Thread über die Petition von Terre des Femmes und wer sie unterstützt

Veröffentlicht am von

Datum: 15.07.2018

(1) Wenn eine Frauenorganisation eine Petition startet, die von rechten/rechtsextremen Gruppierungen/Parteien wie der AfD oder den Frauen für Freiheit unterstützt wird, müsste es einen Aufschrei geben, einen Shitstorm oder Kritik zur Folge haben. Irgendwas. MINDESTENS.

(2) Es geht um die aktuelle Petition von Terre des Femmes (TdF): „Den Kopf frei haben“ und wer diese unterstützt.
Quelle: frauenrechte.de/online/themen-
Fürs Archiv: (Stand 14.07.2018)

(3) Dieser Aufruf fordert ein gesetzliches Verbot des sog. „Kinderkopftuchs“ im öffentlichen Raum und so wie er formuliert worden ist, bietet er eine Steilvorlage für rechte/rechtsextreme Positionen.

(4) Und so ist es auch kein Wunder, dass die AfD Darmstadt via twitter diese Bitte um Unterzeichnung verbreitet:

Quelle: https://twitter.com/AfD_Darmstadt/status/1017041274153598976

(5) Diese Anknüpfung nach stramm rechts, ob beabsichtigt oder unabsichtlich erfolgt, hätte vermieden werden können. Es wäre so einfach gewesen ,den Bogen zu spannen zu den derzeitigen Bestrebungen in Schulen Mädchen mit einem „Strafshirt“ zu sanktionieren für vermeintlich …

(6) zu viel Haut. Ich berichtete davon.
Der weibliche Körper (der als weiblich gelesene) wird permanent zum Objekt degradiert und seine Formen, wie sie auch seien, mit Scham oder Unwohlsein verknüpft.

(7) Mal sind es Brustwarzen, die stören, mal ein BH, der sich durch den Stoff abzeichnet. Ein anderes Mal tragen Frauen/Mädchen zu viel Kleidung, wie z.B. den Burkini oder das Kopftuch, dann wiederum zu wenig Textiles.

(8) So gab es im Rahmen von metoo viele, viel zu viele, Verweise auf „sittliche Kleidung“ oder den Rollkragenpullover, verbunden mit dem Hinweis sexualisierte Gewalt oder Übergriffe könne so verhindert werden.

(9) Mal abgesehen von der Tatsache, dass das nicht stimmt, sollten Frauen/Mädchen/* selbstbestimmt und unbeeinflusst Entscheidungen treffen und das schließt auch die Wahl der Kleidung ein.

(10) Es ist doch so einfach.

(11) Wäre diese Petition also universell verfasst worden, hätte es so nicht kommen müssen. Die Liste der Erstunterzeichner*innen verdeutlicht, wer diese Petition mittragen wird und unterstützt. Schon jetzt.

(12) Und es ist mehr als Bitter.

(13) Unter den Erstunterzeichner*innen Lisa Fitz. Hier reicht es aus das Stichwort  Antisemitismus zu verwenden oder daran zu erinnern, dass Lisa Fitz erst im März 2018 eine Petition für Uwe Steimle unterstützt hat. Ein Screenshot als Beleg.

(14) Auch Boris Palmer ist dabei. Auch hier reicht es aus, das Stichwort Rassimus einzusetzen oder an sein Buch zu erinnern, dass den Titel trägt: „Wir können nicht allen helfen“. Damit ist schon alles gesagt.

(15) Susanne Schröter: Sie war z.B. Referentin für das Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie (iDAF), einem Verein, der sich aus homosexuellenfeindlichen Abtreibungsgegner*innen und AfD-Unterstützer*innen zusammensetzt. …

(16) … Für das Sigmund Freud Institut hielt sie 2016 gemeinsam mit Bassam Tibi (Unterzeichner der Erklärung 2018, Referent für die Bibliothek des Konservatismus (BdK), einem Zentrum „neuer“ Rechter) einen Vortrag. …

(17) Seyran Ateş: Buchautorin („Der Multikulti-Irrtum). Anlässlich eines Besuches in Bensberg widmete die islamfeindliche und rechtsextreme Onlineplattform PI-News Seyran Ateş gleich einen ganzen und durchaus wohlwollenden Artikel.

(18) Es gibt sogar ein Foto von ihr gemeinsam mit PI-Gründer Stefan Herre. Und dann gibt es auch noch diesen Artikel in der TAZ, in dem Ateş Kontakte im Rahmen der Kampagne „Stop Extremism“ ausführlich dargelegt werden. (http://www.taz.de/!5456830/)

(19) Zu den weiteren Unterstützter*innen der Petition gehört auch Rebecca Schönenbach von den „Frauen für Freiheit“.

(20) R. Schönenbach ist Gastautorin für die Achse des „Guten“, schreibt für Tichys Einblick und ist Unterzeichnerin der rassistischen Erklärung 2018, initiiert von der rechtsextremen Publizistin Vera Lengsfeld.

(21) Schönenbach ist aber auch Mitstreiterin von FREIraum statt HARAMkultur, einer rassistischen, islamfeindlichen Vereinigung
und
sie ist die Gründerin der „Frauen für Freiheit“ (FfF).

(22) Bei FfF handelt es sich nicht um eine linke Frauenorganisation, sondern um einen rechten Verein.

(23) Da die Unterschriften erst im Oktober 2018 dem Bundesjustizministerium übergeben werden sollen, dürfen wir gespannt auf weitere Unterschriften warten. Es ist davon auszugehen, dass noch sehr viel mehr Rechte/Rechtsextreme diese Petition unterstützten werden.

(24) Dass eine Frauenorganisation mit Einfluss, Verbindungen und Möglichkeiten, eine derartige Petition entwirft, das ist ganz und gar unglaublich.

Ergänzung: Teil II