Aktion Lebensrecht für Alle

Die Abtreibungsgegner*innen der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) haben ein weiteres Tätigkeitsfeld gefunden, um Stimmung gegen Schwangerschaftsabbrüche und trans Personen zu machen. All das und noch viel mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.

Vernetzt ist die Aktion Lebensrecht für Alle, kurz ALfA, mit Sitz in Augsburg u.a. mit dem Bundesverband Lebensrecht (BVL) und damit auch Organisator*in und Teilnehmer*in des jährlichen Marsches für das Leben in Berlin. [1]

Als regelmäßige Aussteller*in beim evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) ist die ALfA bekannt. Erstmalig berichteten die Medien über den KcF, die die radikalen Abtreibungsgegner*innen und deren LGBTIQ-feindliche Töne in 2015 und das nur weil Olaf Scholz die Schirmherrschaft für den Kongress übernommen hatte. [2]

In diesem Jahr, also 2023, rückte die ALfA gleich zweifach in den Fokus. Einmal, weil es berechtigte Kritik an der Teilnahme der Abtreibungsgegner*innen von ALfA als Aussteller*in und Teilnehmer*in der Bildungsmesse Didacta gegeben hat [3] und zum anderen, weil ALfA, KALEB und „Hilfe zum Leben“ vom Kirchentag der evangelischen Kirche ausgeschlossen wurden. [4]

„Wir“ könnten uns an dieser Stelle anschauen mit wem sich ALfA vernetzt hat und wie weit diese Vernetzungen reichen, doch die Vernetzungen liegen durch die Mitgliedschaft beim BVL auf der Hand.

Ein Blick zu den Mitgliedern und den ideellen Unterstützer*innen des jährlichen Marsch für das Leben reicht völlig aus, um zu erkennen wie weitläufig diese sind.

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Deshalb wollen wir hier die Gelegenheit ergreifen auf eine neue Verbindung und einen neuen Schwerpunkt hinzuweisen, der den Autor*innen dieses Beitrags die Haare zu Berge hat stehen lassen.

Am 19.01.2023 fand in der ALfA-Bundesgeschäftsstelle die „Amtsübergabe der „Ökologia“-Botschafterin der Ökologie der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. – statt.“

Das bedeutet, die Abtreibungsgegnerin Cornelia Kaminski, die 2022 zu den Unterstützer*innen des Aufruf: Schluss mit der Falschberichterstattung des öffentlich rechtlichen Rundfunks, verbreitet von Eva Engelken, gehörte und 2019 an einer Auftaktveranstaltung von One of Us, ein europaweites LGBTIQ-feindliches und misogynes Netzwerk, teilgenommen hatte, wurde dadurch zur Botschafterin der Ökologie 2023. [6]

Das sollte und muss mensch sich auf der Zunge zergehen lassen. Denn ALfA mag alles sein, nur nicht ökologisch und gegen den von Menschen gemachten Klimawandel haben sie sich auch noch nie eingesetzt, ebenso wenig Frau Kaminski, die die Gelegenheit ergriff um Ökologie, das Selbstbestimmungsrecht von ungewollt Schwangeren, von Menschen mit Uterus und trans Personen gegeneinander auszuspielen fr.de/politik/usa-abtreibungsr und deutschlandfunk.de/hitzetote-d und mehr noch.

Tatsächlich ging Frau Cornelia Kaminski, die unten im Bild zu sehen ist, so weit hormonelle Verhütung und Hormone, die trans Personen einnehmen, für Umweltschäden verantwortlich zu machen.

Ein Foto von Cornelia Kaminski.

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Die Abholzung von Wäldern, die Zerstörung der grünen Lunge der Erde, der Regendwald im Amazonas, die Versiegelung von Flächen, der Anstieg von CO2 oder von Treibhausgasen durch aufgetaute Permafrostböden sind für die Botschafterin Ökologie kein Thema, sondern Verhütung, Schwangerschaftsabbrüche und z.B. Hormone inkl. Pubertätsblocker.

Frau Kaminski erreichte damit einen neuen Höhepunkt eines zutiefst menschenverachtenden Artikels, der auf Misogynie und LGBTIQ-feindlichkeit beruht, gleichzeitig auf Unwahrheiten und der sich zusätzlich gezielt gegen Klimaaktivist*innen richtete.

Um unsere Angaben zu belegen folgen nun zwei Zitate:

„Ein einziger Fingerhut ausgeschiedener Östrogene in einem See von 300 Metern Duchmesser schädigt Nieren und Leber der darin lebenden Fische und stört erheblich ihre Fortpflanzungsfähigkeit, so dass die gesamte Population auszusterben droht.
Statt nun die Umweltschäden zu thematisieren, die durch die hormonelle Verhütung entstehen, wird die Einnahme von Hormonen auf weitere Bevölkerungsgruppen ausgedehnt.“

 

„Diese Aktivisten zerstören Kunstwerke, führen bewaffnete Auseinandersetzungen mit der Staatsgewalt, kleben sich auf Straßen fest und gefährden Menschenleben, um uns eindringlich vor Augen zu führen, wie nahe die Klimaapokalypse ist. Die drohende Apokalypse in unseren Gewässern, in den Körpern der Transgenderpersonen, in den Körpern der Frauen und Mädchen, die ihre Gesundheit mit hochdosierten Hormonpräparaten schädigen, die todbringende, vernichtende Apokalypse in den Abtreibungskliniken wird von ihnen hingegen vollständig ausgeblendet.“

Auffallend in einem Text von Frau C. Kaminski im Blog (nachzulesen hier) von ALfA zum Thema ist das Narrativ von der „Ökologie des Menschen“, das an die „natürliche Ordnung“ von Network Agenda Europe erinnert.

Zur Ökologie des Menschen schreibt Kaminski folgendes:

„Es gibt auch eine Ökologie des Menschen. Auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muss und die er nicht beliebig manipulieren kann. Der Mensch ist nicht nur sich selbst machende Freiheit. Der Mensch macht sich nicht selbst. Er ist Geist und Wille, aber er ist auch Natur, und sein Wille ist dann recht, wenn er auf die Natur hört, sie achtet und sich annimmt als der, der er ist und der sich nicht selbst gemacht hat. Gerade so und nur so vollzieht sich wahre menschliche Freiheit.“ 

Und weiter:

„Die Vernunft sagt uns beispielsweise, dass es zwei Geschlechter gibt, und es nicht möglich ist, frei zwischen diesen Geschlechtern hin- und her zu wechseln, oder gar noch andere Geschlechter zu definieren und zu wählen. 
Die Vorstellung, dass dies doch möglich sei, widerspricht einerseits der menschlichen Natur, und setzt andererseits ein vollständiges Ausschalten der Vernunft voraus. Unweigerlich ist die Folge solcher Bestrebungen daher auch eine massive Schädigung nicht nur der menschlichen Natur. (…)“

In ihrer Rede am Tag als sie Botschafterin Ökologie wurde, erklärte Kaminiski:

„Wer weder die Natur des Menschen achtet, noch auf die Vernunft hört, kann weder sinnvollen Umwelt- und Klimaschutz betreiben, noch kann er die Erde in einen paradiesischen Urzustand zurückversetzen“. [8]

Kaminski selbst beschreibt sich im Blog überhöht als „Ökologia“, in deren Eigenschaft sie dem „ökologischen Eklektizismus“ entgegenwirken wolle, da dieser nicht nur unvernünftig sei, sondern letzendlich alles zerstöre, was er zu schützen vorgebe.

Das Schlimme ist nicht, dass sie ihren Mumpitz glaubt oder an den christlichen Gott. Das Schlimme ist, dass Personen wie Kaminski missionieren und hetzen bis die Schwarte kracht, auch in Schulen hinein und ihnen diesbezüglich bis jetzt keine Grenzen gesetzt worden sind.

Das Schlimme ist, sie wollen Einfluss nehmen und es gelingt ihnen auch. Denn Cornelia Kaminski wird vom RCDS Bayreuth als Landesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL) Hessen vorgestellt, sowie als kooptiertes Mitglied des hessischen Landesvorstands der CDU. Außerdem unterrichtet sie Fremdsprachen an einem hessischen Gymnasium und ist als Lehrerfortbilderin u.a. für den Ernst Klett aktiv.

Für den Verlag schreibe sie Lehrwerke, sowie „verschiedenste Lektüren und Arbeitshilfen für den Unterricht.“ Und hier wird es noch Schlimmer, denn das Bildungssystem Deutschland, das langsam aber sicher am Hund ist, ist angewiesen auf kompetente Personen, die sich einbringen können. [9]

Das Schlimme ist, dass dies eine Person wie Cornelia Kaminski tut, die durch Anti-Genderismus, Misogyne und verbale Angriffe auf Klimaaktivist*innen aufgefallen ist.

Kein Hoch auf ein solches Bildungssystem!
#WegMit218 #ProChoice #TransRightsAreHumanRights