Ein Thread über das Forum Deutscher Katholiken

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Datum: 14.08.2020

1) In der Auseinandersetzung mit antifeministischen, misogynen und LGBTQI-feindlichen Vereinen/Organisationen darf das christlich-fundamentale/klerikalfaschistische Forum deutscher Katholiken (FdK) nicht fehlen.

2) Gegründet wurde das FdK in Vereinsform im September 2000 als Konkurrenzorganisation zum Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).

3) Vertreten wird das FdK durch den Ökonomen Hubert Gindert, [1] der 2009 die homosexuellenfeindliche Marburger Erklärung erstunterzeichnet hat und die „Aktion Linkstrend stoppen“.

4) 2007 erregte Gindert erstmals öffentliches Interesse, weil er Eva Hermann zum FdK-Kongress eingeladen hatte. [2]

Positionen

2000 war er Mitbegründer des Forums Deutscher Katholiken und ist deren Vorsitzender und Sprecher. In dieser Position erregte er 2007 öffentliches Interesse, als er Eva Herman nach ihren umstrittenen Äußerungen zu den familiären Werten der Nationalsozialisten zum Kongress des Forums Deutscher Katholiken 2006 einlud.[3] Auf dem Kongress veröffentlichte er des Weiteren eine Erklärung zum Gleichstellungsgesetz, in der das Gesetz als mögliche Einschränkung der Meinungs- und Religionsfreiheit bezeichnet wird. So können Katholiken Abtreibung nicht mehr als ein „verabscheuungswürdiges Verbrechen“ oder homosexuelles Tun als „eine schlimme Abirrung“ bezeichnen, ohne sich strafbar zu machen.[4] 2008 forderte er Bürger und Politiker zum Widerstand gegen das Gender-Mainstreaming auf.[5] Gindert ist auch Erstunterzeichner der „Aktion Linkstrend stoppen“.
Abschrift aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Gindert

5) Ziel des FdK ist die „Förderung der Verkündigung des katholischen Glaubens nach der Lehre der Kirche, gemäß dem Katechismus der katholischen Kirche“,

6) um so den „den Aufruf des Heiligen Vaters zur Neuevangelisierung“ aufzugreifen und „dazu einen Beitrag in Deutschland“ zu leisten. [3]

7) Und diesen christlich-fundamentaien/klerikalfaschistischen Beitrag leistet das Forum auch, z.B. durch die katholische Monatsschrift „Der Fels“, durch Veranstaltungen und Kongresse

8) und z.B. durch die Vernetzungen, die das FdK als Verein eingeht und durch die personellen Verbindungen der Kuratoriumsmitglieder.

9) So ist der Verein ideelle Unterstützer:in des jährlichen „Marsch für das Leben“, eine Demonstration, die sich gegen das Selbstbestimmungsrecht gebärfähiger Menschen richtet, und die vom Bundesverband Lebensrecht (BVL), [4]

10) einem der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) nahestehenden Dachverband der Antichoice-Bewegung, organisiert wird.

11) Nachfolgend die 26 Kuratoriumsmitglieder (Screenshot 1) des FdK in einer Grafik dargestellt. Noch sieht es überschaubar aus. (Sreenshot 2)

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12) Unter der Berücksichtigung der Erstunterzeichnung der christlich-fundamentalen Salzburger Erklärung (2015) und der Erstunterzeichnung der homosexuellenfeindlichen Marburger Erklärung (2009) sieht die Grafik so aus.

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13) Die Vernetzungen von Wolfgang Ockenfels grafisch dargestellt sehen wesentlich komplexer aus und vermitteln einen ersten Überblick. Denn immerhin verfügt der Verein über 26 Kuratoriumsmitglieder.

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14) Dabei bedeutet jeder Pfeil auch eine Weiterverbreitungsmöglichkeit. So werden die Publikationen von W. Ockenfels in Die Neue Ordnung von Menschen gelesen. Die blauen Pfeile stehen in der nachfolgenden Grafik für die Leser:innen.

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15) Die Verbindungen/Vernetzungen, die vom FdK ausgehen sind deshalb nicht mehr abbildbar. Denn auch die anderen Organisationen/Einzelpersonen sind mit anderen Organisationen/Einzelpersonen verbunden. Das sollen die Pfeile in lila symbolisieren.

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16) Da das Forum deutscher Katholiken 26 Kuratoriumsmitglieder hat, stellt sich die Frage warum also mit Schaubildern arbeiten? Warum sich die Mühe machen, obwohl die Grafik schon bei nur 1 Kuratoriumsmitglied nicht mehr lesbar ist?

17) Und wer kann sich das überhaupt merken und warum?

18) Vielleicht können Schaubilder wie diese Aufmerksamkeit erzeugen, wo jetzt keine ist oder zu wenig.

19) Vielleicht können Schaubilder wie diese aufmerksam machen. Denn auch winzigkleine und unbedeutend erscheinende Vereine sind langfristig gefährlich.

20) Sobald sie sich vernetzt haben werden sie Teil eines größeren Netzwerkes. Was zu ungeahnten Synergieeffekten führt. Vielleicht können derartige Grafiken diese Synergieeffekte veranschaulichen. Es ist zumindest ein Versuch.

21) Schauen wir uns nun den Flyer vom Kongress 2020 „Freude am Glauben“ im Juni in Ingolstadt mit einem Haupt- und einem Jugend- und Workshopprogramm einmal genauer an.

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[5]

22) Auffällig ist, dass es christlich-fundamentalen/ klerikalfaschistischen Gruppen viel zu einfach gemacht wird. Als Tagungsort wird das Stadttheater Ingolstadt angegeben und für eine Reihe von Veranstaltungen sind die Räumlichkeiten der Volkshochschule vorgesehen.
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23) Ein Kongress mit Jürgen Liminski vom Opus Dei als Referent. Ein Kongress mit dem extrem rechten Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus, dessen letztes Buch im neofaschistischen Manuscriptum Verlag erschienen ist,

24) mit Hedwig von Beverfoerde von Demo für Alle, dem Sammelbecken von Evangelikalen, christlichen Fundis, extremen Rechten und Neonazis,

25) mit Prinz Dr. Asfa Wossen-Asserate, d. schon für extrem rechte Burschenschaften oder für Opus Dei Vorträge gehalten hat, d. für Eigentümlich frei (extrem rechts-libertär) oder d. geschichtsrevisionistische Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft (SWG) geschrieben hat… .

26) Der noch im Juli 2020 im Rahmen eines Interviews mit der NZZ die deutsche Polizei in den höchsten Tönen lobte und trotz NSU (hier verharmlos als „NSU-Skandal“) nie auf die Idee käme „Deutschland als rassistischen Staat zu bezeichnen“,

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[6]

27) der Menschen verachtet, die andere als „Kartoffeln“ bezeichnen, der „nie unter Rassismus gelitten hat“, [7]

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[8]

28) mit dabei auch die homosexuellenfeindliche Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG).

29) In den Publikationen des DIJG werden homosexuellenfeindliche Texte veröffentlicht oder solche, die für „Reparativtherapie“ (gemeint ist Konversionstherapie, bzw. Homoheilung) werben.

30) Nachfolgender Screenshot wurde der Webseite des DIJG entnommen. Der Text wurde von Christl R. Vonholdt verfasst und erschien zuerst im katholischen „Zeitzeichen“. [9] Ganz besonders verabscheuungswürdig ist der letzte Satz „Umkehr ist möglich“. WTF!

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[10]

31) Nicht nur für den Workshop von Gerl-Falkovitz vom DIJG, sondern für insgesamt 6 Veranstaltungen war die Volkshochschule als Veranstaltungsort angegeben.

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32) Gerade so als ginge von diesen Personen/Propagandist:innen/Klerikalfaschist:innen/Christlichen Fundis keine konkrete/reale Gefahr aus,

33) gerade so als hätten die LGBTQI-freien Zonen in Polen, die Gewalt gegen Queere, die Festnahmen von Aktivist:innen, die homosexuellenfeindliche Aufmärsche extremer Rechter und die LGBTQI-Proteste nicht stattgefunden oder hätten nichts mit Deutschland zu tun.

Hier nähere Infos

34) Dabei arbeiten fundamentalistische Aktivist:innen europaweit schon seit Jahren zusammen, um Abtreibung, Homosexualität, die Antibabypille, die Scheidung … zu verbieten,

35) und Hedwig von Beverfoerde und z.B. Gabriele Kuby (Kuratoriumsmitglied des FdK) mittendrin (Stichwort: Agenda für Europa)
Hier ergänzende Infos

36) Eine weitere Aktivistin des Netzwerks Agenda für Europa ist Gudrun Kugler (ÖVP), die 2015 am Kongress des FdK als Referentin teilgenommen hat. [11]

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[12]

37) Und wer jetzt immer noch nicht von der Gefährlichkeit solcher Organisationen wie dem FdK überzeugt ist, dem:r sei geraten die Salzburger Erklärung, die von mind. 6 Kuratoriumsmitgliedern erstunterzeichnet worden ist, genau durchzulesen.

38) Und behauptet hinterher nicht, Ihr hättet die Gefahr nicht erkennen können. Denn diese ist nur zu offensichtlich. Zumal aus diesen Vernetzungen durch gemeinsame Veranstaltungen, Publikationen und Kooperationen gefährliche Synergieeffekte entstehen.

39) Betroffen sind Frauen, gebärfähige Menschen, LGBTQIs und BPoCs, denn Antifeminismus und Rassismus gehen stets Hand in Hand.

40) Außerdem pflegen zahlreiche Kuratoriumsmitglieder, wie z.B. Andreas Laun, Wolfgang Ockenfels, Bernd Posselt … enge Verbindungen zu rechten/“neu“rechten Gruppierungen/Einzelpersonen oder sind dort zu verorten.

41) Es wird darum Zeit diese und weitere rechte/antifeministische/misogyne/LGBTQI-feindliche Tümpel aufzuräumen und das gründlich.