Verantwortung für die Familie e.V.

Verantwortung für die Familie e.V. (VFA) ist ein Verein mit Sitz in Norden, der seit 2004 in unregelmäßigen Abständen Tagungen organisiert und im Rahmen von Veranstaltungen sog. „Erziehungsberatungen“ anbietet. (1) ( siehe auch Anhang 1)

Als Referent angegeben ist der umstrittene „Prof. Dr. Dr.“ Manfred Spitzer, der als Psychiater, Hochschullehrer und nicht zuletzt als Buchautor bekannt geworden ist. Zu seinen Schwerpunkten gehört die Neurodidaktik und die vermeintlich „kritische und wissenschaftlich fundierte“ Warnung vor den Schäden durch Computer- und Handybenutzung. So tragen seine Bücher eingängige Titel wie: „Digitale Demenz“ oder „Cyberkrank!(2)

Weitere Vorträge hält die älteste rechteste christlich-fundamentalistischste Abtreibungsgegnerin Deutschlands und Vereinsgründerin, nämlich Christa Meves, die schon in den 1970er Jahren für die Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung Vorträge gehalten hat. (3) Hierbei handelt es sich um einen rechtsextremen Verein, der 1962 von Wilhelm Weis als Deutsche Gesellschaft für Erbgesundheitspflege e.V. gegründet wurde.

=> Anmerkungen: 1972 wurde dieser Verein, der sich an der nationalsozialistsichen Rassenideologe orientierte, (4) unter dem Vorsitz von Jürgen Rieger umbenannt in „Gesellschaft für für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung“ (GfbAEV).

=> Wikipedia berichtet: In der Vergangenheit wurde die Gesellschaft in verschiedenen Landes-Verfassungsschutzberichten als rechtsextreme Organisation aufgeführt und wird vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet.(5)

=> Aktuell ist Christa Meves, die auch auf Tagungen von VFA Vorträge hält, u.a. Vorstandsmitglied von Zukunft Europa, einem Verein, der sich laut Selbstdarstellung für die zukunftstragenden Werte der Gesellschaft einsetzt und auf wertezerstörende Trends hinweist. (6)

Zu den Referent*innen der Tagungen von VFA gehören z.B. die Abtreibungsgegnerin Gabriele Kuby (u.a. 2007 Referentin für das neofaschistische Institut für Staatspolitik (IfS), Autorin für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit…), das Vereinsmitglied Horst Schetelig, der 2015 im Namen des Vereins ein solidarisierendes Grußwort an Demo für Alle verfasste, Jürgen Liminski von Opus Dei, der Salzburger Weihbischof und Homosexuellenhasser Andreas Laun, der 2016 am faschistischen Kongress Verteidiger Europas teilgenommen hätte, hätte nicht der Erzbischof interveniert oder Christl R. Vonholdt (vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft), die Homoheilung präferiert und praktiziert… .

Alle Referent*innen aufzuführen wäre im Hinblick auf Vernetzungen und Strukturen sicherlich interessant, allerdings würde dies den Rahmen des Textes sprengen. Darum musste hier eine kleine Auswahl vorgenommen werden.

Der Verein Verantwortung für die Familie e.V. bzw. der Kreis der Referent*innen setzt sich also zusammen aus Abtreibungsgegner*innen, christlichen Fundamentalist*innen, Homosexuellenhasser*innen und Unterstützer*innen sog. „neuer“ Rechter.

Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Verein 2008 die „Wernfelser Erklärung zu Gender Mainstreaming“ zum Abschluss ihrer Tagung verabschiedete, (7) die mit dem Abschnitt endete:

Wir fordern jeden Bürger zum Widerstand gegen Gender-Mainstreaming auf.
Wir fordern Politiker und Parteien dazu auf, sich von der Gender-Ideologie abzuwenden, und die reale Stärkung der Familie zum Leitprinzip und zur Querschnittsaufgabe der Politik zu machen, damit derkulturelle Niedergang und die demographische Krise langfristig überwunden werden kann
“.

Nachzulesen ist das gesamte Pamphlet das „Gender Mainstreaming“ zum Feindblick erklärt im Anhang (2). In diesem einseitigen Text kommt die menschenverachtende Ideologie des Vereins und seiner Unterstützer*innen, die sich u.a. gegen kritsch-emanzipatorisch Entwicklungen, gegen Abtreibungen, gegen Homosexualität, gegen Vielfalt … richtet, offen zum Ausdruck.

Um den Verein und seine Unterstützer*innen einordnen zu können, sind darum weitere Informationen überflüssig.

Quellen:

  1. http://www.vfa-ev.de/termine/, zuletzt abgerufen am 24.06.2018
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Spitzer, zuletzt abgerufen am 24.06.2018
  3. http://www.regensburg-digital.de/deutschlands-fuhrende-homophobe-kommt-nach-donaustauf/18032013/, zuletzt abgerufen im Januar 2017
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_f%C3%BCr_biologische_Anthropologie,_Eugenik_und_Verhaltensforschung, zuletzt abgerufen am 24.06.2018
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_f%C3%BCr_biologische_Anthropologie,_Eugenik_und_Verhaltensforschung, zuletzt abgerufen am 24.06.2018
  6. http://www.zukunft-eu.de/, zuletzt abgerufen im Januar 2017
  7. http://stage.vfa-ev.de/wp-content/uploads/2016/01/Wernfelser-Erkl%C3%A4rung-zu-Gender-Mainstreaming.pdf

Anhang:

(1)

http://www.vfa-ev.de/termine/, Screenshot vom 24.06.2018

(2)

http://stage.vfa-ev.de/wp-content/uploads/2016/01/Wernfelser-Erkl%C3%A4rung-zu-Gender-Mainstreaming.pdf, Screenshot vom 24.06.2018

TUMULT

Der Förderverein der Freunde der Vierteljahresschrift TUMULT und Herausgeber des gleichnamigen Magazins wurde eigenen Angaben zufolge am 15.08.2014 gegründet. [1] Aufgabe des Vereins, der als gemeinnützig anerkannt worden und damit steuerrechtlich begünstigt ist, sollen „Erkenntniszwecke“ sein.

Weiter im Original:

„Anregung von Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaftlern sowie Schriftstellern und Künstlern und allen interessierten Bürgern zur Erforschung und Darstellung der aktuellen Entwicklung,
Durchführung von Veranstaltungen, Lesungen und Diskussionen im Interesse einer Vertiefung der zeitgeschichtlichen Auseinandersetzung,
die Gestaltung, Herausgabe und Verbreitung der Vierteljahresschrift TUMULT
und die Förderung unbekannter Autoren.“
[2]

Die Vierteljahresschrift für Konsensstörung TUMULT, die bereits 2013 entstand, versteht sich als politisches Organ bzw. als ein „Widerstandsblatt“ und in dieser Eigenschaft plädiert sie „… selbstverständlich dafür, die Masseneinwanderung aus Asien und Afrika, ob kontrolliert oder nicht, zu unterbinden und daran zu erinnern, was sie zerstört und bewirkt.“ [3]

TUMULT ist aber mehr als „nur“ rassistisch durch und durch bis ins Mark, sondern kann auch ohne Übertreibung als ein extrem rechtes Magazin bezeichnet werden.

So sind ein großer Teil der Vorstandsmitglieder und Autor*innen im rechten/rechtsextremen Spektrum tief verankert und sehr gut vernetzt. Manche von ihnen haben darüberhinaus eine langjährige dementsprechende politische Vita. Wie nachfolgend veranschaulicht werden soll.

So z.B.

Frank Böckelmann als Vorstandsvorsitzender des Vereins und Autor [4]
Erstunterzeichner der rassistischen Erklärung 2018, Autor für das neofaschistische Magazin Sezession, Unterzeichner des Appells für die Pressefreiheit (2006) initiiert von der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit, Autor für Compact, Referent für die Bibliothek des Konservatismus, einem Zentrum „neuer“ Rechter ….

Ulrich Schacht als stellvertr. Vorsitzender

Benjamin Jahn Zschocke als Schatzmeister
Auch er verfügt eine langjährige rechtsextreme politische Vita. Als Mitbegründer der Blauen Narzisse [5] verfasste er als Autor auch Beiträge für das rechtsextreme Magazin (zuletzt 2016) und ebenso für die Sezession (zuletzt 2015). Er ist oder war aktiv für die Pennälerverbindung Theodor Körner. [6] 2008 war Zschocke noch Fraktionsgeschäftsführer der Republikaner im Stadtrat von Chemnitz. Zeitweise war  er Sprecher für Pro Chemnitz. [7]

Zu den Autor*innen gehören zum Beispiel die extrem rechte Publizistin und Initiatorin der rassistischen Erklärung 2018 Vera Lengsfeld, der Buchautor im neofaschistischen Antaios-Verlag und Mitherausgeber der Zeitschrift Unsere Agenda von der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF), die auch die Bibliothek des Konservatismus unterhält, Till Kinzel, Bettina Gruber (Unterzeichnerin der Charta 2017, Unterzeichnerin der Erklärung 2018), der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbands Josef Kraus, der persönlich haftende Gesellschafter der neofaschistischen Manuscriptum Verlagsbuchhandlung Thomas Hoof, Boris Blaha oder Siegmar Faust

Verabscheuungswürdig sind auch die die veröffentlichten Beiträge, wie z.B. diese: „Die Diktatur der braven Menschen“ verfasst von Angela Wierig, der Nebenklägerin im NSU-Prozess oder „Verwandtenehen – Muslimisch Inzucht und Behinderung“ von Astrid Nestvogel oder „Die Rache der Ausgetauschten“ von Adorján Kovács. [8]

Adorján Kovács, Unterzeichner der Charta 2017, Unterzeichner der rassischten Erklärung 2018, Blogger für die AfD-nahe Freie Welt, der u.a. auch für die antifeministische Onlineplattform cuncti schrieb, zeichnet in oben genanntem Text ein Bild von einem überbevölkerten Deutschland, das in dreißig Jahren wahrscheinlich ein muslimisch dominiertes Land sein wird. Er geht dabei so weit zu fordern, dass muslimische Masseneinwanderung nach Europa, aber insbesondere nach Deutschland, radikal zu unterbinden sei. [9]

Dieser Text von Kovács ist allerdings kein Einzelfall, denn jeder Ausgabe und in jedem Artikel steckt Rassismus, Antifeminismus bzw. gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, dass es kaum auszuhalten ist. Um diese nicht unnötigerweise hier zu reproduzieren, wird auf weitere Zitate und Beispiele verzichtet.

Zur Einordnung des Magazins und des Fördervereins ist dies jedoch nicht mehr erforderlich.

Quellenangaben:

[1] https://tumult-magazine.net/foerderverein/, zuletzt abgerufen am 12.09.2018

[2] Entnommen der doc-Datei, die unter https://tumult-magazine.net/foerderverein/ zur Verfügung gestellt wird.

[3] https://static1.squarespace.com/static/530b8d53e4b091b1a79671f2/t/5a16ed764192021369982229/1511452023135/TUMULT+Bericht+MVOktober2017.pdf, zuletzt abgerufen am 12.09.2018

[4] https://tumult-magazine.net/foerderverein/, zuletzt abgerufen am 12.09.2018

[5] https://benjaminjahnzschocke.de/impressum/, zuletzt abgerufen am 12.09.2018

[6] http://rechte-jugendbuende.de/?p=1172, zuletzt abgerufen am 12.09.2018

[7] https://www.derwesten.de/politik/die-bewegung-hinter-den-demos-das-ist-pro-chemnitz-id215205163.html, zuletzt abgerufen am 12.09.2018

[8] https://static1.squarespace.com/static/530b8d53e4b091b1a79671f2/t/5b1509c36d2a735db8b70b46/1528105411768/TUMULT_KOVACS_Sommer2018.pdf, zuletzt abgerufen am 15.09.2018

Christdemokraten für das Leben (CDL)

[1]

I.

Die CDL wurde 1985 auf Bundesebene innerhalb der CDU/CSU gegründet mit der Zielsetzung politisch und parlamentarisch Einfluss zu nehmen. [2] Zum Selbstverständnis des Vereins gehört unter anderem ihr christliches Menschenbild, dem sie sich verpflichtet fühlen [3] und die Mitgliedschaft im Bundesverband Lebensrecht (BVL).

Das Themenspektrum, im „Selbstverständnis“ festgelegt, umfasst Embryonenschutz, Vorgeburtliche Diagnostiken, Abtreibung, Pille danach, Babyklappen, Adoption, Hospizarbeit & Palliativmedizin, Sterbehilfe & Suizid, Patientenverfügung & Vorsorgevollmacht, Organspende, Transplantation & Hirntod, sowie Demographie und Sexualaufklärung, [4] unter dem Stichwort Familie aufgeführt.

Strukturiert ist die CDL als Bundesverband mit 11 Landesverbänden [5] und einer Vielzahl von Kreisverbänden.

Der CDL Bundesverband ist durch Mitgliedschaft im Bundesverband Lebensrecht Unterstützer des jährlichen Marsch(es) für das Leben. [6] Gründungsmitglied des BVL wiederum ist das Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen (TCLG). [7] Dies verschafft bereits einen ersten Überblick über die Verbindungen der CDL.

Landes- oder Kreisverbände der CDL gehen zusätzlich weitere Verbindungen oder Partnerschaften ein.

So ist zum Beispiel der Lv Baden-Württemberg Bündnispartner von Demo für Alle (DfA). [8]

2014 demonstrierte die CDL BA-WÜ gemeinsam mit dem Pforzheimer Kreis der extrem rechten Partei Alternative für Deutschland (AfD) gegen den Klinikbetreiber Friedrich Stapf, der Schwangerschaftsabbrüche durchführt. Die neurechte Wochenzeitung Junge Freiheit nutzte die Gelegenheit umgehend darüber zu berichten und versah den Artikel mit der Überschrift: „AfD und Christdemokraten demonstrieren gegen Abtreibungsklinik“. [9]

Interessant in diesem Zusammenhang zur Mobilisierung der Demonstration hatten die Christen in der AfD ihren Demonstrationsaufruf mit einer Verlinkung versehen, die direkt zu Klaus Günter Annens Webseite führte.

Klaus Günter Annen ist Betreiber der Webseiten babykaust.de und abtreiber.com, sowie Vorsitzender der Inititative „Nie Wieder!
Annen, auch Mitglied der Aktion Leben e.V., listet auf seiner Webseite abtreiber.com akribisch Ärzt*innen, Organisationen, Praxen und Kliniken auf, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Geradezu wahnhaft besessen, bezeichnet er diese als „Weltweite Abtreiber-Lobbyisten“ und er war es auch, der die Anzeige gegen die Gießener Ärztin K. Hänel, die er als „Tötungsspezialistin für ungeborene Kinder“ bezeichnet, [10] erstattet hatte.

=> Anmerkung: K. Hänel wurde vom Amtsgericht Gießen am 24.11.2017 wegen unerlaubter Werbung für Schwangerschaftsabbrüche zu einer Geldstrafe von insgesamt 6000 Euro verurteilt. [11] Ihre Anwältin legte Berufung ein.

Formen und Zusammenarbeit oder Kooperationen der CDL können sich regional unterscheiden, ebenso die gewählten Schwerpunkte und die jeweiligen Themen.

Während die CDL Rheinland-Pfalz zusätzlich das Thema Todesstrafe zum Thema ihrer Arbeit gemacht hat und ein weltweites Verbot der Todesstrafe fordert,  [12] hat der Landesverband CDL Sachsen nur zwei Themen auf seiner Webseite aufgeführt Abtreibung und Präimplantationsdiagnostik (PID).
Allerdings war es dem kommissarischen Landesvorsitzenden der CDL Sachsen, Daniel Kästner, im November 2017 ein Anliegen sich auch über #metoo zu äußern. (Anmerkung: Unter dem Hashtag #metoo wurden ab Mitte Oktober 2017 in den sozialen Medien Tweets von Frauen verfasst, die Opfer sexueller Belästigung oder sexualisierter Gewalt waren. Diese Kampagne sollte auf das Ausmaß und die Auswirkungen auf Frauen aufmerksam machen.) [13]

Hier ein Auszug aus Kästners Überlegungen mit dem Titel: „Sexuelle Belästigung – moralische Verwahrlosung“: „(…) Was kann helfen?
Es braucht die Vermittlung und soziale Einforderung einer Moral auf Basis biblischer Wertvorstellungen. Speziell gehören Intimität und Sexualität nur in die Ehe und nicht in die Öffentlichkeit. Ehebruch muß wieder
stigmatisiert werden und Scheidung erschwert. Pornografie muß vollständig verboten werden. Die Maßstäbe für eine sittsame, also sittlich anerkannte Bekleidung müssen sich auch am Respekt der Gefühle der Mitmenschen orientieren.
Aus Sicht des Lebensschutzes gehört zu einer neuen Sittlichkeit aber auch unabdingbar die generelle Ächtung besonders
-der vorgeburtlichen Kindstötung ab der Befruchtung,
-der künstlichen Befruchtung, die eine Kommerzialsierung der menschlichen Reproduktion bedeutet,
-der Leihmutterschaft, die vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte als Menschenhandel verurteilt wurde, und
-jeglicher Form von „Sterbehilfe“, da diese auf ein „sozialverträgliches Ableben“ hinausläuft. Das Problem ist die Unterjüngung, keine „Überalterung“.
Wir fordern die Beibehaltung des Embryonenschutzgesetzes. Wir sind gegen ein Fortpflanzungsmedizingesetz
.“ [14]

Dieses Welt- und Menschenbild des Vorsitzenden des Landesverbandes Sachsen bedarf keiner weiteren Kommentierung oder Erläuterung. Es spricht für sich.

II.

Mechthild Löhr Bundesvorsitzende der CDL ist seit 2017 auch Bundesvorstandsmitglied des BVL. [15]
Als Autorin schreibt sie seit 2005 in regemäßigen Abständen für die neurechte Wochenzeitung Junge Freiheit.
2006 war sie Unterzeichnerin des Appell(s) für die Pressefreiheit [16] initiert von der JF. Offensichtlich war oder ist sie mit der Jungen Freiheit enger verbunden, so dass sie auch im internen Adressverzeichnis der JF (2010) unter Angabe sämtlicher Kontaktdaten geführt wurde.
Ihre Verbindungen erstrecken sich bis zur Offensive Junger Christen (OJC), die sich der Evangelischen Allianz in Deutschland angeschlossen haben und den Verfechtern der „Homoheilung“ zugeordnet werden können. Für das OJC stand sie 2005 als Interviewpartnerin zur Verfügung. [17]
Sie gehört auch zu den Erstunterzeichner*innen der LGBTIQ*-feindlichen Marburger Erklärung (2009). [18]

Löhr ist auch Autorin der AfD-nahen Freie Welt des Sven von Storch [19], Referentin des Opus-Dei nahen Bildungswerks Wilmershain (2012) [20] , Rednerin bei Demo für Alle (2016) [21], sowie (Mit-)Herausgeberin oder Mit-Autorin mehrerer Bücher. 2013 stellte sie im Rahmen einer Veranstaltung der CDL in den Räumen der Bibliothek des Konservatismus (BdK, Berlin) [22], eine Einrichtung der Neuen Rechten, die sich als Denkfabrik betrachtet, das Buch „Abtreibung – eine neues Menschenrecht?“ vor.

Hierbei handelt es sich um einen Sammelband herausgegeben von Bernward Büchner (Juristen-Vereinigung Lebensrecht,Christdemokraten für das Leben…) Claudia Kaminski (Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrechte für Alle (ALfA), Autorin Junge Freiheit) sowie Mechthild Löhr.

Unter den Autor*innen auch Martin Lohmann, der für ein Abtreibungsverbot auch bei stattgefundener Vergewaltigung streitet, [23] ein „Päpstlicher Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem“ und „Marienritter der Schwarzen Muttergottes von Tschenstochau“ [24] oder Manfred Spieker, der Homosexualität als „generationenblind und lebensfeindlich“ bezeichnet, als eine „Unsittlichkeit, die keinen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft leistet“. [25]

III.

Die Verbindungen der CDL bleiben aber nicht nur auf christlich-fundamentalistische Organisationen oder Abtreibungsgegner*innen beschränkt, sondern sie erstrecken sich, bis weit nach rechts außen. Es gibt, wie bereits erwähnt eine Bündnispartnerschaft mit Demo für Alle oder Veranstaltungen in der Bibliothek des Konservatismus (BdK) und individuelle Verbindungen.

=> Anmerkung: Der verwendete Begriff des Konservatismus muss in diesem Zusammenhang als eine politische Strömung verstanden werden. In den Vortragsveranstaltungen, den Seminaren des BdK für Schüler*innen, Student*innen, und Jungakademiker*innen des BdK standen im Wintersemester 2016/2017 „Ernst Jüngers philosophische Texte im Mittelpunkt des Interesses“ [26], Texte eines Schriftstellers, der zu den ideologischen Wegbereitern des Nationalsozialismus gehört.

Auf einer CDL-Fachtagung gemeinsam mit der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) 2014 moderierte Mechthild Löhr. Als Referent war auch Andreas Frédéric Lombard [27] geladen.

Andreas F. Lombard gründete 2005 den Landt-Verlag, der heute Imprint der neofaschistischen Manuscriptum-Verlagsbuchhandlung ist. [28]

2009 wurde Lombard  zum Gerhard-Löwenthal-Preisträger ernannt. Dieser Preis wird seit 2007 jährlich in Zusammenarbeit mit der Junge Freiheit, von der Förderstiftung konservative Bildung und Forschung (FKBF), zu der auch die Bibliothek des Konservatismus gehört, vergeben. [29]

Lombard ist auch Blogger bzw. Autor der AfD-nahen Freie Welt des Sven von Storch, [30] als Interviewpartner stand er 2014 Sezession (Anmerkung: Institut für Staatspolitik (IfS in Schnellroda)) [31] zur Verfügung, 2015 schrieb er auch einen Artikel für das Magazin Sezession, das den Neuen Rechten zugeordnet werden kann.

Als Herausgeber veröffentliche Lombard gemeinsam mit Akif Pirinçci das Buch „Attacke auf den Main Stream – Deutschland von Sinnen und die Medien“, das im Manuscriptum Verlag, veröffentlicht wurde. [32]

=> Anmerkung: Zur Erinnerung Akif Pirinçci hatte im Oktober 2015 auf einer Pegida-Demonstration bedauert, dass die Kzs ja leider außer Betrieb seien, [33] 2017 wurde er „vom Amtsgericht Bonn wegen Volksverhetzung und Beleidigung zu 5100 Euro Geldstrafe (170 Tagessätze à 30 Euro) verurteilt. Grund war eine Hetzschrift unter dem Titel „Freigabe des Fickviehs“ und ein Facebook-Post vom 1. August 2014, in dem er eine Kasseler Sexualforscherin als „sexbesessene Zwangsjacken-Kandidatin“ beleidigt hatte“. [34]

Lombard, der bis 2017 Leiter des neofaschistischen Verlags Manuscriptum war [35], ist auch Mitgründer, Chefredakteur und Autor von CATO, einem Magazin der Neuen Rechten. [36]

Auf weitere Beispiele ihrer Zusammenarbeit oder Zitate, die ihre gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit verdeutlicht, kann verzichtet werden, denn es zeigt sich bereits deutlich, dass die CDL, gegründet innerhalb der CDU/CSU, längst mit Neuen und Extremen Rechten gemeinsame Sache macht.

Zusammenfassend lässt sich also die CDL als ein rechter Verein beschreiben, mit Sitz in Nordwalde (Nordrhein-Westfalen).

Ergänzende und aktuelle Informationen über die CDL stehen hier und hier zur Verfügung.

Ergänzung vom 19.09.2021:

Die Christdemokraten für das Leben (CDL) haben nachweislich 2009, [1] 2013 [2] am evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) teilgenommen.

In der CDL aktuell 4/2012 ist unter Termine auch der KcF aufgeführt, d.h. die CDL hat sogar dafür geworben. [3]

Quellenangaben:

[1] http://www.cdl-online.de/, zuletzt abgerufen am 31.12.2017

[2] http://cdl-online.de/grundlagen/3, zuletzt abgerufen am 02.12.2017

[3] a.a.O.

[4] a.a.O. (zu finden unter dem Stichwort: Themen)

[5] http://cdl-online.de/landesverbande/16, zuletzt abgerufen am 02.12.2017

[6] http://marsch-fuer-das-leben.de/unterstuetzer.php, zuletzt abgerufen am 02.12.2017

[7] http://www.tclrg.de/tclg.php, zuletzt abgerufen am 02.12.2017

[8] https://demofueralle.wordpress.com/eine-seite/wer-wir-sind/, zuletzt abgerufen am 02.12.2017

[9] https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2014/afd-und-christdemokraten-demonstrieren-gegen-abtreibungsklinik/, zuletzt abgerufen am 12.03.2017

[10] http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/staatsanwaltschaft-sieht-verbotene-handlung-aerztin-soll-fuer-schwangerschaftsabbrueche-geworben-haben/20616748.html, zuletzt abgerufen am 02.12.2017

[11] http://www.sueddeutsche.de/leben/vor-gericht-abtreibungsaerztin-muss-geldstrafe-zahlen-1.3764113, zuletzt abgerufen am 02.12.2017

[12] http://www.cdl-rlp.de/Unsere_Arbeit.html, zuletzt abgerufen am 21.01.2018

[13] https://de.wikipedia.org/wiki/MeToo, zuletzt abgerufen am 21.01.2018

[14] http://cdl-sachsen.de/2017-11/sexuelle-belaestigung-moralische-verwahrlosung/, zuletzt abgerufen am 21.01.2018

[15] http://www.cdl-online.de/pm-wir-wollen-den-marsch-fur-das-leben-noch-viel-bekannter-machen/526, zuletzt abgerufen am 07.05.2017

[16] https://jungefreiheit.de/sonderthema/2006/danke/, zuletzt abgerufen am 28.05.2017

[17] http://www.ojc.de/salzkorn/2005/kirche-gesellschaft/lebensrecht-mechthild-loehr/, zuletzt abgerufen am 22.05.2017

[18] http://www.gabriele-kuby.de/wortmeldungen/sexueller-totalitarismus/, zuletzt abgerufen am 30.03.2017

[19] http://www.freiewelt.net/autor/?tx_ttnews%5Bswords%5D=Mechthild%20L%C3%B6hr, zuletzt abgerufen am 08.02.2017

[20] http://www.wilmershain.de/Lohr_Entweltlichung.html, zuletzt abgerufen am 30.03.2017

[21] https://demofueralle.wordpress.com/2016/10/31/fast-2-000-teilnehmer-auf-erster-demo-fuer-alle-in-hessen-kraftvoller-elternprotest-gegen-sexuallehrplan/, zuletzt abgerufen am 17.03.2017

[22] http://www.bdk-berlin.org/2013/mechthild-loehr-stellt-sammelband-zur-abtreibung-vor/, zuletzt abgerufen am 22.05.2017

[23] http://www.mopo.de/news/bei-guenther-jauch-martin-lohmann-empoert-millionen-frauen-4825296, zuletzt abgerufen am 22.05.2017

[24] https://www.amazon.de/Abtreibung-neues-Menschenrecht-Bernward-B%C3%BCchner/dp/3882898127/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1516541926&sr=8-1&keywords=Abtreibung+%E2%80%93+eine+neues+Menschenrecht%3F, zuletzt abgerufen am 21.01.2018

[25] http://www.queer.de/detail.php?article_id=25621, zuletzt abgerufen am 26.05.2017

[26] https://www.bdk-berlin.org/denkfabrik/studienprogramm/, zuletzt abgerufen am 30.12.2017

[27] http://www.cdl-online.de/uploads/pdf/cdl-aktuell-2014-03-dezember.pdf, zuletzt abgerufen am 02.12.2017

[28] http://cato-magazin.de/, zuletzt abgerufen am 10.10.2017

[29] https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard-L%C3%B6wenthal-Preis, zuletzt abgerufen am 12.02.2017

[30] http://www.freiewelt.net/impressum/, zuletzt abgerufen am 08.02.2017

[31] https://sezession.de/archiv/69/heft-69-dezember-2015, zuletzt abgerufen am 16.03.2017 (Artikel „Fear“ an der Schaubühne in Heft 69)

[32] http://www.manuscriptum.de/attacke-auf-den-mainstream.html, zuletzt abgerufen am 11.04.2017

[33] https://de.wikipedia.org/wiki/Akif_Pirin%C3%A7ci, zuletzt abgerufen am 31.07.2017

[34] https://de.wikipedia.org/wiki/Akif_Pirin%C3%A7ci, zuletzt abgerufen am 31.07.2017

[35] http://cato-magazin.de/, zuletzt abgerufen am 10.10.2017

[36] https://philosophia-perennis.com/2017/09/05/cato-premiere/, zuletzt abgerufen am 06.09.2017

CATO

(23.08.2018)

[1] CATO
[2] Angaben zur Person von Karlheinz Weißmann
[3] Angaben zur Person von Andreas Lombard
Die Autoren:
[4] Thomas Fasbender
[5] Matthias Matussek
[6] Thorsten Hinz
[7] Sebastian Hennig
[8] Und wer schreibt noch so?
[9] Die Themen des Magazins
[10] Ergänzungen
[11] Quellenangaben

[1] CATO

CATO – „Das Magazin für Neue Sachlichkeit“, so der Untertitel, ist ein zweimonatlich erscheinendes Magazin, das seit September 2017 erscheint. CATO versteht sich selbst als das meinungsbildende Medium, „… das für den Wert des Bewahrens eintritt …“. (1)

Einzuordnen ist CATO als ein „neu“ rechtes Magazin.

Initiator und Mitbegründer des Magazins ist Karlheinz Weißmann, der Chefredakteur ist Andreas Lombard. Beide gehören auch zum Autorenkreis und sind im rechten bzw. rechtsextremen Spektrum fest ankert, wie die anderen CATO-Autoren auch.

[2] Angaben zur Person von Karlheinz Weißmann

Weißmann hat eine umfangreiche rechte politische Vita, deshalb können hier nur einige Verbindungen und Aktivitäten aufgeführt werden. So z.B. die als Referent für die rechtsextremen Burschenschaften Rheinfranken (Marburg) oder die Burschenschaft Danubia München. Als Autor hat er bereits für die rechtsextremen Verlage: Leopold-Stocker Verlag, Antaios Verlag, Ares-Verlag publiziert, ebenso für die Wochenzeitung Junge Freiheit (JF).

1984 schrieb er erstmalig eine Rezension für die Zeitschrift Criticón. Mehrfach war er schon Referent für die Bibliothek des Konservatismus (BdK). Darüberhinaus ist er auch als Mitbegründer des Instituts für Staatspolitik (IfS) bekannt. Bis 2014 war Weißmann regelmäßiger Referent der Winter- oder Sommerakademien des IfS und Autor für das Magazin Sezession. Er gehört zu den Erstunterzeichner*innen der rassistischen Erklärung 2018, initiiert von der extrem rechten Publizistin Vera Lengsfeld, und gehört dem Kuratorium der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung an.

Abschließend sei noch erwähnt, dass Karlheinz Weißmann seit 1984 als Gymnasiallehrer (Studienrat) für evangelische Religion und Geschichte am Gymnasium Corvinianum im niedersächsischen Northeim unterrichtet. (2)

[3] Angaben zur Person von Andreas Lombard

Auch Andreas Lombard, Verleger und Journalist, ist im „neu“rechten Spektrum fest verankert. Auch er gehört zu den Erstunterzeichner*innen der Erklärung 2018 und auch er gehört zum Autor*innenkreis der Jungen Freiheit und des Magazins Sezession (zuletzt 2015). Als Abtreibungsgegner ist er Sprecher der Entscheidung fürs Leben (3), einer Initiative der Zivile(n) Koalition, die zum Netzwerk des Ehepaars Sven und Beatrix von Storch gehört, und ideeller Unterstützer des jährlichen Marsch(es) für das Leben .

Als Referent fungierte Lombard bereits u.a. für die Christdemokraten für das Leben (CDL). Er ist Mitglied im Förderverein Freunde der Vierteljahresschrift TUMULT und gehört zum Autor*innenkreis von TUMULT.

Von 2013 bis 2017 war Lombard Leiter der Manuscriptum Verlagsbuchhandlung Thomas Hoof KG. (4) Der von ihm gegründete Landt-Verlag, so sein Nachname vor der Namensänderung, ist seit 2010 ein Imprint der Manuscriptum Verlagsbuchhandlung.

Für seine rechte Publizistik wurde Lombard 2007 mit dem Gerhard-Löwenthal-Preis von der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung geehrt.
Gemeinsam mit Akif Pirinçci hat er das Buch verfasst „Attacke auf den Mainstream“ – Deutschland von Sinnen und die Medien“, das im Manuscriptum Verlag erschienen ist.

Die Autoren

[4] Thomas Fasbender

Junge Freiheit-Autor, Referent für die Bibliothek des Konservatismus, einem Zentrum „neuer“ Rechter mit Sitz in Berlin. Fasbender ist auch Berater des Think-Tanks „Dialog der Zivilisationen“ oder Dialogue of Civilizations – DofC. …

[5] Matthias Matussek

Junge Freiheit-Autor, Erstunterzeichner der Charta 2017, Unterstützer der Identitären Bewegung (IB), Autor für Eigentümlich frei, Erstunterzeichner der rassistischen Erklärung 2018, Autor für TUMULT, Redner im Rahmen einer „Merkel muss weg“-Demonstration am 19.03.2018, Referent für das Institut für Staatspolitik (IfS) und Buchautor „White Rabbit oder der Abschied vom gesunden Menschenverstand“, das im FinanzBuch Verlag erschienen ist. …

[6] Thorsten Hinz

Junge Freiheit-Autor, Autor der Preußischen Allgemeinen Zeitung, Sezession, Eigentümlich frei, Erstunterzeichner der rassistischen Erklärung 2018. …

[7] Sebastian Hennig

Erstunterzeichner der Charta 2017, Unterzeichner der rassistischen Erklärung 2018, Autor für die Junge Freiheit, für die Sezession, TUMULT und Compact. Als Referent fungierte er bereits für die 14. Sommerakademie des Instituts für Staatspoltik (IfS). (5)

Sein aktuelles Buch: „Nie zweimal in denselben Fluss. Björn Höcke im Gespräch mit Sebastian Hennig“ ist im neofaschistischen Manuscriptum Verlag erschienen. (6)

[8] Und wer schreibt noch so?

….

[9] Die Themen des Magazins

umfassen eigenen Angaben zufolge Essays, Bildstrecken, Interviews, Reportagen und die Rubriken „Hausbesuch, Was ist deutsch?, gefährdete Gesten(7) und all das aus rassistischer und extrem rechter Perspektive.

[10] Ergänzungen

[11] Quellenangaben

(1) https://cato-magazin.de/, zuletzt abgerufen am 23.08.2018

(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Karlheinz_Wei%C3%9Fmann, zuletzt abgerufen am 23.08.2018

(3) http://entscheidung-fuers-leben.de/impressum/, zuletzt abgerufen am 16.08.2018

(4) https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Lombard, zuletzt abgerufen am 16.08.2018

 (5) https://staatspolitik.de/chronik-2013/, zuletzt abgerufen am 15.07.2018

 (6) https://www.manuscriptum.de/nie-zweimal-in-denselben-fluss.html, zuletzt abgerufen am 15.07.2018

(7) https://cato-magazin.de/, zuletzt abgerufen am 16.08.2018

Demo für Alle als Sammelbecken

[1]

Die Demo für Alle (DfA) organisiert von Ehe-Familie-Leben e.V. versteht sich als ein „Aktionsbündnis“ aus 27 Organisationen plus 3 Einzelpersonen (Gabriele Kuby, Manfred Spieker und Albert Wunsch), als „… Zusammenschluss verschiedener Familienorganisationen, politischer Vereine und Initiativen und Familien aus ganz Deutschland“, [2] die auf die Straße gehen „… um für die Wahrung der Elternrechte, Ehe und Familie und gegen Gender-Ideologie und Sexualisierung der Kinder zu demonstrieren“. [3]

Zusätzlich zu den Demonstrationen veranstaltet die DfA seit 2016 ein jährliches Symposium (Anm.: 2017 erstmalig gemeinsam mit der spanischen Organisation CitizenGo) [4], sowie diverse Aktionen (wie z.B. „Postkartenwelle zur Eherettung“, „BlitzaktionEhe bleibt Ehe“, Infostände, Petitionen …).

In 2017 tourte die DfA erstmalig mit dem „Bus der Meinungsfreiheit“, von Gegner*innen als Hassbus bezeichnet, durch Deutschland. [5]

Zu den Teilnehmer*innen von Demonstrationen der DfA gehören nicht nur Mitglieder der FDP, der CDU, der CSU und der AfD, sondern auch Personen oder Gruppen aus dem neurechten oder rechtsextremen Spektrum. Dazu gehört zum Beispiel die Identitäre Bewegung (IB), die 2015 mit einem Block von etwa 20 bis 30 Anhänger*innen vertreten war. [6]

Auch die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) und ihre Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten (JN) nahmen bereits an Demonstrationen teil. Gesichtet wurde zum Beispiel 2015 ein Block von etwa 60-80 Neonazis. Ein Kenner identifizierte darunter Mitglieder der Althool-Truppe „Neckar Fils“. Es gibt Fotos, die dies beweisen. [7]

Das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart und Region (aabs) berichtete bereits im März 2015 von der Teilnahme des Vorsitzenden des faschistischen „Freundeskreis ein Herz für DeutschlandSilvio Corvaglia an der „Demo für Alle“. [8]

In 2016 in Wiesbaden wurden Teilnehmer*innen gesichtet, die zum Beispiel zu den Autonome(n) Nationalisten Groß-Gerau gehören, sowie Mitglieder des Bündnis Deutscher Patrioten (BDP), der Legion Hildesheim der German Defence League (GDL), Pegida Darmstadt Südhessen und Heidi Mund. [9]

2016 war Thassilo Hantusch (NPD, JN Hessen) Demo-Ordner für die Demonstration der DfA in Wiesbaden, [10] an der sich auch Aktivist*innen der rechtsextremen Partei Der III. Weg beteiligten. [11] Ebenfalls beteiligten sie sich bei einer weiteren Demonstration 2017. Auf der Webseite des III. Wegs ist bezüglich der Teilnahme an der Demo für Alle am 25.06.2017 in Wiesbaden folgendes zu lesen:

Um dieses Aufkeimen politischen Bewusstseins zu unterstützen und da auch wir die kranke Genderideologie ablehnen, nahmen Mitglieder unserer Partei „Der III. Weg“ in neutraler Kleidung an der Demonstration teil. Auch wir lehnen die „Ehe für Alle“ und darüber hinaus die stetig zunehmende Homo-Propaganda an Schulen und Universitäten, in der Politik und Medien sowie im öffentlichen Raum ab.“ [12]

In Anbetracht dieser gesamten Fakten kann die nachfolgende Erklärung der DfA auf der hauseigenen Homepage als bedeutungslos angesehen werden:

Wir distanzieren uns ausdrücklich von jedem antisemitischen, rassistischen und extremistischen Gedankengut und Organisationen oder Einzelpersonen, die solches Gedankengut vertreten. Eine Zusammenarbeit mit solchen Gruppierungen war und ist für die Veranstalter der DEMO FÜR ALLE ausgeschlossen.“ [13]

Um das Argument zu widerlegen, die Veranstalterin der Demonstration könne unmöglich erkennen, wer sich unter den Teilnehmer*innen befindet und sei darum auch nicht verantwortlich für die Teilnahme extremer Rechter, haben wir beispielhaft folgende Personen ausgewählt:

Markus Frohnmaier als Redner 2015 in Stuttgart

Für die Demonstration für Alle sprach Markus Frohnmaier von der faschistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD), der als rechter Hardliner gilt und Vertrauter von Björn Höcke ist im Rahmen der Demonstration. Von seinen Freunden wird er auch „Frontmaier“ genannt. Auch soll er laut „(…) Communiqué seit dem 15. Dezember 2009 Mitglied der militant-ultrarechten „German Defence League“ und seit dem 1. November 2010 Aktiver der „Combined Ex-Forces“ (sein). Erstere ist ein Ableger und zweitere eine Abspaltung der britischen Schlägerbande namens „English Defence Force“, die sich vor allem aus dem Milieu gewaltbereiter rassistischer Hooligans rekrutiert. (…) National wie international ist Frohnmaier gut mit anderen Rechten vernetzt. Besonders enge Kontakte scheinen zu Manuel Ochsenreiter, dem Herausgeber des Nazi-Magazins „Zuerst!“, zu bestehen. Frohnmaier ist im Ausland an ein antiamerikanisches und antiwestliches Netzwerk angeschlossen, was von serbischen NationalistInnen über französische Rechtskonservative bis zum Umfeld des russischen Autokraten Putins reicht“. [14] Als Referent sprach er 2015 für die rechtsextreme Burschenschaft Normannia-Nibelungen im Rahmen der XI. Bielefelder Ideenwerkstatt zum Thema „Politischer Pluralismus in Deutschland – Anspruch und Wirklichkeit.“ [15] Zu dieser Zeit war er auch Vizepräsident des „Forum Carolus Deutschland“. [16]

Zu den Redner*innen gehörten beispielsweise auch die Antifeministin Birgit Kelle (2014), die christlich-fundamentalen Abtreibungsgegnerinnen Gabriele Kuby (2015) (Autorin Junge Freiheit, Rednerin Institut für Staatspolitik (2007), Autorin Zukunft Europa e.V., …), Martina Kempf von der rechtsextremen AfD oder Mathias Gersdorff (Autor für Junge Freiheit, für die AfD-nahe Freie Welt des Sven von Storch oder für Zukunft Europa e.V., Leiter der Deutsche(n) Vereinigung für eine christliche Kultur (DVCK)).

Harald Seubert ein Referent des Symposiums 2017

Im Rahmen des Symposiums 2017 in Wiesbaden mit dem Titel: „Sexualpädagogik der Vielfalt. Kritik einer herrschenden Lehre“ referierte zum Thema: „Die Unantastbarkeit menschlicher Würde und ihre Gefährder“ Prof. Dr. Harald Seubert.

Die DfA kommentierte seine Rede als „…Reise durch die „Kulturgeschichte“ der menschlichen Würde, deren theologischen und philosophischen Grundlagen und Dimensionen sowie die Zusammenhänge mit der Sexualität.“[17]

Wir ergänzen, Harald Seubert, der seit September 2017 auch Privatdozent bzw. Apl. Professor für Philosophie und Philosophiegeschichte an der evangelikalen Freie(n) Theologischen Hochschule (FTH) Gießen ist [18], hat eine rechte politische Vita.

Von 2011 bis 2016 war Seubert Präsident des Studienzentrums Weikersheim [19], ein Think Tank der Neuen Rechten, die sich selbst als christlich-konservative Denkfabrik bezeichnen, allerdings 1979 vom pensionierten NS-Richter Hans Filbinger gegründet wurde.

Seubert ist auch Unterzeichner der LGBTIQ*-feindlichen Marburger Erklärung, er schrieb für die rechtsextreme Wochenzeitung Junge Freiheit, schrieb 2004 für das Deutschland-Journal der SWG und war auch Gastredner bei Tagungen Staats- und Wirtschaftspolitische(n) Gesellschaft (SWG), die in der Vergangenheit den Versuch unternommen hatte den SS-Kriegsverbrecher Erich Priebke begnadigen zu lassen.

Seubert war auch Referent der rechtsextremen Burschenschaft Normannia-Nibelungen im Rahmen der VI. Bielefelder Ideenwerkstatt.

Seit 2004 schreibt er für das Magazin Sezession, mit Götz Kubitschek vom Institut für Staatspolitik (IfS) als Herausgeber.

=> Anmerkung: Zu den Autoren dieses neurechten Magazins gehören Martin Sellner (Identitäre Bewegung Österreich), Götz Kubitschek, Felix Menzel (Blaue Narzisse). Das IfS und damit auch das Magazin Sezession sehen sich in der Tradition der „Konservativen Revolution“, also von Personen wie Ernst Jünger oder Carl Schmitt.

2012 berichtete die antifaschistische informations-, dokumentations- und archivstelle münchen e. V. (a.i.d.a.) von einem Mitgliedertreffen des ultrarechten Dachverbands „Deutsche Burschenschaft“ (DB), die sich sich am Vorabend des „Thomasbummels zu einer Saalveranstaltung („Thomaskneipe“) trafen. Als Festredner trat der in Basel und München lehrende Religionsphilosoph Harald Seubert auf. [20]

2014 nahm Harald Seubert, der zeitweise auch Präsident des monarchistischen „Preußeninstituts“ war, [21] gemeinsam mit Carlos A. Gebauer (Eigentümlich frei), der extrem rechten Publizistin Vera Lengsfeld (CDU, Initiatorin der rassistischen Erklärung 2018) und Armin-Paul Hampel (AfD) als Referent des Jenaischen Burschenschafter Convents in Kooperation mit der Initiative Burschenschaftliche Zukunft (IBZ) teil, die „… auf dem Haus der Braunschweiger Burschenschaft Alemannia (bis 2013 DB) und der Braunschweiger Burschenschaft Germania (bis 2012 DB),“ stattfand. [22]

Die Koordinatorin der „Demo für Alle“

Bis Dezember 2016 war die Koordinatorin der DfA Hedwig Freifrau von Beverfoerde, die Leihmutterschaft als moderne Sklaverei [23] bezeichnet, Mitglied der Christlich Demokratischen Union.

Ausgetreten ist sie nicht nur „ (…) wegen der „Gender- und Sexuelle-Vielfalts-Indoktrination unter CDU-Führung (…)“, die ihr keine Heimat in der christdemokratischen Partei mehr biete, [24] sondern auch weil der „(…) 4. Septeber 2005 kam, der alles Bisherige in Schatten stellte. An diesem schicksalschweren Tag gab Angela Merkel ohne jegliche Folgenabschätzung unsere Grenzen gleichermaßen für echte Flüchtlinge und illegale Immigranten frei. Mit ihrer ausdrücklichen Einladung an Menschen aus Syrien setzte sie bekanntlich einen überwältigenden unkontrollierten Einwanderungsstrom aus Nahost, Afrika und Asien in Gang, der monatelang übermenschliche gesellschaftliche Kräfte zur Bewältigung erforderte und seither nicht mehr zum Stillstand kommt. (…) Hunderttausende Immigranten, zumeist junge moslemische Männer, haben Deutschland in nur wenigen Monaten radikal verändert. Die innere Sicherheit ist vielerorts rapide gesunken. Straftaten aller Art häufen sich. Die Behörden vermuten unter den Eingereisten nicht wenige IS-Terroristen, die jederzeit losschlagen können. Junge Mädchen, Frauen aller Alterstufen und Kinder sind plötzlich einem nie dagewesenen Risiko sexueller Belästigung und Vergewaltigung durch Einzelne und Männergruppen ausgesetzt. Man braucht keinen Hochschulabschluss, um zu erkennen, was aus Deutschland in wenigen Jahren werden wird. Nur wenn JETZT durch eine kluge Regierung starke und weitreichende Gegenmaßnahmen getroffen werden, kann der Untergang unserer christlich geprägten Kultur, unserer freiheitlichen Grundordnung und Zivilisation noch abgewendet werden. Andernfalls ist Deutschlands Schicksal besiegelt. Die Zukunft unserer Kinder!“ [25]

Die „politische Christin des Jahres 2013“ (vom Informationsdient der evangelischen Allianz (idea) für ihren Einsatz für die Europäische Bürgerinitiative „Einer von Uns“ so „gewürdigt“) [26] und „Miss Homophobia 2015“ (von „Enough is Enough“ wegen ihrer Vehemenz gegen Homosexualität und die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partner*innen so „gekürt“) [27] hat keine Berührungsängste im Umgang mit Neuen Rechten, islam- und homosexuellenfeindlichen, antifeministischen Personen und/oder Gruppierungen. Das beweisen ihre Publikationen z.B. für die rechte Wochenzeitung Junge Freiheit (JF), für die sie schon 2002 schrieb. Zu dieser Zeit wurde die JF noch vom Verfassungsschutz beobachtet und als rechtsextrem bezeichnet.

Sie schrieb bisher u.a. auch Beiträge für die AfD-nahe Freie Welt des Sven von Storch oder für den islamfeindlichen Blog Conservo, fungierte 2010 als Referentin für das Bildungszentrum Wilmershain (Opus Dei) und 2016 in der Bibliothek des Konservatismus mit einem Vortrag über den „Kampf für Ehe, Familie und Leben.“ [28]

Die Bibliothek des Konservatismus (BdK) in Berlin, die sich selbst als „Denkfabrik und Ideenschmiede“ versteht, gehört zu den Think-Tanks der Neuen Rechten. Sie „(…) hat sich zum Ziel gesetzt, als konservative Denkfabrik durch Bildungsarbeit, Forschung und Veröffentlichungen an der Diskussion und dem Prozeß der öffentlichen politischen und gesellschaftlichen Meinungsbildung aktiv mitzuwirken.“ [29]

=> Anmerkung: Der verwendete Begriff des Konservatismus muss in diesem Zusammenhang als eine politische Strömung verstanden werden. In den Vortragsveranstaltungen, den Seminaren des BdK für Schüler*innen, Student*innen, und Jungakademiker*innen des BdK standen im Wintersemester 2016/2017 „Ernst Jüngers philosophische Texte im Mittelpunkt des Interesses“ [30], Texte eines Schriftstellers, der zu den ideologischen Wegbereitern des Nationalsozialismus gehört.

Die Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung, zu der auch die Bibliothek des Konservatismus gehört, verleiht seit 2004 in Kooperation mit der Wochenzeitung Junge Freiheit und Dr. Ingeborg Löwenthal [31] den mit 5.000 Euro dotierten Gerhard-Löwenthal-Preis. Zwei der bisherigen Preisträger*innen, die Antifeministin Birgit Kelle und der neurechte Martin Voigt, waren in der Vergangenheit Redner*innen im Rahmen einer Demonstration der DfA.

Wenn wir also die Demo für Alle (DfA) nach diesen Informationen, als ein Sammelbecken für antifeministische, islam- und homosexuellenfeindliche, rassistische, neurechte, rechtsextreme Gruppierungen und/oder Einzelpersonen beschreiben und damit auch als Netzwerk bezeichnen, dann ist dies keine Polemik, sondern basiert auf nachweisbaren Fakten.

Quellenangaben:

[1] https://www.lotta-magazin.de/ausgabe/68/drahtzieher-im-neurechten-netz, zuletzt abgerufen am 30.12.2017, zu sehen Andreas Lichert „Drahtzieher im „neurechten“ Netz

[2] https://demofueralle.wordpress.com/eine-seite/wer-wir-sind/, zuletzt abgerufen am 25.12.2017

[3] https://demofueralle.wordpress.com/eine-seite/wer-wir-sind/, zuletzt abgerufen am 25.12.2017

[4] https://besorgteblog.wordpress.com/2017/05/05/hedwig-von-beverfoerde-keine-akzeptanz-ist-keine-diskriminierung/, zuletzt abgerufen am 30.12.2017

[5] https://demofueralle.wordpress.com/eine-seite/wer-wir-sind/, zuletzt abgerufen am 25.12.2017

[6] http://www.hagalil.com/2015/10/demo-fuer-alle/, zuletzt abgerufen am 24.12.2017

[7] http://www.hagalil.com/2015/10/demo-fuer-alle/, zuletzt abgerufen am 24.12.2017

[8] https://aabstgt.wordpress.com/2015/03/21/keine-ruhe-den-rechten-hetzern-proteste-gegen-demo-fur-alle/img_0510/, zuletzt abgerufen am 24.12.2017

[9] https://ihr-seid-nicht-alle.de/wp-content/uploads/2016/10/Wer-demonstriert-bei-der-Demo-fu%CC%88r-alle.pdf, zuletzt abgerufen am 25.12.2017

[10] http://www.fr.de/rhein-main/hessen-demo-ordner-von-der-npd-a-297485, zuletzt abgerufen am 31.03.2017

[11] a.a.O.

[12] http://der-dritte-weg.info/2017/07/22/demo-fuer-alle-in-wiesbaden-2/, zuletzt abgerufen am 25.12.2017

[13] https://demofueralle.wordpress.com/eine-seite/erklarung/, zuletzt abgerufen am 25.12.2017

[14] Hierbei handelte es sich um das Outing von Markus Frohnmaier abgedruckt hier: https://linksunten.indymedia.org/node/172176, zuletzt abgerufen am 03.05.2017. Bedauerlicherweise ist diese Webseite in Folge des Verbots von Linksunten nicht mehr aktiv.

[15] http://bielefelder-ideenwerkstatt.de/pages/xi.-bidw-2015/referenten.php, zuletzt abgerufen am 21.05.2017

[16] a.a.O.

[17] https://demofueralle.wordpress.com/symposium/symposium-2017/, zuletzt abgerufen am 26.12.2017

[18] http://www.dr-harald-seubert.com/vita.html, zuletzt abgerufen am 26.12.2017

[19] http://www.dr-harald-seubert.com/vita.html, zuletzt abgerufen am 26.12.2017

[20] https://www.aida-archiv.de/index.php/chronik/3429-15-dezember-2012-nbg, zuletzt abgerufen am 26.12.2017

[21] http://www.preusseninstitut.de/Vera.htm, zuletzt abgerufen am 28.12.2017

[22] https://www.antifainfoblatt.de/artikel/deutsche-burschenschaft-light, zuletzt abgerufen am 26.12.2017

[23] https://mumdadandkids.wordpress.com/2016/06/21/beverfoerde-leihmutterschaft-ist-moderne-form-der-sklaverei/, zuletzt abgerufen am 26.12.2017

[24] https://the-germanz.de/exklusiv-alea-iacta-est-hedwig-von-beverfoerde-tritt-aus-der-cdu-aus/, zuletzt abgerufen am 30.12.2017

[25] a.a.O.

[26] http://www.1-von-uns.de/, zuletzt abgerufen am 29.12.2017

[27] http://www.tagesspiegel.de/berlin/queerspiegel/lgbti-netzwerk-kuert-familienschuetzerin-hedwig-von-beverfoerde-ist-miss-homophobia-2015/12720964.html, zuletzt abgerufen am 26.12.2017

[28] https://www.bdk-berlin.org/veranstaltungsberichte/demonstrieren-schreiben-und-beten-fuer-ehe-familie-und-leben/, zuletzt aufgerufen am 30.12.2017

[29] https://www.bdk-berlin.org/denkfabrik/, zuletzt abgerufen am 30.12.2017

[30] https://www.bdk-berlin.org/denkfabrik/studienprogramm/, zuletzt abgerufen am 30.12.2017

[31] https://www.bdk-berlin.org/stiftung/gerhard-loewenthal-preis/, zuletzt abgerufen am 31.12.2017

Renovamen-Verlag

Der Renovamen-Verlag, gegründet Anfang 2013, wird betrieben von Philipp Liehs, der zum Vorstand der Patriotischen Plattform (PP) gehörte, [1] die sich mittlerweile in Auflösung befindet und er ist Aktivitas der Burschenschaft Alemannia zu Leipzig. [2] Auch auf der Kandidatenliste für den Landesvorsitz der Alternative für Deutschland (AfD) Sachsen war Liehs schon zu finden, [3]  ebenso als Teilnehmer bzw. Redner für die Sommerakademie 2017 des Instituts für Staatspolitik (IfS). [4]

Der Renovamen-Verlag vertreibt u.a. Standardwerke der „neuen“ Rechten, sowie Publikationen anderer Verlage bzw. Organisationen. Aufgeführt auf der Webseite des Verlages sind:

  • Institut für Staatspolitik (IfS)
  • Federsee Verlag
  • Manuscriptum
  • Lepanto-Verlag
  • Studentika
  • Jungeuropa Verlag
  • fe-Medienverlag
  • Dominus-Verlag
  • Patrimonium-Verlag
  • Verlag Antaios
  • Arktos Media
  • DSWA/Südafrika [5]

Zusätzlich verlegt Renovamen fünf Editionen: Edition Pulpitum, Edition Scholaris, Edition Argumentum, Edition Gaudeamus und die Edition Carmine. [6]

Zu den Autor*innen des Verlages gehört die russische Schriftstellerin Jelena Tschudinowa mit ihrem von Barbara Lehmann ins Deutsche übersetzten Roman „Die Moschee Notre-Dame. Anno 2048“. [7]

=> Anmerkungen: Die Autorin Tschudinowa entwickelt in ihrer Fiktion ein düsteres Bild von Westeuropa, „in dem die radikalen Strömungen des Islams die Oberhand gewonnen haben und die Scharia regiert. (…)“. [8]
Das neofaschistische Magazin Sezession (Hrsg. Götz Kubitschek) hat dies zum Anlass genommen ein Interview mit der Autorin zu führen [9] und zwei Rezensionen über ihre Schrift zu verfassen. In der Rezension vom Februar 2018 wird sie gar als „literarisches Triptychon“ gemeinsam mit Michel Houellebecq und Jean Raspail bezeichnet. [10]
Die Autorin war im März 2018 geladener Gast einer Compact-Veranstaltung auf der Leipziger Buchmesse. [11] Weiterer Mitwirkender der Veranstaltung war Jürgen Elsässer.

Auch Nikolai A. Berdiajew mit einem Vorwort von P. Michael Weigl gehört zu den Neuerscheinungen des Verlags. [12] Die Publikation mit dem Titel „Im Herzen die Freiheit. Das Bürgertum zwischen Sinnsuche und Selbstgeißelung“ erlebt laut Caroline Sommerfeld, in ihrer Rezension für das neofaschistische Magazin Sezession, „ … unter Neurechten und in Rußland eine Renaissance …“, weil es sich einer klaren Sprache ohne literarische Prägung bediene. [13] 

=> Anmerkung: Auch die Blaue Narzisse hat sich ausführlicher mit dem Antikommunisten Berdiajew und seiner Schrift befasst. [14]  Angeboten wird das Buch auch vom JF Buchdienst. [15] 

Bei diesen Beispielen wollen wir es bewenden lassen.

Einzuordnen ist der Renovamen Verlag als neofaschistischer Verlag.

Für Ergänzungen vorgesehen….

……

Verwendete Quellen:

[1] https://patriotische-plattform.de/vorstand/, zuletzt abgerufen am 21.06.2018

[2] https://alemannia-leipzig.de/joomla/images/semesterprogramm/SS17/sempro-vorn.pdf, zuletzt abgerufen am 21.06.2018

[3] https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-02/afd-sachsen-parteitag-wahl-fuehrung/seite-2, zuletzt abgerufen am 21.06.2018

[4] https://hosenrunter.noblogs.org/schnellroda/sommerakademie-2017-sr1609/, zuletzt abgerufen am 21.06.2018

[5] https://renovamen-verlag.de/buecher-anderer-verlage/, zuletzt abgerufen am 23.08.2018

[6] https://renovamen-verlag.de/editionen/, zuletzt abgerufen am 23.08.2018

[7] https://renovamen-verlag.de/tschudinowa-die-moschee-notre-dame.-anno-2048, zuletzt abgerufen am 23.08.2018

[8] Entnommen vom Klappentext. Nachzulesen hier: https://renovamen-verlag.de/tschudinowa-die-moschee-notre-dame.-anno-2048, zuletzt abgerufen am 23.08.2018

[9] https://sezession.de/57405/die-moschee-notre-dame-gesprach-mit-der-russischen-schriftstellerin-jelena-tschudinowa, zuletzt abgerufen am 23.08.2018

[10] https://sezession.de/58161/jelena-tschudinowa-die-moschee-notre-dame-noch-eine-rezension, zuletzt abgerufen am 23.08.2018

[11] http://www.leipziger-buchmesse.de/ll/veranstaltungen/28815, zuletzt abgerufen am 23.08.2018

[12] https://renovamen-verlag.de/berdjajew-im-herzen-die-freiheit.-das-buergertum-zwischen-sinnsuche-und-selbstgeisselung, zuletzt abgerufen am 23.08.2018

[13] https://sezession.de/58321/nikolai-a-berdiajew-im-herzen-die-freiheit, zuletzt abgerufen am 23.08.2018

[14] https://www.blauenarzisse.de/nikolai-berdiajew-im-herzen-die-freiheit/, zuletzt abgerufen am 23.08.2018

[15] https://jf-buchdienst.de/Autor/Nikolai-Alexandrowitsch-Berdiajew/?ldtype=infogrid&_artperpage=10&listorderby=oxprice&listorder=asc&pgNr=0&cl=manufacturerlist&searchparam=&mnid=78184f8abcad97487d084448af1a931a, zuletzt abgerufen am 23.08.2018

Resch-Verlag

Der Resch-Verlag als ein technischer Verlag besteht bereits seit 1973. Zwanzig Jahre später (1993) kam die Buchreihe Politik, Recht, Wirtschaft und Gesellschaft hinzu.

So vertreibt der Verlag neben Schulungsunterlagen für Ausbilder und Geräteführer und Publikationen aus den Bereichen Energie/Technik auch Veröffentlichungen zum Thema Politik, Recht, Wirtschaft und Gesellschaft, Kinder und Jugendliche, zuzügl. Kinder und Jugendliche. [1]

Die Bücher, die der Verlag anbietet, sollen eigenen Angabe zufolge dem christlichen Welt- und Menschenbild entsprechen, „… zumindest nicht zuwiderlaufen, sie sollten frei von ideologischem oder esoterischem Gedankengut sein“. [2]

=> Anmerkung: Selbstdarstellung als Screenshot siehe Anhang 1

Wer sich mit den Autor*innen ein wenig befasst, stellt schnell fest, dass gruppenspezifische Menschenfeindlichkeit, Abtreibungsgegner*innenschaft, Homohass und eine rechte Ideologie offensichtlich dem Welt- und Menschenbild, dem christlichen, des Verlagsgründers Ingo Resch, einem Autoren für die rechtslibertäre Monatsschrift Eigentümlich frei, entsprechen.

Der Verlag ist, wie noch zu sehen sein wird, mehr als „Bücher zu Themen aus Wissenschaft, Theologie, Wirtschaft und Gesellschaft“, wie im Ausstellerverzeichnis der diesjährigen Frankfurter Buchmesse zu lesen ist. [3]

Auch die Startseite des Verlages erscheint zunächst harmlos. „Schulungsunterlagen für Ausbilder und Geräteführer. Damit sicher gefahren wird. Bei jedem Einsatz[4] steht auf dem Banner geschrieben, doch spätestens nach dem zweiten Blick wird deutlich, wer und was dahinter steckt.

[5]

Denn der Verlag ist eine Plattform für die Ideologie von Abtreibungsgegner*innen, „Homoumpoler*innen“, „neuen“ Rechten, Rechts-Libertären und Rechtsextremen.

Zu den Autor*innen gehört z.B. auch

die Abtreibungsgegnerin Christa Meves mit zahlreichen Publikationen, darunter auch die Schrift „Ermutigung zu kindgerechtem Erziehen“. Eine Gemeinschaftsproduktion mit dem extrem rechten Ehrenpräsidenten des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus als Co-Autor.

Die Publizistin Christa Meves ist schon seit Jahrzehnten einschlägig bekannt. Aufgeführt ist sie u.a. auf der Referentenliste der extrem rechten Münchner Burschenschaft Danubia und der Burschenschaft Normannia-Nibelungen. Darüberhinaus ist sie Gründerin des Vereins Verantwortung für die Familie e.V., Vorstandsmitglied des Vereins Zukunft Europa e.V..
Schon in den 1970iger Jahren fungierte „Deutschlands führende Homphobe[6] Christa Meves als Referentin für die rechtsextreme Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung. [7]
Als Autorin verfasste sie Beiträge für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit, für Vision 2000, für Medizin und Idelogie (eine Zeitschrift der Europäischen Ärzteaktion, eine Anti-Abtreibungsorganisation), neben einer Vielzahl von Büchern, die sie im Laufe ihres Lebens veröffentlichte.

Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz aus den Reihen der „Homoumpoler*innen“

Ein ehemaliges Beiratsmitglied des Vereins Deutsches Insitut für Jugend und Gesellschaft (DIJG), Unterzeichnerin der LGBTIQ*-feindlichen Marburger Erklärung, Referentin für das 2016 stattgefundene Symposium von Demo für Alle, Referentin für die Konrad-Adenauer Stiftung (2018), Autorin für Zukunft Europa e.V. und für die Paneuropa Union e.V.

Manfred Kleine-Hartlage, Buchautor des neofaschistischen Antaios-Verlages

Auch Manfred Kleine-Hartlage ist einschlägig längst bekannt, sei es als Unterzeichner der Charta 2017 oder als Autor für die Sezession, für das Deutschland-Journal der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG), ZUERST!, die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit (JF), für Compact oder als Referent für das Institut für Staatspolitik (IfS).

Harald Seubert, der den „neuen“ Rechten zugeordnet werden kann.

Der mittlerweile verstorbene Roland Baader, einzuordnen extrem Rechts und Libertär. Ergänzende Informationen zum Thema rechte Libertäre hier.

Und damit ist über den Resch-Verlag bereits alles nennenswerte zusammengefasst.

Anhang:

[8]

Quellenangaben:

[1] https://www.resch-verlag.com/catalog/politik-recht-wirtschaft-12-0.html, zuletzt abgerufen am 13.09.2018

[2] https://www.resch-verlag.com/catalog/politik-recht-wirtschaft-12-0.html, zuletzt abgerufen am 13.09.2018

[3] https://catalog.services.book-fair.com/de/aussteller-und-verzeichnisse/aussteller-a-z/aussteller-a-z-details/ID/816467/action/detail/controller/Exhibitors/, zuletzt abgerufen am 15.09.2018

[4] https://www.resch-verlag.com zuletzt abgerufen am 13.09.2018

[5] https://www.resch-verlag.com/, zuletzt abgerufen am 13.09.2018

[6] http://www.regensburg-digital.de/deutschlands-fuhrende-homophobe-kommt-nach-donaustauf/18032013/, zuletzt abgerufen im Januar 2017

[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_f%C3%BCr_biologische_Anthropologie,_Eugenik_und_Verhaltensforschung, zuletzt abgerufen am 24.06.2018

[8] https://www.resch-verlag.com/catalog/politik-recht-wirtschaft-12-0.html, zuletzt abgerufen am 13.09.2018

Lepanto Verlag

  1. Einleitende Anmerkungen
  2. Autoren des Verlages
  3. Abschließende Anmerkungen
  4. Quellenangaben

**********

1. Einleitende Anmerkungen

Der Lepanto Verlag versteht sich als ein katholischer Verlag für Theologie und Philosophie. Der Name des Verlages soll dabei an die am 7. Oktober 1571 im Ionischen Meer stattgefundene Seeschlacht von Lepanto erinnern.

Die Selbstdarstellung überlassen wir dem Verlag selbst, denn sie ist sowohl  Ausrichtung als auch Verlagsprogramm.

(1)

1571 war das Jahr in dem der Bruder König Philipps des Zweiten von Spanien in einem Bündnis mit Venedig und dem Papst einen historischen Sieg über die türkische Flotte errang. (2) Es obsiegten also europäische Christen über muslimische Türken oder in Pegidasprache ausgedrückt, patriotische Europäer errangen den Sieg und schützten Europa vor der Islamisierung. (3)

Für Rechte und Rechtsextreme ist darum der 7. Oktober 1571 ein „vergessener Gedenktag“ (4) an den sie nur allzu gerne erinnern. Wie z.B. Konrad Adam (AfD) (5) in einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung oder Felix Hartlaub in seinem Buch „Don Juan d’Austria und die Schlacht bei Lepanto“ von 1940, das 2017 in neuer Auflage ausführlich im Rahmen einer Rezension vom rechtsextremen Magazin Sezession erörtert wurde. (6) Verantwortliche Rezensentin war Caroline Sommerfeld von der Identitären Bewegung (IB).

So sind wir letzten Endes angelangt bei einer zentralen und konsensbildenden Parole europäischer extremer Rechter und Neofaschist*innen, darunter auch der IB, (7) nämlich „Defend Europe“, also die Verteidigung Europas. Und so wundert es nicht, dass ausgewählte Bücher des Lepanto Verlages auch von Phalanx Europa vertrieben werden. (8) Phalanx Europa wird von Martin Sellner und Patrick Lenart betrieben. Beide sind führende Mitglieder der Identitären Bewegung (IB).

Bei Phalanx Europa befindet sich der Lepanto Verlag in durchaus passender Gesellschaft, wie nachfolgender Screenshot des Bücherangebots beweist.

(9)

2. Autoren des Verlages

Unter der Registerkarte Autoren auf der Webseite des Verlages werden neun Autoren, allesamt männlich, aufgeführt.

Einschlägig ist davon bereits bekannt Frank Lisson. In der Vergangenheit hielt er Vorträge für das Insitut für Staatspolitik (IfS, zuletzt 2017), verfasste Artikel für das neofaschistische Magazin Sezession, für die rechts-libertäre Monatsschrift Eigentümlich frei und hielt im Rahmen der Bielefelder Ideenwerkstatt einen Vortrag für die extrem rechte und schlagende Burschenschaft Normannia-Nibelungen. Für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit (JF) publizierte Lisson bereits, als diese noch vom Verfassungsschutz beobachtet und im jährlichen Verfassungsschutzbericht als rechtsextrem bezeichnet wurde.
Für die Alternative für Deutschland (AfD) war Lisson bis 2017 stellvertretender Sachverständiger der Enquete-Komission Rassismus für den Thüringer Landtag.

Ebenfalls in Erscheinung getreten ist der Verlagsautor Till Kinzel. Zuletzt war er Erstunterzeichner der rassistischen Erklärung 2018, gehört zum Autor*innenkreis von TUMULT und verfasste bereits Beiträge für das neofaschistische Magazin Sezession.
Nicht nur Frank Lisson, sondern auch Till Kinzel sind oder waren sehr eng mit der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit (JF) verbunden. Beide waren im internen Adressverzeichnis der JF 2010 unter Angabe sämtlicher Kontaktdaten zu finden.
Till Kinzel ist darüberhinaus auch Buchautor in der Edition Antaios, war 2007 Mitherausgeber der Zeitschrift Unsere Agenda von der Förderstiftung Konservative Bildung und Kultur (FKBF), zu der mittlerweile auch die Bibliothek des Konservatismus (BdK), für die er 2015 als Referent fungierte.

Josef Bordat, Buchautor für den Lepanto Verlag, ist Blogger der AfD-nahen Freie Welt, die zum Netzwerk von Sven und Beatrix von Storch gehört. Als Autor schreibt er außerdem für die Bürgerinitiative Faire Medien, die zum Verein Durchblick e.V. gehört. Der katholische Verein Durchblick ist den radikalen Abtreibungsgegner*innen zuzuordnen. Als Online-Redakteur arbeitet Bordat für die katholische Zeitung Die Tagespost. (10)

Sein aktuelles Buch: „Von Ablaßhandel bis Zölibat – Das „Sündenregister“ der Katholischen Kirche“, ebenfalls im Lepanto Verlag erschienen, wird Bordat in diesem Jahr nicht nur der Frankfurter Buchmesse vorstellen dürfen, sondern zusätzlich noch in diversen Berliner Gemeindezentren. (11)

Christoph Fackelmann, u.a. Autor des Buches: „Der gute Ton auf dem Narrenschiff“ (Lepanto Verlag) hat mindestens einen Artikel für Neue Ordnung, herausgegeben vom neofaschistischen Ares-Verlag, verfasst.

3. Abschließende Anmerkungen

Der Lepanto Verlag ist nicht nur Mitglied im Börsenverein des Deutschen Buchhandels, sondern darüberhinaus auch im Katholischen Medienverband. (12)  Er ist gut vernetzt und eingebunden.

Die Bücher des Lepanto Verlages werden von Phalanx Europe und vom Renovamen-Verlag (13) vertrieben. Einem Verlag, der von Philipp Liehs von der Patriotischen Plattform der AfD betrieben wird. Im aktuellen Prospekt des Antaios Verlages (Inhaber Götz Kubitschek) wird das Buch „Friedrich Nietzsche“ von Frank Lisson (Lepanto Verlag) aufgeführt. Support, Vertriebs- und Transportwege auf dem Weg nach rechtsaußen scheinen damit gesichert.

Wikipedia beschreibt den Verlag mit lediglich vier Sätzen. In diesen wird der Lepanto Verlag als ein katholischer Verlag, der vor allem Bücher zu theologischen und philosophischen Themen veröffentlicht, dargestellt. (14) Die Verharmlosung des extrem rechts-katholischen Verlags ist damit auch erfolgt.

Für einen extrem rechten Verlag, wie den Lepanto Verlag, mit den Schwerpunkten katholischer Theologie und Philosophie, müssen das glückliche Zeiten sein, um weiterhin auch die „… Freiheit des Denkens für Europa…“ bewahren zu können (15) und damit die Narrative europäischer extremer Rechter und Neofaschist*innen als Botschaft zu vertreiben.

Damit befindet sich der Verlag auf einer Ebene mit der neofaschistischen Identitären Bewegung (IB) und sollte auch so bewertet und behandelt werden.

4. Quellenangaben

[1] https://lepanto-verlag.de/uber-uns/, zuletzt abgerufen am 05.09.2018

[2] https://www.tagesspiegel.de/kultur/schlacht-bei-lepanto-von-felix-hartlaub-don-juan-und-die-tuerken/20156994.html, zuletzt abgerufen am 04.09.2018

[3] Bezieht sich auf den Artikel: „Wie Konrad Adam an die Türken-Bezwinger von 1571 erinnerte“: https://www.tagesspiegel.de/politik/afd-wie-konrad-adam-an-die-tuerken-bezwinger-von-1571-erinnert/11184366.html, zuletzt abgerufen am 04.09.2018

[4] http://www.pi-news.net/2013/10/7-oktober-1571-ein-vergessener-gedenktag/, zuletzt abgerufen am 04.09.2018

[5] https://www.tagesspiegel.de/politik/afd-wie-konrad-adam-an-die-tuerken-bezwinger-von-1571-erinnert/11184366.html, zuletzt abgerufen am 04.09.2018

[6] https://sezession.de/58300/ecclesia-militans, zuletzt abgerufen am 04.09.2018

[7] https://dasversteckspiel.de/die-symbolwelt/rassismus/defend-europe-316.html, zuletzt abgerufen am 05.09.2018

[8] https://phalanx-europa.com/de/4-bucher, zuletzt abgerufen am 05.09.2018

[9] https://phalanx-europa.com/de/4-bucher, zuletzt abgerufen am 05.09.2018

[10] https://www.erzbistumberlin.de/medien/tag-des-herrn/aktuelle-beitraege/reingelesen/datum/2017/11/30/philosoph-publizist-redakteur/, zuletzt abgerufen am 05.09.2018

[11] https://lepanto-verlag.de/bordat-stellt-sein-buch-vor/, zuletzt abgerufen am 04.09.2018

[12] https://de.wikipedia.org/wiki/Lepanto_Verlag, zuletzt abgerufen am 05.09.2018

[13] https://renovamen-verlag.de/buecher-anderer-verlage/lepanto-verlag/, zuletzt abgerufen am 05.09.2018

[14] https://de.wikipedia.org/wiki/Lepanto_Verlag, zuletzt abgerufen am 05.09.2018

[15]https://lepanto-verlag.de/uber-uns/, zuletzt abgerufen am 05.09.2018

Cicero

(25.08.2018)

Allgemeine Anmerkungen

Cicero – das Magazin für politische Kultur, ein monatlich erscheinendes politisches Magazin, wird in Berlin von der Res Publica Verlags GmbH produziert. Geschäftsführer sind Alexander Marguier und Christoph Schwennicke. (1)

Wikipedia beschreibt die Ausrichtung des politischen Magazins als „liberal-konservativ“. (2)

Allerdings klingt das geradezu harmlos im Hinblick auf die Autor*innen des Magazins und ihre Verbindungen.

Anmerkungen zu den Autor*innen/Kolumnist*innen des Magazins

Der Kolumnist Alexander Grau, publiziert nicht nur für den Cicero, sondern auch für Novo – Argumente für den Fortschritt. Als Referent hat er im Januar 2018 für die Bibliothek des Konservatismus, einem Zentrum „neuer“ Rechter, sein Buch mit dem Titel „Hypermoral: Die neue Lust an der Empörung“ vorgestellt. (3) Aufgeführt als Dr., Philosoph und Publizist hat Alexander Grau die rassistische Erklärung 2018 unterzeichnet.

Das SPD-Mitglied Thilo Sarrazin publiziert nicht nur für den Cicero, zuletzt im Mai 2018, sondern auch als ständiger Gastautor für den islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des Guten, sowie für Eigentümlich frei, eine rechts-libertäre Monatsschrift.
Sarrazin gehört auch zu den Erstunterzeichner*innen der rassistischen Erklärung 2018, initiiert von der extrem rechten Publizistin Vera Lengsfeld. Als Referent fungierte er bereits für Compact, für das neue Hambacher Fest und für eine Gemeinschaftsveranstaltung des Studienzentrums Weikersheim & dem Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten, dem Herausgeber des Deutschland-Kuriers.
Sein aktuelles Buch „Feindliche Übernahme:Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“ ist im August 2018 im rechtslibertären  FinanzBuch Verlag erschienen. (4)

Der Ressortleiter Salon beim Cicero (5) Alexander Kissler schreibt auch als Autor für Eigentümlich frei und für die AfD-nahe Freie Welt des Sven von Storch.
Sein Buch „Keine Toleranz den Intoleranten: Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ hat ihm 2016 eine Einladung als Referent für die Bibliothek des Konservatismus eingebracht. Ebenfalls aufgetreten ist Alexander Kissler schon für das Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V.

=> Anmerkung: Bei dem Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. handelt es sich um einen Verein, der das das Ziel verfolgt, „… gerade auch die jüngere Generation im Geiste einer abendländisch-christlichen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung zu formen, indem es zur Besinnung auf die politischen und religiösen Grundlagen des staatsbürgerlichen Zusammenlebens anregt.“ (6) Hier treffen sich für Veranstaltungen Abtreibungsgegner*innen, Homoumpoler*innen, Reaktionäre und „neue“ Rechte. (7)

Auch die Pegida nahestehende Angelika Barbe (CDU und Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES)…) hat schon für Cicero Texte verfasst, ebenso der Bundestagsabgeordnete der extrem rechte der AfD Alexander Gauland, Imad Karim (Kuratoriumsmitglied der DES, Referent des neuen Hambacher Fests, Autor für Tichys Einblick, für den extrem rechten Jürgen Fritz Blog…), Marc Jongen (MdB AfD), Sophie Dannenberg (Autorin TUMULT, Achse des „Guten“), Hugo Müller-Vogg (Autor für Tichys Einblick)…, um hier nur einige Autor*innen zu nennen.

Noch im Juni 2018 wurde Matthias Matussek, Unterstützer der Identitären Bewegung, Referent für das Institut für Staatspolitik (IfS) und Cato-Autor…, ausführlich interviewt. (11) In diesem Monat gebührt der Bundestagsabgeordneten Joana Cotar (AfD) diese Ehre. (12)

Anmerkungen zur politischen Ausrichtung des Magazins

Über den Rechtsruck des Magazins ist schon viel geschrieben worden. Mal wird das Magazin als Konkurrenz für Compact und die Junge Freiheit beschrieben (8), ein anderes Mal nähern sich die Texte des Cicero dem rechten Rand (9).

Besonders eindringlich wird die Wirkung des Magazins und seiner Texte im Rechten Rand analysiert:

„(…)Wer braucht angesichts dieser Themen und Thesen im »Cicero« noch »Cato« oder die »Junge Freiheit« (JF)? (…)
»Cicero« ist kein rechtes Projekt. Das Magazin ist nicht mit »Cato« oder der JF vergleichbar. Neben politisch neutralen oder liberalen Texten erscheinen auch differenzierte Betrachtungen. Doch der »Cicero« dürfte für den Rechtsruck mehr leisten, als es explizit rechte Blätter können. Denn es holt rechte Debatten als gleichberechtigte Positionen ins Heft – unauffällig sickern sie so in die Gesellschaft ein, gelten als normal. Für eine Analyse des Bürgertums auf dem Weg nach rechts bietet sich die Wandlung des Blattes an. In einer Rückbetrachtung, wie der Dammbruch geschehen konnte, wird »Cicero« eine Rolle spielen.(10)

Dem gibt es nichts weiter hinzuzufügen. Allenfalls noch den Ratschlag besagten Text (siehe (10)) als Ganzes zu lesen. Dieser Artikel erklärt eindringlich warum Cicero so gefährlich ist.

Brandgefährlich aus unserer Sicht.

Ergänzende Informationen stehen hier als ein thread zur Verfügung.

Quellenangaben

(1) https://www.cicero.de/impressum, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Cicero_(Zeitschrift), zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(3) https://www.bdk-berlin.org/veranstaltungsberichte/konservative-freiheitsverteidigung-gegen-den-hypermoralismus-unserer-zeit/, zuletzt abgerufen am 20.01.2018

(4) https://www.m-vg.de/finanzbuchverlag/shop/article/15466-feindliche-uebernahme/, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(5) https://www.cicero.de/search/node?keys=ressort+salon, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(6) http://institut-walberberg.de/index.php?cID=8, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(7) Die Veranstaltungen und damit auch die Referent*innen sind hier: http://institut-walberberg.de/index.php?cID=10 zu finden, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(8) https://www.piqd.de/medien-gesellschaft/wie-der-cicero-zur-konkurrenz-fur-compact-und-die-junge-freiheit-wird, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(9) http://www.taz.de/!5315142/. „Rechtsruck beim „Cicero“. Ein neuer Ton“, vom 2.7.2016 verfasst von Anne Fromm

(10) https://www.der-rechte-rand.de/archive/3224/cicero-der-rechte-rand/, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(11) https://www.cicero.de/kultur/matthias-matussek-streitgespraech-journalismus-schwennicke-medien-fluechtlinge, zuletzt abgerufen am 10.06.2018

(12) https://www.cicero.de/innenpolitik/afd-alexander-gauland-beatrix-storch-asylrecht-hessen-wahl/plus, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

Bund Katholischer Ärzte (BKÄ)

Der Bund Katholischer Ärzte (BKÄ) besteht seit 2004, bis 2009 unter der Bezeichnung KÄM – Kreis Katholischer Ärzte München (1)

Der BKÄ ist ein Verein, der nicht im Vereinsregister eingetragen worden ist. Spenden können deshalb nicht steuerrechtlich abgesetzt werden können.

Themen und Ausrichtung des BKÄ

  • Die BKÄ lehnt Lebenspartnerschaften oder das Zusammenleben ohne Trauschein ab, weil dies zu psychischen und medizinischen Gefahren führen würde. Diese Gefahren werden allerdings nicht näher benannt. (2)
  • Die BKÄ bietet therapeutische Möglichkeiten „gegen“ Homosexualität
    Unter der Überschrift: Homosexualität und Fakten gibt es weiterführende Links, die u.a. zur Offensive Junger Christen (OjC), zum Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG) und zu Wuestenstrom führen. Diese Organisationen können den „Homoumpoler*innen“ zugeordnet werden.
  • Die BKÄ lehnt gleichgeschlechtliche Partnerschaften bzw. die Ehe für Alle rundweg ab. Auffällig aus ärztlicher Sicht seien „Kinder in einer gleichgeschlechtlichen Ehe = Menschheitsexperiment“. (3)
  • Die BKÄ lehnt Abtreibungen, selbst nach erfolgter Vergewaltigung, grundsätzlich ab und unterstützt Abtreibungsgegner*innen bzw. derartige Organisationen und Aktionen wie z.B. den 1000-Kreuze Marsch 2009 oder den jährlichen Marsch für das Leben.
    Auf auf ihrer Webseite gibt es zahlreiche Verlinkungen, die z.B. zu ALfA (Aktion Lebensrecht für Alle), Christdemokraten für das Leben (CDL), KALEB, Juristen-Vereinigung Lebensrecht (JVL) … führen. (4)
  • Die BKÄ ist auch Unterstützerin der Berliner Erklärung, vom Bundesverband Lebensrecht (BVL), dem jährlichen Veranstalter des Marsches für das Leben, verfasst. (5)
  • Die BKÄ lehnt Impfstoffe ab, die aus abgetriebenen Föten hergestellt werden. Der Protest des Vereins bezieht sich dabei auf den Ebola-Impfstoff. (6)
  • Die BKÄ lehnt Geschlechtsumwandlungen bei Transsexuellen grundsätzlich ab und empfiehlt „homöopathische Entgiftungs- und Konstitutionsbehandlungen mit dem Ziel einer körperlichen und geistigen Reifung und Klärung“. (7)
  • Die BKÄ fühlt sich nicht nur Demo für Alle verbunden, (8) sondern rief 2014 zur Teilnahme an einer Demonstration der DfA in Stuttgart auf. (9)
  • Als Therapie empfiehlt die BKÄ die Homöopathie in besonderen, aussichtslosen Fällen, (10) innere Heilung durch Verzeihung im Gebet, (11) Psychotherapie (katholische) insbesondere für das sog. „Post-Abortion-Syndrom“. (12)

=> Hinweis: Unter der Emailadresse info[at]bkae.org ist eine Liste mit christlich/katholischen Psychotherapeut(*innen?) erhältlich, um sich dort auf keinen Fall hinzuwenden!!!

Der Bund Katholischer Ärzte, der sich als katholische Ärzte und Ärztevereinigung versteht, pflegt europaweite Kontakt. Die BKÄ empfiehlt u.a. auch mittels Link European Dignitiy Network, Brüssel und die Europäische Bürgerinitiative One of Us, auch bekannt als Einer von Uns. (13)

Anmerkungen: Dabei gehören die beiden genannten Organisationen einem antifeministischen und LGBTIQ*-feindlichem europaweiten Netzwerk namens Agenda Europa an.

Zur ausführlichen Auseinandersetzung empfehlen wir (14) und (15).

Agenda Europa hat es sich zum Ziel gesetzt, ein generelles Verbot von Verhütungsmitteln und Schwangerschaftsabbrüchen zu erreichen, die Einführung von Anti-Sodomie-Gesetzen, bestehende Antidiskriminierungsgesetze abzuschaffen und vieles mehr. (16)

Da auf der Webseite der BKÄ weder ein Vorstand, noch ein Team oder Mitarbeiter*innen aufgeführt sind, konnte nur der Leiter nämlich Gero Winkelmann gefunden werden. (17)

(Dr.) Gero Winkelmann ist ein praktizierender Arzt mit eigener(Homöopathie-)Praxis in Unterhaching. (18) Zu seinen Leistungen gehören Notdienst, Hausbesuche, Transportbegleitungen, Praxisvertretungen und Homöopathie.

Neben seiner Leitungstätigkeiten bei der BKÄ ist Winkelmann auch Leiter der European Pro-Life Doctors, kurz EPLD-Ärztevereinigung Lebensrecht. (19)

Auf der Webseite der EPLD ist ebenfalls kein Vorstand, kein Team, keine Mitarbeiter*innen aufgeführt, nur Gero Winkelmann, der in seiner Eigenschaft als Leiter, z.B. 2016 zu sog. Mahnwachen gegen die Abtreibungsambulanz in München-Freiham aufgerufen hat. (20)

Für Ergänzungen vorgesehen

….

Quellenangaben:

[1] https://www.bkae.org/index.php?id=514, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[2] https://www.bkae.org/index.php?id=1413, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[3] https://www.bkae.org/index.php?id=1162, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[4] https://www.bkae.org/index.php?id=563, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[5] https://www.bkae.org/index.php?id=1627, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[6] https://www.bkae.org/index.php?id=1499, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[7] https://www.bkae.org/index.php?id=1260, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[8] https://www.bkae.org/index.php?id=1416, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[9] https://www.bkae.org/index.php?id=1416, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[10] https://www.bkae.org/index.php?id=429, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[11] https://www.bkae.org/index.php?id=680, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[12] https://www.bkae.org/index.php?id=410, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[13] https://www.bkae.org/index.php?id=775&L=0, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[14] https://www.queer.de/detail.php?article_id=31059, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[15] http://taz.de/Europas-Antifeministisches-Netzwerk/!5498934/, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[16] a.a.O.

[17] https://www.bkae.org/index.php?id=84&L=de%0A%0AGesundheitliche, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[18] https://www.winkelmann-arzt.de/index.php?id=120, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[19] https://www.epld.org/?id=837, zuletzt abgerufen am 22.08.2018

[20] https://www.epld.org/index.php?id=976, zuletzt abgerufen am 22.08.2018