Datum: 27.07.2020
1) Am 25. Juli zog eine Partykundgebung gegen die Corona-Maßnahmen unter dem Motto „Lebe deinen Traum“ durch München und das mit freundlicher Unterstützung durch einen ehemaligen Leiter des Opus Dei, der zu den Organisator:innen gehörte.
2) Deshalb einige Sätze zum Opus Dei, der „Kampftruppe des Papstes“ [1] oder der „heilige(n) Mafia“, [2] von dem Aussteiger:innen sagen, dass es wie eine „Gehirnwäsche“ war. [3]
3) Ergänzende Infos aus 2009 im Antfaschistischen Info Blatt
4) Dr. M. Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der Giordana-Bruno-Stiftung kam zu dem Schluss, dass Opus Dei Ziele verfolgt, die mit einer offenen Gesellschaft nicht zu vereinbaren sind und stellte weiter fest,
5) dass Opus Dei und sein Demokratiegefährdungspotential den von Scientology noch übertrifft. [4]
6) Ich kann also durchaus behaupten, dass Opus Dei eine klerikalfaschistische Organisation ist, die sehr gut vernetzt ist.
7) Denn schon einmal hat Opus Dei den Faschismus unterstützt. Opus Dei arbeitete nämlich mit der faschistischen Partei Francos, der Falange, zusammen.
8) Vom Opus Dei werden den Mitgliedern nicht nur die Schlaf- und Essenszeiten vorgeschrieben, sondern ebenso welche Bücher und welche Filme gesehen werden dürfen. Theater- und Konzertbesuche sind sowieso verboten.
9) Innerhalb des Opus Dei herrscht eine strenge Geschlechterordnung. Die sog. Numerarier, also die zölibatär lebenden Mitglieder, praktizieren nicht nur Askese,
10) sondern sie tragen (Stand 2010) einen mit Dornen versetzten Bußgürtel für zwei Stunden am Tag, hinzu kommt eine wöchentliche Kasteiung im Sinne einer Selbstgeißelung. [5]
11) Und obwohl das alles bekannt sein müsste und bereits überzeugend festgestellt werden konnte, dass Opus Dei Ziele verfolgt, die mit einer offenen und damit auch demokratischen Gesellschaft nicht zu vereinbaren sind, werden die Schulen,
12) die vom Opus Dei betrieben werden, mit öffentlichen Geldern finanziert.
13) Darüber hinaus kann sich Opus Dei samt seinem Netzwerk stets vieler Unterstützer:innen gewiss sein.
14) Aus diesem Grund habe ich mir die Kooperationspartner:innen und die Referent:innen des Lindenthal-Instituts einmal genauer angeschaut. Das Lindenthal-Institut und die gleichnamige Lindenthal-Stiftung werden nämlich von Mitarbeiter:innen des Opus Dei geleitet. [6]
15) Es ist also eine Einrichtung, die zum Netzwerk des Opus Dei gehört.
16) Am 10.11.2017, an einem Freitag im November, fand ein internationales Colloquium in Kooperation mit der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) statt. Thema des Abends war die „Biopolitische Neubestimmung des Menschen – Menschenwürde und personale Autonomie“. [7] [8]
17) Die katholische Tagespost widmete der Veranstaltung einen längeren Artikel aus dem hervorgeht, welche Referent:innen an diesem Colloquium teilgenommen hatten.
18) Eigentlich müsste hier aufs gendern verzichtet werden, denn bei dieser Veranstaltung waren nur Referenten.
Mit dabei war d. Abtreibungsgegner + Staatsrechtler Christian Hillgruber von der Juristen-Vereinigung-Lebensrecht (JVL), die von „furchtbaren Juristen“ gegründet wurde.
19) Hillgruber schrieb in der Vergangenheit nicht nur für die FAZ, sondern auch gelegentlich für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit.
20) Mit dabei war ein weiterer Abtreibungsgegner, nämlich Manfred Spieker, Autor für Die Neue Ordnung, die vom Institut Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. herausgegeben wird. Spieker unterzeichnete 2009 die homosexuellenfeindliche Marburger Erklärung
21) und ist wissenschaftlicher Beirat des Lindenthal-Instituts und natürlich schrieb auch er schon für die Junge Freiheit und für die Publikation der JVL, Zeitschrift für Lebensrecht (ZfL).
22) Mit dabei war ein weiterer Abtreibungsgegner Axel W. Bauer, der in der Vergangenheit schon für die Christdemokraten für das Leben (CDL) in Kooperation mit der Aktion Lebensrecht für Alle (AlfA) einen Vortrag gehalten hatte.
23) Gemeinsam mit Michael Kiworr und Paul Cullen, allesamt Abtreibungsgegner aus den Reihen der Anti-Choice-Bewegung, schrieben die Drei 2017 einen Artikel für das Deutsche Ärzteblatt. WTF!
24) Zusammengekommen waren also im Rahmen jenes Colloquiums 2017, dass mit freundlicher Unterstützung durch die Konrad-Adenauer-Stiftung stattfinden konnte, Abtreibungsgegner:innen, christliche Fundamentalist:innen und sog. „neue“ Rechte.
25) Also ein Personenkreis, der gemeinsam mit dem Opus Dei Ziele verfolgt, die mit einer offenen und damit einer demokratischen Gesellschaft nicht zu vereinbaren sind.
26) Zu den Referent:innen von Veranstaltungen des Lindenthal-Instituts gehörten bisher auch Alexander Kissler (u.a. Cicero, Jüdische Rundschau, Demo für Alle…),
27) Norbert Geis (CSU), der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbands Josef Kraus, Matthias Matussek (Deutschland-Kurier, Cato…), Birgit Kelle (CDU…), Raphael M. Bonelli, Bassam Tibi (CDU), Christine Schirrmacher (EAD). …
28) Zu den Referent:innen des Netzwerks des Opus Dei gehörten in der Vergangenheit u.a. auch Hedwig von Beverfoerde (zu dieser Zeit noch CDU-Mitglied), Gerd Habermann (Hayek-Gesellschaft), Heribert Hirte (CDU), Wolfgang Bosbach (CDU),
29) Mechthild Löhr (CDU, CDL), Hermann Binkert (INSA), Hubertus Knabe …
30) Ein bekanntes Mitglied des Opus Dei ist der Journalist/Publizist/Abtreibungsgegner/christliche Fundamentalist Jürgen Liminski, der regelmäßig für die Junge Freiheit schreibt,
31) für diverse extrem rechte Burschenschaften Vorträge gehalten hat, ebenso für die Konrad-Adenauer-Stiftung und für Demo für Alle und er ist Schatzmeister des Vereins iDAF (Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e.V.).
32) Auch unter dem Dach von iDAF kamen und kommen Abtreibungsgegner:innen, christliche Fundis und „neue“ Rechte zusammen. So z.B. Susanne Schröter, Karl-Heinz B. van Lier, der einst Leiter der KAS Rheinland-Pfalz gewesen ist, und z.B. Stefan Fuchs,
33) einem Blogger für den AfD-nahen Blog Freie Welt.
34) Ein weiteres Mitglied des Opus Dei ist Jürgen Liminski, der auch als Blogger von Freie Welt aufgeführt ist, ist Vater von 10 Kindern. Einer seiner Söhne ist Nathanael Liminski, die rechte Hand von Armin Laschet.
35) Nathanael Liminski (CDU) ist Mitbegründer des Netzwerks Generation Benedikt, seit 2013 umbenannt in Initiative Pontifex, die es sich zum Ziel gesetzt hat „Deutschland zu re-katholisieren“ [9]
36) und alle Lebensbereiche und Lebenssituationen mit dem Evangelium zu durchdringen. [10]
37) Und genau das ist auch das erklärte Ziel des Opus Dei, denen es allerdings zu langsam geht. [11]
38) Ich komme zurück zum 25. Juli als im Rahmen einer Partykundgebung ein Haufen Menschen zur Musik „It’s raining men“ von The Weather Girls der Welt entrückt durch München tanzten, um damit gegen die Maßnahmen zum Schutz vor Corona zu „protestieren“.
39) Mit diesem Wissen im Kopf erscheint jene „Partykundgebung“ gar nicht mehr amüsant, sondern höchst gefährlich, denn zu den Mitanmeldern gehörte auch ein frührer Leiter des Opus Dei.
40) Und wenn mensch bedenkt, dass sich Opus Dei Ende März 2020 u.a. dafür ausgesprochen hatte ‚Die Kirche ins Wohnzimmer kommen zu lassen‘ und
41) dass die Sehnsucht nach den Sakramenten „uns“ eine neue Tiefe beschere, die „uns“ den Weg in eine andere Dimension offenbare. [12]
42) Und wenn ich bedenke, wie groß das Netzwerk rund um Opus Dei ist mit all seinen Schulen, seinen Bildungsstätten, seinen studentischen Wohnheimen
43) und ich mir den Kreis der Unterstützer:innen genauer anschaue, dann weiß ich schon jetzt, ich werde heute Nacht nicht schlafen können im Angesicht dieser ignorierten Gefahr.