Netzwerke

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Würde ich die Vielzahl von evangelikalen, christlich-fundamentalen, antifeministischen, LGBTQI-feindlichen, rechten und neofaschistischen Organisationen, Vereinen, Stiftungen … und deren Vernetzungen aufzeichnen wollen, würde eine Zeichnung entstehen, die an ein Streckennetzplan erinnert. Zur Veranschaulichung der Unübersichtlichkeit hier symbolisch der Linienplan des RMV Frankfurt/Main 2021.

Liniennetzplan des RMV Frankfurt/Main 2021

[1]

Antifaschistische Recherchen zeigen die Ergebnisse von Verbindungen, Vernetzungen, Seilschaften, Kooperationen … auf. Wie z.B. die Kontakte des Scientologen Arne E. und Michael Ballweg (Querdenken). [2]

Dann sehen „wir“ allerdings nur einen winzig kleinen Ausschnitt.

Am Beispiel des wissenschaftlichen Mitarbeiters des Instituts für Demographie, Allgemeinwohl und Familie (iDAF) Dr. Stefan Fuchs möchte ich Vernetzungen zeigen, die sich lang- und mittelfristig als fatal erweisen.

Denn was „wir“ jetzt erleben, nämlich das Erstarken von Autoritarismus, Misogynie, Rassismus und LGBTQI-feindlichkeit … ist das Ergebnis dieser Netzwerke.

Stefan Fuchs ist wissenschaftlicher Mitarbeiter von iDAF. Der Geschäftsführer war bisher der verstorbene Jürgen Liminski vom Opus Dei.

Die Angaben im Text als Grafik

Infos über Jürgen Liminski hier
Infos über Opus Dei hier
Infos über iDAF hier 

iDAF setzt sich aus einem Vorstand und einem Kreis von Unterstützer*innen zusammen, die auch vernetzt sind. Das sieht dann so aus wie in Grafik 1 oder noch komplexer wie in Grafik 2.

Grafik 1

Die Angaben im Text als Grafik

Grafik 2:

Die Angaben im Text als Grafik

2015 und 2016 führte iDAF in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) Rheinland-Pfalz Veranstaltungen durch. [3] [4] Das Schaubild würde dann so aussehen und es enthält die Verbindungen der Referent*innen, die zu Opus Dei führen, zur CDU, zu verschiedenen extrem rechten Burschenschaften, zur FAZ, zur Welt und z.B. zur Stiftung für Familienwerte.

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2009: Stefan Fuchs fungiert gemeinsam mit Christa Meves, Eva Herman … als Referent für ein Symposium des Familiennetzwerks Deutschland, das seit 2014 nicht mehr existiert. Mehr dazu

An der abschließenden Podiumsdiskussion nahmen damals auch der MdL Michael Panse (CDU) teil, sowie Katrin Konrad von der Elterninitiative „Wir sind Familie“. Die Moderation übernahm Judith Saitz vom MDR. [5]

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2009: Stefan Fuchs stellt sich für ein Interview für die AfD-nahe Freie Welt zur Verfügung. [6] Der Blog Freie Welt gehört zum Netzwerk des Ehepaars von Storch.

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2012: Stefan Fuchs schreibt einen Text über „Hilflose Genderisten. Bei der Berufswahl versiegt der Mainstream“. Dieser erscheint bei iDAF, [7] wurde aber auch von kath-info Das Portal zur katholischen Geisteswelt weiterverbreitet. [8]

Zu finden unter: „Gender Mainstreaming Einige Schlaglichter auf ein schillerndes Phänomen“.

2013: Stefan Fuchs veröffentlicht das Buch „Gesellschaft ohne Kinder: Woran die neue Familienpolitik scheitert“.

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2014: Stefan Fuchs schreibt für Die Politische Meinung der Konrad-Adenauer-Stiftung (Ausgabe 524, Jan./Febr. 2014). Zu dieser Zeit ist er Mitarbeiter am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. [9]

2015: Stefan Fuchs hält einen Vortrag für eine Tarnorganisation der Moon-Sekte, die UPF (Universal Peace Federation). Hierbei handelte es sich um eine 3-Länder-Fachtagung zum Thema „Verwirrung im westlichen Wertesystem und die Bedeutung für die Gesellschaft.“ [10]

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2015: Stefan Fuchs hält für den Arbeitskonvent des Alten Ordens vom St. Georg, der sich selbst als Ritterorden bezeichnet, einen Vortrag über die De-/Refamilisierung der Gesellschaft. [11]

Screenshot vom Header des Alter Orden vom St. Georg genannt Order der Vier Römischen Kaiser

2019: Stefan Fuchs hält im Rahmen des familienpolitischen Symposiums der neofaschistischen AfD-Fraktion Brandenburg einen Vortrag. [12]

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Stefan Fuchs war Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Demographie. [13] Diese Funktion hatte er bis mindestens 2014 inne.

Bild

[14]

Hier unten im Bild ist Stefan Fuchs bei einer FDP Veranstaltung Brandenburg zum Thema „Demografischer Wandel ist Realität“ zu sehen. [15]
Er ist der Unsympath in der Mitte.

Foto einer Veranstaltung der FDP mit Manfred Kappler, Tobias Bachmüller, Stefan Fuchs, Benjamin Lassiwe und Gregor Bayer.

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Was die Vernetzungen betrifft, so enden die Verbindungen nicht bei den jeweiligen Organisationen oder Parteien, denn auch diese haben Mitglieder/Mitstreiter*innen, die ihrerseits vernetzt sind, genauso wie die Parteien/Organisationen selbst.

Aber dann sieht es aus wie ein Liniennetzplan, während die Linien die Transportwege sind, die Antifeminsmus, Misogynie, LGBTQI-feindlichkeit, Rassismus oder in diesem Fall die Überzeugung von der Notwendigkeit einer „Re-Familisierung“ versenden.

In seiner Dissertation aus dem Jahr 2013 beschäftigte sich Stefan Fuchs ausführlich mit dem Thema: „Mehr Kinder durch weniger Familie? Die Politik der Defamilisierung und die niedrige Fertilität in Deutschland[16] und das auf satten 679 Seiten inkl. Quellennachweisen.

Letzten Endes steckt die Absicht dahinter die „traditionelle“ Familie bestehend aus Vater, Mutter, Kindern zum Leitbild zu erheben, cisgeschlechtlich versteht sich und heterosexuell, während die Regenbogenfamilien zu Feindbildern werden.

Denn nur „traditionelle“ Familie, so lautet das Weltbild von iDAF und damit auch von Stefan Fuchs, schaffe die Voraussetzung für eine „freiheitliche Gesellschaft“, die wiederum die Grundlage für die soziale Marktwirtschaft schafft.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt.

[Quelle]

Die Themen von iDAF und die empfohlenen Bücher handeln vom „Geheimnis ausgeglichener Mütter“, von „Gender-Studies“ als „Staatsfeminismus“, von „verfolgter Gesinnung“ oder auch „Welches Geschlecht ist intelligenter?“ von Raphael M. Bonelli vom Opus Dei.

Veröffentlicht werden hier Texte von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, von Norbert Bolz, der auch zu den iDAF-Interviewpartner*innen gehört oder „Zitate des Monats“.

Im Monat April 2021 lautete das Zitat: „Der Radikalismus der Trans-Lobby gefährdet Meinungsfreiheit und Frauenrechte“. [17]

Screenshot, der die Angaben im Text belegt.

Die Nachricht des Monats Mai lautete folgendermaßen: „Immer mehr Geschlechtsamputationen bei jungen Mädchen: Wird der Jugendschutz durch neue Gendergesetze abgeschafft?“. Im Artikel wird sich u.a. auch auf die EMMA berufen. [18]

All diese „Botschaften“ werden unablässig in einem überdimensionalen Netzwerk transportiert und mit jeder Veranstaltung/Publikation verfestigt sich das Weltbild bei d. Referent*in und d. Zuhörer*innen bzw. d. Leser*innen.

Bild

[19]

Unablässig geschieht das.
Dabei führen die Kontakte, in diesem Fall die von Stefan Fuchs, zu einer Tarnorganisation der Moon-Sekte, zur FDP, zur AfD, zur Konrad-Adenauer-Stiftung … .

Aber hier hören seine Kontakte nicht auf. Denn sie führten auch zum ifo institut, [20] das 2013 einen Artikel von ihm veröffentlichte, und zur rechtskatholischen Tagespost.

Sein Artikel vom August 2020 beschäftigte sich mit der sinkenden Geburtenrate durch Corona. [21]

Die Tagespost selbst wiederum ist ebenfalls gut vernetzt, so z.B. als Mitveranstalter*in des evangelikalen Leben.Würde Kongress 2022 und sie war 2020 Medienpartner*in der rechten 5. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz, um nur 2 Beispiele zu nennen.

Auch zu finden ist Stefan Fuchs als Autor des Blogs „für kinder – wir machen uns groß für die Kleinen“. Zu den Kooperationspartner*innen dieses Blogs gehören z.B. das „Institut für Bindungswissenschaften“, Pädagogisches Institut Berlin, Herzriese, GenerationCode, Mütter für Mütter. [22]

Zu den Partner*innen des Blogs gehört u.a. die Verlagsgruppe Beltz. [23]

Aber ich bin noch nicht fertig. Sein Doktorvater war übrigens Prof. Dr. Tilman Mayer von der Deutsche Gesellschaft für Demographie. [24] Tilman Mayer ist mittlerweile beim rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angekommen.

Auch Die Welt hat sich in der Vergangenheit mehrfach auf Stefan Fuchs und iDAF bezogen. [25] Ebenso die Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gesellschaft. [26] Das Fachportal Pädagogik. [27]

Ebenfalls unn United news network GmbH (life PR), [28] der Blog brand eins Medien AG [29] oder der Wochenschau Verlag, der 2013 eine Sammelpublikation veröffentlichte. [30]

Screenshot vom Cover des Buches und eine kleine Inhaltsbeschreibung. Das Buch wurde von Peter Massing und Kerstin Pohl herausgegeben unter Mitarbeit von Steffen Angenendt, Stefan Fuchs, Hans-Peter Gatzweiler, Heike Kahlert, Winfried Kluth, Tilman Mayer.

Und von überall erschallte mehr oder weniger direkt die Botschaft, dass Frauen mit Uterus aus demografischen Gründen mehr Kinder gebären müssen.

So eröffnete die neofaschistische AfD Rheinland-Pfalz 2016 ihren Wahlkampf mit der Forderung „Drei Kinder pro Frau und Ende des Genderwahns“. [31] Die „deutschen Kinder“ als „Bollwerk gegen Migranten“. [32]

Und es sind diese und vergleichbare Vernetzungen und Netzwerke, die mit dafür verantwortlich sind, dass immer weniger Ärzt*innen Schwangerschaftsabbrüche durchführen, wodurch sich die Situation von ungewollt Schwangeren erheblich verschärft hat.

Und das ist alles nichts Neues. Bereits 2002 hat der Kölner Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge detailliert aufgezeigt, „wie die politische Mitte im Demografie-Diskurs nach rechts“ gerückt ist. [33]

Ist doch dem Bevölkerungsdiskurs ein völkisch und/oder nationalistisch orientierter Bezugspunkt zu eigen. Das „Volk“ als biologisches Objekt. [34]

Bereits 2016 forderte der Chef der NRW-Senioren-Union einen „Demografie-Beauftragten“ im Kanzleramt.

Screenshot, der die Angaben im Text bestätigt.

[35]

Jetzt 5 Jahre später könnte es geschehen, dass Nathanael Liminski, die rechte Hand von Armin Laschet, Chef des Bundeskanzleramts werden könnten.

Er war bis bis zum 29.03.2020 nachweislich Vorsitzender der Stiftung Familienwerte und damit Teil eines Netzwerks, das die „traditionelle“ Familie retten will. Nachzulesen hier

Screenshot, der die Angaben im Text bestätigt.

Es steht viel auf dem Spiel!

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