernahme:Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“ ist im August 2018 im rechtslibertären  FinanzBuch Verlag erschienen. (4)

Der Ressortleiter Salon beim Cicero (5) Alexander Kissler schreibt auch als Autor für Eigentümlich frei und für die AfD-nahe Freie Welt des Sven von Storch.
Sein Buch „Keine Toleranz den Intoleranten: Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ hat ihm 2016 eine Einladung als Referent für die Bibliothek des Konservatismus eingebracht. Ebenfalls aufgetreten ist Alexander Kissler schon für das Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V.

=> Anmerkung: Bei dem Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. handelt es sich um einen Verein, der das das Ziel verfolgt, „… gerade auch die jüngere Generation im Geiste einer abendländisch-christlichen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung zu formen, indem es zur Besinnung auf die politischen und religiösen Grundlagen des staatsbürgerlichen Zusammenlebens anregt.“ (6) Hier treffen sich für Veranstaltungen Abtreibungsgegner*innen, Homoumpoler*innen, Reaktionäre und „neue“ Rechte. (7)

Auch die Pegida nahestehende Angelika Barbe (CDU und Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES)…) hat schon für Cicero Texte verfasst, ebenso der Bundestagsabgeordnete der extrem rechte der AfD Alexander Gauland, Imad Karim (Kuratoriumsmitglied der DES, Referent des neuen Hambacher Fests, Autor für Tichys Einblick, für den extrem rechten Jürgen Fritz Blog…), Marc Jongen (MdB AfD), Sophie Dannenberg (Autorin TUMULT, Achse des „Guten“), Hugo Müller-Vogg (Autor für Tichys Einblick)…, um hier nur einige Autor*innen zu nennen.

Noch im Juni 2018 wurde Matthias Matussek, Unterstützer der Identitären Bewegung, Referent für das Institut für Staatspolitik (IfS) und Cato-Autor…, ausführlich interviewt. (11) In diesem Monat gebührt der Bundestagsabgeordneten Joana Cotar (AfD) diese Ehre. (12)

Anmerkungen zur politischen Ausrichtung des Magazins

Über den Rechtsruck des Magazins ist schon viel geschrieben worden. Mal wird das Magazin als Konkurrenz für Compact und die Junge Freiheit beschrieben (8), ein anderes Mal nähern sich die Texte des Cicero dem rechten Rand (9).

Besonders eindringlich wird die Wirkung des Magazins und seiner Texte im Rechten Rand analysiert:

„(…)Wer braucht angesichts dieser Themen und Thesen im »Cicero« noch »Cato« oder die »Junge Freiheit« (JF)? (…)
»Cicero« ist kein rechtes Projekt. Das Magazin ist nicht mit »Cato« oder der JF vergleichbar. Neben politisch neutralen oder liberalen Texten erscheinen auch differenzierte Betrachtungen. Doch der »Cicero« dürfte für den Rechtsruck mehr leisten, als es explizit rechte Blätter können. Denn es holt rechte Debatten als gleichberechtigte Positionen ins Heft – unauffällig sickern sie so in die Gesellschaft ein, gelten als normal. Für eine Analyse des Bürgertums auf dem Weg nach rechts bietet sich die Wandlung des Blattes an. In einer Rückbetrachtung, wie der Dammbruch geschehen konnte, wird »Cicero« eine Rolle spielen.(10)

Dem gibt es nichts weiter hinzuzufügen. Allenfalls noch den Ratschlag besagten Text (siehe (10)) als Ganzes zu lesen. Dieser Artikel erklärt eindringlich warum Cicero so gefährlich ist.

Brandgefährlich aus unserer Sicht.

Ergänzende Informationen stehen hier als ein thread zur Verfügung.

Quellenangaben

(1) https://www.cicero.de/impressum, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Cicero_(Zeitschrift), zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(3) https://www.bdk-berlin.org/veranstaltungsberichte/konservative-freiheitsverteidigung-gegen-den-hypermoralismus-unserer-zeit/, zuletzt abgerufen am 20.01.2018

(4) https://www.m-vg.de/finanzbuchverlag/shop/article/15466-feindliche-uebernahme/, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(5) https://www.cicero.de/search/node?keys=ressort+salon, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(6) http://institut-walberberg.de/index.php?cID=8, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(7) Die Veranstaltungen und damit auch die Referent*innen sind hier: http://institut-walberberg.de/index.php?cID=10 zu finden, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(8) https://www.piqd.de/medien-gesellschaft/wie-der-cicero-zur-konkurrenz-fur-compact-und-die-junge-freiheit-wird, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(9) http://www.taz.de/!5315142/. „Rechtsruck beim „Cicero“. Ein neuer Ton“, vom 2.7.2016 verfasst von Anne Fromm

(10) https://www.der-rechte-rand.de/archive/3224/cicero-der-rechte-rand/, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(11) https://www.cicero.de/kultur/matthias-matussek-streitgespraech-journalismus-schwennicke-medien-fluechtlinge, zuletzt abgerufen am 10.06.2018

(12) https://www.cicero.de/innenpolitik/afd-alexander-gauland-beatrix-storch-asylrecht-hessen-wahl/plus, zuletzt abgerufen am 25.08.2018