Datum: 06.01.2020
1) Ein Thread nicht nur über „Konservative“ oder über Netzwerke, sondern schwerpunktmäßig über die Ernst und Friedrich Georg Jünger Gesellschaft e.V., die ihren Sitz in Langenenslingen-Wilflingen hat und [1]
2) angibt gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung zu verfolgen.
4) und das schon seit 1998. Denn in diesem Jahr wurde die Ernst und Friedrich Georg Jünger-Gesellschaft e.V. gegründet, die Veranstaltungen und Tagungen anbietet, zuletzt im April 2019. Die 20. soll es gewesen sein.
5) Hier die vergrößerte Ansicht des Programms 2019 [3]
6) Wer genau hingeschaut hat, konnte erkennen, dass ausschließlich Ernst Jünger Thema war.
7) Insofern ist der Abschnitt in der Satzung „… die Bedeutung von Ernst und Friedrich Georg Jüngers Lebenswerken durch geisteswissenschaftliche, naturwissenschaftliche und künstlerische Veranstaltungen der Allgemeinheit …“ vermitteln zu wollen, mehr oder weniger irreführend. [4]
8) Ernst Jünger führt hier nämlich wortwörtlich durch das Vereinsprogramm.
9) Zumal die Publikationen und die neuere Literatur, die hier angeboten wird, ebenfalls nur Schriften von oder über Ernst Jünger umfasst, ebenso die Jünger-Links. Auch hier ausschließlich Ernst Jünger.
10) Partner der Ernst und Friedrich Georg-Jünger-Gesellschaft e.V. ist das Jünger Haus Wilflingen, die Ernst-Jünger-Stiftung, das Literaturland Baden-Württemberg, …. und der Verlag Klett-Cotta. [5]
11) mit seinem mehr als reichhaltigen Angebot von Publikationen/Bücher von oder über Ernst Jünger.
12) Insgesamt sind es 121 Bücher/Fachbücher, 43 E-Books, 4 Zeitschriften und 169 Treffer für „ernst jünger“ als Suchbegriff. [6]
13) Wer richtig tief in die Tasche greifen will und es sich leisten kann, kann hier zum Preis von 349,99 Euro die Gesamtausgabe von Ernst Jünger erwerben.
14) Von Jünger, der laut Klett-Cotta Verlag zu den „wichtigsten Autoren des 20. Jahrhunderts zählt“, „der ein Werk geschaffen haben soll, „das so bedeutend wie umstritten ist“.
15) Hier gilt es richtigzustellen!!!
16) Ernst Jünger gehört zu den „intellektuellen Wegbereitern“ des Nationalsozialismus/der NSDAP/des Faschismus.
17) Der Klett-Cotta Verlag kann also mit seinem Jünger-Angebot durchaus mit der Bibliothek des Konservatismus, einem Think Tank „neuer“ Rechter, mithalten.
18) Die Ernst-Jünger-Stiftung, die ebenfalls Partner*in des Vereins ist, stellt Spendenbescheinigungen aus. Unter der Überschrift „Gutes tun – Spenden oder Stiften Sie“ wird die Bankverbindung angegeben: [7]
19) Und hier wird es jetzt richtig interessant!!!
Die Ernst-Jünger-Stiftung ist eine Stiftung der Kreissparkasse Biberach !!! [8]
20) 1,0 Mio. DM wurden bei Gründung der Stiftung von der Kreissparkasse Biberach und 0,2 Mio. DM vom Land Baden-Württemberg bereitgestellt.
21) Ich halte fest: Die Kreissparkasse Biberach unterhält/trägt eine Stiftung, die Ernst Jünger, dem Wegbereiter des Nationalsozialismus und des Holocaust und dessen Andenken gewidmet ist
22) und auch das Land Baden-Württemberg hat sich daran beteiligt.
24) während für andere Organisationen oder Projekte wie Frauenhäuser, Jugendclubs, Stadtteilarbeit oder zur Entschädigung der Überlebenden des Holocaust…. kaum mehr als ein müdes Achselzucken übrig war!
Habt Ihr denn nichts gelernt???!!!
25) Doch kommen wir zurück zur Ernst und Friedrich Georg Jünger Gesellschaft und seinen Veranstaltungen, denn auch sie sind interessant.
26) Zu den Referent*innen gehörte 2018 auch Daniel-Pascal Zorn „Mit Rechten Reden“ (Leo, Steinbeis, Zorn), dessen Buch im Klett-Cotta Verlag erschienen ist. [9]
27) Hier ein Ausschnitt von S. 5 der Leseprobe des Buches von Leo, Steinbeis und Zorn, die nicht weiter kommentiert werden muss. [10]
28) Da war Zorn dann in passender Gesellschaft. Z.B. mit Alexander Pschera, ebenfalls Referent, Vereinsvorsitzender und 1. Vorstand des Vereins.
29) Pschera schreibt für CATO, 2007 für die Sezession und er war 2010 im Internen Adressverzeichnis der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit aufgeführt.
30) Er ist auch Herausgeber des Buches „Marie Antoinette Ritterin des Todes: und andere Schriften“ (2017), veröffentlicht im neofaschistischen Karolinger Verlag. [11]
31) Übrigens! Alexander Pschera, hat gemeinsam mit Martin Mosebach, dem „Gotteskrieger“, dem Preisträger des Literaturpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung, das Buch „Vergessene Gesten: 125 Volten gegen den Zeitgeist“ herausgegeben.
32) Arthur Lichtenfels, Autor für das „neu“rechte Magazin CATO, hat diesem bei Amazon gleich einen Kommentar gewidmet. [12]
33) Schauen wir uns die Referenten der Ernst und Friedrich Georg Jünger Gesellschaft e.V. von 2017 an. So fallen auf: Ulrich Fröschle (Unterzeichner der rassistischen Erklärung 2018, Autor von TUMULT) und Detlev Schöttker (Autor TUMULT),
34) der gemeinsam mit Thomas Bantle (2. Vorstand des Vereins) und dem Vereinsvorsitzenden Alexander Pschera das Buch „Ernst Jünger und das Judentum“ geschrieben hat.
35) Erschienen 2017 im Vittorio Klostermann Verlag, einer weiteren Partner*in der Ernst und Friedrich Georg Jünger Gesellschaft e.V.
37) Andererseits zeigt dieser Verein, also die Ernst und Friedrich Georg Jünger Gesellschaft e.V., auch wie eng „Konservative“ (Protofaschisten) und „neue“ Rechte zusammenarbeiten,
38) denn beide beziehen sich auf die ideologischen Wegbereiter, wie zum Beispiel Ernst Jünger, oder auch Armin Mohler, Ernst Nolte … und haben schon deshalb sehr viele Gemeinsamkeiten.
39) Was dieser Thread noch zeigen wollte, waren Wohlfühlzonen, in denen sie es sich so richtig gemütlich machen können.
40) Und wie am Beispiel der Ernst Jünger Stiftung, können sie das mit öffentlichen Geldern des Landes Ba-Wü und der Kreissparkasse Biberach, die hinter besagter Stiftung steckt.
41) Zusätzlich wollte dieser Thread auch zeigen, wie sich Proto- oder Präfaschismus als „Konservatismus“ tarnt, um dann von sich zu behaupten „Wir sind selbstlos tätig“.
42) Im Fall der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung liest sich das Bekenntnis so: „Wir stellen uns in den Dienst des Gemeinwohls in Deutschland.“ [13]