Anmerkungen und Ergänzungen zur Opus Dei Dokumentation

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Anmerkungen und Ergänzungen zur Dokumentation „Die Geheimnisse des Opus Dei Glaube, Macht, Manipulation“. Diese steht in der Mediathek bis zum 28.01.2024 zur Verfügung und der Beitrag möchte mit der Empfehlung die Doku unbedingt anzuschauen beginnen.
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/die-geheimnisse-des-opus-dei–glaube-macht-manipulation-100.html

35.000 Mitglieder/Mitstreiter*innen hat Opus Dei in Spanien, dem Gründungsland. 600 bis 1.000 Mitglieder/Mitstreiter*innen hat Opus Dei in Deutschland. [1]

Wer jetzt annimmt Opus Dei sei schon aufgrund der Mitgliederzahl von „nur“ 600 bis 1.000 eine vernachlässigbare Organisation sollte bedenken, dass zum Opus Dei (OD) weitere Organisationen hinzukommen, die die Christianisierung oder die Re-Katholisierung dieser Gesellschaft anstreben. Die Initiative Pontifex z.B. will das nämlich auch.

Text: Die "Initiative Pontifex" hat die katholische Kirche in Deutschland zur Neuevangelisierung aufgerufen und vor Versuchen gewarnt, die Lehre der Kirche ändern zu wollen. Aus Anlass der ersten Synodalversammlung des Synodalen Weges, die am heutigen Donnerstag in Frankfurt am Main zusammentritt, erklärte der Vorsitzende der Initiative Pontifex, Benno Schwaderlapp, in einer Pressemitteilung: Ziel des Synodalen Weges müsse eine Re-katholisierung sein.

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Gegründet wurde diese als Generation Benedikt und bei diesem Benedikt handelte es sich um Joseph Ratzinger, dessen Wahl zum Papst vom Opus Dei mit großer Freude aufgenommen wurde.

Standorte oder Stützpunkte des Opus Dei gibt es mittlerweile laut Eigenangaben in München, Köln, Bonn, Mainz und Aachen.

Das Informationsbüro der Prälatur Opus Dei in Deutschland hat seinen Sitz in Köln. [3] Denn das Erzbistum Köln, genannt wird in der Dokumentation der 2017 verstorbene Kardinal Meisner,
https://www.tagesschau.de/inland/kommentar-kirche-aufarbeitung-missbrauch-103.html

hatte OD eingeladen. Meisner gilt als ihr Förderer.

Der derzeitige Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki,
https://www.katholisch.de/artikel/32927-kirchenrechtler-unentschuldbare-versaeumnisse-bei-woelki-im-fall-u

hat 2018 Markus Hofmann, ein Mitglied der Priesterlichen Gesellschaft vom Heiligen Kreuz des Opus Dei, zum Generalvikar des Erzbistums und damit zu seinem persönlichen Stellvertreter ernannt. [4]

Text: Das Erzbistum Köln hat zum 1. Mai mit Monsignore Markus Hofmann einen neuen Generalvikar. Im Interview erklärt Hofmann, worauf er sich im neuen Amt besonders freut und wie er die Zukunft des Erzbistums mitgestalten will. Dann folgt ein Bild von Markus Hofmann vor der Kulisse des Kölner Doms.

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Derselbe Markus Hoffmann ist zusätzlich seit dem 21.03.2018 Hausgeistlicher am Hof von Thurn und Taxis.

Gloria von Thurn und Taxis gehört zum Stiftungsrat der Stiftung Ja zum Leben gemeinsam mit Hartmut Steeb (Evangelische Allianz in Deutschland, Treffen Christlicher Lebensrechtsgruppen …) und z.B. auch Dr. med. Josef Dohrenbusch vom Opus Dei. Sein Amt als Vorsitzender des Stiftungsrates ist ruhend. [6]

Opus Dei findet sich auch bei idaf (Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie). Der verstorbene Jürgen Liminski (Vater von Nathanael Liminski) vom OD war bis zu seinem Tod Geschäftsführer des Vereins.

Idaf gehören noch Ehefrau Martine Liminski und Sohn Arnaud Liminski an. [7] Arnaud Liminski ist übrigens auch Mitarbeiter der Landesgruppe des bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. [8]

Zum Kreis der Freunde und Unterstützer von idaf gehören z.B. der Evangelist Peter Hahne, Wolfgang Ockenfels von der CDU mit ausgeprägten Verbindungen zur AfD und der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbands Josef Kraus.

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt.

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Opus Dei betreibt in D eine Kirche, die St. Pantaleon in Köln, [10]

Foto vom Inneren der St. Pantaleon Kirche in Köln

IESE Business School, Munich Campus

Foto von der Aussenansicht von IESE. Am Gebäude hängt eine rote Fahne mit dem Aufdruck IESE Business School University of Navarro.

das Bildungszentrum Sonnenfeld und das Lindenthal-Institut, sowie 26 weitere Einrichtungen, darunter Schulen, Studienzentren, Jugendzentren, Erwachsenenbildungsstätten, Träger. [11]

In Spanien werden private Schulen, darunter auch Schulen vom Opus Dei, vom Staat gefördert. Eine Zunahme von 7% wurde in der Dokumentation erwähnt, während staatliche Schulen ein Minus von 5% verzeichnen müssen.

Doch wie sieht es in Deutschland aus?

Deutschlandweit gibt es laut Wikipedia das Mädchengymnasium Jülich und ein Jungengymnasium, ein Elitegymnasium, in Potsdam, beide unterstehen dem Opus Dei.

Die GEW veröffentlichte 2019 einen Artikel „Zur Finanzierung von privaten Ersatzschulen“ und schrieb dazu u.a. folgendes:

„Diesen Angaben zufolge ist die Finanzlage der Privatschulen deutlich günstiger als die der öffentlichen Schulen. Im Jahr 2013 verfügten sie mit durchschnittlich 8.200 Euro pro Schülerin und Schüler über 1.100 Euro, das heißt 15 Prozent, mehr als öffentliche Schulen.“ [12]

Denn Baukostenzuschüsse und einen erhöhten Baukostenzuschuss, Förderungen von Baumaßnahmen, Finanzierung von Ganztagsangeboten, Zuschüsse zu Kosten der Lernmittelfreiheit, Betriebskostenzuschuss, Schülerförderungskosten, Zuwendungen zu den Kosten von Bauten und Erstausstattung, Bezuschussung von Zinsen für ein Darlehen, das zur Finanzierung von notwendigen Schulbaumaßnahmen aufzunehmen ist, Zuschüsse von Fortbildungskursen … werden vom Staat subventioniert.

Nachzulesen hier

Insgesamt gibt es in Deutschland (Essen, August 2020) 

3.642 freie allgemeinbildende Schulen in freier Trägerschaft. Darunter371 mit evangelischer und 689 mit katholischer Trägerschaft, d.h. 1.060 Schulen.

Grafik, die die unterschiedlichen Privatschulen abbildet. 864 Verband Deutscher Privatschulen, 99 Bundesverband Freier Alternativschulen, 689 Katholische Trägerschaft, 371 Evangelische Trägerschaft, 252 Waldorfschulen, 1121 Sonstige, 246 Montessorischulen.

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Das ist insofern interessant, weil dies nicht nur die Schulen des Opus Dei umfasst, sondern auch die 6 Schulen in D der katholischen Priesterbruderschaft St. Pius X., [14] sowie Schulen, die bei VEBS (Verband evangelischer Bekenntnisschulen) organisiert sind und an denen z.B. Kreationismus unterrichtet wird, zusätzlich kommen noch sog. Evangelische Bekenntnisschulen und Schulen der 7. Tags Adventisten hinzu.

Das ist insofern bedeutsam, weil immer mehr Eltern, auch „nicht-christliche“, die es sich leisten können, in Erwägung ziehen, ihr(e) Kind(er) an einer Privatschule anzumelden.

Das ist insofern bedeutsam, weil auch so Beeinflussung und Missionierung erfolgt und das mit staatlichen Subventionen.

Das ist insofern auch bedeutsam, weil Opus Dei die Missionierung oder Neuwerbung von Mitgliedern/Mitstreiter*innen geradezu wie eine Drückerkolonne betreibt und der Druck auf die Mitglieder außerordentlich hoch ist.

Das ist zusätzlich auch bedeutsam, weil Opus Dei auf Macht, Herrschaft und der vollständigen Unterwerfung ausgerichtet ist.

Jeder einzelne Mensch, den sie sich krallen, hat die Pflicht ein Instrument zu zu sein, so O-Ton.

Aussteiger*innen berichten von Gewalt, von Demütigung und unerträglichem Druck, Leistungsdruck, der zu ständig anhaltenden Schuldgefühlen führt, weil mensch diese außerordentlich hohen Ansprüche gar nicht erfüllen kann.

Dabei nimmt die Akkreditierung neuer Mitglieder oder Missionierung bisweilen ungewöhnliche Formen an. So berichtete eine Aussteigerin von dem Besuch eines Nähkurses bei der VHS, für den sie sich nicht interessierte, der einzig und allein den Zweck verfolgte neue Mitstreiter*innen zu gewinnen. Weil sie musste.

Bedeutsam ist noch zu erwähnen, dass Opus Dei geldgeil und ein Abzocker-Verein ist. Anders kann das nicht bezeichnet werden.

So wurde in der oben genannten Doku berichtet, dass Menschen, die unter dem Dach des Opus Dei leben und einer Berufstätigkeit nachgingen, ihr komplettes Gehalt an OD abgeben mussten.

Sie bekamen stattdessen ein kleines Hand- oder Taschengeld, das kaum für das Nötigste reichte.

Bedeutsam ist auch, dass Opus Dei ein Ausbeuter- und Betrüger-Verein ist. Am 15.11.2021 berichtete euronews über eine Gruppe von 42 Frauen aus Argentinien und Paraguay, die beim Vatikan Beschwerde wegen Arbeitsausbeutung und Machtmissbrauch eingereicht haben.

Zwischen 1974 und 2015 sollen die Frauen für die römisch-katholische Einrichtung des Opus Dei gearbeitet haben. Bezahlt wurden sie dafür nicht und die versprochene Ausbildung erhielten sie auch nicht.

Über Opus Dei, das „Werk Gottes“, die „Kampftruppe des Papstes“ gäbe es noch mehr zu berichten.

Zum Beispiel wie ihr Einfluss wächst oder wie der aktuelle Papst (Franziskus) im Februar 2021 Joseph Bonnemain, Mitglied des Opus Dei, zum Bischof im schweizerischen Chur ernannte. [15]

Darüber gäbe es vieles zu berichten. Doch genaugenommen ist über jene Organisation, die direkt dem Papst untersteht, und über ihren unbedingten Macht- und Unterwerfungswillen bereits alles gesagt.

Jetzt geht es darum sie nachhaltig in ihre Schranken zu verweisen und sie zu vertreiben!
Über das WIE wurde allerdings noch nichts gesagt!
Es ist höchste Zeit!

Alerta!

No Pasaran!