Kardinal Müller

Sie sind fest davon überzeugt, dass Entwicklungen im Hinblick auf Transfeindlichkeit oder Abtreibungsverbote wie in den USA in Deutschland unmöglich sind?! Sie sind fest davon überzeugt, dass Deutschland gewappnet ist gegen vergleichbare Entwicklungen? Dann muss ich Sie enttäuschen.

Die Vernetzungen und Verflechtungen sind bereits viel zu dicht, so dass in jeder Sekunde, in jedem Moment Anti-Genderismus, Antifeminismus, Misogynie, LGBTIQ-feindlichkeit, Sexualitätsfeindlichkeit, Rassismus, Nationalismus, Verschwörungserzählungen, eine Ideologie von Familie und „christlicher“ Fundamentalismus in den Kern der Gesellschaft fließt. Unaufhörlich.

In Publikationen, auf Veranstaltungen, in Artikeln in Zeitungen, auf Blogs, in Büchern, auch in den sozialen Medien und nicht zuletzt in Organisationen. Um diese Dynamik darzustellen beginnen „Wir“ beim Forum deutscher Katholiken (FdK).

Der bisherige geschäftsführende Vorsitzende Hubert Gindert wurde abgelöst vom 42jährigen Priester/Pastor Christof Anselmann. Er ist sehr gut vernetzt, genauso wie die Schriftführerin Angelika Meigel. Beide sind bei Jugend 2000, bei Nightfever und beim AK-Medienapostolat e.V. aktiv.

Interessant werden die Vernetzungen beim Kuratorium, das sich aus 26 Kuratoriumsmitgliedern zusammensetzt. Wolfgang Ockenfels, Rudolf Voderholzer, Gabriele Kuby oder Bernd Posselt sind einige einschlägig bekannte Personen, die dazu gehören.

Ebenso der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der in einem Interview davon gesprochen hat, „dass die Coronapandemie genutzt werde, um »die Menschen jetzt gleichzuschalten« und einer »totalen Kontrolle« zu unterziehen.“ Hinter den Maßnahmen, so Müller, stecke eine finanzkräftige Elite.

Müller, der im Dezember 2021 nicht nur Kardinal war, sondern auch Richter am höchsten Gericht des Vatikans „erwähnte auch explizit den amerikanisch-jüdischen Investor George Soros.“

Was als antisemitisches Chiffre verstanden werden kann. Und weiter: „Müller sagte, er wolle »eigentlich nicht geschaffen und erlöst werden« von Leuten wie dem früheren Microsoft-Chef Bill Gates oder Klaus Schwab, dem Chef des Weltwirtschaftsforums in Davos.[1]

Müller, der in der Vergangenheit schwule Aktivisten mit Nazis verglich, [2] wurde bereits 2018 durch Gloria von Thurn und Taxis im römischen Palast mit dem US-amerikanischen Faschisten Steve Bannon bekannt gemacht. [3]

Im Jahr darauf, also 2019, bereiste Müller gemeinsam mit Gloria von Thurn und Toxisch, die Müller als den „Donald Trump der katholischen Kirche“ bezeichnet, weil Trump und Müller die einzigen beiden Menschen auf der Welt seien, die uns heute Klarheit geben, so Gloria. [4]

In den USA trafen sich Gloria und der Kardinal mit den Supreme-Court Richtern Samuel Alito und Brett Kavanaugh. Bei diesem Treffen war auch Brian Brown anwesend. [5]

Brian Brown ist im Vorstand von zahlreichen rechts-katholischen Organisationen, darunter CitizenGo, Bündnis- und Kooperationspartner*in von Demo für Alle,

Ein Tweet von CitizenGo. Dieser beginnt mit der Frage: Notice a pattern? Danach folgenden Fotos von vermeintlichen und tatsächlichen Tyrannen und Diktatoren darüber steht „Socialist“. Zu sehen sind u.a. Mao, Kim Jong Un, Fidel Castro, Lenin, Hitler, Stalin …

CitizenGo retweete Matt Walsh: Dieser twitterte „Congratulations to Florida. Another huge viictory“. Darunter war eine Regenbogenfahne zu sehen und die Mitteilung „Florrida gay pride parade canceld after anti-drag show law passes.“

der National Organization for Marriage oder auch bei International Familiy News (IFN), dessen Gründer er ist und zugleich Redakteur. [6]

Brown schrieb gemeinsam mit „seiner Eminenz“ – und meint damit Müller – habe er die Familie Houck besucht und Brown habe ihnen seinen Segen gegeben. „Seine Eminenz stellte klar, dass die Razzia des FBI bei Marks Familie (mit über 25 bewaffneten Agenten und einem Rammbock) ein Akt der Gewalt war, der verurteilt werden sollte.“ [7]

Der festgenommene Mark Houck gilt als katholischer ProLife-Aktivist, der im Oktober 2021 beschuldigt wurde mit einer Eskorte einen 72-jährigen Mann aus einer Abtreibungsklinik von Planned Parenthood gestoßen zu haben. Doch der Bezirksstaatsanwalt von Philadelphia hatte sich geweigert Houck strafrechtlich zu verfolgen.

2021 hatte Kardinal Müller, der im selben Jahr Stargast im Schloss von Thurn und Taxis war, gemeinsam mit Roger Köppel, Peter Gauweiler, Henryk M. Broder, Alexander von Schönburg-Glauchau und Georg Gänsweis, Privatsekretär von Josef Ratzinger [8] [9] behauptete die „USA nimmt mit Biden Kurs auf Entchristianisierung““. [10]

Im Februar 2023 berief der polnische Präsident Duda Kardinal Müller in die Internationale Kopernikus-Akademie. [11] Die rechtskatholische Die Tagespost berichtete erst vor kurzem über Kardinal Müllers Auszeichnung von katholischen Verlegern Polens. [12] Diese hatten ihm den „goldenen Phoenix“ verliehen.

Kardinal Müller ist nicht nur in Polen und den USA sehr beliebt, sondern auch z. B. bei der AfD im Europaparlament

Ein Foto vom Kardinal eines Videos „Bernhard Zimniok im Gespräch mit Kardinal Müller“ AfD meets Kirche. AfD im EU-Parlament“.

[13]

oder bei der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit

Ein Screenshot von einem Artikel in der Junge Freiheit über das Interview von Demo für Alle mit Müller. Er ist in sitzender Position vor einer Regalwand mit Büchern zu sehen und hat seine Hände wie zum Gebet gefaltet. Die Überschrift lautet: „Kardinal Müller: Ein Mann bleibt ein Mann und eine Frau eine Frau.“

[14]

oder beim Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e. V. Noch im Dezember 2022 hielt Gerhard Ludwig Müller eine Ansprache im Rahmen des Buß- und Bettagsgesprächs Veröffentlicht wurde seine Hetze in die Die Neue Ordnung, Hrsg. vom Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. mit Wolfgang Ockenfels in der Redaktion. Ockenfels ist ebenfalls Kuratoriumsmitglied des FdK (Forum deutscher Katholiken).

In seiner Ansprache forderte Gerhard Ludwig Müller ein „Gehorsam des Glaubens“ und hetzte gegen die „antichristliche LGBTIQ-Ideologie“, die als Götze den dreifaltigen Gott ersetzt habe.

Zitat: „Anstatt zum Kreuz Christi aufzuschauen, ziehen die Verblendeten die sog. Regenbogenfahne hoch, die – statt an den Bund Gottes mit dem männlich und weiblich geschaffenen Menschen zu erinnern – eine öffentliche Absage an das christliche Menschenbild darstellt.[15]

Die Ansprache oder Rede von Gerhard Ludwig Müller steht auch bei Youtube zur Verfügung. Hier wurde seine biblisch motivierte Hetze immerhin 1.540 mal aufgerufen.

Hier unten im Bild ist Kardinal Müller im Gespräch mit Hedwig von Beverfoerde von Demo für Alle zu sehen. Denn bei DfA ist er auch sehr beliebt. Er vertritt die Ansicht „Transgender ist ein Verbrechen an Kindern!

Gemütlich sitzt der hetzende Kardinal in einem Sessel gegenüber sitzt Hedwig von Beverfoerde an einem Tisch mit zwei Gläsern. Im Hintergrund ist ein großes Bücherregal mit Büchern zu sehen.

[16]

Screenshot vom Youtube-Video Kardinal Müller „Abstammung und Kirche: „Transgender ist ein verbrechen an Kindern!“ Er selbst hat ein riesengroßes Kreuz an einer Kette, das bis zu seinem gewölbten Bauch reicht.

[17]

Queer.de schrieb über Müller u.a.: „Es ist kein Wunder, dass der Kardinal es schon früher ins queer.de-Archiv geschafft hat. So bezeichnete er etwa die „LGBTI-Ideologie“ als „atheistisch“, verglich LGBTI-Aktivisten mit Nazis oder behauptete, niemand werde „gottgewollt als Homosexueller geboren“.“

Über dieses Interview berichtete u.a. auch die rechtskatholische Die Tagespost, die in diesem Jahr Medienpartner*in des Symposiums von Demo für Alle in Kooperation mit CitizenGo sein wird.

Demo für Alle kündigt das bevorstehende Symposium mit den Worten an: „Seit unserer DemoFürAlle-Gründung vor neun Jahren stellen wir fest, daß die Angriffe von Zeitgeist und Politik auf Ehe, Familie und Kinder immer härter und abwegiger werden. Die Frage drängt sich auf, wie es den Familienzerstörern gelingen kann, eine derart groteske Agenda in der Gesellschaft durchzusetzen.
Der gezielte Einsatz von Propaganda spielt dabei offenbar eine entscheidende Rolle. Aber wie genau funktioniert Propaganda? Welche Methoden werden angewandt, von wem und mit welchen Wirkungen? Um diesen Fragen nachzugehen, laden wir Sie herzlich ein zu unserem diesjährigen großen Symposium »Manipulierte Gesellschaft: Warum funktioniert Propaganda?«

Wie bereits eingangs festgestellt werden konnte, fließen in jeder Sekunde, in jedem Moment Anti-Genderismus, Antifeminismus, Misogynie, LGBTIQ-feindlichkeit, Sexualitätsfeindlichkeit, Rassismus, Nationalismus, Verschwörungserzählungen, eine Ideologie von Familie und „christlicher“ Fundamentalismus in den Kern der Gesellschaft hinein. Unaufhörlich.

Abgesehen von all der Hetze, die Personen wie von Beverfoerde oder dieser Kardinal Müller verbreiten, lässt sich noch etwas Anderes feststellen. Im New Yorker Magazin erschien am 3.4.23 ein Artikel mit der Überschrift: „How Christian Is Christian Nationalism?“, also „wie christlich ist christlicher Nationalismus?“

D. Autor*in bezog sich im Artikel auf Untersuchungen und schrieb u.a.: „Christ“ fängt an, mehr wie „jüdisch“ zu werden: eine angestammte Identität, die man behalten kann, auch wenn man nicht am Glauben festhält.“ [18]
https://www.newyorker.com/magazine/2023/04/03/how-christian-is-christian-nationalism

Und genau diesen Beitrag versuchen auch Organisationen wie Demo für Alle, das Forum deutscher Katholiken und die genannten Personen zu leisten. Lassen „wir“ sie nicht gewinnen! Leisten „wir“ Widerstand, bevor es zu spät ist.

#Alerta! #NoPasaran! #TransRightsAreHumanRights