Datum: 22.07.2020
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1) Die Hufeisen“theorie“ in einem größeren Zusammenhang betrachtet.
2) Es klingt wie an den Haaren herbeigezogen, wenn der Mittelfinger gegen Nazis mit dem H*tlergr*ß und/oder linke Aktivist:innen mit Neonazis und „neuen“ Rechten gleichgesetzt werden.
3) Es ist unglaublich, dass das Zeigen eines Mittelfingers durch einen Politiker von Die Linke mehr Empörung verursacht als die Vernetzungen und die Handlungen des parlamentarischen Arms des Rechtsterrorismus,
4) nämlich der AfD, die im Deutschen Bundestag ein- und ausgeht und die zur Legislative gehört.
5) Es ist unfassbar, dass Mord und Totschlag ausgeübt von rechtsterroristischen Attentätern immer wieder gleichgesetzt werden z.B. mit brennenden Mülltonnen oder mit der Verschönerung von Fassaden. Um nur 2 Beispiele zu nennen. WTF!
7) Die Hufeisen“theorie“ bzw. das Hufeisenschema geht zurück auf den französischen Forscher Jean-Pierre Faye, der für die 1972 veröffentlichte Studie „Langages totalitaires“ verantwortlich war. [2]
8) Die Extremismusforscher Eckhard Jesse und Uwe Backes, beide Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft (DGfP) und enge wissenschaftliche Weggefährten, [3] griffen das Hufeisenschema Ende der 1980er Jahre auf
9) und seitdem verharmlost das Hufeisenschema die reale und tödliche Gefahr, die von extremen Rechten und von Neofaschist:innen ausgeht.
10) Was viele nicht zu wissen scheinen sind die Publikationen von Eckhard Jesse in den Jahren 2015 bis 2017 für die extrem rechte Zeitschrift Mut, eine aus nationalrevolutionärer Perspektive verfasste und der NPD nahestehenden Zeitschrift.
11) Auch für die Welt, die FAZ und für Die Neue Ordnung (herausgegeben vom Verein Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. mit dem verantwortlichen Redaktionsmitglied Wolfgang Ockenfels)
12) hat Jesse schon Artikel verfasst und er war Mitautor für ein Buch der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS).
13) Zwar wird behauptet, die Zeitschrift Mut habe genau seit Ende der 1980er Jahre eine Wandlung durchlaufen, doch das behauptete Armin Pfahl-Traughber, der selbst für MUT, so die Eigenschreibweise, publiziert hat.
14) Fakt ist jedoch, dass Mut bis zur Einstellung im Juli/August 2017 im extrem rechten Asendorf Verlag erschienen ist und der 2018 verstorbene Bernhard C. Wintzek durchgängig der Herausgeber war.
15) Soviel zu den Hintergründen, um die Hufeisen“theorie“ verstehen zu können und damit auch von wem sie weiterverbreitet und ausgebaut wurde und vor allen Dingen, um erkennen zu können, wem das Hufeisen letzten Endes nützlich ist und wer den Schaden trägt.
16) Zur Erinnerung: Am 01.11.2019 erschien in der FAZ ein Gastbeitrag vom Hufeisenkönig (Prof. Dr.) Eckhard Jesse.
17) Jesse forderte in diesem Artikel nicht nur eine „Ausweitung der Gefahrenzone“, sondern entwickelte in seinem Gastbeitrag (mit Bezahlschranke) einen erweiterten Begriff von Extremismus und von Extremist:innen,
18) der auch Personen, Gruppen und Initiativen … umfasst , die gewaltlos agieren und sich dem Grundgesetz verpflichtet fühlen.
19) Jesse machte deutlich, dass Aktionen, wie z.B. eine Demonstration gegen den Mitbegründer der (No)AfD Bernd Lucke an der Uni HH oder eine Aktion gegen eine Lesung des ehemaligen Innenministers Thomas de Maizière genauso zu bewerten sind,