Dieser Beitrag steht mit sämtlichen Screenshots und Grafiken auch im Archiv zur Verfügung
Ein angewiderter Blick auf das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit und den Rassismus, den dieses Netzwerk in sich trägt und eifrig weiterverbreitet. [1]
Zunächst einmal gilt es festzuhalten, dass nicht jede*r Rassist*in automatisch rechts/extrem rechts ist. Allerdings ist jede*r Rechte/extreme Rechte immer u.a. auch rassistisch.
Daraus ergibt sich
a) Rassismus ist eine Gemeinsamkeit, die die Mitte™ mit Rechten und extremen Rechten verbindet
und
b) Rassismus ist eine Gemeinsamkeit, die die Mitte™, Rechte und extreme Rechte mit rechtsterroristischen Attentätern teilt.
Wie bereits hinreichend im Blog dargelegt, besteht das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit nicht nur aus extremen Rechten oder „Rechtsradikalen“ (wie z.B. Jörg Baberowski), Neofaschisten (wie z.B. David Engels) oder Rechtslibertären (wie z.B. Ulrike Ackermann, Gunter Schnabl), sondern ebenso aus Personen/Mitstreiter*innen, die der Mitte™ zugeordnet werden können und von denen mancher bereits als Rassist in Erscheinung getreten ist (z.B. Heiner Rindermann, Fritz Söllner).
Andere wiederum nicht und doch vereint sie folgende Aussage des Netzwerks Zitat:
„Tatsächlich ist die Frage, ob und inwiefern es menschliche Rassen gibt, Gegenstand sachorientierter biologischer und wissenschaftsphilosophischer Diskussionen.“
Nachzulesen im Screenshot oder hier: archive.is/zMzOM unter Abschnitt c) Wie soll gesprochen werden müssen?
Dieses letzte Zitat des rechten und rassistischen Netzwerks ist die Entgegnung auf die Jenaer Erklärung aus dem Jahr 2019 in dem das Institut für Zoologie und Evolutionsforschung der Friedrich-Schiller-Universität das Konzept der „Rasse“ als das Ergebnis von Rassismus und nicht als dessen Voraussetzung definierte.
Nachzulesen hier
Wenn das rassistische + rechte Netzwerk Wissenschaftsfreiheit im 21. Jahrhundert über mögliche „menschliche Rassen“ debattieren will und darüberhinaus noch darüber wie sich diese unterscheiden, dann betreibt das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit nichts anderes als „Rassenlehre“.
Symbolisch dazu ein Bild vom Cover des Buches „Die menschlichen Rassen“ von Dr. Rudolf Lämmer mit einem Vorwort von Dr. W. von Gonzenbach, Professor an der E.T.H. Zürich aus dem Jahr 1936.
Die „Theorie“, die Menschen in verschiedene „Rassen“ einteilt, wird gemeinhin als „Rassenlehre“ oder „Rassenkunde“ verstanden.
Ich erinnere in diesem Zusammenhang an Heiner Rindermann, der dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angehört. Er behauptet, dass schwarze Menschen bzw. geflüchteten Menschen aus Afrika über verminderte kognitive Fähigkeiten verfügen.
Doch Heiner Rindermann ist nicht irgendein rassistischer Heini, der ignoriert werden kann, sondern er ist ein Mann der Wissenschaft mit akademischen Titeln und der Befähigung an einer Hochschule/Universität forschen und unterrichten zu dürfen,
Er ist außerdem ein Buchautor, der sich aktuell mit einem rechten/rassistischen Netzwerk verbunden hat und dessen rassistischer vermeintlich wissenschaftlicher Schmutz Rechte und Rassist*innen geradezu beflügelt.
So z.B. Hartmut Pilch, der im Mai 2016 vom Vorsitzenden von Pegida-München Heinz Meyer laut SZ „kaltgestellt“, also rausgeschmissen, wurde. [2] Pilch ist Betreiber des Blogs a2e, der Rindermanns rassistische Vorlage für einen eigenen Beitrag nutzte, der den Titel trägt: „Durchschnitts-IQ 93 bei eingewanderten arabischen Uni-Eliten? Es kann nicht sein, was nicht sein darf.“
In Pilchs Blog ist die Rede davon dass „zwei-Drittel der neuen Asylmigranten“ „funktionale Analphabeten“ seien … , um nur eines dieser widerlichen Beispiel zu nennen. [3]
Tichys Einblick führte im Nov. 2019 ein Interview mit Rindermann mit dem Titel: „Psychologe Heiner Rindermann: Intelligentere Gesellschaften sind reichere Gesellschaften. Nicht nur wirtschaftlicher Erfolg, sondern auch die gesellschaftliche und kulturelle Moderne sind ohne Intelligenz unmöglich. Dabei spielen aber auch die Gene eine mitentscheidende Rolle, sagt der Chemnitzer Psychologie-Professor Heiner Rindermann.“ [4]
Ist dort zu lesen.
Schon die Nazis der NSDAP konnten für ihre „Rassenlehre“ auf „Rassenhygiene“ und „Rassentheorie“ aus dem 19. Jahrhundert zurückgreifen und diese auf das „deutsche Volk“ übertragen. [6]
Ihre praktische Umsetzung erfolgte durch die Nürnberger „Rasse“gesetze, [7] auf die sich 2017 der antisemitische Ahriman-Verlag berief.
Diese Gesetze hatten Millionen von Toten zur Folge.
Auch die „neuen“ Nazis, also nicht die Originale, sondern die die z.B. im Deutschen Bundestag ein- und ausgehen …, freuen sich auf vermeintlich rassistische Erkenntnisse aus der Welt der Wissenschaft zurückgreifen zu können.
Fritz Söllner, Ökonom der TU Illmenau, ist so ein Fall. Er ist Stichwortgeber für die neofaschistische AfD.
Unter dem Deckmantel von Wissenschaftlichkeit verbreitet auch Susanne Schröter antimuslimischen Rassismus, deren Thesen bei Rassist*innen auf fruchtbaren Boden fallen und die nur auf eine vermeintlich wissenschaftliche Expertise gewartet haben.
Hier unten im Bild ist Susanne Schröter mit dem stramm rechten Bundestagsabgeordneten Hans-Jürgen Irmer zu sehen. Das Foto entstand im Rahmen einer Veranstaltung der CDU Lahn-Dill. [8]
Im Wetzlar-Kurier schrieb der MdL Frank Steinraths dazu einen Artikel über den „politischen Islam“ und dessen Gefahren, während er gleichzeitig geflissentlich ignorierte, dass es auch ein „politisches Christentum“ gibt.
Doch genaugenommen sind nicht nur Söllner, Rindermann oder Schröter gefährlich, sondern alle 405 Mitstreiter*innen (Zahl abgerufen am 15.04.2021) des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit, egal ob sie schon einschlägig in Erscheinung getreten sind oder nicht, sind die Stichwortgeber für die nächste Generation Rassist*innen und „neuer“ Rechter oder Nazis.
Denn sie verbreiten gepaart mit vermeintlich wissenschaftlichem Background genau die menschenverachtende Hetze, die Rechte, extreme Rechte und Rechtsterroristen zum weitermachen motivieren wird.
An dieser Stelle möchte ich daran erinnern, dass das rassistisch motivierte Attentat am 19.2.2020 in Hanau 9 Tote zur Folge hatte.
Und weil Rassismus tötet, sind alle 405 Mitglieder/Mitstreiter*innen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit und die, die noch folgen werden, für BPoC lebensgefährlich.
Wer sich für das rassistische und rechte Netzwerk Wissenschaftsfreiheit interessiert findet im angeschlossenen Blog die Doku