Bevor ich diesen Beitrag beginne, möchte ich auf den römischen Gott Janus, den Gott mit den zwei Gesichtern verweisen.
Laut Wikipedia gehört sein Name zur gleichen Wortfamilie wie ianua, der lateinischen Bezeichnung für Tür. Bei Opferhandlungen wurde mit der Anrufung des Gottes mit dem vorwärts und dem rückwärts gewandten Gesicht begonnen. [1]
Janus, der Gott der Türen und Tore und der Ein- und Ausgänge, der Gott, der zurück und nach vorne blickt, also in die Vergangenheit und in die Zukunft. Ein Gott, der eine nicht unbedeutende Stellung im römischen Pantheon eingenommen hat, der bei den Opfergaben zuerst bedacht wurde und zwar noch bevor die anderen Gottheiten ihren Teil abbekamen. [3]
Das bringt mich zu Nathanael Liminski, dem Mann mit den 2 Gesichtern.
Eines das zurückblickt und die „alten“ Zeiten neu erschaffen will, also Zeiten, in denen z.B. die traditionelle Familie bestehend aus dem berufstätigen Vater, der Mutter als Hausfrau und den gemeinsamen Kindern, cishet versteht sich, das Ideal gewesen ist, während das andere Gesicht von Liminski nach vorne schaut, in die Zukunft, in der er Strategien für sich und Armin Laschet entwickelt.
Der „Schattenmann“ wird auch genannt oder „Strippenzieher“, der in sich jene Dualität vereint, wie auch Janus. Die Dualität von Liminski bezieht sich auf die beiden Stränge, die in seiner Vita zu finden sind.
Der eine Strang ist der christlich Fundamentale und der andere, der als rechter Politiker der CDU.
Der, der als junger Mann im Rampenlicht stand, durch Talkshows tingelte, zu allem eine Meinung hatte und diese auch kundtat, und der, der sich auffallend zurückhält und Armin Laschet das Rampenlicht überlässt.
Aufgewachsen ist Nathanael Liminski in einer Großfamilie mit insgesamt 10 Kindern mit Jürgen und Martine Liminski, den Eltern, die zum Opus Dei gehören. Einer schrecklich-christlich fundamentalen Familie sozusagen.
Hier ein älteres Foto vom „Liminski-Clan“, veröffentlicht 2009 in Zeitschrift der Bewegung für das Leben – Südtirol September/Oktober/November 2009, S. 5, für die sich Nathanael Liminski als Interviewpartner zur Verfügung stellte.
[5] Entnommen aus Zeitschrift der Bewegung für das Leben – Südtirol September/Oktober/November 2009, S. 5
Jürgen Liminski, der Vater, ist aber nicht nur Mitglied des Opus Dei, sondern gehört darüberhinaus zum Autor*innen kreis der Junge Freiheit, steht auf der Referentenliste extrem rechter Burschenschaften, wie der Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn und der Münchner Burschenschaft Danubia. Um hier nur nur einige Beispiele zu nennen.
Als 2013 der verurteilte Rechtsterrorist Dominique Venner Selbstmord verübte, war es Jürgen Liminski, der seinen Abschiedsbrief aus dem Französischen übersetzte. Die deutsche Übersetzung erschien u.a. in der Jungen Freiheit. [8] [9] [10]
Soviel zum Vater. Nun zu dem Sohn.
1985 wurde Nathanael Liminski als 8. Kind der Eheleute Martine und Jürgen Liminski geboren.
Er war gerade 20 Jahre alt, als er sich 2005 als Mitbegründer der Generation Benedikt, die später in die Initiative Pontifex umbenannt wurde, beteiligte.
Im Zeitraum 2005 bis 2006 absolvierte er ein mehrmonatiges Praktikum im Kongress der Vereinigten Staaten in Washington als Mitarbeiter von Mark Souder, „einem erzreligiösen evangelikalen Republikanischen Kongressabgeordneten für Indiana, der schließlich wegen einer Affäre mit einer Mitarbeiterin zurücktreten musste.“ [11]
2006 begann der „weißglühende Papstfan“ Nathanael Liminski, der Mitleid für einige Homosexuelle empfand, Schwangerschaftsabbrüche ablehnte, genau wie Sex vor der Ehe, sein Studium und tingelte von nun an durch Talkshows, war Referent für die Konrad-Adenauer-Stiftung, schrieb insgesamt 14 Artikel für die AfD-nahe Freie Welt, für die auch seine Eltern publizierten.
Hier veröffentlichte er Beiträge mit so Titeln wie: „Gutmenschen gegen Moralinstanz“ [12] oder „Merkel unter Druck“, [13] der mit den Worten endet: „FDP-Chef Westerwelle weiß das und sagt es offen: „Der Gegner steht links.“ Man möchte der Kanzlerin zurufen: Ja dann auf ihn mit Gebrüll!““
2009 wurde er parlamentarischer Assistent von Martin Kastler (CSU). Im Jahr darauf, 2010, beendete er sein Studium und wurde Redenschreiber für Roland Koch in der hessischen Staatskanzlei.
Während seines Studiums war er nicht nur Mitglied des Ring christlich demokratischer Studenten (RCDS), sondern bis 2010 auch deren Bundesvorsitzender.
Im Zeitraum von 2010 bis 2014 moderierte er Veranstaltungen für das Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. (IfGW) mal mit und mal ohne Wolfgang Ockenfels. [16]
Ende Januar 2011 wechselt er in das Bundesverteidigungsminsterium zu von Guttenberg und von dort zum Planungsstab von Thomas Mazière (CDU). 2014 wird er Stabschef von Armin Laschet und am 30.06.2017 Leiter der Staatskanzlei NRW.
Etwa zu jenem Zeitpunkt gab er seine Tätigkeit als Chefredakteur von Entscheidung – Magazin der Jungen Union Deutschland auf.
Seit 2017 hält er sich auffallend zurück und im Hintergrund. Doch bis mindestens zum 29.03.2020 war er stellvertretender Vorsitzender des Instituts für Familienwerte, Bündnispartner*in von Demo für Alle ist.
Allerdings gehört Liminski der Jungen Union immer noch an und zwar gehört er zum erweiterten Landesvorstand der JU NRW mit dem Bundesvorsitzenden Tilman Kuban, dem „Mann der derben Sprüche“ wie er genannt wird.
Im nachfolgenden Foto ist Kuban mit einem Käppi mit dem Aufdruck „make America great again“ zu sehen. Einem Käppi, das von Trump-Anhänger*innen und von extremen Rechten in den USA getragen wird. [17]
Links neben ihm ist Fabrice Ambrosini zu sehen, der wegen eines Hitlergrusses alle Ämter innerhalb der JU-Rhein-Berg ruhen lassen muss. [18]
Und es ist noch gar nicht lange her, 2019, da veranstaltete die Junge Union, gemeinsam mit der WerteUnion einen Frühlingsempfang mit Hans-Georg Maaßen. [19]
Aktuell sind Tilman Kuban und Nathanael Liminski Herausgeber der JU-Zeitung Entscheidung wie nachfolgender Screenshot der Ausgabe April-Juni 2020 belegt. [20]
Ich komme zurück zum erweiterten Landesvorstand der JU NRW, dem auch zumindest laut Webseite immer noch Fabrice Ambrosini angehörte und außerdem z.B. Manuel Ostermann. (Screenshots vom 15.05.2021) [21]
Manuel Ostermann ist stellvertr. Vorsitzender der Deutsche Polizeigewerkschaft (DPoLG), Unterstützer der WerteUnion und von Hallo Meinung, sowie regelmäßiger Interviewpartner der Epoch Times.
Seine Twitter-Bio weist die Thin Blue Line auf, die innerhalb der Blue-Lives-Matter-Bewegung sehr beliebt ist. [22] [23] Was er so twittert, hier einige Beispiele:
Soviel zu den Kontakten und den Vernetzungen von Nathanael Liminski, mit wem er sich umgibt und zusammenarbeitet.
Zum Abschluss dieses Threads in XXL-Länge ein persönlicher Wunsch: so wie die römischen Gottheiten mit dem Niedergang der antiken Weltmetropole etwa im Jahre 330 nach unserer Zeitrechnung in Vergessenheit gerieten, so wird hoffentlich früher oder später christlicher Fundamentalismus und neurechte Ideologie, Rassismus, Antifemismus, Antisemitismus, Misogynie … ihren Niedergang erleben.
Ergänzung vom 09.07.2021
Nathanael Liminski gehört zu den Mitgliedern/Mitstreiter*innen des ZDF-Fernsehrats [24]
Nathanael Liminski gehört zum Aufsichtsrat der Film- und Medienstiftung NRW [25]
Ergänzung vom 08.08.2021
Sämtliche Artikel, die Nathanael Liminski für die AfD-nahe Freie Welt im Jahr 2009 verfasste, wurden zusätzlich archiviert: https://archive.is/pAJpG
Am 05.12.2017 berichtete der Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. (KRFD) über ein Treffen mit Nathanael Liminski, der am 10.11.2017 den Verband besucht hat. [26]
Die Beiratsmitglieder des KRFD Manfred Spieker und Herwig Birg unterhalten nachweislich Verbindungen zum Opus Dei.
Ergänzung vom 25.06.2022
Kandidierte bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl für den Stadtbezirk Köln-Ahrenfeld (Quelle)
Diese Minister könnten bald in NRW regieren
Nathanael Liminski (CDU) wird derzeit als möglicher Kandidat fürs Schulministerium gehandelt. Gegen seine Besetzung spricht allerdings sein geräuschloses Wirken als Chef der Staatskanzlei. Denkbar ist auch, dass Liminski zum Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten ernannt wird.