Datum: 26.12.2019
1) Das Sonder-Thema – im Mittelpunkt stehen das Buch von Norbert Lammert und Joachim Klose: „Balanceakt Zukunft – Konservatismus als Haltung“ und die CDU-nahe Konrad Adenauer Stiftung (KAS) – geht mit Teil ❼ in die nächste Runde.
2) Denn es ist ja nicht nur das Buch, das verkauft und gelesen wird,
3) hinzu kommen noch zahlreiche Veranstaltungen, darunter eine in einer Schule und zwar im Rahmen der Reihe „Schule im Dialog“ im Käthe-Kollwitz-Gymnasium Zwickau am 22. Januar 2020.
4) Der Landesbeauftragte der KAS für den Freistaat Sachsen Joachim Klose und Michael Stürmer von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin werden als Referenten angekündigt.
5) Im Rahmen dieser Veranstaltung sollen inhaltliche Leitlinien eines wertebasierten modernen Konservatismus sowie Lösungsvorschläge zur Wahrung des gesellschaftlichen Zusammenhalts diskutiert werden. ?!
6) Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werden 6 Veranstaltungen zum Buch für 2020 angekündigt, darunter 1 in Fulda (Hessen), 1 in Hannover (Niedersachsen), 1 in Potsdam (Brandenburg) plus 3 in Sachsen.
7) Und das ist erst der Auftakt, denn es wird noch weitere Veranstaltungen, wie z.B. diese im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover geben.
„Konservativ die Zukunft gestalten“
8) Als Referent*innen sind Barbara Zehnpfennig, Joachim Klose und die Landtagsabgeordnete Mareike Wulf (CDU) vorgesehen.
9) Damit beginnt der „Auftakt politisches Bildungsjahr 2020“ in Niedersachsen.
10) Da die KAS in jedem Bundesland vertreten ist, dürften weitere Veranstaltungen hinzukommen.
13) Im Mittelpunkt steht seine Streitschrift, mit der sich schon Tichys Einblick befasst hat. [1]
14) 2018 gab es bereits eine 3tägige Veranstaltung in Cadenabbia (Italien) zur Frage: „Was heißt konservativ heute?“ [2]
15) Wer sich die Fotos jener Tagung ansieht, stellt dabei schnell fest, dass einige der Mitautor*innen des Buches von Lammert/Klose teilgenommen haben.
16) So zum Beispiel Joachim Klose, Josef Kraus, Werner J. Patzelt, Henry Krause, Ulrike Ackermann, Klaus-Rüdiger Mai, Hendrik Hansen, Johannes Singhammer …
17) Reminder: Veranstaltungen wie diese haben enorme Synergieeffekte, aber das bedeutet in diesem Fall Nichts gutes.
18) Zusätzlich zu den angekündigten bzw. geplanten Veranstaltungen gab es noch eine in Mainz organisiert vom Politischen Bildungsforum Rheinland-Pfalz mit dem Titel: „Wie konservativ wollen wir sein?“ [3]
19) Hier wurden Fragen erörtert wie z.B.: „Wo stehen wir?“ „Welche Werte sollen uns leiten?“ „Was bedeutet uns Heimat?“ oder „Wie könnte ein zeitgemäßer Konservatismus aussehen?“
20) Reminder: Wenn von „Wir“ oder „Uns“ die Rede ist, dann bedeutet es immer zwangsläufig, dass es „die“, „ihr“ oder die „Anderen“ geben wird, also Menschen, die nicht zu „Uns“ gehören, die ausgeschlossen, ausgegrenzt und/oder abgehängt und/oder abgewertet werden.
21) Das veranschaulicht ein kleiner Abschnitt mit der Überschrift „Konservatismus“ von der Webseite der KAS. (Quelle: https://www.kas.de/de/web/geschichte-der-cdu/konservatismus)
22) Hier steht, dass NICHT „das Individuum, dessen Autonomie als Vernunftwesen sowie dessen Bedürfnisse“ im Mittelpunkt steht, sondern der Mensch
23) „als Bestandteil oder Grund einer Ordnung (…), in die er hineingeboren wird: als Teil einer sittlich-moralischen Ordnung“. ?!
Darauf beruft sich die KAS und auf ein christliches Menschenbild.
24) Es läuft also darauf hinaus, Menschen dahin zu bringen sich als „Bestandteil“ oder „Grund“ einer Ordnung oder als „Teil einer sittlich-moralischen Ordnung“ zu verstehen.
25) Wer das nicht will wird dann schnell zu „die“ und gehört zu den „Anderen“.
Anbei ein kleiner Auszug als Screenshot.
26) Interessant ist bei diesem Textauszug im Screenshot die „Literatur“auswahl,
27) darunter Armin Mohler und Casper von Schrenck-Notzing. Beide sind als Vertreter der „neuen“ Rechten bekannt.
30) Auch Karl Mannheim erscheint in diesem Zusammenhang mehr als fragwürdig.
31) Zumal Friedrich August von Hayek den Vorwurf erhob, Mannheim würde mit seinem Vorschlag der „geplanten Demokratie“ und der „Planung für Freiheit“ den Weg zu totalitären Systemen ebnen. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Mannheim)
32) Ebenfalls mehr als fragwürdig ist Panajotis Kondylis. (siehe dazu: https://www.stura.tu-dresden.de/kalender/171004_vortrag_die_konservative_revolte_der_neuen_rechten)
33) Ohne sich explizit auf Oswald Spengler, auf Carl Schmitt oder Ernst Jünger zu beziehen oder auf andere Wegbereiter der „neuen“ Rechten, vertritt die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) einen „Konservatismus“ begriff, der ohne Umwege zur Ideologie der „neuen“ Rechten führt.
34) Die KAS leistet(e) damit auch einen erheblichen Beitrag für das Erstarken von extremen Rechten und extrem rechten Positionen.
35) Das ist jetzt keine Polemik oder so daher geplappert, sondern lässt sich belegen.
36) Es lässt sich belegen mit einer KAS-Veranstaltung an der Alain de Benoist (Nouvelle Droite) in Ungarn teilgenommen hat.
37) Es lässt sich belegen mit Einladungen an Viktor Orbán (FIDESZ) oder mit Kooperationsveranstaltungen mit Mária Schmidt (Chefideologin von Viktor Orbán) und dem „Haus des Terrors“ (Budapest).
38) Es lässt sich belegen mit einem organisierten Rhetorikworkshop für die farbentragende pflichtschlagende Freiburger Burschenschaft Teutonia (https://bkramer.noblogs.org/thread-konrad-adenauer-stiftung-organisiert-seminar-fuer-freiburger-burschenschaft-teutonia/)
39) Es lässt sich durch die Vielzahl von menschenfeindlichen Veranstaltungen mit einschlägig bekannten Referent*innen und durch zahlreiche Publikationen belegen: https://bkramer.noblogs.org/ein-thread-ueber-die-konrad-adenauer-stiftung-kas/