Rechter Fils

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Dem Umstand geschuldet auf einer rechten Webseite, nämlich der der Hayek-Gesellschaft, auf ein Genossenschaftsinstitut zu stoßen, war der Beginn einer kleinen Recherche.

Ausschlaggebend war die Tatsache, dass der Begriff „Genossenschaft“ eher positive Assoziationen aber die Kombination mit Institut eher eine Neutrale bis Negative erzeugte.

Was übrigens auch anderen so geht, wie die Abstimmung bestätigte, die im Screenshot zu sehen ist.

Text: 2 Fragen, die mir seit dem Fundstück, nicht mehr aus dem Kopf gehen. Welche Assoziationen oder Bedeutung (Koonotation) erzeugt bei Euch das Wort Genossenschaft? Danke fürs Abstimmen. Ergebnis: 75% Positive, 11 % Negative, 14% Gar nichts. Und wie ist es bei der Bezeichnung „Genossenschaftsinstitut“ oder „Institut für Genossenschaften“? 11% Positiv, 35% Negativ, 53% Neutral.

Die eine oder andere Spur verfolgend, führte stets zu braunem Fils. Überall. Fils, Fils, Fils, überall. Protofaschistischer und rechter Fils. Ein unangenehmer „Ohrwurm“ war so entstanden, der nicht mehr loslassen wollte und zu diesem Thread geführt hat,

der bei der Hayek-Gesellschaft (HG) beginnt, zu Universitäten und u.a. auch zur Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) führt.

Ansprechpartner des Hayek-Clubs Nürnberg, die Hayek Clubs gehören übrigens zur HG, sind Prof. Dr. Anton Sterbling und Prof. Dr. Richard Reichel mit dem Zusatz seiner E-Mail-Adresse des Genossenschaftsinstituts.

Siehe Text.

Hier, beim Forschungsinstitut für Genossenschaftswesen an der Universität Erlangen-Nürnberg wie es präzise heißt, ist Richard Reichel, der der Hayek-Gesellschaft angehört, Geschäftsführer. [1]

Screenshot, der die Angaben im Text bestätigt.

Er war z.B. 1999 Referent der jährlichen Wirtschaftsfachtagung der bibelorientierten Gesellschaft zur Förderung von Wirtschaftswissenschaften und Ethik e.V. (GWE) und der kreationistischen Studiengemeinschaft Wort und Wissen e. V. [2]

Die Kooperationsveranstaltung fand im Evangelischen Allianzhaus, das von der EAD (Evangelische Allianz Deutschland) betrieben wird, in Bad Blankenburg statt. Soviel nur dazu.

Screenshot, der die Angaben im Text bestätigt.

Darüberhinaus gehört Richard Reichel aktuell auch zum erweiterten Vorstand der List Gesellschaft, [3] dem auch Prof. Dr. Jan Schnellenbach (Technische Universität Cottbus), Mitglied der Mont Pèlerin Society, [4] angehört, der im November 2019 als Referent für eine katholisch, bibelorientierte und kreationistische Veranstaltung fungierte.[5]

Erweiterter Vorstand: Prof. Dr. Wolfgang Cezanne, Andreas Ehlert, Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig, Prof. Dr. Michael Heise, Prof. Dr. Albrecht F. Michler, Prof. Dr. Christian Müller, Prof. Dr. Richard Reichel, Prof. Dr. Jan Schnellenbach, Dr. Udo Siepmann

Bei der List Gesellschaft gehört zum geschäftsführenden Vorstand als Vorsitzender Prof. Dr. Hans Jörg Hennecke. Er lehrt seit 2010 als außerplanmäßiger Prof. an der Uni Rostock (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät). [6]

Außerdem ist er Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Soziale Marktwirtschaft. [7]

Screenshot vom Vorstand der List Gesellschaft e.V.: Prof. Dr. Hans Jörg Hennecke (Vorsitzender), Prof. Dr. Michael Göke (stellvertr. Vorsitzender), Prof. Dr. Ulrich Heimeshoff (Schriftführer), Prof. Dr. Justus Haucap (Schatzmeister).

Er war im letzten Jahr Mitautor des Sonderhefts der Ludwig Erhard Stiftung (LES).

Zu dieser Zeit war Roland Tichy noch Vorstandsvorsitzender und zu den Mitautoren des Sonderhefts gehörten Rechte und Rassisten, wie z.B. Werner J. Patzelt, Wolfgang Ockenfels, Hubertus Knabe, Philip Plickert, Boris Palmer und Prof.  Dr. Justus Haucap,

bis Ende 2018 Dekan der Uni Düsseldorf und Schatzmeister der List Gesellschaft, sowie 2017 Mitautor des von Philip Plickerts herausgegebenen Buches: „ Eine kritische Bilanz„. Roland Tichy gehörte auch dazu, ebenso Werner J. Patzelt und Wolfgang Ockenfels … . Mann kennt sich eben.

Bild

Haucap ist übrigens Kuratoriumsmitglied von Prometheus – Das Freiheitsinstitut, das der Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler (FDP) gegründet

Screenshot von der Webseite von Prometheus mit einem Foto des Geschäftsführers Frank Schäffler, der 1968 geobren wurde und einer der prominentesten Vertreter der freiheitlichen Bewegung in Deutschland ist. So liest sich das, was unter dem Foto steht. „Häufig ist er zu Gast in Diskussionsrunden in Fernsehen und Radio. Außerdem erscheinen von ihm regelmäßig Gastbeitragen in verschiedenen deutschen Tageszeitungen.

und der u.a. auch für Tichys EinblickEigentümlich frei geschrieben hat und zum Stiftungsrat der HG gehört, Ansprechpartner des Hayek Clubs Ostwestfalen [8] und gleichzeitig Mitglied der Ludwig Erhard Stiftung (LES) ist.

Was vermutlich der Grund gewesen sein mag, dass er zu den Mitautoren des Sonderheftes der LES gehörte. Seine Spuren führen statt in eine Universität in den Deutschen Bundestag und zwar als MdB von 2005 bis 2013 und seit 2017 erneut.

Nun zu Prof. Dr. Anton Sterbling, der bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand (1.4.2019) Prof. für Soziologie und Pädagogik der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) gewesen ist. [9]

Screenshot von: Zeitschrift Gewerkschaft der Polizei mit einem Foto von Sterbling.

[10]

Aktuell gehört er dem wissenschaftlichen Beirat des Institut für kulturelle Infrastruktur Sachsen an, [11] abgesehen von seiner Tätigkeit als Ansprechpartner für den Hayek-Club Nürnberg.

Screenshot vom wissenschaftlichen Beirat. Kann hier: https://kultur.org/institut/wissenschaftlicher-beirat/ gelesen werden.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ist beim oben genannten Institut übrigens Kuratoriumsmitglied. [12]

2018 hielt Sterbling für den Verein Akademie Herrnhut für politische und kulturelle Bildung ein Referat zum Thema „Gedanken über Nationalstaaten und Europa“. [13]

An dieser „Akademie“ beschäftigt mensch sich auch mit dem „transgenerationalen Traumata in der Familiengeschichte von deutschen Vertriebenen nach dem zweiten Weltkrieg[14]

oder lädt, so wie 2017, zu einer gemeinsamen Tagung mit der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens, der Technischen Universität Chemnitz, der Umweltbibliothek Großhennersdorf e.V., der Bundesstiftung Aufarbeitung, der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Landkreis Görlitz mal eben u.a. Prof. Dr. Jörg Barberowski und Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig (Uni Passau) als Referent:innen ein. [15]

Barbara Zehnpfenning ist Professorin an der Uni Passau und stand dem Hayek-Gesprächskreis Passau 2014 als Referentin zur Verfügung [16] und gründete gemeinsam mit Werner J. Patzelt, Ulrike Ackermann … das mehr als fragwürdige Zentrum für Gesellschaftlichen Zusammenhang und Integration e.V.

Screenshot mit einem Auszug aus diesem https://www.tagesspiegel.de/wissen/konservativer-thinktank-mit-bundeshilfe-streit-um-institut-fuer-gesellschaftlichen-zusammenhalt/19340968.html Artikel.

[17]

Screenshot mit einem Auszug aus diesem https://www.tagesspiegel.de/wissen/konservativer-thinktank-mit-bundeshilfe-streit-um-institut-fuer-gesellschaftlichen-zusammenhalt/19340968.html Artikel.

[18]

Sie ist genau wie Barberowski (Prof. an der Uni Berlin)  in der Vergangenheit einschlägig aufgefallen .

Das extrem rechte Studienzentrum Weikersheim (SZW) mit „Prof. Dr.“ Karl Albrecht Schachtschneider (bis 2005 Prof. Uni Erlangen-Nürnberg) [19] als Präsidiumsmitglied, [20] der Mitglied von Ein Prozent ist, Autor und Interviewpartner für die neofaschistische Sezession (u.s.w.)

Screenshot von der Webseite des Studienzentrums Weikersheim und den Angaben über „Prof. Dr.“ Karl Albrecht Schachtschneider, die die Aussagen im Text belegen.

verbreitet Anton Sterblings Text, der am 3.1.2018 abgeschlossen wurde. Dieser Text hat den Titel: „Über die Fallstricke der Migrations- und Flüchtlingspolitik im Zeitalter globaler Wechselwirkungen“. [21]

In diesem Text schreibt Sterbling über „gesinnungsethische“ politische Entscheidungen, die zu unkontrollierter Zuwanderung im Herbst 2015 geführt hätten. Kein Wunder, dass das SZW diesen Text weiterverbreitet. Es muss für diesen Verein eine wahre Freude sein.

Da der Text schon so weit fortgeschritten ist, dürfte sich die Frage nach dem Erkenntnisgewinn stellen, insbesondere bei denjenigen, die nicht schon entnervt von der Gemengelage und der Unübersichtlichkeit das Lesen eingestellt haben.

1)
Es mieft in deutschen Universitäten, in Fakultäten und in Instituten noch immer so wie vor 53 Jahren als dieses Bild entstanden ist.

Foto mit einem Transpi auf dem steht: Unter den Talaren Muff von 1000 Jahren.

[22]

2)
Der angestrebte gesellschaftliche Umbau, also noch weiter nach rechts, noch rassistischer, noch misogyner, noch ableistischer, noch transfeindlicher … noch klassistischer, noch antidemokratischer, noch autoritärer, noch menschenverachtender erfolgt aus der Mitte der Gesellschaft heraus und trägt nicht zwangsläufig Springerstiefel mit weißen Senkeln, sondern feinen Zwirn und ein „Prof. Dr.“ oder ein öffentliches Amt.

Und es ist gut möglich, dass d. eine oder andere beim Schädigen der Gesellschaft lächelt und sich daran erfreut, wenn andere Menschen leiden oder gar zugrunde gehen, insbesondere Marginalisierte, Rassifizierte und geflüchtete Menschen, BIPoC oder Frauen… .

Schließlich können die im Thread namentlich genannten feinen Damen und Herren so tun als hätten ihre menschenverachtenden Aussagen einen akademischen Hintergrund, was sie umso gefährlicher macht.