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Wenn Sie erfahren wollen wie und wo sich Impfgegner*innen, Abtreibungsgegner*innen, christliche Fundis mit Universitätsprofessor*innen zusammengetan haben, um mit Gott aber auch mit dem Segen von Vertretern der römisch-katholischen Kirche gemeinsame Sache zu machen, dann lesen Sie diesen Beitrag.
Denn das „Institut“ für Ressourcen in Psychiatrie und Psychotherapie (RPP Institut), um das es geht, hat an Menschenverachtung viel zu bieten. Außergewöhnlich viel. Auch Verbindungen zum Opus Dei und den Legionäre Christi.
Gestartet 2007 als Kongressreihe in Graz ist das RPP Institut jetzt der Rechtsnachfolger.
„Die Gründer sind der Psychiater Raphael M. Bonelli, der Psychotherapeut Walter Pieringer und der [mittlerweile verstorbene] Theologe Bernd Oberndorfer.“ [1]
Oberndorfer war Mitglied des Domkapitels und Leiter des Fachbereiches Begleitung und Kategorialseelsorge im bischöflichen Ordinariat. [2]
Raphael M. Bonelli studierte u.a. auch an der Universidad de Navarra, einer privaten Universität des Opus Dei. Diese Uni ist in der Vergangenheit u.a. durch homosexuellenfeindliche Äußerungen aufgefallen. [3] Da sie Homosexualität als Krankheit erachtet.
Bonelli fungierte in der Vergangenheit auch 2016 als Referent für ein Symposium von Demo für Alle. Mit dabei auch Hanna Barbara Gerl-Falkovitz, die zu den Referent*innen des RPP Instituts gehört und Mitstreiterin des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit ist.
Bis mind. 2010 war Bonelli, der seine Verbindungen zum Opus Dei gerne leugnet, Laienmitglied des Opus Dei. Seit 2010, so schreibt Psiram, soll er den Legionären Christi/Regnum Christi angehören. [4]
Das hat er übrigens mit der rechten Abtreibungsgegnerin Birgit Kelle gemeinsam. Auch sie steht den Legionäre Christi/Regnum Christi mindestens nahe. [5]
Die Aargauer Zeitung berichtete allerdings 2011 Bonelli sei Mitglied des Opus Dei. Er sei von Bischof Huonder als Referent engagiert worden. Interessanterweise verfasste 2017 Birgit Kelle zum Tag der Menschenrechte das Bischofswort von Vitus Huonder.
Der Churer Bistumssprecher war damals übrigens Guiseppe Gracia, [6] der genau wie Birgit Kelle schon einen Gastkommentar für idea verfasst hat.
Für Huonder durfte Kelle gegen die „sexuelle Vielfalt“, gegen „Gendermainstreaming“, gegen Schwangerschaftsabbrüche und Leihmutterschaft, gegen Patchwork- und Regenbogenfamilien hetzen und das ausgerechnet am Tag der Menschenrechte. [7]
Aber Bonelli, Kelle und Gracia haben mehr miteinander gemeinsam als das. Denn sie alle fungieren und fungierten als Referent*innen für das RPP Institut, neben z.B. 2 Erzbischöfen (Christoph Kardinal Schönborn, Franz Lackner), einem Weihbischof (Anton Leichtfried), einem Diözesanbischof (Klaus Küng), einem Mitglied der päpstlichen Akademie (Martin Rhonheimer), einer Vielzahl von Prioren, Priestern, sehr honorigen Universitätsprofessor*innen und angesehenen Theolog*innen, darunter z.B. Hanna Barbara Gerl-Falkovitz aus dem Umfeld sog. „Homoumpoler*innen“.
Mit dabei auch der Pater Sylvester Heereman Lc, der 2012 Generalvikar der Legionäre Christi wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt war er Territorialdirektor der Legionäre Christi im deutschsprachigen Raum.
Mitglieder des erzkonservativen katholischen Ordens Legionäre Christi haben in den vergangenen acht Jahrzehnten mindestes 175 Minderjährige sexuelle mißbraucht. (…) Der verstorbene Ordensgründer Marcial Maciel missbrauchte demnach 60 Minderjährige, berichtete Der Standard im Dezember 2019. [8]
In vielen Artikeln über die Legionäre Christi ist auch die Rede von sektenartigen Strukturen. Außerdem ist die katholische Ordensgemeinschaft auch Trägerin von mindestens einer Schule. Einer Apostolischen Schule in Bad Münstereifel. [9]
Der neueste „Coup“ im Hause Bonelli/Pieringer bzw. im RPP Institut ist eine Online-Vortragsveranstaltung mit dem Titel „Ausgegrenzt – Über die Psychologie der Massen, Diskriminierung und den Umgang mit dieser“, die an eine Veranstaltung von Querdenker*innen erinnert.
Denn mit dabei als Vortragsredner ist auch Sucharit Bhakdi, der unter „Bonus“ aufgeführt wird.
Auch als Referent fungiert der Neurobiologe [Prof. Dr.] Gerald Hüther. Er gehörte 2021 zu den Unterstützer*innen von #allesaufdentisch und ist neben vielen Aktivitäten auch Autor für die Querfrontplattform Rubikon.
Ein weiterer höchst unangenehmer Zeitgenosse ist Hans-Joachim Maaz. Er vertritt die Ansicht „Eine Verteufelung von PEGIDA sei verhängnisvoll“. [10] Er ist schon längst ganz weit rechts abgebogen und im Kreise vor Verschwörungsideologen und extremen Rechten angekommen.
Geladener Gast war Maaz schon im Buch-/KulturHaus Loschwitz. Deshalb war es nur logisch für ihn die Charta 2017, eine Solidarisierung mit extrem Rechten und neofaschistischen Verlagen, zu unterzeichnen.
In 2018 unterzeichnete er die rassistische Erklärung 2018. Das war im selben Jahr als er die von Grit Kutschner ins Leben gerufene Kunstaktion „Trojanisches Pferd“ mit einem Vortrag adelte und damit unterstützte.
Er ist Beiratsmitglied von Rubikon und fungierte schon als Referent für die extrem rechte Wissensmanufaktur.
Während sein Vortrag für das RPP Institut den Titel: „Über massenpsychologische Fehlentwicklungen und die Blockwart-Mentalität“ trägt, wird Birgit Kelle über „Die Diskriminierung der Normalen“ sprechen.
Der Corona-Leugner Sucharit Bhakdi, bekannt geworden durch antisemitische Äußerungen ( tagesschau.de/investigativ/b), widmet sich dem Thema „Alleine gegen den Rest der Welt“.
Mensch könnte in Anbetracht der Vortragsthemen annehmen die Würde der Referent*innen würde Tag für Tag mit Füßen getreten und einige von ihnen oder gar alle seien bereits Opfer von Zensur geworden und ein totalitäres System klopfe bereits an die Wohnungstüre, während verfolgte Christen versteckt in irgendeinem Keller hocken und Bibelverse rezitieren.
Welche Inhalte verbreiten die Referent*innen sonst noch so?
Raphael Bonelli: „Sind Mann und Frau gleich intelligent?“ In einem seiner Vorträge, die bei Youtube eingestellt sind, beschäftigt er sich mit dieser Frage und kommt zu einem „ja [pause], aber …“
Wer sich das Bild links im Screenshot angesehen hat, stellt schnell die Schnittmengen oder Übereinstimmungen mit Antifeministen, Maskulisten und extremen Rechten fest. Männer verfügen über Stärke, Aggression und Robustheit. Frauen über Lebensnähe, Fruchtbarkeit und Schönheit.
Hart vs. Weich. Männlich vs. Weiblich. Das wird gleich noch einmal Thema sein am Beispiel von Birgit Kelle.
In der Welt von Raphael M. Bonelli und den Referent*innen des RPP Instituts gibt es nur 2 Geschlechter.
Homosexuelle behandelte Raphaelli. Vielleicht tut er es immer noch und das nennt sich „Konversionstherapie“. Darüber berichtet er 2016 beim Symposium von Demo für Alle. Mehr dazu hier
Guiseppe Garcia, ein weiterer Referent des RPP, schrieb 2021 über die rechte Antifeministin und Abtreibungsgegnerin: „Birgit Kelle will keinen schwulen Supermann und ist trotzdem Feministin durch und durch“. [11]
Zitat: „Trotzdem bleibt ihr die breite Anerkennung bislang verwehrt, weil sie sich die Frechheit leistet, keine Linke zu sein.“
Er fügte in seiner Lobhudelei auf die rechte Hetzerin noch hinzu Kelle wolle auch kein Weichei als James Bond.
Kelle wiederum schrieb für die Junge Freiheit im Mai 2022 einen Monat vor dem Pride-Month, über die Sexpolitik-Agenda „Wenn der LGBTQ-Aktivismus in der KITA ankommt“ einen hasserfüllten Artikel über die „flächendeckende LGBTIQ*-Flutung der Stadtbevölkerung“ und bezog sich dabei auf München. Nachzulesen hier
In diesem Artikel wünschte sie Menschen, „die mit Dreijährigen über über die sexuelle Vielfalt von Erwachsenen reden wollen“ einige Jahre Gefängnis oder einen guten Therapeuten und lieferte die Pathologisierung von Vielfalt, von Queerness gleich mit.
Es darf nicht vergessen oder übersehen werden, dass diese Art von Hetze, wie sie Kelle, Bonelli und wie sie so alle heißen und beim RPP Institut zusammenfinden, in Oslo zu einem Terrorakt auf einen Queer-Club mit 2 Toten und mindestens 21 verletzten Menschen geführt hat. [12]
Gerade so als hätte es Kelle geahnt schrieb sie im Juni 2022 für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit einen Kommentar mit der Überschrift: „Es regt sich Widerstand“ und endete mit folgenden Sätzen:
„Das aggressive Niederbrüllen jeder Genderkritik funktioniert nicht mehr. Wenn Genderkritik nämlich vermeintlich „rechts“ ist, sind wir längst ein Volk von Reaktionären. Und um es in Anlehnung an den schwulen Berliner Bürgermeister Wowereit zu sagen: Das wäre dann auch gut so.“
Es ist der Hass, der sie zusammengeführt hat und ihre rechte Gesinnung sowie christlicher Fundamentalismus. Hass und die Gegner*innenschaft gegen Gender, LGBTIQ*, Frauen, FLINTA, Schwangerschaftsabbrüche, Impfung und das alles verbunden mit einer gehörigen Portion Wissenschaftsfeindlichkeit. Wer stört sich da noch an dem Antisemiten Sucharit Bhakdi als teilnehmenden Referenten.
Auch Bhakdi vom Landesverband NRW Die Basis publiziert für die Querfrontplattform Rubikon. Das hat Bhakdi gemeinsam mit Hans-Joachim Maaz, Gerald Hüther und der MWGFD e.V., wo Bhakdi Mitglied ist.
Obwohl es über das RPP Institut noch sehr viel mehr zu sagen gäbe, konzentriere ich mich jetzt zum Thread-Ende auf den Bildhintergrund.
Denn wenn ich diesen betrachte, dann wollen die Referent*innen damit zum Ausdruck bringen zu denen zu gehören, die ausgegrenzt, erschöpft und verzweifelt sind, von der Polizei verfolgt oder angegriffen werden, von Zensur und „cancel culture“ bedroht sind.
Es ist dieselbe Täter-Opfer-Umkehr, wie sie das rechte und rassistische Netzwerk Wissenschaftsfreiheit betreibt oder auch Terfs zum Beispiel. Stichwort: Ausladung von Vollbrecht.
Sie wollen nämlich ungefiltert, ungehindert, unkritisiert hetzen dürfen. Scheißegal, ob dies in Gewalt oder Attentaten enden könnte und wie zu sehen ist, tun sie es auch mit Vertretern der römisch-katholischen Kirche an ihrer Seite.
No Pasarán! Alerta!