Evangelikale und christliche Fundis – Teil 10

Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Teil 7
Teil 8
Teil 9

Teil 10

Dieser letzte Teil der kritischen Auseinandersetzung mit Evangelikalen und christlichen Fundis ist den Opfern oder/und Aussteiger:innen gewidmet. In diesem zehnten und letzten Teil sollen sie zu Wort kommen.

Zitat:
„Dass ein gutes Mitglied der Gemeinde sämtliche Freunde außerhalb der Gemeinde, also weltliche Menschen, aufgeben muss hat ganz klar den Zweck, dass man absolut alleine da steht, wenn man die Gemeinde verlässt. Besonders perfide ist dabei, dass von dieser Trennung auch die Familie betroffen ist. Nicht nur einmal habe ich in Gesprächen mit Gemeindeneulingen gehört, dass diesen gesagt wurde „Also entweder Dein Vater, (Mutter, Bruder, Schwester, Tochter, Sohn) findet auch zu Jesus, oder Du musst Dich leider von ihm oder ihr trennen“. [1]

 

Zitat: „Alles, was mit Sexualität vor der Ehe zu tun hat, galt in der Gruppe als verwerflich“, sagt Markus. „Homosexuell zu sein, wird und wurde als noch dreimal schlimmer angesehen, als eine Sünde gegen Gott.“ [2]

 

Zitat: „Kaspers erklärte, nach den Aussagen ausgetretener Gemeindeglieder sehe sich der Pastor der Wera-Gemeinde als alleiniger Inhaber der Wahrheit und setze sich als Richter über seine Gemeinde an die Stelle Gottes. Er verlange unbedingten Gehorsam und habe mit seinen Familienangehörigen und Leitungsmitgliedern „ein System der Angst und der Überwachung“ aufgebaut. Zweifel an seiner Gemeindeführung lasse er nicht zu, Kritiker mache er mundtot und verfluche sie als vom Satan besessen. 80 Mitglieder sollen inzwischen ausgetreten sein.(…) Abtrünnige Gemeindemitglieder wurden nach eigenen Angaben mit einer Kontaktsperre belegt, Mitglieder aufgefordert, Freundschaften mit Ausgetretenen zu beenden. Selbst für Kinder gebe es Besuchs- und Kontaktverbote. „Die Risse gehen durch Familien“, hat der Pfarrer in Seelsorge-Gesprächen erfahren.“ [3]

 

Zitat: „Schauen sie zurück auf ihre Vergangenheit, flammt die Wut im Bauch jedes Mal heftig auf. Die Wut auf die Freikirche. Auf die eigene Familie. Darauf, dass ihnen keine Wahl gelassen wurde, ihnen ein Leben aufgezwungen wurde, das geprägt war von Schuldgefühlen. Denn die Angst, Gott nicht zu genügen, war allgegenwärtig.“ [4]

 

Zitat betr. Neuapostolische Kirche: „Durch ihre Angst machende, rigide Auffassung, die allein selig machende Vereinigung zu sein, herrscht nach Innen hin ein großer Druck, der durch Verdammungsandrohungen verstärkt wird“ (…) „Bis ins Jugendalter konnte ich nur bei Licht einschlafen“, schildert Stefan K.. Seine Mutter will solche Seelen gesehen haben. In besonderen Gottesdiensten werden diese posthum zu Neuapostolen gemacht. Die Gläubigen nennen das „Entschlafenenwesen“. [5]

 

Zitat: „Wir hatten Angst vor dem Weltuntergang. Wir haben uns als schuldige Sünder gesehen“, sagt sie. „Ich habe in einem dystopischen Paralleluniversum gelebt.“ (…) „Wer seinen Sohn liebt, der züchtigt ihn und schon die Rute nicht“ – dieses Credo sei bestimmend für die Kindererziehung gewesen. Sie selbst erlebte keine körperliche Gewalt, habe diese aber in anderen Familien wahrgenommen: „Doch ich habe oft beobachtet, wie meine Freundinnen von ihren Eltern geschlagen wurden.“ Kinder seien zur Strafe auch weggesperrt worden.
Zudem sei eine repressive Sexualmoral gelehrt worden, etwa dass Homosexualität dämonische Besessenheit bedeuten würde.“ [6]

 

Zitat von B.K.: „Die Großeltern väterlicherseits gehörten einer evangelikalen freikirchlichen Gemeinde an. Sie hatten fünf Kinder und ich weiß, dass mindestens einem der Söhne, als dieser in die Pubertät kam, die Hände am Bettpfosten festgebunden wurden, damit dieser nicht masturbiert.“

 

Zitat vom B.K.: „Die evangelikalen Großeltern schlugen ihre Kinder nach Ansage und Termin schon beim geringsten Vergehen. Die Kinder mussten sich dann im Keller einfinden, wo sie mit einem Gürtel oder einem Riemen misshandelt wurden. Die eingesetzte Gewalt als Erziehungsmittel gegen ihre Kinder begründeten die „frommen“ Eltern mit dem Satz: „Wen Gott liebt, den züchtigt er.“

 

Zitat betr. Siebenten-Tags-Adventisten: „Es muss publik gemacht werden, wie da Druck aufgebaut wird. (…)Es ging immer alles um richtig und falsch in meinem Leben, um die Angriffe des Teufels und um Gottgefälligkeit.“ [7]

Für Ergänzungen vorgesehen ….