Siedler Verlag

Der Siedler Verlag (vollständig Wolf Jobst Siedler Verlag) wurde 1980 von Joachim Severin und Wolf Jobst Siedler gegründet. Mittlerweile gehört der Verlag zur Random House Group und wird hier als „renommierte(r) Verlag für Geschichte, Politik, Zeitgeschehen und Kultur“ bezeichnet. (1)

Aktuell folgt der Verlag noch immer den Spuren des rechten Mitbegründers und Namensgebers, der auch als Helfer Albert Speers bezeichnet werden kann (2) und das liest sich so:

„Der Siedler Verlag folgt bis heute in vieler Hinsicht den programmatischen Überlegungen, die Wolf Jobst Siedler in den 1980 er Jahren bei der Gründung seines Verlages bewegten“.

Quelle: https://www.randomhouse.de/webarticle/aid9701.rhd

Für seine rechte oder „konservative“ Publizistik wurde Jobst Wolf Siedler 2007 mit dem Gerhard-Löwenthal-Ehrenpreis ausgezeichnet, der seit 2004 regelmäßig von der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF), Trägerstiftung der Bibliothek des Konservatismus (BdK), in Kooperation mit der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit verliehen wird. (3)

Jobst Wolf Siedler schrieb zu Lebzeiten nicht nur Bücher, sondern auch für die „neu“ rechte Wochenzeitung Junge Freiheit und er unterzeichnete 2006 den Solidaritätsappell Appell für die Pressefreiheit initiiert von und verfasst für die Junge Freiheit, die in diesem Jahr von der Leipziger Buchmesse ausgeschlossen worden war und wenig später doch ohne Auflagen als Aussteller*in zugelassen wurde.

Anmerkungen: weitergehende Informationen über den verstorbenen rechten Verlagsgründer bietet ein Artikel aus der Zeit vom 03.02.2016 mit dem Titel: „Albert Speer: Zum Dank ein Bild vom Führer“ (http://www.zeit.de/2016/22/albert-speer-wolf-jobst-siedler-joachim-fest/komplettansicht. Kostenlose Anmeldung zur Komplettansicht nötig.)
oder dieser Artikel https://www.deutschlandfunk.de/albert-speer-und-seine-helfer-geschichtsfaelschung-fuer-die.691.de.html?dram:article_id=385011

Zur Erinnerung einige Informationen über die mittlerweile vergessenen oder ignorierten Autor*innen des Siedler-Verlags:

Heimo Schwilk: „Luther Der Zorn Gottes“. Auch er gehörte zu den Autor*innen der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit, war darüberhinaus Referent für die extrem rechte Burschenschaft Danubia München, Autor für Criticón, Referent für das Studienzentrum Weikersheim, einem Zentrum neuer Rechter. Er wurde im internen Adressverzeichnis der JF geführt, scheint also mit dieser Zeitung noch enger verbunden zu sein. (Stand 2010)

Sonja Margolina: „Das Ende der Lügen“ (Siedler Verlag 1992). Hier ein Zitat:

Die jüdische Präsenz in den Machtorganen war so eindrucksvoll, daß sich ein so unbefangener zeitgenössischer Forscher wie der in New York lebende russische Kulturhistoriker Boris Paramanow fragt, ob nicht vielleicht die Beförderung der Juden auf Führungspositionen eine ‘gigantische Provokation’ gewesen ist …
Die übertrieben eifrige Teilnahme der jüdischen Bolschewiki an der Unterjochung und Zerstörung Rußlands ist eine Sünde, die die Vergeltung schon in sich trägt …
Jetzt befinden sich Juden an allen Ecken [nach der Revolution von 1917) und auf allen Stufen der Macht. Der Russe sieht sie an der Spitze der Zarenstadt Moskau und an der Spitze der Metropole an der Nerwa und als Haupt der Roten Armee … Der russische Mensch hat jetzt einen Juden sowohl als Richter als auch als Henker vor sich, er trifft mit jedem Schritt auf den Juden, nicht den Kommunisten, der genauso armselig ist, wie er selbst, aber doch Anordnungen trifft und die Sache der Sowjetmacht betreibt … Es ist nicht verwunderlich, daß der Russe, wenn er die Vergangenheit mit heute vergleicht, zu dem Schluß kommt, daß die gegenwärtige Macht jüdisch und gerade deshalb so bestialisch ist.

(Sonja Margolina, Das Ende der Lügen, Siedler Verlag, Berlin 1992, S. 48, 58, 60.) (4)

Es ist also kein Wunder, dass extrem rechte Webseiten, Blogs von Nazis oder auch Schriften, die die Singularität des Holocaust in Frage stellen, Geschichtsrevisionismus betreiben oder Holocaustleugner, eifrig auf ihr Buch verweisen. Ist es doch hilfreich bei der Opfer-Täter-Umkehr oder der Leugnung. Insbesondere unter dem Aspekt, dass Margonlina selbst Jüdin ist. An der Begeisterung für ihr Buch hat sich nichts geändert. Wie z.B. dieser leugnende Neonazitext aus dem Jahr 2016 beispielhaft belegt. (5)

Hier noch einige Publikationen, die aktuell beim Siedler-Verlag zur Verfügung stehen:

Eberhard Straub: „Das spanische Jahrhundert“ (2019 Referent für das neofaschistische Institut für Staatspolitik (IfS), Autor für die Sezession, für die Junge Freiheit, Erstunterzeichner der Charta 2017, Unterzeichner der rassistischen Erklärung 2018 …),

Jobst Wolf Siedler: „Ein Leben wird besichtigt“, „Wider den Strich gedacht“ und „Wir waren noch einmal davongekommen“, sowie „Auf der Pfaueninsel

die Biografie von Ernst Jünger verfasst von Helmuth Kiesel

Boris Palmer‘s rassistisches Pamphlet: „Wir können nicht allen helfen“ sowie sein Nachfolger „Erst die Fakten, dann die Moral“. (6)