Teil 1
CoroNazis/„querdenkende Coronaleugner_innen“ und Evangelikale/christliche Fundis haben mehr gemeinsam als gemeinhin angenommen.
Dankenswerterweise gibt es ausführliche Dokumentationen, Fotos und Recherchen über CoroNazis von Antifaschist_innen und Aktivist_innen, so dass hier keine Probleme bestehen fast wie auf Knopfdruck Informationen zusammenstellen zu können.
Bei den Evangelikalen/christlichen Fundis sieht es dagegen nicht so gut aus. Mit diesem Thread soll diese Leerstelle ein wenig gefüllt und folgende Aspekte mit Beispielen dargestellt werden:
Die Gemeinsamkeiten: Glauben/Überzeugung, Missionierung, Fakes, Umgang mit Kritik, Gewaltaffinität, Ablehnung von Coronaschutzmaßnahmen, Impfen, Vernetzen, Zusammenarbeit mit Rechten und extremen Rechten … .
Doch bevor es losgeht, eine Anmerkung: Es NICHT Absicht der Verfasser_innen CoroNazis/ Corona-leugner_innen zu relativieren. Sie sind gefährlich, nicht nur aus epidemiologischer, sondern auch aus ideologischer Sicht. Evangelikale/christliche Fundis sind es aber auch.
Klar ist, Coronaleugner_innen sie sind um vieles heftiger, vor allen Dingen propagieren sie den Einsatz von Gewalt gegen Gegendemonstrant_innen, wenden diese auch an gegen Menschen, die einen MNS tragen z.B., relativieren den Holocaust und tragen öffentlich ihren Antisemitismus zur Schau … .
Und dennoch haben beide Gruppierungen viel gemeinsam. Sie sind nämlich tief durchdrungen vom Glauben an ihr Menschenbild und an ihr Anliegen.
Sie sind so fest davon überzeugt, dass ihre Ideologie, ihr Menschenbild und ihre Absichten die einzig Richtigen sind und diese nicht nur für sie selbst gelten, sondern auch für alle anderen zu gelten haben.
Womit ich bei der Missionierung angekommen bin, dem Aufstülpen, dem Aufzwingen.
Um das zu gewährleisten nehmen es die beiden Gruppierungen mit der Wahrheit nicht sehr genau, deuten Ereignisse um, verbreiten Unwahrheiten, erfinden Geschichten oder/und instrumentalisieren, wenn es ihnen geboten scheint.
2013 trat eine gewisse Lisa Heller auf dem Deutschen Kirchentag auf und sprach dort für evangelikalen Verein Mission Freedom. Sie erzählte von ihren Leiden als ehemalige Zwangsprostituierte.
Doch alles was sie gesagt hatte, war erfunden sprich: gelogen. Das ergaben die Ermittlungen des zuständigen LKA. [2]
2015 erzählte Yassir Eric bei ERF Medien seine Lebensgeschichte, 2017 veröffentlichte er beim evangelikalen Adeo-Verlag seine Lebensgeschichte „Hass gelernt, Liebe erfahren. Vom Islamisten zum Brückenbauer“ als Buch. [3]
Eric ist mittlerweile bei der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) im Hauptvorstand angekommen und hat zahlreiche Positionen und Funktionen innerhalb evangelikaler Organisationen/Strukturen.
Er, der ehemalige Islamist, der im Norden des Sudan aufgewachsen sein will, und von Kindesbeinen an getrimmt worden sein soll für Allah zu kämpfen. Doch so wie es aussieht, hat auch er nicht die Wahrheit gesagt und so einiges erfunden.
Die christliche Gemeinde Augsburg warnte bereits im Rahmen einer 11seitigen Schrift am 28.08.2019 vor Eric, weil in seinen Äußerungen und Videos zu viele Unstimmigkeiten zu erkennen sind. [4]
In einem Youtube-Video werden diese Unstimmigkeiten ausführlich erläutert. Der Betreiber des Kanals kam nach mehreren telefonischen Gesprächen mit Yassir Eric zu dem Schluss:
„Leider entsprechen Aussagen und Behauptungen die Yassir Eric getätigt hat, nicht den Fakten bzw. stehen im Widerspruch zu seinen anderen Angaben. Ich fürchte, dass Yassir Eric, nicht jemand ist der vertrauenswürdig ist. (…)“
Der Umgang mit Kritik und der Hinweis auf Unstimmigkeiten zeigte dann auch die Dünnhäutigkeit so mancher Zeitgenoss_in.
„(…), Du sogenannter Christ! Schäme Dich und tue Buße!“ oder „wer bist du über einen Menschen zu urteilen“ (Schreibfehler wurden korrigiert*) oder „Du bist echt mutig Bruder. Du weißt, was Dir blühen wird am Tag des Herrn, wenn Du hier falsche Aussagen machst“. (*ebenso)
Wobei diese Kommentare noch vergleichsweise harmlos sind.
Doch alle, die bereits einmal persönlichen Kontakt mit Evangelikalen/christlichen Fundis hatten, wissen wie aggressiv, wie biestig und wie bösartig diese angeblich so „frommen Leutchen“ auf Kritik oder schlimmer noch auf Ablehnung reagieren.
Ein eher aktuelleres Beispiel stammt vom Oktober 2020 und betrifft einen Spiegel-Artikel über Evangelikale, über den sich der Cheflobbyist oder Beauftragte der EAD am Deutschen Bundestag Uwe Heimowski außerordentlich geärgert hat und zwar so sehr, dass er dazu eine Stellungnahme verfasste. [6]
Wie gesagt, sie sind sehr dünnhäutig, können sehr biestig reagieren und verdrehen wenn es ihrer Sache nützlich zu sein scheint die Tatsachen bzw. machen sich selbst obwohl sie Hetzer_innen und Täter_innen sind zum Opfer (Täter-Opfer-Umkehr).
Nun zur Gewaltaffinität.
Bereits 2006 schrieb der Humanistische Pressedienst (hdp) Evangelikale seien auf dem Weg zur Gewalt und evangelikale Glaubensgemeinschaften radikalisierten sich weltweit.
Noch würde jener Anteil unter Evangelikalen überwiegen, die ihre Ziele friedlich erreichen wollten. [7]
2010 ergab eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Hannover/Niedersachsen, dass das Risiko für Kinder innerhalb evangelikaler Freikirchen geprügelt zu werden, also Gewalt zu erfahren, größer ist als für Kinder katholischer/evangelischer Eltern.
Mit zunehmender Religiosität wurden stärkere gewaltorientierte Erziehungsmethoden festgestellt.
Mittels systematischer Schläge werde der Wille von Kindern gebrochen. Evangelikale Erziehungsratgeber, so der Artikel, würden das Züchtigen mit der Rute schon für unter Einjährige rechtfertigen. [8] WTF!
Das war vor 11 Jahren und doch ist Gewalt in der evangelikalen/christlich-fundamentalen Erziehung immer noch ein Problem. Noch immer wird auf der Webseite des Instituts für Ethik & Werte (Gießen), das zur EAD gehört, ein Text verbreitet, der den Titel trägt:
„Gewalt in der Erziehung – Ist die körperliche Bestrafung von Kindern in der Bibel geboten?“ (Texte zur Diskussion Nr. 24). [9]
Eine gründliche Untersuchung (bezieht sich auf den Text von Stephanus Schäl, der keine wissenschaftliche Untersuchung ist!), so das Ethikinstitut, habe gezeigt, dass körperliche Strafen keineswegs ein Muss sind, sondern vielmehr liebevolle Konsequenz das biblische Prinzip der Erziehung darstellt. [10]
Im Oktober 2017 schrieb der Deutschlandfunk über einen sog. „Erziehungsratgeber“ eines amerikanischen Pastors namens Tedd Tripp „Kinderherzen erziehen“, der in Deutschland auf dem Index stehe, aber dessen Nachfolgeband online bestellt werden könne.
Der Autor, der Pastor, der Familienvater fordere in diesem Band Gehorsam und die „unbedingte Notwendigkeit der Ausrichtung auf Gott“.
Kinder dürften nicht getrieben sein von eigenen Wünschen, sondern hätten unter der Autorität Gottes und damit unter der Autorität ihrer Eltern zu leben. [11] Die Rute sei elterliche Pflicht.
Der Band „Kinderherzen erziehen“ steht bei guteliteratur.de Christliche Missions-Buchhandlung Oase GmbH, Bielefeld zur Verfügung, [12] genaugenommen noch 8 Exemplare davon.
„Kinderherzen prägen – Biblisch orientierte Erziehung“ von Tedd Tripp wird von cbuch.de Ausgewählte bibeltreue Medien zum Kauf angeboten. Hier ist es lieferbar. [13]
Ebenso in der Christliche Versandbuchhandlung. [14] Im Missionsverlag Gehe Hin stehen nur die Vorträge auf CD zur Verfügung. [15]
Im Lichtzeichen Shop steht das Buch ebenfalls zur Verfügung und ist innerhalb weniger Tage lieferbar. [16]
Auch das 2017 erschienene Buch von Tedd Tripp „Eltern – Hirten der Herzen“, also die Neuauflage, „unterschied sich nicht wesentlich von der vorangegangenen Version.“ [17] so infoSekta 2017.
Wenn ich also in Anbetracht derartig gewalttätiger „Erziehungsratgeber“ behaupte Evangelikale/christliche Fundis sind gewaltaffin, dann ist das keine Übertreibung, sondern entspricht den Tatsachen.
Teil 2