IFB Verlag Deutsche Sprache GmbH

(vom 26.08.2018)

Gliederung:

[1] Einleitende Anmerkungen
Ausgewählte Autoren und Angaben zur Person
[2] Konrad Adam
[3] Menno Aden
[4] Walter Krämer
[5] Josef Kraus
[6] Paul Kirchhof
[7] Ausrichtung des Verlages
[8] Quellenangaben

[1] Einleitende Anmerkungen

Der IFB Verlag Deutsche Sprache GmbH hat seinen Sitz in Paderborn. Anteilseigner der Gesellschaft mit beschränkter Haftung sind „private Sprachfreunde“, der Sprachkreis Deutsch (Bern) und der Verein Deutsche Sprache. (1) Gemeinsam mit dem Verein Deutsche Sprache nahm der Verlag 2018 an der Leipziger Buchmesse teil. (2) Besonders eng ist der Verlag zusätzlich mit dem Institut für Betriebslinguistik verbunden. (3)

Darüberhinaus werden auf der hauseigenen Webseite Firmen und Institutionen gelistet, denen sich der Verlag besonders verbunden fühlt, darunter die Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen, die Erlebniswelt Deutsche Sprache … . (4)

Über den Verlag gibt es keine weiteren Informationen und auch auf der hauseigenen Webseite sind keine weiterführenden Angaben vorhanden. Nur die Namen des Geschäftsführer (Dr.) Reiner Pogarell, der Ansprechpartnerin Daniela Worm und Jörg Pogarell, verantwortlich für die technische Umsetzung und CMS, werden genannt. (5)

Zum Kreis der Autor*innen gehören neben vielen unbekannten Namen auch Vertreter „neuer“ Rechter, Abtreibungsgegner oder AfD-Mitstreiter oder Unterstützer.

=> Anmerkungen: Da es sich hierbei ausnahmslos um männliche Autoren handelt, wurde die männliche Form gewählt.

Ausgewählte Autoren und Angaben zur Person

[2] Konrad Adam, Dr.

Nachdem Konrad im April 2017 wegen eigenmächtiger, nicht abgestimmter Aktionen als Vorstand der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung abgesetzt wurde, gehört er seit August 2018 wieder zum Stiftungsvorstand.

Als Autor schrieb er bereits für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit, für die Schriftenreihe Erträge der Bibliothek des Konservatismus (BdK), für Eigentümlich frei, für die AfD-nahe Freie Welt des Sven von Storch, für das Deutschland-Journal der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG), für die dem Opus-Dei nahestehende Fördergemeinschaft für Schulen in freier Trägerschaft, für Cicero

Für das neofaschistische Institut für Staatspolitik (IfS) hielt Adam 2012 einen Vortrag.

Konrad Adam ist ein erklärter Gegner der „Ehe für Alle“. Die Gleichstellung von geschlechtlichen Lebenspartner*innen mit der Ehe hielt er 2014 für grotesk, weil „Ungleiches könne nicht gleich behandelt werden“.

=> Anmerkung: Als ergänzende Informationen über die SWG empfehlen wir diesen Artikel: https://www.antifainfoblatt.de/artikel/gemeinn%C3%BCtzige-relativierung-von-kriegsschuld-und-holocaust

[3] Menno Aden, Prof. Dr.

Auch Menno Aden hat schon für die Junge Freiheit publiziert, für das Deutschland-Journal der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG), ebenso für die Patriotische Plattform, die ihn 2014 für einen Vortrag zum Thema „Islamisierung“ nach Leipzig einlud.

Von 2008 bis 2014 war Aden Vorsitzender der SWG. Er ist Gründer und Gründungsvorsitzender der Juristischen Gesellschaft Ruhr e.V., sowie Gründungsmitglied von ADAWIS e.V. – Arbeitskreis Deutsch als Wissenschaftssprache.

Anlässlich des 17. Berliner Kollegs des neofaschistischen Instituts für Staatspolitik (IfS) zum Thema Deutschland hielt Menno Aden 2009 einen Vortrag mit dem Titel: „Deutscher Patriotismus im heutigen Europa“. (6)

2016 berichtete die Zeit über Menno Aden als Geschichtsrevisionist, der die offiziellen Zahlen der im Holocaust ermordeten Juden in Frage gestellt habe und dennoch 2014 als AfD-Kandidat für das Europaparlament vorgeschlagen worden sei. (7) In einem Beitrag zum Auschwitz-Gedenktag hatte der damalige Vorsitzende der SWG, Prof. Menno Aden, geschrieben: »Seriöse Historiker nennen heute ganz andere Zahlen, man traut sich nur nicht, sie entgegenzuhalten … denn sie sind geradezu strafbar gering.«“ (8)

2014 trat Aden aus der AfD aus und wurde Mitglied der Fraktion des Essener Bürgerbündnis (EBB). (9)

2017 hielt der Essener Jurist und Publizist für die Bibliothek des Konservatismus (BdK) einen Vortrag zum Thema „Selbstvergewisserung und Neubeginn – Zur christlichen Begründung des Konservatismus“. Da Aden von 1994 bis 1997 Präsident des Oberkirchenrates der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs in Schwerin gewesen ist, „…nahm er das zu Ende gehende Jubiläumsjahr der Reformation zum Anlaß, den Konservatismus von Luthers erster seiner 95 Thesen von 1517 her zu entwickeln.(10)

[4] Walter Krämer, Prof. Dr.

Das FDP-Mitglied ist Sprecher des Vorstands der Stiftung Deutsche Sprache und 1. Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache (VDS). Für die Publikation Der Burschenschafter herausgegeben von der Allgemeine(n) Deutsche Burschenschaft schrieb Krämer 2018 einen Beitrag mit dem Titel: Die deutsche Sprache als Heimat.

Zwischen 2013 und 2016 verfasste Krämer 24 Beiträge für die AfD-nahe Freie Welt des Sven von Storch. Für die AfD-Veranstaltung zur EZB-Politik trat Krämer als Redner auf. Angekündigt wurde er u.a. als Initiator des Ökonomen-Aufrufs 2012.

Walter Krämer gehört zum Autor*innenkreis des rassistischen und islamfeindlichen Blogs Achse des Guten. Von 1988 bis 2017 war Krämer „…Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der TU Dortmund; seitdem als Sprecher eines Sonderforschungsbereiches der Deutschen Forschungsgemeinschaft an derselben Univerisät.(11)

Für die Partei Liberal-Konservativen Reformer (LKR) hielt der „Professor“ am 21.06.2017 einen Vortrag mit dem Titel: „Die demografische Zeitbombe – Ursachen und Folgen der deutschen Kinderlosigkeit“. (12)

=> Anmerkungen: Zum Bundesvorstand der LKR gehören u.a. die ehemaligen AfD-Mitglieder und Mitglieder des Europaparlaments Hans-Olaf Henkel, Bernd Lucke und Joachim Starbatty. Sie alle waren oder sind mit der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit verbunden, sei es als Autor oder als Interviewpartner. Ohne Übertreibung kann diese Partei den protofaschistischen Organisationen/Vereinigungen zugeordnet werden. Für die intensivere Auseinandersetzung mit der LKR empfehlen wir einen Blick ins Programm. (13)

[5] Josef Kraus

Josef Kraus, von 1987 bis 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL) wurde, mittlerweile zum Ehrenpräsidenten des Deutschen Lehrerverbandes ernannt. Sein neuestes Buch „50 Jahre Umerziehung. Die 68er und ihre Hinterlassenschaften“ wurde im neofaschistischen Manuscriptum Verlag veröffentlicht.

Bisher publizierte Kraus für Tichys Einblick, für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit, für CATO und für den rechten Verein Deutscher Arbeitgeberverband e.V. Markt & Freiheit. Er ist Mitglied des Förderkreises der Vierteljahresschrift TUMULT und Autor sowie als Referent für die Bibliothek des Konservatismus (BdK), einem Zentrum „neuer“ Rechter, bekannt.

Kraus gehört zum Kreis der Freunde und Unterstützer*innen des Vereins Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie (idaf).

Darüberhinaus war er bereits Referent für eine Tagung des Vereins Verantwortung für die Familie e.V.

Im Februar 2018 gehörte Kraus zu den Referent*innen der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema: „Gender, Instrument der Umerziehung“. Angekündigt waren neben Kraus auch Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz aus den Reihen der „Homoumpolern“, der Abtreibungsgegner Karl-Heinz B. van Lier, der österreichische Lehrer und Antifeminist Thomas Kubelik… als Referent*innen.

Kraus ist ein erklärter Gegner der „Ehe für Alle“, Gender ist für ihn ein Sprachgespenst. Gleiche Rechte für Alle bezeichnet der ehemalige Lehrer als „Egalitäts-Falle“ und in Sachen Erziehung und Bildung erwartet er Mut zu einer konservativen Haltung und Vermittlung einer Leitkultur. (14)

=> Anmerkungen: Das Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie ist ein rechter, reaktionärer Verein, der eigenen Angaben zufolge „…die öffentliche Meinung von den Ausschlägen der Ich-Gesellschaft befreien will…“ und sich als „Ideenfabrik“ versteht“. (15) Geschäftsführer des Vereins ist der Abtreibungsgegner und Junge Freiheit-Autor Jürgen Liminski vom Opus Dei. Weitere Vorstandsmitglieder sind bekannt als homosexuellenfeindliche Abtreibungsgegner*innen. Zu den Unterstützteri*innen gehört z.B. der Dominikanerprieser Wolfgang Ockenfels (u.a. Kuratoriumsmitglied der Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES), Paul Kirchhof oder Peter Hahne.

[6] Paul Kirchhof, Prof. Dr.

Der Verfassungs- und Staatsrechtler Paul Kirchhof gehört zu den Unterstützer*innen des Instituts für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e.V. (IDAF)

Als Referent ist er schon aufgetreten für den Verein Verantwortung für die Familie und den Verein Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg.

=> Anmerkung: Als ergänzende Information über das Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. empfehlen wir diesen thread: hier.

[7] Ausrichtung des Verlages

In Anbetracht dieser Autoren ist es nicht überraschend, dass unter der Rubrik „Neuigkeiten rund um den Verlag“ eine kleine Rezension von Felix Dirsch aus dem neofaschistische Magazin Sezession aufgeführt wird oder das Foto eines Textes „Kulturgeschichte deutscher Erfinder“ aus Die Aula vom März 2018.

Auch von einem Artikel aus der Sudentenpost vom 5.10.2017 wurde ein Screenshot gemacht, sowie von einer Rezension aus der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit aus dem Jahr 2015, neben vielen anderen aus gewöhnlichen Tageszeitungen.

=> Anmerkungen: Die Zeitschrift Aula ist ein extrem rechtes österreichisches Magazin. „Das Magazin sieht sich als Sprachrohr der „national-freiheitlichen“ Studentenverbindungen Österreichs. Medieninhaber sind die der FPÖ nahestehenden Freiheitlichen Akademikerverbände (FAV) Österreichs. Eigentümer, Herausgeber und Verleger ist der Aula-Verlag in Graz.“ (16)

Wer sich unter der Rubrik „Verzeichnis lieferbare Bücher“ ein umschaut, findet lediglich Publikationen wie z.B. „Sternstunden. Grosse Texte deutscher Sprache“ oder „Der Anglizismen-Index 2017“.

Es gilt also genauer hinzuschauen, denn das erst genannte Buch „Sternstunden“ wurde von Walter Krämer und Josef Kraus verfasst und das Buch „Der Anglizismen-Index 2017“ ist eine Gemeinschaftproduktion des Vereins Deutsche Sprache, des Sprachkreis Deutsch und des Vereins Muttersprache.

Hinter der Veröffentlichung von Texten und Büchern zur deutschen Sprache steckt also mehr als auf den ersten Blick erscheint.

Messen wir den Verlag an seinen Autoren, dann ist der Verlag mindestens als reaktionär bis protofaschistisch einzuordnen. Mindestens.

[8] Quellenangaben

(1) http://www.ifb-verlag.de/, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(2) https://www.vds-ev-sachsen-anhalt.de/Startseite/, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

 (3) http://www.ifb-verlag.de/, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

(4) http://www.ifb-verlag.de/, zuletzt abgerufen am 25.08.2018; siehe Unsere Partner

 (5) http://www.ifb-verlag.de/, zuletzt abgerufen am 25.08.2018; siehe Impressum

 (6) https://staatspolitik.de/chronik-2009/, zuletzt abgerufen am 26.08.2018

 (7) https://www.zeit.de/hamburg/politik-wirtschaft/2016-11/afd-hamburg-landtag-fraktion-rechtsextremismus/seite-2, zuletzt abgerufen am 26.08.2018

 (8) https://www.antifainfoblatt.de/artikel/gemeinn%C3%BCtzige-relativierung-von-kriegsschuld-und-holocaust, zuletzt abgerufen am 26.08.2018

 (9) https://www.derwesten.de/staedte/essen/afd-ratsherr-menno-aden-tritt-ebb-bei-spd-bricht-gespraeche-ab-id9433028.html, zuletzt abgerufen am 26.08.2018

(10) https://www.bdk-berlin.org/veranstaltungsberichte/kontinuierliche-selbstpruefung-als-voraussetzung-konservativen-handelns/, zuletzt abgerufen am 26.08.2018

 (11) http://www.achgut.com/autor/kraemer, zuletzt abgerufen am 26.08.2018

 (12) http://lkr-bayern.de/event/prof-dr-walter-kraemer-die-demografische-zeitbombe-ursachen-und-folgen-der-deutschen-kinderlosigkeit/, zuletzt abgerufen am 26.08.2018

 (13) https://lkr.de/programm-2/, zuletzt abgerufen am 26.08.2018

(14) Nachzulesen in seiner Rede aus dem Jahr 2012 für eine Veranstaltung von Verantwortung für die Familie e.V. mit dem Titel: Die Herausforderung unserer Situation in Gesellschaft, Schule und Familie“. http://stage.vfa-ev.de/wp-content/uploads/2016/01/Vortrag-Kraus.pdf, zuletzt abgerufen am 26.08.2018

 (15) https://www.i-daf.org/wer-wir-sind/vereinszweck.html, zuletzt abgerufen am 25.08.2018

 (16) https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Aula_(Zeitschrift), zuletzt abgerufen am 25.08.2018

Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen

(vom 29.12.2018)

Einleitende Anmerkungen

Die Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen/Anhalt e.V. als Vereinigung zur Pflege der deutschen Sprache wurde im Januar 2007 von Thomas Paulwitz gegründet. Vereinssitz ist das Fürst-Ludwig-Haus der deutschen Sprache zu Köthen im Prinzesinnenhaus, das auch eine Bibliothek mit Literatur zur Sprachpflege beherbergt. [1]

Laut Selbstdarstellung hat sich diese Gesellschaft als Verein zur Aufgabe gemacht: „ (…) die Kräfte der verschiedenen sprachpflegerischen Initiativen zu bündeln, Sprachinteressierte verschiedener Herkunft für die Gesellschaft zu werben und mit Sprachaktionen an die Öffentlichkeit zu treten, um ein Bewußtsein für den Wert der deutschen Sprache und ihrer Ausdrucksfähigkeit zu schaffen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die deutsche Sprache als Amts-, Kultur-, Landes- und Wissenschaftssprache zu erhalten, zu pflegen, zu schützen und weiterzuentwickeln. Die Neue Fruchtbringende Gesellschaft stellt sich die Aufgabe, das Bewußtsein für die Ausdrucksfähigkeit des Deutschen zu schärfen und hier insbesondere bei jungen Menschen anzusetzen. Damit stellt sich die Gesellschaft den Herausforderungen einer modernen Sprachpflege.“ [2]

Das klingt zunächst alles noch recht harmlos, allerdings ist der Gründer und Vorstandsmitglied Thomas (Eckart Robert) Paulwitz bereits einschlägig in Erscheinung getreten und wie zu sehen sein wird, ist er sehr gut vernetzt.

Anmerkungen zur Person von Thomas Paulwitz

Der Burschenschaftler [3] Th. Paulwitz ist Schriftleiter und Chefredakteur der Deutsche(n) Sprachwelt vom Verein für Sprachpflege e.V, seit 2015 Vorstandsvorsitzender der Theo-Münch-Stiftung (TMS) für die Deutsche Sprache und von 2009 bis 2015 war er Ordensrat für Sprachpflege im Pegnesischen Blumenorden. [4] Aktuell ist Paulwitz ebenfalls Sprecher der AG Straße der deutschen Sprache.

Wegen vereinsschädigenden Verhaltens wurde Paulwitz aus dem rechten Verein Deutsche Sprache (VDS) ausgeschlossen. „Einige Regionalgruppen und Mitglieder des VDS gingen allerdings nicht, wie vom Vorstand gewünscht, auf Distanz zu Paulwitz; auch kam es zu Doppelmitgliedschaften in den Sprachgesellschaften.“ [5] Wann und warum dieser Ausschluss erfolgte, konnte nicht ermittelt werden.

Darüberhinaus war/ist Paulwitz Autor für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit, für den AfD-nahen Blog Freie Welt, für das Ostpreußenblatt, [6] das Preußeninstitut, für die Akademischen Blätter, das Deutschland-Journal der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG). Er war auch Autor von Artikeln in Sammelbänden herausgegeben vom Akademischen Verein Kyffhäuser (VVDSt-KV) oder Verband der Vereine Deutscher Studenten (VVDSt). [7]

2006 wurde ihm für seine rechte Publizistik der Gerhard-Löwenthal-Preis von der Förderstiftung konservative Bildung und Forschung (FKBF) in Kooperation mit der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit verliehen.

Ob als Referent für den Verband der Vereine der deutschen Studenten (VVDST), für GENIUS Gesellschaft für freiheitliches Denken, einem extrem rechten Vereins mit Sitz in Wien, für die rechtsextreme Gesellschaft für freie Publizistik (GfP), die vom VS beobachtet und im jährlichen VS-Bericht aufgeführt ist, oder für das Netzwerk Deutsche Sprache… Thomas Paulwitz war/ist im rechtsextremen Spektrum bestens vernetzt.

Zusammenarbeit, Vernetzungen, Kooperationen…

Ebenfalls gut vernetzt ist die Neue Fruchtbringende Gesellschaft mit dem Pegnesischen Blumenorden, der an der Wiedergründung der neuen fruchtbringenden Gesellschaft beteiligt gewesen ist.

Als Vereinsmitglieder der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft werden die Aktion Deutsche Sprache e.V. (ADS), der Sprachrettungsklub Bautzen/Oberlausitz e.V. (SRK) und der Verein für Sprachpflege e.V. angegeben. [8]

Gemeinsam mit der Theo-Münch-Stiftung für die deutsche Sprache ruft die Neue Fruchtbringende Gesellschaft seit 2007 bundesweit Schüler*innen der Klasse, 3 bis 13 dazu auf sich am Schreibwettbewerb „Schöne deutsche Sprache“ zu beteiligen. [9] Öffentlich ausgeschrieben wird der Wettbewerb u.a. im Deutschen Schulportal,[10] im Bildungsserver Berlin-Brandenburg, [11] auf der Webseite des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Ba-Wü, [12] Schule aktuell, einem Nachrichtenblatt des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein [13] oder dem Bildungsserver Sachsen-Anhalt, [14] um hier nur einige Beispiele zu nennen.

Der Schreibwettbewerb 2019 zum Thema „Märchenhaft! Sagenhaft! Fabelhaft!“ steht sogar unter der Schirmherrschaft des Bildungsministers des Landes Sachsen-Anhalt Marco Tullner (CDU).

=> Anmerkung: Im Zeitraum 2011 bis mind. 2014 soll der Wettbewerb unter der Schirmherrschaft des Kultusministers Stephan Dorgerloh von der SPD durchgeführt worden sein. [15]

Diese Breitenwirkung auch in die Schulen hinein macht einen Verein wie die Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen e.V. und die Theo-Münch-Stiftung so gefährlich, denn ein extrem rechter Historiker steckt dahinter.

Zu den weiteren Aktivitäten der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft gehören

  • der Lutherkoffer
    im Rahmen der Kooperation mit dem Landesinstitut für Schulqualität Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA), der Staatlichen Geschäftsstelle „Luther 2017“ und der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft wurden Unterrichtsmaterialien zusammengestellt, [16]
  • die Eichendorff-Ehrungen
    unter dem Dach der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft organisieren sog. Eichendorff Freunde Veranstaltungen,
  • die Straße der deutschen Sprache, einer Webseite mit Informationen über touristische Routen „entlang sprachgeschichtlich bedeutsamer Orte“, die durch Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen und Nordbayern führt, [17] mit insgesamt 25 teilnehmenden Kommunen. [18]
    Literatur als Reiseerlebnis“, schrieb Tourismus Nürnberg am 31.11.2018. Bereits 2011 berichtete n-tv über die Straße der deutschen Sprache, deren Route mittlerweile 25 Städte verbinde, [19] doch nirgendwo stand ein kritischer Hinweis über Thomas Paulwitz.
  • die Datenbank für gutes Deutsch
    die zu woerterfinden.de führt, der eigenen Angaben zufolge in seinen Grundzügen mit dem Initiativkreis „Gute sprachliche Praxis“ im Umweltbundesamt erstellt wurde mit Christoph Mordziol aus Dessau-Roßlau, dem verantwortlichen für Datenauswahl, -aufbereitung und -eingabe. [20] Wer käme hier schon auf die Idee, dass Thomas Paulwitz dahintersteckt.
    und
  • die Kulturinitiative Köthen 17_23, eine entstandene Initiative, die von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird. [21] [22] Zuletzt veranstaltete diese Kulturinitiative ein musikalisches „Willkommenskonzert“ im Rahmen von „Tach, Herr Bach“ in Köthen [23] oder das historische Kinder- und Theaterfest in Köthen, beworben im Amtsblatt der Stadt Köthen (Anhalt) auf Seite 1. [24]
    Auch hier wieder kein Wort, wer dahintersteckt und welche Intentionen, stattdessen der Verweis auf ein unterhaltsames Bühnenprogramm mit leckerem Essen von der Hofstube Leopold zubereitet. [25]

Für Ergänzungen vorgesehen …

Unter dem Dach der Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen gemeinsam mit dem Verein für Sprachpflege als Mitglied, regelmäßige Veranstaltungen statt, wie z.B. Die Rede zur deutschen Sprache. In diesem Jahr (2021) hielt Peter Hahne die Rede, die er nutzte um über die „Genderei“ zu hetzen, was das Zeug hielt.

Wir werden verarscht!“, war noch höflich. Gender-Sprache, so der fromme Mann, sei „pure Menschenverachtung“. Eine „Mini-Mini-Minderheit terrorisiert“, „meist staatlich alimentierte Volksverdummung“ … . Die Rede zur deutschen Sprache nahm er dann auch zum Anlass auf den Aufruf gegen den Gender-Unfug hinzuweisen, um den „Sieg der (Gender-)Sterne zu verhindern“. [13]

Quellenangaben:

[1] http://www.fruchtbringende-gesellschaft.de/fuerst_ludwig_haus.html, zuletzt abgerufen am 28.12.2018

[2] http://www.fruchtbringende-gesellschaft.de/ueberuns.html, zuletzt abgerufen am 28.12.2018

[3] https://www.stura.tu-dresden.de/webfm_send/2656, zuletzt abgerufen am 29.12.2018 In dieser Informationsschrift wird Thomas Paulwitz als Bundesbrunder (S. 48) bezeichnet.

[4] https://www.blumenorden.de/index.php/Stammliste, zuletzt abgerufen am 29.12.2018

[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Paulwitz, zuletzt abgerufen am 28.12.2018

[6] http://archiv.preussische-allgemeine.de/1998/1998_04_18_16.pdf, zuletzt abgerufen am 29.12.2018. Ausgabe 18. April 1998, Folge 16, S. 6

[7] http://www.thomas-paulwitz.de/31,0,veroeffentlichungen,index,0.html, zuletzt abgerufen am 09.01.2018

[8] http://www.fruchtbringende-gesellschaft.de/aktivitaeten.html, zuletzt abgerufen am 28.12.2018

[9] https://www.luther2017.de/de/neuigkeiten/schuelerliteraturwettbewerb-ausgezeichnete-traum-geschichten/, zuletzt abgerufen am 28.12.2018

[10] https://deutsches-schulportal.de/schule-im-umfeld/schulwettbewerbe-wo-schulen-gewinnen-koennen/, zuletzt abgerufen am 28.12.2018

[11] https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/fileadmin/bbb/unterricht/fachbriefe_berlin/deutsch/fachbrief_deutsch_21.pdf, zuletzt abgerufen am 29.12.2018

[12] https://www.km-bw.de/Wettbewerbe, zuletzt abgerufen am 29.12.2018

[13] https://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/S/schulverwaltung/Downloads/schule_aktuell/Februar_2018.pdf?__blob=publicationFile&v=2, zuletzt abgerufen am 29.12.2018, zu finden auf S. 4

[14] https://www.bildung-lsa.de/schule/wettbewerbe_/weitere_wettbewerbe.html, zuletzt abgerufen am 29.12.2018

[15] https://www.luther2017.de/de/neuigkeiten/schuelerliteraturwettbewerb-ausgezeichnete-traum-geschichten/, zuletzt abgerufen am 28.12.2018

[16] http://www.fruchtbringende-gesellschaft.de/aktivitaeten.html, zuletzt abgerufen am 28.12.2018

[17] https://www.strasse-der-deutschen-sprache.de/strassederdeutschensprache/de, zuletzt abgerufen am 29.12.2018

[18] https://www.strasse-der-deutschen-sprache.de/strassederdeutschensprache/de/Stationen, zuletzt abgerufen am 29.12.2018

[19] https://www.n-tv.de/reise/Route-verbindet-25-Staedte-article2978831.html, zuletzt abgerufen am 28.11.2018

[20] http://www.woerterfinden.de/, zuletzt abgerufen am 29.12.2018

[21] http://www.fruchtbringende-gesellschaft.de/aktivitaeten.html, zuletzt abgerufen am 28.12.2018

[22] https://www.koethen-anhalt.de/de/datei/anzeigen/id/18478,1233,1/amtsblatt_2018_05.pdf, zuletzt abgerufen am 28.12.2018

[23] https://www.ophelias-pr.com/newsdetails/willkommenskonzert-im-rahmen-von-tach-herr-bach-in-koethen-16-dezember-2018.html, zuletzt abgerufen am 29.12.2018

[24] https://www.koethen-anhalt.de/de/datei/anzeigen/id/18478,1233,1/amtsblatt_2018_05.pdf, zuletzt abgerufen am 29.12.2018

[25] https://www.koethen-anhalt.de/de/datei/anzeigen/id/18478,1233,1/amtsblatt_2018_05.pdf, zuletzt abgerufen am 29.12.2018

Manuscriptum Verlagsbuchhandlung

(vom 29.08.2018)

Die Manuscriptum Verlagsbuchhandlung Thomas Hoof KG hat ihren Sitz in Lüdinghausen.
Persönlich haftender Gesellschafter ist der ehemalige Geschäftsführer der nordrhein-westfälischen Grünen Thomas Hoof, der 1988 das Versandhaus Manufactum und unter dessen Dach den Verlag Manuscriptum gegründet hat. (1) 1998 verkaufte Hoof Manufactum an ein Unternehmen der Otto Group und behielt die Manuscriptum Verlagsbuchhandlung.

Zum Manuscriptum Verlag gehören die beiden Imprints, die Edition Sonderwege und der Landtverlag. Im Februar 2017 ist die Werkreihe TUMULT hinzugekommen und damit auch die Vierteljahresschrift für Konsensstörung TUMULT.

Themen des Manuscriptum Verlags sind:
Deutsche Geschichte, Gender Mainstreaming, Ideologiekritik, Konservatismus, Kulturkritik, Lebenspraxis, Migration, Politische Korrektheit, Postdemokratie, Preußen und Wirtschaft. (2)

Das Publikationsangebot erstreckt sich dabei auf die Rubriken Politik & Gesellschaft, Geschichte, Literatur & Sprache, Haushalt, Garten & Natur, Kinderbrücher & Klangspiel. (3)

Als Autor*innen werden u.a. aufgeführt:

der Antifeminist Bernhard Lassahn, der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL) Josef Kraus, Alexander Gauland (MdB AfD), Jürgen Elsässer (Compact), die Abtreibungsgegnerin und Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) Claudia Kaminski, der völkische Nationalist Björn Höcke (AfD), Andreas Krause-Landt, Gründer des Landtverlages und nach Namensänderung als Andreas Lombard Chefredakteur von CATO, Konrad Adam von der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, Thor Kunkel, sowie Ernst Jünger, Oswald Spengler und viele weitere.

Ein vollständige Liste sämtlicher Autor*innen wurde als Screenshot erstellt.

(4)

Zu den Neuerscheinungen des Verlages gehört aktuell das Buch „50 Jahre Umerziehung – Die 68er und ihre Hinterlassenschaften“ von Josef Kraus.

Der nachfolgende Auszug, der aus der Buchbeschreibung entnommen wurde, bedarf keiner weiteren Kommentierung.

So können etwa die Gesinnungsdiktaturen von „Political Correctness“ und „Gender“, beide ebenfalls aus den USA kommend, mit Fug und Recht als Enkel-Ideologien der 68er angesehen werden. Ähnliches gilt für die „Multikulti“-Ideologie, für das Sympathisieren mit dem Islam und für nationalallergische Affekte.
Diese fragwürdige Bilanz der 68er und ihrer Vollender verdankt sich zu erheblichen Teilen dem Versagen der Bürgerlichen. Sie sind bis zum heutigen Tag nicht fähig und nicht bereit zu ideologiekritischer Auseinandersetzung – so dringend diese geboten wäre.
(5)

Eine weitere Neuerscheinung ist das Buch „Nie zweimal in denselben Fluss – Björn Höcke im Gespräch mit Sebastian Hennig“ von Sebastian Hennig.

Wer sich auf der hauseigenen Webseite umschaut, findet zahlreiche weitere menschenverachtende Publikationen, die im Manuscriptum Verlag erschienen sind. Die beiden letztgenannten Bücher wurden aufgeführt, weil diese zu den Neuerscheinungen gehören. Sie sind allerdings keine Einzelfälle.

Erstmalig hat die Manuscriptum-Verlagsbuchhandlung in 2019 nicht an der Leipziger Buchmesse teilgenommen, sondern war stattdessen am 16.03.2019 Teilnehmer*in des neofaschistischen Verlagstages Werkstatt Europa.

=> Zu den Teilnehmer*innen der Werkstatt Europa gehörten laut Magazin Sezession die Verlage Antaios, Manuscriptum, Jungeuropa und Renovamen, Redakteure und Autoren der Sezession, interessierte, lesehungrige Bürger, identitäre Jugendliche,Vertreter der Bürgerinitiative Ein Prozent, der Musiker Kemal Cem Yilmaz und Referenten aus dem In- und Ausland. (6)

Der Manuscriptum-Verlag kann darum ohne Übertreibung als eine neofaschistische Verlagsbuchhandlung für extrem rechte Autor*innen bezeichnet werden.

Quellenangaben:

(1) https://www.zeit.de/2014/16/manufactum-gruender-verleger-manuskriptum-pirincci, zuletzt abgerufen am 29.08.2018

(2) https://www.manuscriptum.de/, zuletzt abgerufen am 29.08.2018. Zu finden unter der Registerkarte: Themen

(3) https://www.manuscriptum.de/, zuletzt abgerufen am 29.08.2018. Zu finden unter der Registerkarte: Bücher

(4) https://www.manuscriptum.de/autoren.html, zuletzt abgerufen am 29.08.2018

(5) https://www.manuscriptum.de/buecher/neuerscheinungen/50-jahre-umerziehung.html, zuletzt abgerufen am 29.08.2018

(6) https://sezession.de/60408/werkstatt-europa-verlagstag-in-halle-am-16-maerz, zuletzt abgerufen am 04.03.2019

Journalistenwatch

(vom 16.10.2017)

Journalistenwatch, auch bekannt als JouWatch oder YouWatch, ist die Onlineplattform des extrem rechten Vereins „Journalistenwatch – Verein für Medienkritik und Gegenöffentlichkeit e. V.“, der wegen „Förderung der Volksbildung“ als gemeinnützig anerkannt ist (1) und 2012 von Thomas Böhm gegründet wurde.

Der Chefredakteur und das Redaktionsteam

Die rechte Gesinnung des Chefredakteurs Thomas Böhm dürfte bereits bekannt sein, denn er ist aktueller Bundesgeschäftsführer der extrem rechten und islamfeindlichen Bürgerbewegung PAX EUROPA e.V. (2) 2010 gehörte er zu den Mitbegründern der extrem rechten Partei Die Freiheit (3) und als Autor schrieb er bisher für folgende Magazine oder Blogs, darunter auch Conservo, Juwelen Das Magazin, Eigentümlich Frei oder für die Deutschen Konservativen e.V.

Seinen Twitter-Account Thomas Böhm@jouwatch nutzt Böhm, um Fotos der neofaschistischen Identitären Bewegung (IB) zu verbreiten. (4) oder (4)

Zum Team der Redaktion gehören Max Erdinger (Autor Blaue Narzisse, Conservo), Christian Jung, Collin McMahon, Iris Kaufmann und Marilla Slominski, Ehefrau von Böhm, als Autorin schrieb sie bisher für Conservo oder für den NS-verherrlichenden Blog deutsche lobby. (5)

Als Autor*innen schreiben und schrieben bisher:

Thor Kunkel (Autor der neurechten Wochenzeitung Junge Freiheit und Creative Director der AfD-Wahlkampagne 2017), der ehemalige Bundeswehrsoldat Götz Kubitschek (IfS Schnellroda), Anabel Schunke (eine ehmalige freie Autorin für Tichys Einblick), die der „Bundesrepublik die Gefolgschaft gekündigt, (hat) weil es keine Obergrenze für Flüchtlinge gibt“ (6) und dafür von Rechten buchstäblich gefeiert wird, sowie Peter Helmes (Mitgründer Deutsche Konservative e. V., Redaktion und Autor von Die Deutschen Konservativen e.V., Autor Conservo), Nicolaus Fest (AfD, Autor Junge Freiheit und Deutscher Arbeitgeberverband e.V. Markt & Freiheit…) oder Wolfgang Prabel (Autor der AfD-nahen Freie Welt des Sven von Storch), Michael Klonovsky (mittlerweile Mitarbeiter für den MdB Alexander Gauland (AfD), Ramin Peymani (Autor Eigentümlich frei, Hessen Depesche …) oder der mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilte Michael Stürzenberger von P.I.News.

Auch Peter Bartels (Autor Deutschland-Kurier, Autor Kopp-Verlag, Autor P.I.News) schrieb bereits für Jouwatch, sowie Philipp Mosig von der Identitären Bewegung (IB Bayern), der Betreiber der Onlineplattform Philosophia Perennis David Berger, Maximilian Krah (AfD), Michael Mannheimer (Autor Conservo und Die Deutschen Konservativen e.V.)….

Und dies war nur die kleine Auswahl.

Werbung

Werbung samt Verlinkung erstreckt sich u.a. auf Compact, eigentümlich frei, die extrem rechte und islamfeindliche Bürgerbewegung PAX EUROPA oder für das antifeministische Pamphlet von Matthias Rahrbach mit dem Titel: „Warum Frauen eben doch nicht benachteiligt sind“ und dies waren nur einige ausgewählte Beispiele. Mittlerweile gehört auch Phalanx Europa dazu. Hierbei handelt es sich um ein Web-Shop von Patrick Lenart (IB). Das Angebot richtet sich an Identitäre und Unterstützer*innen.

Anmerkungen zur Sprache

Überschriften wie zum Beispiel diese: „Frau Merkel, ich verachte Sie zutiefst!“ (vom 21.10.2017) (7) oder „„Flüchtlinge“ gekommen, um zu genießen“ (vom 20.10.2017) (8) vermitteln einen ersten Eindruck.

Die Bezeichnung „Flüchtlinge“ wird hier fast ausschließlich in An- und Abführungszeichen gestellt, so als ob Notlage und Verzweiflung geflüchteter Menschen in Frage zu stellen sei, die Gründe ihrer Flucht bezweifelt werden müssten. Doch wer Flüchtlinge u.a. als „Handaufhalter“ bezeichnet, ist für diese Kritik schon lange nicht mehr empfänglich. Wer Flüchtlinge „Tsunami“ nennt (9) (10), gibt ein Bekenntnis seiner Ideologie und seiner gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit ab. Die nachfolgend ausgewählten Textauszüge oder ihre Überschriften zeigen dies mehr als deutlich.

Beispielhafte Textabschnitte

Anmerkung: Von den folgenden Originalen distanzieren wir uns nicht nur, wir lehnen sie entschieden ab!

„Bekanntlich bringen die von Frau Merkel eingeladenen Gäste aus Islamien und Afrika zahlreiche Gastgeschenke in Form von mehr als 50 verschiedenen Infektionskrankheiten mit, wie unter anderem auch den aggressiven und hoch infektiösen „Kopfpilz“, der in Bonn zahlreiche Schulen heimsuchte. Das sind neue Herausforderungen, für die eine Lösung gefunden werden muss, und die kreativen Herausforderungs-Manager der Stadtverwaltung haben auch schon eine! „Flüchtlinge“ bringen Krätze nach Bonn. Schuld sind zu enge Unterkünfte! (…)“ (11)

***

„Während sich die deutsche Justiz nach vier Jahren und 373 Verhandlungstagen gegen eine offensichtliche Mittäterin oder/und Mitwisserin von zehn Morden des NSU-Trios in München wieder einmal vertagt und die Welt über deutsche Gründlichkeit grübeln lässt, kommt eine Welle ganz anderer Art auf die deutsche Erfolgsjustiz zu: Die Asylklagewelle, Pardon, der Asyltsunami.(…)“ (12)

***

„Werden Asylbetrüger jetzt endlich ihre Klappe halten? BAMF will mit Sprachsoftware arabische Dialekte erkennen“ (13)

 

Und noch einige Überschriften direkt hintereinander, wie im Original:

  • „Asylbewerber legt Feuer in Abschiebegefängnis“ (20.10.2017)
  • „Und schon wieder: Mädchen beinahe von „Flüchtling“ vergewaltigt“ (19.10.2017)
  • „Politik verunsichert: Zuwanderer werden immer krimineller“ (19.10.2017)
  • „Krätze bei Bereitschaftspolizei“ (19.10.2017)
  • „Ausreisepflichtige Migranten sollen qualifizierende Arbeitsmaßnahmen finanziert bekommen“ (19.10.2017)
  • „Kriminalitätsrate steigt gewaltig, Mittel für Justiz dagegen kaum“ (19.10.2017)
  • „Schiebung, Schiebung, Abschiebung“ (19.10.2017)
  • „AfD unterstützt SPD bei Reform der Regierungsbefragung“ (19.10.2017)
  • „Berlin: „Flüchtlingsschule“ legt grandiosen Fehlstart hin“ (18.10.2017)
  • „„Wir kriegen nie genug“ – Jetzt bekommen auch noch die Türken Asyl“ (18.10.2017) (14)

Abschließende Bemerkungen

Journalistenwatch oder Jouwatch ist eine extrem rechte Onlineplattform mit menschenverachtenden Texten, verfasst von einschlägig bekannten extremen Rechten und Neofaschist*innen. Darüberhinaus ist sie auch Teil eines extrem rechten Geflechts.

Weitere Anmerkungen erübrigen sich von selbst.

Für Ergänzungen vorgesehen

Im Juli 2019 wurde Journalistenwatch der Status der Gemeinnützigkeit aberkannt (15) (16)

Quellenangaben:

(1) http://www.journalistenwatch.com/impressum/, zuletzt abgerufen am 14.10.2017

(2) http://paxeuropa.de/impressum-2/, zuletzt abgerufen am 20.10.2017

(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_B%C3%B6hm_(Kolumnist), zuletzt abgerufen am 16.10.2017

(4) https://twitter.com/jouwatch/status/919778874103345153, zuletzt abgerufen am 15.10.2017 oder https://twitter.com/jouwatch/status/919779325909626880, zuletzt abgerufen am 15.10.2017

(5) https://deutschelobbyinfo.com/2016/09/04/calais-die-neue-toedliche-taktik-der-terror-migranten/, zuletzt abgerufen am 15.10.2017

(6) Ein Text vom 06.01.2017: http://infidels-deutschland.de/2017/01/06/anabel-schunke-und-wieder-ist-jemand-erwacht/, zuletzt abgerufen am 16.10.2017

(7) http://www.journalistenwatch.com/2017/10/21/frau-merkel-ich-verachte-sie-zutiefst/, veröffentlicht unter Die wöchentliche Kolumne von Silvana Heißenberg vom 21.10.2017, zuletzt abgerufen am 21.10.2017

(8) http://www.journalistenwatch.com/2017/10/20/fluechtlinge-gekommen-um-zu-geniessen/ veröffentlicht unter der Rubrik Meinung vom 20.10.2017, zuletzt abgerufen am 21.10.2017

(9) Zur Etymologie des Begriffs Tsunami

„Der Begriff Tsunami (japanisch für: Hafenwelle) wurde durch japanische Fischer geprägt, die vom Fischfang zurückkehrten und im Hafen alles verwüstet vorfanden, obwohl sie auf offener See keine Welle gesehen oder gespürt hatten. Darum nannten sie die mysteriösen Wellen Tsu-nami, das heißt „Welle im Hafen“.

Eine Reihe verheerender Tsunamis zwischen 1945 und 1965 machte dieses Naturphänomen weltweit bekannt und bildete die Grundlage für wissenschaftliche Arbeiten, in deren Folge sich die japanische Bezeichnung als Internationalismus durchsetzte.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Tsunami, zuletzt abgerufen am 21.10.2017

(10) http://www.journalistenwatch.com/2017/07/20/pro-asyl-und-co-haben-ganze-arbeit-geleistet-asylklage-tsunami/, zuletzt abgerufen am 21.10.2017

(11) http://www.journalistenwatch.com/2017/10/14/fluechtlinge-und-studenten-gemeinsam-gegen-kraetze/, zuletzt abgerufen am 21.10.2017

(12) http://www.journalistenwatch.com/2017/07/20/pro-asyl-und-co-haben-ganze-arbeit-geleistet-asylklage-tsunami/, zuletzt abgerufen am 21.10.2017

(13) http://www.journalistenwatch.com/2017/10/21/werden-asylbetrueger-jetzt-endlich-ihre-klappe-halten-bamf-will-mit-sprachsoftware-arabische-dialekte-erkennen/, zuletzt abgerufen am 21.10.2017

(14) http://www.journalistenwatch.com/innland/, zuletzt abgerufen am 21.10.2017

(15) https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-07/journalistenwatch-rechtsextremismus-hetze-plattform-gemeinnuetzigkeit, zuletzt abgerufen am 23.12.2019

(16) https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/Nach-Panorama-Beitrag-Journalistenwatch-nicht-mehr-gemeinnuetzig,jouwatch100.html, zuletzt abgerufen am 23.12.2019

Institut für Ethik & Werte

(02.04.2018)

Das Institut für Ethik & Werte (Gießen) gehört zur Evangelischen Allianz in Deutschland und ist der Freien Theologischen Hochschule (FTH, Gießen) auf verschiedenen Ebenen miteinander verbunden. Einerseits durch den gemeinsamen Trägerverein (Förderverein für evangelikale Theologie + Ausbildung (FTA) e.V.), ebenso auch räumlich, denn die Bibliothek des Instituts befindet sich auf dem Campus der FTH, und andererseits auch personell.

So ist zum Beispiel der Direktor des „Instituts“ Christoph Raedel zugleich auch Professor an der FTH Gießen. Das trifft auch auf Edith Düsing

=> [Lehrbeauftragte der FTH, die zu den Erstunterzeichner*innen der 2009 verfassten LBGTIQ*-feindlichen Marburger Erklärung und 2011 Laudatorin im Rahmen einer Preisverleihung an die beiden Homoumpoler Christl. R. Vonhold (DIJG) und Markus Hoffmann (Wuestenstrom)]

und Stephan Holthaus

=> [Rektor der FTH, Unterzeichner der Marburger Erklärung, überzeugter Abtreibungsgegner, Hauptvorstend der evangelischen Allianz (EAD) und Unterstützer bzw. Botschafter der Initiative „Einer von Uns“]

zu, die gleichzeitig Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats des „Instituts“ sind.

=> Anmerkung: Die Initiative „Einer von Uns“ gehört zur Zivile(n) Koalition e.V. mit den beiden Vorstandsmitgliedern Sven und Beatrix von Storch (MdB Alternative für Deutschland).

Insofern ist davon auszugehen, dass Themen und Werte des „Instituts“ auch von der FTH Gießen so vertreten und in den Seminaren oder Vorlesungen so oder ähnlich interpretiert werden und damit in die Lehre einfließen.

Hier zunächst ein allgemeiner Überblick über die Themen des evangelikalen oder bibeltreuen Instituts.

[1]

In Anbetracht der Vielzahl von Themen und Texten, die unter den jeweiligen Schwerpunkten auf der Webseite des Instituts zusammengestellt wurden, kann hier nur ein stark zusammengefasster Überblick geboten werden.

  • Masturbation hier als „Selbstbefriedigung“ bezeichnet, zu finden unter Sexualethik, wird in bestimmten Formen und Begleiterscheinungen, ohne diese genauer zu benennen, als Sünde verurteilt.
  • Voreheliche Sexualität wird zwar nicht verdammt, allerdings plädiert die Autorin des einzigen Textes zu dem Thema mit dem Titel „Ist vorehelicher Sex Sünde“ dafür bis zur Ehe zu warten.
  • Individualismus, zu finden unter Individualethik, wird nicht geschätzt, stattdessen „Gemeinnutz, nicht Eigennutz, Hingabe an den Nächsten, nicht Selbstverwirklichung“. [2]
  • Homosexualität wird vom „Institut“ eindeutig als Sünde bewertet.

An nachfolgendem Textauszug lässt sich belegen, dass sich das „Institut“ für Ethik und Werte für ein „therapeutisch, seelsorgerisches Hilfsangebot“ für Homosexuelle ausspricht.

[3]

Dahinter steckt der Gedanke Homosexualität könne und müsse, da Sünde, behandelt bzw. therapiert werden.

=> Anmerkung: Umgangssprachlich werden Gruppen oder Personen, die derartiges vertreten, den „Homoumpoler*innen“ zugeordnet.

Auf der Webseite des Instituts für Ethik & Werte führen Links zum Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG) und zum Verein Wuestenstrom. Beide Organisationen propagieren die sogenannte „Reparativtherapie“ oder „Reorientierungstherapie“ zur Behandlung von Homosexualität.

[4]

Zur Ergänzung ein Auszug vom DIJG, verfasst von Christl. R. Vonholdt

[5]

Zusätzlich noch diesen Auszug von Markus S. Hoffmann (vom Verein Wuestenstrom) veröffentlicht auf der Webseite des DIJG.

[6]

Die Systematische Facharbeitsgruppe des Arbeitskreises für evangelikale Theologie (AfeT) zu der auch der Arbeitskreis für evangelikale Theologie e.V. gehört, mit Christoph Raedel als Vertreter, …

[7]

… hat sich bereits 2003 gegen die rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften ausgesprochen und das im Rahmen einer siebenseitigen Schrift. Hier ein kurzer Auszug ihrer Begründung.

[8]

In diesem kleinen Abschnitt zeigt sich das Menschenbild des „Instituts“, dass lediglich aus zwei Geschlechtern besteht, heteronormativ, christlich und weiß ist. Die Reproduktionsfähigkeit von Frauen wird reduziert auf „biblisch“ und „empirisch evident“. Nirgendwo ist ein Platz vorgesehen für individuelle Entfaltung, Entwicklung und Emanzipation oder gar gesellschaftliche Veränderungsprozesse.

Quellenangaben:

[1] Screenshot vom 30.03.2018; https://www.ethikinstitut.de/index.php?id=ethikinstitut

[2] https://www.ethikinstitut.de/fileadmin/ethikinstitut/redaktionell/Texte_fuer_Unterseiten/Individualismus_APS.pdf, zuletzt abgerufen am 30.03.2018

[3] Screenshot vom 30.03.2018; https://www.ethikinstitut.de/fileadmin/ethikinstitut/redaktionell/Texte_fuer_Unterseiten/Homosex_Beitraege_Michael_Kotsch.pdf

[4] Screenshot vom 30.03.2018; https://www.ethikinstitut.de/index.php?id=287

[5] Screenshot vom 01.04.2018; https://www.dijg.de/homosexualitaet/reorientierungstherapien-erklaerung-begriffe/

[6] Screenshot vom 01.04.2018; https://www.dijg.de/homosexualitaet/maennliche/ichdystone-homosexualitaet-therapie/

[7] Screenshot vom 01.04.2018; https://www.afet.de/impressum/

[8] Screenshot mit Textauszug vom 01.04.2018; https://www.ethikinstitut.de/fileadmin/ethikinstitut/redaktionell/Texte_fuer_Unterseiten/Sexualethik/Homosexualitaet__AfeT-Stellungnahme____A4_.pdf

 

Deutscher Arbeitgeberverband Markt & Freiheit

(25.09.2017)

Kein Verband, nur ein Verein

Ein Arbeitgeberverband ist ein Zusammenschluss von Arbeitgebern (Unternehmer) zum Zwecke gemeinsamer Interessenvertretung gegenüber Gewerkschaften und Staat. Ein Arbeitgeberverband ist das tarif-, sozial-, arbeitsmarkt- und gesellschaftspolitische Sprachrohr seiner Mitglieder. (…)“ (1)

Dieser Definition folgend ist der Deutsche Arbeitgeberverband e.V. Markt & Freiheit nichts weiter als ein Verein. Er ist kein Mitglied in der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), wie anzunehmen wäre. (2)

Der Verein setzt sich zusammen aus dem „Präsidenten des Deutschen Arbeitgeberverbandes“, zur Richtigstellung im folgenden Vereinsvorsitzender benannt, und einem Beirat, „dem die Aufgabe eines wirtschaftlich-politisch-wissenschaftlichen Beratergremiums zukommt.“ (3)

Natürlich verfügt der Verein über eine Website inkl. zahlreicher „Publikationen“, die bis ins Jahr 2013 zurückreichen. Möglicherweise handelt es sich hier um das Gründungsjahr des Vereins, der auch Herausgeber des Mitglieder-Magazins Erhards Erben ist. (4) Unter der Überschrift Klartextfabrik finden sich weitere Beiträge auf der hauseigenen Website.

„Die Klartextfabrik folgt einer Idee von Gertrud Höhler. In ihr arbeiten alle, die uns aus dem Ghetto der Political Correctness befreien. Mit Ihnen gewinnen wir die Zukunft.“ (5)

Politische Ausrichtung

Unsere Arbeit

Ziel, Zweck und Selbstverständnis des DAV ist es, den Mitgliedern einen freiheitlich-konservativen Heimathafen zu bieten. Damit wird bundesweit und regional erlebbar ein Resonanzraum geschaffen, in dem sich Mitglieder mit einem festen Bekenntnis zu einer freiheitlichen Gesellschaft und freiem Unternehmertum versammeln und austauschen können.“ (6)

Die bisher verwendeten Begrifflichkeiten wie „freiheitlich-konservativ“, „Heimathafen“ oder der Ausspruch „aus dem Ghetto der Political Correctness befreien“ lassen bereits erahnen, wo dieser Verein politisch zu verorten ist.

Hilfreich ist auch die Mitteilung des antifeministischen Vereins Agens e.V., die den „Deutschen Arbeitgeber Verband e.V.“ als Kooperationspartner gegen die gesetzliche Frauenquote, bezeichnet. (7)

Deshalb schauen wir genauer hin.

Der Vereinsvorsitzende Peter Schmidt

Die neurechte Wochenzeitung Junge Freiheit beschreibt ihn wie folgt:

Der Präsident des Deutschen Arbeitgeberverbandes, Peter Schmidt, hat die Debattenkultur in der Bundesrepublik als „intellektuelles Zwangslager“ bezeichnet. „Interessanterweise errichten es gerade diejenigen, die inflationär Begriffe wie ‘Vielfalt’ – gerne im Zusammenhang mit ‘Kultur’ und ‘Toleranz’ – abspulen, auch schon mal als ‘Diversity’ und natürlich der immer gerne genommenen ‘Multikulturalität’.“ Nach Schmidts Auffassung bestimmen in Deutschland Einfältige, was Vielfalt bedeutet.“ (8)

Schmidt ist auch gelegentlichter Gastautor für den islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des Guten. So zum Beispiel am 06.12.2016 mit einem abwertenden Beitrag über Geflüchtete und ihre Unfähigkeiten im Umgang mit Werkzeug. Wir verzichten auf einen Textauszug. Die Überschrift reicht aus: „Hurra, wir graben uns das eigene Grab!“ (9)

Auch in „Unser Mitteleuropa (mit vereinten Kräften für ein Europa der Vaterländer)“ hat der Vereinsvorsitzende schon publiziert. In einem Brief (veröffentlicht am 05.10.2016) vom „Präsident/Deutscher Arbeitgeber Verband“ verweist er auf einen Beitrag seiner Vereinsplattform mit dem Titel „Syrer mit 4 Frauen und 23 Kindern“ und zitiert den Autoren Hubert Königstein: „Die 95,5 Handwerksgesellen „schenken“ der syrischen Großfamilie Monat für Monat den Gegenwert von 2.292 Arbeitsstunden bzw. 458 Arbeitstagen.
Wie mit einer Lupe legt der Fall die Fehlsteuerungen des deutschen Sozialstaats, der zu einem Wohlfahrtsstaat verkommen ist, offen. Er zeigt die organisierte Verantwortungslosigkeit, den Verstoß gegen das Leistungsprinzip (Privatisierung des Gewinns und Sozialisierung der Kosten). Und er zeigt durch eben dieses Brennglas, dass sich maßlos fortzupflanzen 18,8fach besser lohnen kann, als zu arbeiten
.“ (10)

Der „Vereinsbeirat“ (11)

Dr. rer.pol. Katharina Vocke-Schöhl, Dipl.-Kaufmann (Alternative für Deutschland (AfD) Darmstadt) (12)

Professor Dr. jur. habil. Michael Elicker ESSH, Luxembourg

Prof. Dr. Georg Hermann Milbradt

Dr. phil. Thomas Rietzschel

Ralph Thiele (Oberst a.D., seit 17 Jahren Vorsitzender der Politisch-Militärischen Gesellschaft e.V. in Berlin)

Für den Verein „Deutscher Arbeitgeberverband Markt & Freiheit“ schrieben bisher u.a.:

Der Opus-Dei nahe Norbert Geis (CSU), die Antifeministin Monika Ebeling (SPD), Nicolaus Fest (AfD), der Junge Freiheit-Autor Andreas Unterberger, der Betreiber der rassistischen und homosexuellenfeindlichen Onlineplattform Philosophia Perennis David Berger, Wolfgang Thüne (Autor der extrem rechten Deutschen Konservativen e.V.), die extrem rechte Publizistin Vera Lengsfeld (CDU), der mittlerweile verstorbene Roland Baader (vom Redaktionsbeirat Eigentümlich frei; in Blaue Narzisse als Ikone der libertären Szene bezeichnet…), der neurechte Martin Voigt, Parviz Amoghli oder Tilman Nagel (Autor in ZwieZukunft herausgegeben von Zukunft Europa e.V., einem rechten Verein, der sich für „die zukunftstragenden Werte der Gesellschaft einsetzt und auf wertezerstörende Trends hinweist“). (13)

Und das war nur eine kleine Auswahl.

Für den Verein tätig

ist zum Beispiel auch David Bendels, seit 2016 als Bezirksgeschäftsführer Oberfranken. Ein ehemaliger “Partei-Rebell“ der Christlich Sozialen Union (CSU) (14) und Mitinitiator des Konservativen Aufbruchs (KA), der seit seinem Austritt aus der CSU engagiert und finanzstark als Vereinsvorsitzender des neu gegründeten Vereins zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten die extrem rechte Partei Alternative für Deutschland (AfD) im Bundestagswahlkampf 2017 unterstützte. Und das auch mittels Deutschland-Kurier, der vom Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten herausgegeben wird.

Bendels verfügt über ausgeprägte Kontakte zum Studienzentrum Weikersheim (SZW), einem Netzwerk der neuen Rechten. Erstmalig in diesem Jahr fand die Frühjahrstagung 2017, als gemeinsame Veranstaltung des SZW und des Vereins zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten statt.

2015 war Bendels (zu dieser Zeit noch CSU) Redner bei Demo für Alle (DfA). (15)

Der Verein veröffentlichte

Auch hier nur eine kleine Auswahl von Textauszügen zur Einschätzung der politischen Verortung.

Ehe und Familie sind deshalb als Grundrecht in die Verfassung aufgenommen worden, weil sie die erste und wichtigste Zelle für Staat und Gesellschaft bilden. Das ist nicht nur ein christliches Ideal, sondern dieses Prinzip findet sich in allen Kulturen und ist Ordnungsgrundlage ihres Gemeinwesens. Ehe und Familie sind eine „anthropologische Konstante.(16)

***

Die Gedankenpolizei – Gender Mainstream und politisch-korrekte Sprache
(…)Warum Sie noch den nützlichen Idioten spielt und – als Beispiel – kriminelle Banden, die feuerzündelnd und marodierend unsere freiheitliche Grundordnung verspotten, nach deren eigenem Neusprech „Autonome“ nennen und nicht korrekterweise Linksfaschisten?(…).“ (17)

***

„(…)Womit wir bei der Linken sind. Sie verfügt ebenfalls über ihre führerfixierten Lautsprecher. Ob sie mehr oder weniger sind als auf der anderen Seite ist unwichtig. Wichtig ist nur, dass ein Gutteil von ihnen an den Schaltstellen der Berliner Republik sitzt, und damit über die notwendige staatliche und mediale Macht verfügt, um ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen: den Anti-Hitler-Staat. So vergeht kein Tag, an dem nicht mindestens eine neue braune Sau durchs Dorf getrieben wird. Und weil’s so schön war, gleich noch eine und noch eine und noch eine… (…). Es ist wirklich bizarr. In einer Zeit, in der es mehr denn je gefragt wäre, sich auf die Möglichkeiten sowie Verwerfungen und Krisen des frühen einundzwanzigsten Jahrhunderts zu konzentrieren und ein neues, den veränderten Gegebenheiten angepasstes Denken zu entwickeln, in einer solchen Zeit, hält der „Führer“, mehr als siebzig Jahre nach seinem Tod, das Land nach wie vor eisern im Griff. – Man kann gar nicht so viel fressen, wie man angesichts dessen kotzen möchte!
Hört auf damit!
Schluss mit der Hitlerei! Freiheit!“ (18)

Abschließende Bemerkung

Der „Deutsche Arbeitgeber Verband e.V. Markt & Freiheit“ ist nicht Sprachrohr eines Arbeitgeberverbands, sondern ein Verein. Allerdings ein Verein der rechtes Gedankengut, Rassismus und Antifeminismus transportiert, ein Verein mit einer Struktur. Also ein rechtes Netzwerk.

Für weitere Ergänzungen vorgesehen

….

Quellen:

(1) https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitgeberverband, zuletzt abgerufen am 01.10.2017

(2) https://www.kontextwochenzeitung.de/wirtschaft/268/kunze-fuerchtet-die-scharia-3578.html, zuletzt abgerufen am 02.10.2017

(3) https://deutscherarbeitgeberverband.de/dav_beirat.html, zuletzt abgerufen am 01.10.2017

(4) https://deutscherarbeitgeberverband.de/dav_erhards-erben.html, zuletzt abgerufen am 01.10.2017

(5) https://deutscherarbeitgeberverband.de/dav_klartextfabrik.html, zuletzt abgerufen am 01.10.2017

(6) https://deutscherarbeitgeberverband.de/dav_unsere_arbeit.html, zuletzt abgerufen am 30.09.2017

(7) https://agensev.de/tag/deutscher-arbeitgeberverband/, zuletzt abgerufen am 30.09.2017

(8) Entnommen aus Junge Freiheit, Datum: 24.05.2015 „Deutscher Arbeitgeberverband“, https://jungefreiheit.de/service/archiv?artikel=archiv15/201531_32072417.htm, zuletzt abgerufen am 24.09.2017

(9) http://www.achgut.com/artikel/hurra_wir_graben_uns_das_eigene_grab, zuletzt abgerufen am 24.09.2017

(10) http://unser-mitteleuropa.com/2016/10/05/syrer-mit-4-frauen-und-23-kindern-der-deutsche-arbeitgeberverband-reagiert/, zuletzt abgerufen am 24.09.2017

(11) https://deutscherarbeitgeberverband.de/dav_beirat.html, zuletzt abgerufen am 01.102017

(12)  https://afd-darmstadt.de/kandidaten/, zuletzt abgerufen am 01.10.2017

(13) http://www.zwiezukunft.de/impressum.htm, zuletzt abgerufen am 02.10.2017

(14) http://www.svz.de/regionales/mecklenburg-vorpommern/vom-csu-aktivisten-zum-afd-supporter-id15552526.html, zuletzt abgerufen am 01.04.2017

(15) http://www.freiewelt.net/reportage/erfolgreiche-demo-fuer-alle-in-stuttgart-10063922/, zuletzt abgerufen am 03.05.2017

(16) Norbert Geis „Schutz für Ehe und Familie“, 15.12.2014
https://deutscherarbeitgeberverband.de/aktuelles/2014/2014_12_15_dav_aktuelles_ehe-familie.html, zuletzt abgerufen am 02.10.2017

(17) Peter Schmidt „Die Gedankenpolizei – Gender Mainstream und politisch-korrekte Sprache“, 06.04.2014
https://deutscherarbeitgeberverband.de/aktuelles/2014/dav_aktuelles_2014-04-06_gedankenpolizei.html, zuletzt abgerufen am 01.10.2017

(18) Parviz Amoghli „Schluss mit der Hitlerei!“, 30.01.2017
https://deutscherarbeitgeberverband.de/textezurfreiheit/2017_01_30_dav_freiheit_hitlerei.html, zuletzt abgerufen am 02.10.2017

 

FinanzBuch Verlag

Die Münchner Verlagsgruppe, die seit 2017 Teil der Bonnier Media Deutschland ist, ist laut Wikipedia ein „… Buchverlagshaus für Sach- und Fachbücher und Belletristik mit Sitz in München“.

„Zur Münchner Verlagsgruppe gehören der riva Verlag, der mvg Verlag, der Redline Verlag, der FinanzBuch Verlag, der Verlag mi-Wirtschaftsbuch, der LAGO Verlag und die Crowdfunding-Plattform 100 Fans“. [1]

Der FinanzBuch Verlag, der im Mittelpunkt dieser Betrachtungen steht, wurde 1997 gegründet, um „Börsen- und Finanzliteratur im deutschsprachigen Raum zu etablieren.“ [2] Mehr als zwanzig Jahre später erscheinen im FinanzBuch Verlag sieben unterschiedliche Themenwelten, darunter auch die Rubrik Politik & Gesellschaft.

Zu den Neuheiten des Verlages gehört Thilo Sarrazins neueste Hetzschrift mit dem Titel: „Feindliche Übernahme – Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht“, die im August 2018 erscheinen wird. [3]

=> Anmerkungen: Ergänzende Informationen über Thilo Sarrazin befinden sich im Anhang.

Und es nicht das erste Mal, dass Bücher mit mehr als zweifelhaften Ansichten im FinanzBuch Verlag erschienen sind.

So z.B. 2017 das Buch „Die Quotenfalle Warum Quotenregelungen in die Irre führen“, einem Sammelband mit Beiträgen von Misogynen, Rassist*innen, Homosexuellenhasser*innen und/oder Personen mit Verbindungen ins rechte bzw. rechtsextreme Spektrum.

Darunter zum Beispiel der 1. Vorstandsvorsitzende von Agens e.V. Eckhard Kuhla, der rassistische Kinderbuchautor Bernhard Lassahn, der Misogyn Arne Hoffmann, …

Auch das Buch von Philip Plickert (u.a. Autor der FAZ, Tichys Einblick, 2016 Moderator für die Allgemeine Deutschen Burschenschaft (ADB)…): „Merkel. Eine kritische Bilanz“ wurde 2017 vom FinanzBuch Verlag herausgegeben.

Auch dieses Buch ist ein Sammelband mit einschlägig bekannten Autor*innen aus den Reihen organisierter Abtreibungsgegner*innen, bekennender Rassist*innen (zuzügl. Unterzeichner*innen der rassistischen Erklärung 2018, initiiert von der extrem rechten Publizistin Vera Lengsfeld), Referent*innen für Organisationen, die den sog. „neuen“ Rechten zugeordnet werden können oder Autor*innen für rassistische Blogs und rechte Magazine, wie z.B. Necla Kelek Vorstandsfrau von Terre des Femmes, die für Tichys Einblick und den islamfeindlichen rassistischen Blog Achse des Guten schreibt.
Unter den Autor*innen sind z.B. die Antifeministin und Abtreibungsgegnerin Birgit Kelle, Werner J. Patzelt oder Wolfgang Ockenfels (u.a. Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES))…

Die dargestellten Sammelbände und Sarrazins Hetzschrift sind allerdings keine Einzelfälle, denn unter der Rubrik Politik & Gesellschaft finden sich noch diese Publikationen. [4]

=> Anmerkungen: Ergänzende Infos über die Autor*innen befinden sich im Anhang dieses Textes

Und auch unter der Rubrik „Finanzen & Investment“ wird mensch schnell fündig.

Im Verlag publizierten bereits

Max Otte: u.a. Organisator des neuen Hambacher Fests 2018 und 2019, Erstunterzeichner der rassistischen Erklärung 2018, Autor für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit, CDU-Mitglied, Unterstützer und Wähler der extrem rechten AfD

Philipp Bagus: u.a. Referent für die Bibliothek des Konservatismus (BdK), einem Zentrum „neuer“ Rechter mit Sitz in Berlin…

Markus Elsässer: u.a. Autor für die extrem rechte-libertäre politische Monatsschrift Eigentümlich frei (Ef))

Luis Pazos: Redaktionsmitglied von Eigentümlich frei (Ef) und Ansprechpartner für den Hayek-Club Göttingen

oder

Andreas Popp: u.a. wissenschaftliches Gremiumsmitglied der Wissensmanufaktur, der am Ostermontag 2014 gemeinsam mit Lars Mährholz, Jürgen Elsässer und Rico Albrecht an der Mahnwache für Frieden in Berlin als Redner teilgenommen hat. In seinem Buch „Plan B“ beziehen sich Popp und sein Mitautor positiv auf die antisemitische Hetzschrift von Gottfried Feder, einem der führenden Wirtschaftstheoretiker der NSDAP. Das sagt schon alles über den Autoren aus.

Und dies war nur eine kleine Auswahl der Autor*innen des FinanzBuch Verlags.

Aktuell wird für Sarrazins neueste Schrift auf der extrem rechten Onlineplattform Journalistenwatch geworben. [5]

Diese oberflächliche Auseinandersetzung mit dem FinanzBuch Verlag offenbart seine rechte-libertäre Ausrichtung. Insofern überrascht es nicht, dass hier auch Thilo Sarrazins Hetzschrift veröffentlicht wird.

=> Anmerkung: Ergänzende gut recherchierte Informationen über Rechte-Libertäre sogenannte Staatenhasser hier.

Anhang plus ergänzende Informationen über die Autoren des FinanzBuch Verlags, die nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben:

Thilo Sarrazin: 2018 Referent für das neue Hambacher Fest 2018 organisiert von dem als „Privatinvestor“ bekannten Buchautoren Max Otte (CDU, Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung)…. Sarrazin von der SPD gehört auch zu den Erstunterzeichner*innen der rassistischen Erklärung 2018, ist ständiger Gastautor für den islamfeindlichen rassistischen Blog Achse des Guten, gehört zum Autor*innenkreis von Eigentümlich frei, war 2013  Referent für Compact

[6]

Rahim Taghizadegan: Bekannt geworden als Autor für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit und für Eigentümlich frei, Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des Institut für Austrian Asset Management und Preisträger der Roland-Baader-Auszeichnung (2017), die rechtes-libertäres Engagement mit einer Auszeichnung ehrt. …

 

 

 

 

Gertrud Höhler: Die Literaturwissenschaftlerin und Unternehmensberaterin ist bereits 2016 als Referentin für die Bibliothek des Konservatismus aufgetreten. Darüberhinaus war sie Gastautorin für Tichys Einblick, für das Deutschland-Journal der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG) oder für Wir Selbst – Zeitschrift für nationale Identität (Hrsg. vom Bublies Verlag)…

 

 

 

Rainer Zitelmann: Der Historiker und mehrfache Buchautor gehört zum Autor*innenkreis von Tichys Einblick. Bereits 1993 bezeichnete die Zeit den Historiker Zitelmann als „Türöffner von rechts“. [7]

 

 

 

 

Der Gründer der Partei der Vernunft Oliver Janich, Referent für die Bibliothek des Konservatismus (2014) und Autor für Freitum und Globale Freiheit. Beide Medien sind den sog. „Libertären“ zuzuordnen.
Zusätzlich ist Janich, der „unsere Politiker für Marionetten hält“, [8] auch aufgeführt als sog. „Rechtsversteher“ für Freiheit für Deutschland e.V. (FFD), einem Verein der sich aktuell in Auflösung befindet und der sich mit seinen Forderungen auf die „Reichsbürger“ bezieht und eine Deutsche Verfassung nach Artikel 146 fordert. [9]

[10]

Der britische Autor und Publizist Douglas Murray vertritt in seinem Buch die Ansicht Europa begehe Selbstmord. „Gebrechlich und überfremdet, getrieben von Naivität und Selbstverachtung gehe es seinem Ende entgegen. Kulturfremde Einwanderer, vor allem Muslime, schickten sich an, den christlichen Kontinent zu übernehmen. Bald „werden wir den einzigen Ort auf der Welt, der unsere Heimat war, verloren haben.“ [11]
Mit diesem Buch bedient der Autor rechte Verschwörungsideologien und beschreibt ein „fremdes Land, in dem Migratengewalt herrscht“. [12]
Darum dürfte es niemanden überraschen, dass sich u.a. das neofaschistische Magazin Sezession in mehreren Artikeln und Rezensionen ausgiebig mit dem Buch befasste.[13] Weitere rechte Blogs und extreme rechte Onlineplattformen taten dies auch. …

Der Journalist und Publizist Matthias Matussek ist nach seiner Tätigkeit als Autor für den Stern, die Welt, die Weltwoche … im „neu“rechten Spektrum angekommen. Bereits 2017 outete er sich in einem Interview mit der Zeit als Sympathisant der neofaschistischen Identitären Bewegung (IB).
2018 publizierte er für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit, verfasste Beiträge für die Achse des Guten, gehört zu den Erstunterzeichner*innen der Erklärung 2018, zum Autorenkreis von CATO und hielt für zwei staatspolitische Salons des Instituts für Staatspolitik (IfS) Vorträge. Anlässlich Matusseks Rede auf der rechtsextremen „Merkel muss weg!“-Demonstration führte das Hamburger Abendblatt ein Interview mit Matussek, das den Titel trägt: „Was ist nur aus Ihnen geworden, Herr Matussek?[14]

2017 war der Buchautor Holger Douglas noch im Vorstand „Technik und Wissenschaft“ des rechten Deutschen Arbeitgeberverband e.V. Markt & Freiheit . Er ist auch Autor für Tichys Einblick und war 2017 Referent für eine Veranstaltungskooperation des Forums Freiheit 2017. Im Rahmen dieser Kooperations-Veranstaltung, initiiert von der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft, trafen sich hier „neue“ Rechte, Rechtslibertäre, Abtreibungsgegner*innen, um das Thema „Zukunft der Freiheit“ ausgiebig zu erörtern. Darunter z.B. Thilo Sarrazin, Vera Lengsfeld, Roland Tichy

Quellenangaben:

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnchner_Verlagsgruppe, zuletzt abgerufen am 16.07.2018

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnchner_Verlagsgruppe, zuletzt abgerufen am 16.07.2018

[3] https://www.m-vg.de/finanzbuchverlag/shop/article/15466-feindliche-uebernahme/, zuletzt abgerufen am 16.07.2018

[4] https://www.m-vg.de/finanzbuchverlag/shop/kategorie/297-politik-gesellschaft/, zuletzt abgerufen am 16.07.2018

[5] Screenshot vom 16.07.2018; https://www.journalistenwatch.com/2018/07/16/deutschenhasserin-jutta-ditfurth/

[6] Screenshot vom 16.07.2018; https://www.m-vg.de/finanzbuchverlag/shop/article/15466-feindliche-uebernahme/

[7] https://www.zeit.de/1994/01/achtung-tueroeffner-von-rechts, zuletzt abgerufen am 17.07.2018

[8] https://www.dasmili.eu/art/unsere-politiker-sind-marionetten/, zuletzt abgerufen am 17.07.2018

[9] https://www.freiheit-fuer-deutschland.de/rechtsversteher/, zuletzt abgerufen am 17.07.2018

[10] https://www.m-vg.de/finanzbuchverlag/shop/article/3176-die-vereinigten-staaten-von-europa/, zuletzt abgerufen am 28.04.2019

[11] https://www.zeit.de/kultur/literatur/2018-04/der-selbstmord-europas-douglas-murray-einwanderungskritik-liberal-rechts, zuletzt abgerufen am 17.07.2018

[12] https://www.zeit.de/kultur/literatur/2018-04/der-selbstmord-europas-douglas-murray-einwanderungskritik-liberal-rechts, zuletzt abgerufen am 17.07.2018

[13] https://sezession.de/?s=douglas+murray&post_type=post, zuletzt abgerufen am 17.07.2018

[14] https://www.abendblatt.de/hamburg/article214236131/Was-ist-nur-aus-Ihnen-geworden-Herr-Matussek.html, zuletzt abgerufen am 17.07.2018

 

Fontis Verlag

[1] Einleitende Anmerkungen
[2] Autor*innen des Fontis Verlags
[3] Abschließende Anmerkungen
[4] Anhang
[5] Quellenangaben

**********

[1] Einleitende Anmerkungen

Der Fontis Verlag ist der ehemalige Brunnenverlag in Gießen und einem Ableger in Basel. 2016 fusionierte der pietistisch geprägte Brunnenverlag Basel mit dem Asaph-Verlag, der einen pfingstkirchlichen Hintergrund hat. [1] Vereinfacht formuliert: der Fontis Verlag ist ein evangelikaler Verlag, im Sinne sog. Bibeltreuer.

=> Anmerkungen: Ein ausführlicher Text zum Thema Pietismus bietet Wikipedia. [2] Wikipedia beschreibt darin unter anderem den radikalen Pietismus, der sich in der Ablösung von der Staatskirche als Separatismus zeigt.
Eine eine ausführliche Erläuterung zur Pfingstbewegung, deren Gemeinden in der Regel als eingetragene Vereine organisiert sind, ist bei Wikipedia zu finden.
[3]
Hier gilt es zu berücksichtigen, dass Pfingstkirchler*innen nicht unbedingt zur Staats- oder Landeskirche gehören. In diesem Fall findet der Separatismusbegriff seine Anwendung.

Seit 2014 fungiert der Verlag unter dem Label Fontis – Brunnen Basel. [4] Rechtsform ist die Aktiengesellschaft (AG) nach Schweizerischem OR. [5]

Die Fontis AG und damit auch der Verlag werden vertreten durch drei Geschäftsführer. Darunter auch der Verlagsleiter (Dr.) Dominik Klenk. [6] [7] Bevor er diese Funktionen 2012 übernommen hat, war er zehn Jahre Leiter und erster Prior der Offensive Junger Christen (OJC). [8]

Eigenen Angaben zufolge ist Klenk auch Herausgeber des Magazins Salzkorn, eine periodisch erscheinende Schrift des OJC. Ob er das immer noch ist, konnten wir bisher nicht verifizieren, aber nach wie vor sind Klenk und der OJC sehr eng miteinander verbunden. Zuletzt stand Klenk für die OJC am Tag der Offensive 2018 auf dem Podium, um Fragen zu beantworten. [9]

=> Anmerkungen: Die OJC ist Mitglied in der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) oder in der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD)- DEA und EAD sind identisch- und kann damit den rechten Evangelikalen oder auch den sogenannten Bibeltreuen zugeordnet werden.

=> Zum OJC gehört auch das Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG). Dieser Verein setzt sich, ganz im Sinne der Ideolgie der EAD und der OJC, zusammen aus homosexuellenfeindlichen Abtreibungsgegner*innen und fundamentalistischen Christ*innen. Zu den Autor*innen gehören auch Christel R. Vonholdt und Markus Hoffmann (Wuestenstrom). Beide bewerben bzw. präferieren die Homoheilung bzw. die sogenannte „Reparativtherapie“.

=> Die OJC kann ohne Übertreibung den „Homoumpoler*innen“ zugeordnet werden.

=> Ergänzende Informationen über die OJC in Form eines threads [hier]

=> Ergänzende Informationen zur menschenfeindlichen Ideologie der EAD in Form eines threads [hier]

[2] Autor*innen des Fontis Verlags

Unter der Vielzahl unbekannter Namen stechen als Autor*innen hervor:

1.) Der Unterzeichner der LGBTIQ*-feindlichen Marburger Erklärung und Abtreibungsgegner Robert Spaemann, Beiratsmitglied des Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft (DIJG), Referent von Demo für Alle, Unterzeichner des Appells für die Pressefreiheit (2006), initiiert von der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit … .

Gemeinsam mit Bernd Wannenwetsch hat Robert Spaemann das Buch verfasst: „Guter schneller Tod? Von der Kunst, menschenwürdig zu sterben“.

=> Anmerkung: Eine Leseprobe dieses Buches gibt es hier

2.) Die Unterzeichnerin der antifeministischen Frankfurter Erklärung und Abtreibungsgegnerin Birgit Kelle (CDU). Ihr aktuellstes Buch erschien 2017 bei Fontis – Brunnen Basel und trug den entmenschlichenden Titel: „Muttertier“.

Und als ob das Muttertier nicht schon genug sei, bewarb kath.net ihr Buch mit den Worten „Birgit Kelle: Ganz tierisch Mutter sein“. [10] In einem Interview mit idea spektrum anlässlich dieses Buches erklärte die Autorin Kernkompetenz jeder Frau sei es Kinder zu gebären und reduzierte damit das Muttertier gleich ganz auf den Uterus, der, ginge es nach ihr und all den anderen rechten und radikalen Abtreibungsgegner*innen, die sich „Lebensschützer*innen“ oder „Lebensrechtler*innen“ nennen, public domain wäre.

Gleichnamiges Buch erhielt im Oktober 2017 auch eine Rezension im neofaschistischen Magazin Sezession. [11] Ellen Kositza/Schenke bewarb ihr Buch mit den Worten: „(…) Allen »selbsterziehenden« Müttern, die sich dauernd scheelen Blicken und hintersinnigen Fragen (warum sie eigentlich studiert haben; wie sie das bloß aushalten »am Herd«; Kondomgeschenke zum vierten Kind) ausgesetzt fühlen, sei dieses Buch als alltagstaugliche Fibel und Arsenal ans Herz gelegt! (…)[12]

Und das waren nur einige Beispiele begeisternder Reaktionen von Rechten und Rechtsextremen.

=> Anmerkung: Eine Leseprobe dieses frauenverachtenden Buches gibt es hier

3.) Der Erstunterzeichner der rassistischen Erklärung 2018 Klaus Kelle (CDU), Ordensbruder des Tempelritterorden e.V., Autor für die AfD-nahe Freie Welt, die zum Netzwerk von Sven und Beatrix von Storch gehört, Autor für Eigentümlich frei und Betreiber des mittlerweile wieder eingestellten Blogs The GermanZ, Referent für die Bibliothek des Konservatismus … .

2017 erschien im Fontis Verlag sein Buch „Bürgerlich, christlich sucht … Biete Meinung statt Mitte“. Auffallend auf dem ansonsten eher unauffällig erscheinenden Covers sind die drei Punkte, die schwarz, rot und gold gefärbt sind. Das Vorwort selbst macht sofort klar, dass mensch es hier mit einer rassistischen Hetzschrift zu tun hat, die die Narrative „neuer“ Rechter pflegt.

Ein kleiner Textauszug soll dies nachfolgend verdeutlichen.

[13]

4.) Dominik Klenk, Referent für die Evangelische Allianz, [14] Herausgeber des Buches: „Gender Mainstreaming – Das Ende von Mann und Frau?“ (2009) mit Beiträgen von Konstantin Mascher (OJC), Christl R. Vonholdt (DIJG) und Markus Hoffmann von Wuestenstrom.

ERF Medien e.V., die zur Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) gehören, bewarben sein Buch mit den Worten: „Das Ende von Mann und Frau? Gleichstellung oder Geschlechterwirrwarr? Ein neues Buch zum Thema „Gender Mainstreaming“ fordert Christen zur mutigen Stellungnahme auf. (…) Die Beiträge der Autoren sind fundiert und anspruchsvoll geschrieben. Wer tiefer in das Thema Gender Mainstreaming einsteigen möchte und eine analytische Herangehensweise nicht scheut, findet in diesem Buch eine gute Grundlage zur eigenen Meinungsbildung.[15]

=> Anmerkung: Eine Leseprobe von Gender Mainstreaming gibt es hier 
Diese Lesepreobe verdeutlicht, dass es nicht um Fakten, nicht um eine analytische Herangehensweise im wissenschaftlichen Sinne handelt, sondern um Antifeminismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, wie sie auch von Demo für Alle und sonstigen Organisationen vertreten wird. Buch und Autor sind demzufolge keinen Deut besser.

[3] Abschließende Anmerkungen

Fontis beruft sich auf die christlichen Wurzeln mit Aussichten mit Ewigkeitshorizont. [16] Quelle der Inspiration ihres Arbeitens sei das Leben und Wirken von Jesus Christus, so beschreibt der Verlag seine Ziele und Werte. Zum Verlagsprogramm gehört deshalb auch die kommunikative Bibelübersetzung Hoffnung für Alle, sowie Andachten, Kalender, Ratgeber, Seelsorger und vieles mehr aus dem frömmelnden Sektor, allerdings darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Verlag über eine ausgeprägte rechte bis extrem rechte Affinität verfügt und mit Selbstverständlichkeit rechte Narrative verwendet.

Für diejenigen, die sich mit den Glaubensgrundsätzen der EAD oder der Evangelikalen bereits auseinandergesetzt haben, ist dies nicht überraschend. Für die anderen ist der Fontis Verlag nur ein christlicher oder frommer Verlag, mehr nicht. Und das macht jene Verlage umso gefährlicher, weil sie gruppenbezoger Menschenfeindlichkeit eine Plattform bieten und damit auch Transportmöglichkeiten für die Ausgrenzung, Abwertung und Entwertung von Menschen, die nicht dem „evangelikalen“ Bild entsprechen. Das betrifft nicht nur Geflüchtete oder POCs, sondern auch die Community der LGBTIQ, richtet sich aber auch gegen Frauen und ihr Recht auf Gleichberechtigung und körperliche/sexuelle Selbstbestimmung, vereinfacht formuliert. Insofern ist die Affinität, die bis zur Zusammenarbeit mit Rechtsextremen führt, geradezu zwangsläufig. [17]

Auf der Webseite des Verlages gibt es ein Interview mit Klaus Kelle aus dem Jahr 2016 mit der Überschrift: „Sagen, was die schweigende Mehrheit denkt“. [18]

In diesem Interview werden „Lügenpresse“ schreiende Nazis und Faschisten zu „besorgten Bürgern“ erklärt. Der Gesprächseinstieg beginnt mit der Frage, ob der Blog The GermanZ von Klaus Kelle ein deutsches Pendant zum „amerikanischen Meinungsportal Breitbart“ sei, ein konservatives Medium.

Mal abgesehen davon, dass Breitbart eine Nachrichten- und Webseite der Alt Right-Bewegung ist und damit von Rechtsextremen oder Nazis für Rechtsextreme und Nazis betrieben wird, und damit keineswegs konservativ im Sinne von protofaschistisch ist, sind die nachfolgenden Antworten von Klaus Kelle durchaus interessant. Zeigen sie nämlich wes Geistes Kind Klaus Kelle ist, salopp formuliert, sie verdeutlichen wie er „tickt“.

Klaus Kelle hält nämlich nichts von Respekt, den er als „politische Korrektheit“ bezeichnet und damit einen rechten Kampfbegriff verwendet. Wenn er Deutschland ändern könnte, würde er nicht nur gegen Rechtsradikale vorgehen, sondern auch gegen den aggressiven Islamismus und den Linksradikalismus, zu dem er auffallend mehr zu sagen hat als über Seinesgleichen: „(…)Diese Herrschaften, die „Bonzen-Autos“ abfackeln, gewalttätige Angriffe auf Veranstaltungen politischer Gegner organisieren, Andersdenkende mit Gewalt mundtot machen wollen. Die machen unter dem Banner des „Antifaschismus“ im Grunde nichts anderes als die Nazi-Schlägertrupps in den 20er und 30er Jahren. (…)“. [19]

Das gesamte Interview mit Klaus Kelle, von einem vermeintlich christlichen oder evangelikalen Verlag geführt, wurde als Screenshot in den nachfolgenden Anhang aufgenommen. Damit nicht übersehen oder ignoriert werden kann, welche Art von Ansichten dieser Verlag unterstützt und durch Publikation sogar unwidersprochen weiterverbreitet. Ein Verlag, der nur vorgibt sich auf christliche Wurzeln zu beziehen, dabei aber dann doch gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit transportiert und damit nicht anders zu bewerten ist als jeder gemeine rechte Verlag und/oder Verein.

[4] Anhang

[20]

[5] Quellenangaben

[1] https://www.pro-medienmagazin.de/wirtschaft/2016/06/23/pietisten-und-pfingstverlage-werden-eins/, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Pietismus, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Pfingstbewegung, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[4] https://www.fontis-verlag.com/firmengeschichte/, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[5] https://www.fontis-verlag.com/sample-page/, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[6] https://www.fontis-verlag.com/sample-page/, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[7] http://www.dominik-klenk.de/werdegang-lebenslauf, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[8] http://www.dominik-klenk.de/werdegang-lebenslauf, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[9] https://www.ojc.de/medien/bildergalerien/tag-der-offensive-2018/, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[10] http://www.kath.net/news/61004, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[11] https://sezession.de/58279/nicht-befreit-sondern-eingefangen, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[12] https://sezession.de/58279/nicht-befreit-sondern-eingefangen, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[13] https://www.amazon.de/B%C3%BCrgerlich-christlich-sucht-Klaus-Kelle/dp/3038481076/ref=sr_1_fkmr0_2?s=books&ie=UTF8&qid=1535979656&sr=1-2-fkmr0&keywords=%22klaus+kelle%2C+fontis%22#reader_B06Y1Q8C17, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[14] http://www.dominik-klenk.de/tag/evangelische-allianz, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[15] https://www.erf.de/index.php?node=2270-542-3063, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[16] https://www.fontis-verlag.com/werte-und-ziele/, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[17] Die Glaubensgrundsätze der EAD Abschnitt 5: „Anmerkungen zur Ideologie der EAD – Glaubensbasis und Nashville-Erklärung => http://bkramer.blogsport.eu/2018/04/17/informationen-ueber-die-evangelische-allianz-in-deutschland-ead/#_ftn5

[18] https://www.fontis-verlag.com/klaus-kelle-sagen-was-die-schweigende-mehrheit-denkt/, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[19] https://www.fontis-verlag.com/klaus-kelle-sagen-was-die-schweigende-mehrheit-denkt/, zuletzt abgerufen am 03.09.2018

[20] https://www.fontis-verlag.com/klaus-kelle-sagen-was-die-schweigende-mehrheit-denkt/, zuletzt abgerufen am 04.09.2018. „Klaus Kelle: Sagen, was die schweigende Mehrheit denkt“, ein Interview vom 08.12.2016

Verantwortung für die Familie e.V.

Verantwortung für die Familie e.V. (VFA) ist ein Verein mit Sitz in Norden, der seit 2004 in unregelmäßigen Abständen Tagungen organisiert und im Rahmen von Veranstaltungen sog. „Erziehungsberatungen“ anbietet. (1) ( siehe auch Anhang 1)

Als Referent angegeben ist der umstrittene „Prof. Dr. Dr.“ Manfred Spitzer, der als Psychiater, Hochschullehrer und nicht zuletzt als Buchautor bekannt geworden ist. Zu seinen Schwerpunkten gehört die Neurodidaktik und die vermeintlich „kritische und wissenschaftlich fundierte“ Warnung vor den Schäden durch Computer- und Handybenutzung. So tragen seine Bücher eingängige Titel wie: „Digitale Demenz“ oder „Cyberkrank!(2)

Weitere Vorträge hält die älteste rechteste christlich-fundamentalistischste Abtreibungsgegnerin Deutschlands und Vereinsgründerin, nämlich Christa Meves, die schon in den 1970er Jahren für die Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung Vorträge gehalten hat. (3) Hierbei handelt es sich um einen rechtsextremen Verein, der 1962 von Wilhelm Weis als Deutsche Gesellschaft für Erbgesundheitspflege e.V. gegründet wurde.

=> Anmerkungen: 1972 wurde dieser Verein, der sich an der nationalsozialistsichen Rassenideologe orientierte, (4) unter dem Vorsitz von Jürgen Rieger umbenannt in „Gesellschaft für für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung“ (GfbAEV).

=> Wikipedia berichtet: In der Vergangenheit wurde die Gesellschaft in verschiedenen Landes-Verfassungsschutzberichten als rechtsextreme Organisation aufgeführt und wird vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet.(5)

=> Aktuell ist Christa Meves, die auch auf Tagungen von VFA Vorträge hält, u.a. Vorstandsmitglied von Zukunft Europa, einem Verein, der sich laut Selbstdarstellung für die zukunftstragenden Werte der Gesellschaft einsetzt und auf wertezerstörende Trends hinweist. (6)

Zu den Referent*innen der Tagungen von VFA gehören z.B. die Abtreibungsgegnerin Gabriele Kuby (u.a. 2007 Referentin für das neofaschistische Institut für Staatspolitik (IfS), Autorin für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit…), das Vereinsmitglied Horst Schetelig, der 2015 im Namen des Vereins ein solidarisierendes Grußwort an Demo für Alle verfasste, Jürgen Liminski von Opus Dei, der Salzburger Weihbischof und Homosexuellenhasser Andreas Laun, der 2016 am faschistischen Kongress Verteidiger Europas teilgenommen hätte, hätte nicht der Erzbischof interveniert oder Christl R. Vonholdt (vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft), die Homoheilung präferiert und praktiziert… .

Alle Referent*innen aufzuführen wäre im Hinblick auf Vernetzungen und Strukturen sicherlich interessant, allerdings würde dies den Rahmen des Textes sprengen. Darum musste hier eine kleine Auswahl vorgenommen werden.

Der Verein Verantwortung für die Familie e.V. bzw. der Kreis der Referent*innen setzt sich also zusammen aus Abtreibungsgegner*innen, christlichen Fundamentalist*innen, Homosexuellenhasser*innen und Unterstützer*innen sog. „neuer“ Rechter.

Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Verein 2008 die „Wernfelser Erklärung zu Gender Mainstreaming“ zum Abschluss ihrer Tagung verabschiedete, (7) die mit dem Abschnitt endete:

Wir fordern jeden Bürger zum Widerstand gegen Gender-Mainstreaming auf.
Wir fordern Politiker und Parteien dazu auf, sich von der Gender-Ideologie abzuwenden, und die reale Stärkung der Familie zum Leitprinzip und zur Querschnittsaufgabe der Politik zu machen, damit derkulturelle Niedergang und die demographische Krise langfristig überwunden werden kann
“.

Nachzulesen ist das gesamte Pamphlet das „Gender Mainstreaming“ zum Feindblick erklärt im Anhang (2). In diesem einseitigen Text kommt die menschenverachtende Ideologie des Vereins und seiner Unterstützer*innen, die sich u.a. gegen kritsch-emanzipatorisch Entwicklungen, gegen Abtreibungen, gegen Homosexualität, gegen Vielfalt … richtet, offen zum Ausdruck.

Um den Verein und seine Unterstützer*innen einordnen zu können, sind darum weitere Informationen überflüssig.

Quellen:

  1. http://www.vfa-ev.de/termine/, zuletzt abgerufen am 24.06.2018
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Spitzer, zuletzt abgerufen am 24.06.2018
  3. http://www.regensburg-digital.de/deutschlands-fuhrende-homophobe-kommt-nach-donaustauf/18032013/, zuletzt abgerufen im Januar 2017
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_f%C3%BCr_biologische_Anthropologie,_Eugenik_und_Verhaltensforschung, zuletzt abgerufen am 24.06.2018
  5. https://de.wikipedia.org/wiki/Gesellschaft_f%C3%BCr_biologische_Anthropologie,_Eugenik_und_Verhaltensforschung, zuletzt abgerufen am 24.06.2018
  6. http://www.zukunft-eu.de/, zuletzt abgerufen im Januar 2017
  7. http://stage.vfa-ev.de/wp-content/uploads/2016/01/Wernfelser-Erkl%C3%A4rung-zu-Gender-Mainstreaming.pdf

Anhang:

(1)

http://www.vfa-ev.de/termine/, Screenshot vom 24.06.2018

(2)

http://stage.vfa-ev.de/wp-content/uploads/2016/01/Wernfelser-Erkl%C3%A4rung-zu-Gender-Mainstreaming.pdf, Screenshot vom 24.06.2018

TUMULT

Der Förderverein der Freunde der Vierteljahresschrift TUMULT und Herausgeber des gleichnamigen Magazins wurde eigenen Angaben zufolge am 15.08.2014 gegründet. [1] Aufgabe des Vereins, der als gemeinnützig anerkannt worden und damit steuerrechtlich begünstigt ist, sollen „Erkenntniszwecke“ sein.

Weiter im Original:

„Anregung von Kultur-, Sozial- und Naturwissenschaftlern sowie Schriftstellern und Künstlern und allen interessierten Bürgern zur Erforschung und Darstellung der aktuellen Entwicklung,
Durchführung von Veranstaltungen, Lesungen und Diskussionen im Interesse einer Vertiefung der zeitgeschichtlichen Auseinandersetzung,
die Gestaltung, Herausgabe und Verbreitung der Vierteljahresschrift TUMULT
und die Förderung unbekannter Autoren.“
[2]

Die Vierteljahresschrift für Konsensstörung TUMULT, die bereits 2013 entstand, versteht sich als politisches Organ bzw. als ein „Widerstandsblatt“ und in dieser Eigenschaft plädiert sie „… selbstverständlich dafür, die Masseneinwanderung aus Asien und Afrika, ob kontrolliert oder nicht, zu unterbinden und daran zu erinnern, was sie zerstört und bewirkt.“ [3]

TUMULT ist aber mehr als „nur“ rassistisch durch und durch bis ins Mark, sondern kann auch ohne Übertreibung als ein extrem rechtes Magazin bezeichnet werden.

So sind ein großer Teil der Vorstandsmitglieder und Autor*innen im rechten/rechtsextremen Spektrum tief verankert und sehr gut vernetzt. Manche von ihnen haben darüberhinaus eine langjährige dementsprechende politische Vita. Wie nachfolgend veranschaulicht werden soll.

So z.B.

Frank Böckelmann als Vorstandsvorsitzender des Vereins und Autor [4]
Erstunterzeichner der rassistischen Erklärung 2018, Autor für das neofaschistische Magazin Sezession, Unterzeichner des Appells für die Pressefreiheit (2006) initiiert von der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit, Autor für Compact, Referent für die Bibliothek des Konservatismus, einem Zentrum „neuer“ Rechter ….

Ulrich Schacht als stellvertr. Vorsitzender

Benjamin Jahn Zschocke als Schatzmeister
Auch er verfügt eine langjährige rechtsextreme politische Vita. Als Mitbegründer der Blauen Narzisse [5] verfasste er als Autor auch Beiträge für das rechtsextreme Magazin (zuletzt 2016) und ebenso für die Sezession (zuletzt 2015). Er ist oder war aktiv für die Pennälerverbindung Theodor Körner. [6] 2008 war Zschocke noch Fraktionsgeschäftsführer der Republikaner im Stadtrat von Chemnitz. Zeitweise war  er Sprecher für Pro Chemnitz. [7]

Zu den Autor*innen gehören zum Beispiel die extrem rechte Publizistin und Initiatorin der rassistischen Erklärung 2018 Vera Lengsfeld, der Buchautor im neofaschistischen Antaios-Verlag und Mitherausgeber der Zeitschrift Unsere Agenda von der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF), die auch die Bibliothek des Konservatismus unterhält, Till Kinzel, Bettina Gruber (Unterzeichnerin der Charta 2017, Unterzeichnerin der Erklärung 2018), der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbands Josef Kraus, der persönlich haftende Gesellschafter der neofaschistischen Manuscriptum Verlagsbuchhandlung Thomas Hoof, Boris Blaha oder Siegmar Faust

Verabscheuungswürdig sind auch die die veröffentlichten Beiträge, wie z.B. diese: „Die Diktatur der braven Menschen“ verfasst von Angela Wierig, der Nebenklägerin im NSU-Prozess oder „Verwandtenehen – Muslimisch Inzucht und Behinderung“ von Astrid Nestvogel oder „Die Rache der Ausgetauschten“ von Adorján Kovács. [8]

Adorján Kovács, Unterzeichner der Charta 2017, Unterzeichner der rassischten Erklärung 2018, Blogger für die AfD-nahe Freie Welt, der u.a. auch für die antifeministische Onlineplattform cuncti schrieb, zeichnet in oben genanntem Text ein Bild von einem überbevölkerten Deutschland, das in dreißig Jahren wahrscheinlich ein muslimisch dominiertes Land sein wird. Er geht dabei so weit zu fordern, dass muslimische Masseneinwanderung nach Europa, aber insbesondere nach Deutschland, radikal zu unterbinden sei. [9]

Dieser Text von Kovács ist allerdings kein Einzelfall, denn jeder Ausgabe und in jedem Artikel steckt Rassismus, Antifeminismus bzw. gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, dass es kaum auszuhalten ist. Um diese nicht unnötigerweise hier zu reproduzieren, wird auf weitere Zitate und Beispiele verzichtet.

Zur Einordnung des Magazins und des Fördervereins ist dies jedoch nicht mehr erforderlich.

Quellenangaben:

[1] https://tumult-magazine.net/foerderverein/, zuletzt abgerufen am 12.09.2018

[2] Entnommen der doc-Datei, die unter https://tumult-magazine.net/foerderverein/ zur Verfügung gestellt wird.

[3] https://static1.squarespace.com/static/530b8d53e4b091b1a79671f2/t/5a16ed764192021369982229/1511452023135/TUMULT+Bericht+MVOktober2017.pdf, zuletzt abgerufen am 12.09.2018

[4] https://tumult-magazine.net/foerderverein/, zuletzt abgerufen am 12.09.2018

[5] https://benjaminjahnzschocke.de/impressum/, zuletzt abgerufen am 12.09.2018

[6] http://rechte-jugendbuende.de/?p=1172, zuletzt abgerufen am 12.09.2018

[7] https://www.derwesten.de/politik/die-bewegung-hinter-den-demos-das-ist-pro-chemnitz-id215205163.html, zuletzt abgerufen am 12.09.2018

[8] https://static1.squarespace.com/static/530b8d53e4b091b1a79671f2/t/5b1509c36d2a735db8b70b46/1528105411768/TUMULT_KOVACS_Sommer2018.pdf, zuletzt abgerufen am 15.09.2018