Versuch einer Einschätzung des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit

In Bearbeitung!!!

Wie angekündigt werden hier die Entwicklungen des rechten Netzwerks Wissenschaftsfreiheit dokumentiert.

Mit Stand vom 19.03.2021 hat das Netzwerk insgesamt 298 Mitglieder/Mitstreiter_innen. 56 Personen haben in 2020 den rechten Appell für freie Debattenräume unterzeichnet.

Dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit gehören auch „Wissenschaftler_innen“ aus dem Ausland an.

Zu nennen sind: Uni Wien, TU Wien, Universitäten Graz, Liechtenstein und Bern, Stanford University, Claremont Graduate University, Chuo University Tokyo, Universität Lausanne, Griffith University Brisbane, Universität Innsbruck, Ökonom. University of Management and Economics in Vilnius/Litauen, die Universitäten Zürich und Sankt Gallen.

Unerwähnt wurde der Lehrstuhl für internationale und europäische Politik, Verwaltungswissenschaften an der Andrássy Universität in Ungarn von Henrik Hansen.

Von der Goethe-Uni Frankfurt/M. haben sich 9 dem Netzwerk angeschlossen, jeweils 8 von den Universitäten Köln und Bonn, jeweils 7 von den Universitäten Passau, Siegen und Münster.

Jeweils 6 von den Universitäten Gießen und Tübingen und jeweils 5 von den Universitäten Hamburg und Bremen, um hier einen kleinen Überblick zu verschaffen.

Denn von Einzelfällen kann nicht mehr die Rede sein.

Seit Gründung werden 7 Wissenschaftler_innen nicht mehr aufgeführt. Möglicherweise haben sie es sich anders überlegt.

Die Fachgebiete erstrecken sich u.a. auf Germanistik (9) plus Sprachwissenschaften (2), sowie Historiker_innen (35), Jurist_innen (44), Politolog_innen (28), Mathematiker (5), Physiker (6), Philosoph_innen (26), Theolog_innen (10).

Die Naturwissenschaften sind also ganz eindeutig unterrepräsentiert.

Was lässt sich noch über das rechte/menschenverachtende Netzwerk sagen, nachdem der langweilige Teil abgeschlossen ist?

Das Manifest des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit basiert auf der Annahme, „dass die verfassungsrechtlich verbürgte Freiheit von Forschung und Lehre zunehmend unter moralischen und politischen Vorbehalt gestellt werden soll.“

Da ist die Rede von „wissenschaftlichen Debatten, die im Keim erstickt werden“. Beispiele werden allerdings keine genannt. Da ist die Rede von „moralischer Diskreditierung“ und wieder wird kein einziges Beispiel genannt.

Warum nicht?

Weil dann deutlich wird, dass die Mitglieder/die Mitstreiter_innen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit an der Seite von Rechten, Rassist_innen, Misogynen … stehen, mit ihnen gemeinsame Sache machen und diese in ihrer menschenverachtenden Ideologie unterstützen.

Um diese Tatsache zu verschleiern, ist die Sprache des Netzwerks, des Manifests, bewusst undifferenziert und vage.

Es ist dabei erstaunlich wie wenigen das auffällt, gerade im Hinblick darauf, dass sich das Netzwerk aus Wissenschaftler_innen, aus Forschenden und Lehrenden zusammensetzt.

Es ist auch erstaunlich, wie wenig Kritik dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit entgegnet wird.

Erst jüngst wehrte sich Dieter Schönecker, Gründungsmitglied des Netzwerks, der im WS 2018/2019 als Gastredner die Rechten/Rassisten Norbert Bolz, Egon Flaig, Thilo Sarrazin und Marc Jongen (AfD) an die Universität Siegen eingeladen hatte, [1] in einem Beitrag für dlfkultur gegen eine Definition von Rassismus und Antisemitismus.

Niemand“, so schrieb Schönecker, dürfe verbindlich festlegen, „was Begriffe wie „Antisemitismus“ oder eben auch „Rassismus“ aus der Sicht der Wissenschaft bedeuten“.

D.h. dieser Ideologie folgend, denn nichts anderes steckt dahinter, darf nur die Wissenschaft Rassismus und Antisemitismus definieren.

Er und seinesgleichen werden allerdings den Teufel tun und eine Definition anbieten, denn davon lebt das Netzwerk. Vom Jammern und Wehklagen, vom Verschleiern und Vertuschen.

Wie das aussieht, belegt die Pressemitteilung des Netzwerks vom 19.02.2021.

Die Pressemitteilung lautet wie folgt: „Pressemitteilung 19. Februar 2021

Stellungnahme des Netzwerks zu den freiheitsfeindlichen Angriffen auf Professorin Maisha-Maureen Auma, vom 18. Februar 2021

Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit setzt sich dafür ein, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland frei forschen können, ohne dabei politischem Druck ausgesetzt zu werden.

Frau Prof. Dr. Maisha-Maureen Auma ist derzeit Gegenstand einer Hetzkampagne, die von Herrn Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD) initiiert wurde. Herr Tillschneider überschreitet die Grenzen wissenschaftlicher Kritik, wenn er dazu aufruft, die Professorin für Diversity Studies „in ihre Schranken zu verweisen“.

Wir wenden uns entschieden gegen diese Grenzüberschreitung.“

In dieser Pressemitteilung wird mitgeteilt, dass Hans-Thomas Tillschneider von der AfD dazu aufgerufen hat die Professorin Dr. Maisha-Maureen Auma in „ihre Schranken zu verweisen“.

In der Pressemitteilung wird daraus eine Grenzüberschreitung und ein freiheitsfeindlicher Angriff.

Doch tatsächlich richtet sich der Angriff des Neofaschisten Tillschneider gegen eine gebildete schwarze Frau, die als Hochschulprofessorin im Bereich Diversity Studies forscht und lehrt.

Es ist also ein rassistisch und misogyn motivierter Angriff auf eine schwarze Professorin, deren Arbeitsschwerpunkte auch Rassismuskritik, Dekolonialisierung und Intersektionalität, sowie Critical Race Theory umfassen.

Was ist hier passiert? Hier werden Rassismus und die Erfahrungen von Betroffenen ganz einfach ausgeblendet bzw. negiert. Denn das ist es was passieren würde, wenn es keine Rassismusdefinition gäbe.

Aber hier passiert noch mehr. Denn durch die Formulierungen können sich auch Personen angesprochen fühlen, die nicht rechts sind.

Personen/Wissenschaftler_innen, die aus der Mitte stammen und stets behaupten, es gäbe keine Hautfarben, sondern nur Menschen und die wären eh alle gleich.

Durch die vagen und ungenauen Formulierungen werden immer mehr Personen/Wissenschaftler_innen angesprochen werden können, die noch nicht einschlägig in Erscheinung getreten sind und die das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit dadurch harmlos erscheinen lassen.

Während das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit für sich in Anspruch nimmt die Wissenschaft zu vertreten und als Garant für deren Freiheit einzustehen

Anmerkung: Würden sie das tun, müssten sie sich mit dem bayrischen Hochschulgesetz auseinandersetzen, der „unternehmerischen Universität“ und der Ökonomisierung von Forschung und Lehre [2]

und darüber hinaus sich mit akademischen Titeln schmücken können und so der eigenen menschenverachtenden Ideologie, denn nichts anderes steckt hinter dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, einen vermeintlich wissenschaftlich abgesicherten Background verpassen.

Wie gesagt das Netzwerk lebt vom Vertuschen und Verschleiern seines wahren Charakters und genau deshalb werden hier die Entwicklungen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit dokumentiert.