Nicht nur über TFP

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Folgende Nachricht vom 15.08.2022 wurde gerade einmal 14x geliked und 3x retweetet:

„Heute fand in Aachen eine uniformierte Versammlung der „TFP Student Action Europe“ statt. Vor dem Rathaus protestierte die reaktionäre Truppe in Reih & Glied nebst großer Flaggen gegen Abtreibungen bzw. (Trans-)Gender“. [1]

Heute fand in Aachen eine uniformierte Versammlung der „TFP Student Action Europe“ statt. Vor dem Rathaus protestierte die reaktionäre Truppe in Reih & Glied nebst großer Flaggen gegen Abtreibungen bzw. (Trans-)Gender

Die mangelnde Aufmerksamkeit für diese Info ist bedauerlich.

Denn die TFP Student Action Europe hat z.B. eine Petition geschaltet, die in Europa Zustände erschaffen will, wie sie in den USA nach der Aufhebung von Roe vs. Wade entstanden sind. [2]

„Bete und handle, um die Sünde der Abtreibung zu stoppen! Abtreibung tötet Kinder. Das ist schreckliche Realität. Aber eine Realität, die überwunden werden kann! Schauen Sie sich die Vereinigten Staaten an. Dort hat der Oberste Gerichtshof das Urteil Roe vs. Wade aufgehoben. Abtreibung ist kein „Verfassungsrecht“ mehr. Ein wichtiger Schritt zum effektiven Schutz ungeborener Kinder. Wann folgt Europa? Heute statt morgen.“

Die Veröffentlichung des Flyers zur Petition wurde auf der Webseite von Civitas Christiana (NL) veröffentlicht. [3]

Screenshot gilt als Beleg für die Angaben im Thread.

Komm und arbeite für die christliche Zivilisation!“ ist hier in deutscher Übersetzung zu lesen und weiter „Civitas Christiana kämpft für den Sieg der christlichen Traditionen, der Familie und der Freiheit der Niederlande. Gegen den fortschreitenden Multikulturalismus, die Gender-Ideologie und die Kultur des Todes“. [4]

Zu den Vorstandsmitgliedern dieser Organisation gehört auch der Vorsitzende (Herzog) Paul von Oldenburg. [5] Er ist ein Cousin von Beatrix von Storch, sieht die französische Revolution als Fehler an und findet die Bauernbewegung habe nichts Gutes gebracht. [6]

Mit der Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum (TFP), die dem Netzwerk angeschlossen ist, ist er sich einig, „dass mittelalterliche Zustände wieder eingeführt werden müssten“.

Sowohl TFP als auch von Oldenburg beklagen den mangelnden Einfluss des Adels. [7]

Mathias von Gersdorff veröffentlichte 2013 – ein sehr denkwürdiges Jahr übrigens, denn 2013 wurden CitizenGo und Agenda für Europa gegründet – im Mitteilungsblatt der Aktion Kinder in Gefahr „Kultur und Medien online“ ein Interview mit von Oldenburg, der die Ansicht vertrat in Brüssel sei die Abtreibungslobby besonders aktiv und gut organisiert. [8]

An dieser Stelle wird es interessant. Beide, also von Oldenburg und Mathias von Gersdorff, sind im Netzwerk der TFP organisiert. Von Gersdorff ist 1. Vorsitzender von TFP Deutschland. [9]

Screenshot belegt die Angaben im Thread. „Die TFP ist überparteilicher Verein, der sich u.a. für die Förderung der abendländischen christlichen Kultur basierend auf den grundlegenden Prinzipien des christlichen Glaubens, und insbesondere für den Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum vor politischen, kulturellen, religiösen und wirtschaftlichen Angriffen und Einflüssen einsetzt. Weil wir uns öffentlich für diese Ziele einsetzen und auch auf politische Gremien Einfluß nehmen, können die spenden nicht steuermindernd geltend gemacht werden (…)“.

2013 war von Oldenburg Leiter des Büros der Föderation Pro Europa Christiana (FPEC) in Brüssel, einem Zusammenschluss von christlich orientierten Organisationen aus Europa, nämlich [10]

Screenshot bestätigt die Angaben im Thread.

Deutschland, Polen, Frankreich und Italien, Österreich, Portugal und Spanien. [11]

Screenshot von der Selbstdarstellung von Federation Pro-Europa Christiana

[12]

Screenshot mit den assoziierten Partnern der Federation Pro-Europa Christiana. In Deutschland ist es die Deutsche Vereinigung für eine Christliche Kultur (DVCK) e.V.

[13]

Mathias von Gersdorff wiederum ist zusätzlich Leiter der Aktion Kinder in Gefahr der Deutschen Vereinigung für eine christliche Kultur e.V. (DVCK), während Pilar von Oldenburg Sprecherin von SOS Leben, einer Aktion der DVCK ist.

Und wie bei den Partner*innen der Federation Pro-Europa Christiana zu sehen war, gehört die DVCK zum Netzwerk der TFP.

Pilar von Oldenburg (Herzogin) ist die Ehefrau von Paul von Oldenburg und auch sie gehört zum Netzwerk der Gesellschaften für Tradition, Familien und Privateigentum (TFP).

Zu diesem Netzwerk gehören noch Sven und Beatrix von Storch und z.B. auch Hedwig von Beverfoerde.

Zum besseren Verständnis empfehle ich diesen Text, der mit der Erkenntnis endet: „Die Demo für alle arbeitet mit dem spanischen antifeministischen Netzwerk CitizenGo zusammen. Hiermit schließt sich der Kreis. Nicht aber die Geschichte der politischen Wirkmächtigkeit des „Adels“, obwohl dieser schon seit über einhundert Jahren als ungleichzeitige Klasse auf den Müllhaufen der Geschichte gehören sollte.“

Und jetzt sind „wir“ da wo ich hinwill.

Wenn also am 17.09. Demo für Alle gemeinsam mit CitizenGo in Berlin das Familien Forum 2022 stattfinden lässt, dann steht dahinter ein Netzwerk, das sich auch mittelalterliche Zustände wünscht, denn Hedwig von Beverfoerde ist sozusagen die Frontfrau von Demo für Alle während Mathias von Gersdorff bzw. die Aktion in Gefahr zu den Bündnispartner*innen gehört.

Diese mittelalterliche Gesellschaft Europas, wie sie von der TFP, von Beverfoerde oder von Gersdorff erwünscht oder angestrebt wird, gliederte sich in mehrere soziale Stände, die durch rechtliche Bestimmungen klar voneinander abgetrennt waren.

Die wichtigsten Stände waren der Klerus, Adel und Ritter, Bauern/Bürgertum und schlussendlich Unfreie/Sklaven. [14]

Dieses ständische System wurde als feste von Gott gegebene Ordnung gesehen und jede*r hatte einen unveränderlichen Platz in der Gesellschaft, es existierte das Lehnswesen und die Leibeigenschaft.

TFP Student Action Europe veröffentlichte auf seiner Webseite unter der Rubrik Blog auch den Text „Fünf Lektionen, die wir aus dem Umsturz von Roe v. Wade lernen sollten“.

Dazu schrieben sie (deutsche Übersetzung mit google) „Bei Roe v. Wade geht es nicht nur um Abtreibung. Es ist an eine Welt voller Probleme und eine Weltanschauung gebunden“.

Das Thema Abtreibung repräsentiert zunehmend diejenigen, die gegen Gott und für Satan sind. (…) Dieser neue Rahmen der Debatte verschafft denen, die das Leben verteidigen, einen Vorteil.“ [15]

5 - Der Kampf ums Leben muss immer religiös sein zugunsten Gottes, der Quelle aller Gnade und des Lebens. Die Linke weiß, dass Gott im Mittelpunkt der Debatte steht. Sie weiß, dass die Kirche das Sittengesetz vertritt und macht es zum Ziel ihres Handelns. Seine Radikale rufen Satan um Hilfe an. Wie viel mehr sollte die Pro-Life-Bewegung die überwältigende Kraft Gottes und der Gottesmutter anrufen, um den endgültigen Sieg zu erringen. Die Post-Leak-Hysterie hat dazu beigetragen, die Art der Abtreibungsdebatte zu verändern. Besorgte Abtreibung ist nicht länger eine Frage der Gesundheit, der Frau, der Politik oder der Welt. Besorgte Abtreibung ist die moralische Frage, die sie schon immer war: die Tötung unschuldigen menschlichen Lebens. Die Linke definiert den Kampf gegen die Abtreibung in universellen moralischen, religiösen, ethischen und metaphysischen Begriffen neu. Dieser neue Rahmen der Debatte verschafft denen, die das Leben verteidigen, einen Vorteil. Die Pro-Life-Seite muss sich

[16]

Zum Thema Transgender veröffentliche TFP Student Action Europe (in deutscher Übersetzung) folgendes:

  • „Transgenderismus ist tyrannisch“
  • „es fördert Kindesmißbrauch“
  • „es widerspricht Biologie und Wissenschaft“
  • „biologisches Geschlecht kann sich nicht ändern“
  • „es verzerrt Männlichkeit und Weiblichkeit“
  • „es zerstört die Vernunft“
  • „Transgenderismus ist selbstzerstörerisch“
  • „Wohin uns Transgenderismus führen wird: Transspezies“
  • „Es beleidigt Gott“. [17]

Betrachten wir einmal Absatz 3: Es widerspricht Biologie und Wissenschaft.

3. Es widerspricht Biologie und Wissenschaft Die Gender-Ideologie widerspricht der grundlegenden Biologie. Dieselbe fortschrittliche Bewegung, die einst auf dem säkularen Altar der Wissenschaft unter Ausschluss von Gott und der Metaphysik huldigte, hat sich gegen ihr eigenes Wissenschaft-ist-alles-Dogma gewandt. Jetzt werden alle wissenschaftlichen Beweise, die das Transgender-Narrativ widerlegen, verworfen. Das American College of Pediatricians stellt jedoch klar: „Die menschliche Sexualität ist ein objektives biologisches binäres Merkmal: ‚XY‘ und ‚XX‘ sind genetische Marker für Gesundheit – nicht genetische Marker für eine Störung. Auch die Norm für menschliches Design ist zu konzipieren.“ männlich oder weiblich.Die menschliche Sexualität ist von Natur aus binär, mit dem offensichtlichen Zweck, die Fortpflanzung und das Gedeihen unserer Art. Dieses Prinzip ist selbstverständlich .... Personen mit DSDs [Störungen der Geschlechtsentwicklung] bilden kein drittes Geschlecht.

Die Kernaussage ist: Es gäbe nur 2 Geschlechter, definiert durch XX und XY als „biologisches binäres Merkmal“. Diese Kernaussage ist identisch mit dem was die transfeindliche Biologin via Twitter als LuiseVollbrecht verbreitet und von dem sie überzeugt ist.

14.08.2022. Marie-Luise Vollbrecht twittert: „Warum erzeugt das Aussprechen eines Fakts nur so eine Wut und so einen Zerstörungswillen? 2 Geschlechter!“

Am 11.08.2022 twitterte Marie-Luise Vollbrecht: „Warum es nur 2 Geschlechter gibt“ und fügte einen Link zur zeitung.faz.net hinzu „Am Ende kommen immer Männchen und Weibchen heraus – Was lernen wir aus den Geschlechtsunterschieden bei Tieren und Pflanzen über sex und Gender? Ein Gespräch mit dem Biologen Axel Meyer“.

Am 11.8.2022 twitterte Marie-Luise Vollbrecht „Arum die Biologie nur zwei Geschlechter kennt“ und fügte einen Link zur zeitung.faz.net hinzu. „Warum die Biologie nur zwei Geschlechter kennt Auffällig viele Kommentatoren sind derzeit um den Nachweis bemüht, dass es eine unüberschaubare Vielzahl von Geschlechtern gebe. Es blüht die Pseudoexpertise“.

Die Sache mit dem XX wird so auch von Terre des Femmes (D) vertreten. [18]

Unter XX #bornequal schrieb Terres des Femmes anlässlich des 40 jährigen Bestehens: „zwei X-Chromosomen machen dich biologisch zur Frau. Und 650 Millionen Mädchen zu Ehefrauen, bevor sie 18 sind.“

[18[

Betrachten „wir“ Abschnitt 4: Biologisches Geschlecht kann sich nicht ändern.

4. Biologisches Geschlecht kann sich nicht ändern Diejenigen, die die Transgender-Ideologie annehmen, tun so, als könnten sich Männer in Frauen oder Frauen in Männer verwandeln. Aber ihre Behauptung ist falsch. „Es ist physiologisch unmöglich, das Geschlecht einer Person zu ändern, da das Geschlecht jedes Individuums in den Genen kodiert ist – XX wenn weiblich, XY wenn männlich. Eine Operation kann nur das Aussehen des anderen Geschlechts erzeugen“, erklären Dr. Richard P. Fitzgibbons, MD, Philip M. Sutton, Ph.D., und Dale O'Leary in einer gut dokumentierten Studie. Diese Ärzte bestätigen, dass die sexuelle Identität „auf jede Zelle des Körpers geschrieben ist und durch DNA-Tests bestimmt werden kann. Es kann nicht geändert werden."

Diese Ansicht vertritt auch die britische Philosophin Kathleen Stock. [19] Das „feministische“ Magazin EMMA berichtete über Kathleen Stock als Feministin und Opfer von Mobbing durch Trans-Aktivist*innen.

Dort werden die Thesen von Kathleen Stock hoffentlich endlich so offen debattiert werden, wie sie es verdient haben“, erhoffte sich Chantal Louis im Artikel „Kathleen Stock: Realität und Ideologie“. [20]

Stocks Kündigung brachte endlich auch die überfällige Debatte über die Freiheit der Wissenschaft ins Rollen. Denn die Professorin aus Sussex ist nicht die einzige, die der Welle der Denk- und Sprechverbote zum Opfer gefallen ist. Einige der Gecancelten gründeten im Sommer 2021 die „University of Austin“, die ein „Ort der Wissenschaftsfreiheit und des gesellschaftlichen Diskurses“ sein will. Unter den Gründungsmitgliedern sind neben Kathleen Stock die US-Journalistin Bari Weiss, die die New York Times aus Protest gegen die zunehmende Twitter-Hörigkeit der Redaktion verließ, und Ayaan Hirsi Ali, die wegen ihrer scharfen Kritik am islamischen Fundamentalismus bedroht wird. Für 2022 ist an der University of Austin ein Sommerprogramm mit dem bezeichnenden Titel „Die verbotenen Kurse“ geplant. StudentInnen anderer Universitäten werden „eingeladen, um über provokative Fragen zu diskutieren, die an anderen Universitäten oft zu Zensur oder Selbst-Zensur führen“. Dort werden die Thesen von Kathl

[21]

Jetzt, da ich das alles weiß, kann ich zu Recht behaupten Terfs, also z.B. radfems, radikale Feministinnen, EMMA, TdF (D) oder auch Marie Luise Vollbrecht und viele andere vertreten Inhalte wie christliche Fundis, Demo für Alle, CitizenGo, aber auch eine Organisation, die zurück ins Mittelalter will, in der die Stellung der Frau stets dem Mann untergeordnet war.

Zurück in eine Epoche mit einem Ständesystem, Lehenswesen und Leibeigenschaft. Zu einer Zeit als die Verfolgung und Tötung von vermeintlichen Hexen begann.

Text: Ursprünge der Hexenverfolgung Der Glaube an Hexen, Hexenmeister und andere Menschen, die sich mit Dämonen und dem Teufel einließen entstand bereits in der Antike und im Frühenmittelalter. Es war so am einfachsten, sich ungewöhnliche Dinge zu erklären. Doch erst im Hochmittelalter verfestigte sich der Gedanke und störte immer mehr Menschen. Krankheiten, schlechte Ernten und andere negative Ereignisse erklärte man sich mit Hexerei und der Ketzerei. Auch die immer wachsende Selbstständigkeit von Frauen konnte nur wahres Teufelswerk sein. Und aus diesem Grund entstand die Hexenverfolgung – man wollte die alte Ordnung aufrecht erhalten und dem Teufel keine Chance lassen.

Bildbeschreibung: „Hexenverbrennung“ – vermeintliche Hexer werden mit dem Hals an einen Pfahl gebunden, umgeben von Stroh, das später angebrannt wird. Im Hintergrund sieht man einen bereits brennenden Strohbau. Aus: Bilder-Cautio, 1632, UB Bonn Source: Katalog friedrich Spee, Stadtbibliothek Trier 1991, p. 114 Text: „Im Mittelalter fing die schreckliche Verfolgung und Tötung von vermeintlichen Hexen an, doch die Hochzeiten der Hexenverfolgung begannen eher am Ende des Mittelalters und entfalteten sich in der frühen Neuzeit. Wichtig ist dabei aber zu erwähnen, dass man die Hexenverfolgung zwar mit Gottesglauben rechtfertigte, die Kirche aber nie wirklich offiziell daran beteiligt war. Die Kirche forderte lediglich das Vorgehen gegen Ketzer, wobei sie sich auch dabei von Folter und Gewalt distanzierte.“

Ein Salut an diesen „Feminismus“!

Ach ja und was die Überschneidungen von Terfs und Demo für Alle betrifft, habe ich mir dieses Schmankerl bis zum Schluss aufgehoben

Demo für Alle retweetete am 9.8. einen Tweet von Eva Engelken bzw. @Kommunikatorin: „Es geht in Wahrheit um die Fremdbestimmung – anderem von Frauen, mal wieder ein super Artikel von Uwe Steinhoff“. Dann folgt ein Link zur NZZ zum Artikel „Das Selbstbestimmungsgesetz ist ein Etikettenschwindel“.