Rémi Brague, Mitautor des Buches von Norbert Lammert und Joachim Klose „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ ist ein französischer Philiosoph, der an zahlreichen Universitäten lehrte und forschte, darunter u.a. an der Ludwig-Maximilians-Universität München [1] oder als Professor für arabische Philosophie an der Sorbonne (Stand 2004). [2]
Als Em. Universitäts-Prof. Dr. phil. Honorarprofessor für Religionsphilosophie,
ist er Mitglied des Instituts für Philosophie der Hochschule Heiligenkreuz, einer Hochschule päpstlichen Rechts mit Sitz in Heiligenkreuz im Wienerwald (AT) [3]
Er gehört zu den Vertreter:innen, die den Islam und Islamismus gleichsetzen und er vertritt antimuslimischen Rassismus, der in dieser Äußerung seinen Ausdruck findet:
„Heute sind die Muslime hin- und hergerissen. Sie meinen, die modernste Religion zu haben, müssen aber feststellen, dass sie in der Politik, im Sozialen das Schlusslicht der Welt sind. Wirtschaftlich ist das Erdöl ein Segen, aber reich werden, ohne sich anzustrengen, ist eine katastrophale Gewohnheit. Manche trösten sich mit einer gewissen Blauäugigkeit: Das Atom, die Mikroben, Darwin, all das gäbe es im Koran und der Prophet habe die Demokratie erfunden… Man muss dieses Leiden wahrnehmen, um die späte Entstehung des Salafismus als Revanche am Westen zu verstehen.“ [4]
2010 fungierte Brague als Referent für eine Tagung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Polen zum Thema: „DIE IDENTITÄT EUROPAS“ (The European Identity) [5]
2011 wurde Rémi Brague zum Träger des „Premio Ratzinger“ erklärt und damit mit dem Ratzinger-Preis geehrt. [6]
2016 veröffentlichte die Stiftung Zukunft CH, [7] einer rechten/rassistischen Stiftung in der Schweiz mit Referent:innen wie z.B. Thilo Sarrazin, [8] einen Artikel über Rémi Brague mit dem Titel: „Islam-Terror: „Feind benennen und bekämpfen“.
In diesem Artikel, mit Verweis auf ein Interview mit dem Magazin „Famille chrétienne“, wird Brague als führender katholischer Intellektueller und Islamkenner bezeichnet. Anlässlich des islamistischen Anschlags von Nizza erzeugte Brague in dem erwähnten Interview ein regelrechtes Katastrophenszenario. Frankreich befinde sich in einem Krieg, so Brague, doch die Politiker (Original) wären voller Angst den Feind zu benennen. Der Feind sei der Islamismus. Allerdings gäbe es zwischen Islamismus und dem Islam keinen wesentlichen Unterschied. [9]
Rémi Brague gehört auch zu den Initiatoren der Pariser Erklärung aus dem Jahr 2017, die ein regelrechtes Untergangsszenario erzeugte und den Verlust der Heimat prophezeite. Die Initiatoren und Unterzeichner aus 10 europäischen Ländern sprachen sich gegen Europa als Großprojekt Multikulturalismus aus und formulierten die Absicht das zu verhindern. [10]
Zu den Initiatoren der Pariser Erklärung gehörten auch der deutsche Abtreibungsgegner Robert Spaemann oder Roger Scruton (UK) [11], ein Vertreter der „neuen“ Rechten. Er schreibt für das „neu“rechte Magazin CATO, für das neofaschistische Magazin Sezession oder fungierte schon als Referent für die Bibliothek des Konservatismus (BdK), einem Think Tank „neuer“ Rechter.
Hier ein kleiner Auszug aus einem Interview mit Rémi Brague aus dem Jahr 2018:
„In Ihrem Manifest beklagen Sie, dass das christliche Ethos durch die Utopie eines universellen Menschenrechtskatalogs ersetzt worden sei. Sind die Menschenrechte nicht Teil dieses Ethos
Brague: „Gleiche Rechte und gleiche Pflichten sind gut. Nur will man daraus ableiten, dass die Menschen tatsächlich gleich sind.“
Frage: „Sind sie das nicht?“
Brague: „Offensichtlich nicht. Es gibt den Unterschied im Geschlecht, im Alter, in der Sprache und so weiter. Man versucht, diese Unterschiede auf dem Papier einzuebnen. Das ist viel leichter, als friedlich mit ihnen zu leben.“ [12]
Die Rolle von Männern und Frauen, andere Geschlechter kennt Brague nicht, ist für ihn von der Natur so vorgesehen. Geschlechtergerechtigkeit oder Gleichberechtigung definiert er als „Zwang zur Gleichschaltung“. [13]
Unter der Schirmherrschaft von Brague nahm 2019 das von One of Us gegründete europäische „Menschenrechtsforum“ im Rahmen einer Konferenz seinen Betrieb auf. [14] [15] Die europäische Bürgerinitiative One of Us und damit auch das europäische Menschenrechtsforum führt direkt in die Welt des organisierten rechten christlichen Fundamentalismus, der Anti-Choice-Bewegung und zu Agenda für Europa, [16] oder [17] dessen Strategiepapier „Restoring The Natural Order“ in krassem Gegensatz zu fundamentalen Menschenrechten steht. Unter anderem sollen Abtreibung, Verhütung illegal werden, gleichgeschlechtliche Beziehungen strafrechtlich verfolgt und Scheidungen verboten werden.
Wir haben es also hier mit einem islamfeindlichen und christlich fundamentalistischen Mitautoren zu tun.