Vom 16. bis 20.10. findet in diesem Jahr die jährliche Buchmesse in Frankfurt statt. Auch in diesem Jahr werden einige extrem rechte/rechte und/oder antisemitische Verlage teilnehmen.
Zusätzlich noch anthroposophische Verlage, Verlage/Organisationen von christlichen Fundis/Evangelikalen und ebenso der Verlag der Scientology Church.
Als Aussteller*innen werden vertreten sein:
=> der antisemitische Ahriman Verlag (Halle 3.1/C55)
=> die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit (Halle 3.1/J157)
=> der Verlag Die Silberschnur GmbH und VAL Silberschnur GmbH.
Im Silberschnur Verlag sind vier Publikationen von Wladimir Megre erschienen und zwar vier Bände „Anastasia“. [1] Die antisemitische völkische Anastasia-Bewegung basiert auf diesen Bänden und wird vom Verfassungsschutz als „rechtsextremer Verdachtsfall“ eingestuft. In Österreich wird sie vom Staatsschutz beobachtet. [2]
Ebenfalls präsent ist die
=> DVCK (Deutsche Vereinigung für eine christliche Kultur e.V.).
Die DVCK ist eine Organisation christlicher Fundis und Abtreibungsgegner*innen.
6 Verlage sind Rudolf Steiner und der Anthroposophie zuzuordnen
=> Info 3-Verlag
=> Pädagogische Forschungsstelle beim Bund der freien Waldorfschulen e.V.
=> Rudolf Steiner Verlag
=> Rudolf Steiner Ausgaben e.K.
=> Verlag Urachhaus
=> Verlag Freies Geistesleben & Urachhaus GmbH).
=> Beim Verlag New Era Publications International ApS handelt es sich um den Verlag der Scientology „Church“.
Von christlichen Fundis/Evangelikalen sind vertreten:
=> Brunnen Verlag GmbH Internationale Lizensen
=> Claudius Verlag im Evangelischen Presseverband für Bayern e. V.
=> Deutsche Bibelgesellschaft
=> Evangelische Verlagsanstalt GmbH
=> SCM Verlag in der SCM Verlagsgruppe GmbH
=> Vereinigung Evangelischer Buchhändler u. Verleger e.V.
=> Informationsdienst der evangelischen Allianz (idea).
=> Auch der Gabal Verlag (Halle 3.0/B19) wird präsent sein.
Dieser Verlag tritt regelmäßig auf dem Evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) auf.
=> Auch dabei sein wird der Westend Verlag.
Zu den Vortragsredner*innen für den Verlag gehören u.a. die Putinversteherin Gabriele Krone-Schmalz oder Dr. Erich Vad, der in der Vergangenheit als Referent für das IfS aufgefallen ist oder als Autor für die Sezession in Erscheinung trat.
Zu den Autor*innen des Westend Verlags gehören u.a. die transfeindliche Judith Sevinç Basad, die Querfrontlerin Daniela Dahn, Ulrike Guérot, Sahra Wagenknecht und Rainer Mausfeld. Um hier nur einige Namen von Autor*innen zu nennen. [3]
Unter „Demnächst bei Westend“ macht der Verlag Werbung für die Publikation „Die Corona Verschwörung – Wie die Bevölkerung über die Covid-19-Impfung getäuscht wurde“ oder „Wer stört, muss weg! – Die Entfernung kritischer Professoren aus Universitäten“.
Zum Sortiment des Westend Verlags gehören die Bücher von Kai Ambos „Apartheid in Palästina?“ oder Daniele Ganser „Europa im Erdölrausch“ oder die Schrift „Umgekehrter Totalitarismus – Faktische Machtverhältnisse und ihre zerstörerischen Auswirkungen auf unsere Demokratie“ oder auch „Wir sind die Guten – Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren“.
Aber nicht nur in nicht genuin rechten Verlagen wird rechtes Gedankengut veröffentlicht. So z.B. im im Quadriga Verlag im Januar 2024 die neuesten Ergüsse von Peter Hahne „Ist das Euer Ernst?“.
In diesem Pamphlet wettert der fromme Mann gegen geschlechtergerechte Sprache und ärgert sich u.a. darüber dass „„Corona“ unaufgeklärt sei.“
Zur Münchner Verlagsgruppe (Halle 3.0/A33) gehört auch der FinanzBuch Verlag. Erschienen sind im Verlag u.a. „Merkel – Eine kritische Bilanz“, Hrsg. von Philip Plickert mit Beiträgen von Thilo Sarrazin, Roland Tichy, Norbert Bolz … .
Ein Spiegel-Bestseller übrigens.
Erschienen sind im Verlag auch „Gender GAGA“ von Birgit Kelle, „Weltsystem Crash“ von Max Otte oder auch dieses „zauberhafte“ Buch von Joachim Nikolaus Steinhöfel.
Auch Rainer Zitelmann, Mitinitiator des revanchistischen „Appell 8. Mai 1945 – gegen das Vergessen“ wird über den Verlag vertrieben. Die Initiatoren des Appells können laut dem Politikwissenschaftler Wolfgang Gessenharter als „neue“ Rechte bezeichnet werden. [4]
Auch der Siedler-Verlag, der zur Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH gehört, wird auf der Buchmesse präsent sein (Halle 3.0/D21).
Der Siedler-Verlag wurde, was häufig vergessen wird, von Wolf Jobst Siedler gegründet. Für seine rechte Publizistik wurde W.J. Siedler 2007 mit dem Gerhard-Löwenthal-Ehrenpreis „gewürdigt“. Die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit berichtete ausführlich darüber. [5]
2020 schrieb der Siedler-Verlag folgendes: „Der Siedler Verlag folgt bis heute in vieler Hinsicht den programmatischen Überlegungen, die Wolf Jobst Siedler in den 1980 er Jahren bei der Gründung seines Verlages bewegten“. [6]
Und damit wäre über den Siedler-Verlag und seine Wurzeln alles gesagt.
Im LMV (Langen Müller Verlag) Verlag (Halle 3.0/D46) erschien am 27.08.2024 die neueste rassistische Schrift von Thilo Sarrazin, in der er gegen den Sozialstaat und die Migrations- und Flüchtlingspolitik wettert und das auf 328 Seiten.
Mittlerweile sind sieben, SIEBEN, 7, weitere Bücher von Sarrazin im LVM Verlag erschienen, der sich von dem Rassismus und der Hetze, die Sarrazin verbreitet, nicht angewidert fühlt, sondern diesem noch eine Plattform gewährt. [7]
Auch Markus Krall durfte hier schon seinen Schund veröffentlichen.
Auch Ansgar Graw wird beim LVM Verlag als Autor angegeben. Ansgar Graw fungierte u.a. als Autor für die Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft, bekannt auch als SWG. Bevor er für die Welt schrieb, publizierte er in MUT, die als sog. Nationalrevolutionäres Sprachrohr bezeichnet werden kann und die im Asendorf Verlag veröffentlicht wurde.
Interessant ist die Stellungnahme des Verlags: „Meinungsfreiheit, Toleranz und gegenseitiger Respekt sind die unverzichtbaren Grundlagen einer verlegerischen Arbeit ohne Berührungsängste. Extremistische und totalitäre Thesen lehnt der Verlag ausnahmslos ab.“ [8]