Ein anständiger Feminismus

Ein anständiger Feminismus würde die Absicht verfolgen das Patriarchat zu zerstören und würde sich nicht mit weniger zufrieden geben.

Ein anständiger Feminismus würde nicht ganze Bevölkerungsgruppen (Sexarbeiterinnen, trans Personen, nonbinäre Menschen …) ausgrenzen und vielleicht sogar bekämpfen, wäre also nicht swerf und nicht terf.

Ein anständiger Feminismus wäre solidarisch und queerfeministisch. Darüber hinaus wäre dieser antirassistisch.

Denn sonst wäre es eine Bewegung, die nur den Interessen von weißen cis-geschlechtl. heterosexuellen Frauen dienlich ist und die women of color und schwarze FLINTAs ausgrenzt oder als Feigenblatt benutzt, um diese bei der nächstbesten Gelegenheit, sobald es förderlich erscheint, über Bord zu werfen.

Ein anständiger Feminismus würde zu jeder Zeit im Auge behalten wer sich verbünden will, wer auf Kampagnen oder Inhalte aufspringt und würde unentwegt die Vernetzungen, die im Entstehen oder bereits entstanden sind überprüfen und dabei gleichfalls sich selbst mit und die eigenen Formulierungen.

Ein anständiger Feminismus würde sich niemals mit Rechten, Sexist*innen oder Antifeminist*innen verbünden und mit diesen gemeinsame Sache machen. Niemals.

Ein anständiger Feminismus würde niemals verschiedene Bevölkerungsgruppen gegeneinander ausspielen.

Und jetzt bin ich da wo ich hinwill.

Am 13.11.2021 twitterte Rebecca Schönenbach, Vorsitzende der Frauen für Freiheit (FfF), über die gelungene Veranstaltung von Terre des Femmes (TdF (D)) am Vortag, zu der sie auch eingeladen war. [1]

Rebecca Schönenbach twitterte: Gelungene Veranstaltung gestern, zu der ich als Vorsitzende von FrauenfFreiheit eingeladen war. Herzlichen Dank für 40 Jahre Arbeit für Frauenrechte, liebe TDFev-Frauen! Wir machen weiter für #UniversalWomensRights.

[1]

TdF (D) bezeichnen das was sie tun als Feminismus, allerdings einen, der Sexarbeit ablehnt und trans Menschen ausschließt, also ist es swerf und terf.

Die Frauen für Freiheit (FfF) haben auf die Bezeichnung Feminismus verzichtet, stattdessen kämpfen und streiten diese für Frauenrechte. Mensch könnte also annehmen es handele sich um Frauenrechtlerinnen.

Dies taten FfF allerdings in der Vergangenheit gemeinsam mit Don Alphonso bzw. Rainer Meyer, von FfF als „Feminist in Tracht“ bezeichnet, gemeinsam mit der Abtreibungsgegnerin Birgit Kelle, [2]

Screenshots einer Mitteilung von Freiheit für Frauen, der die Angaben im Thread bestätigt.

[3]

gemeinsam mit Ahmad Mansour, [4] der „Abschiebung als Strafe“ als „legitim“ erachtet, [5]

Ein Foto von Ahmad Mansour, Birgit Kelle und Giuseppe Gracia im Rahmen einer Veranstaltung der Frauen für Freiheit

[6]

gemeinsam mit Anabel Schunke, einer extrem rechten Influencerin, gemeinsam mit Henryk M. Broder, [7]

Screenshot von einem Veranstaltungshinweis der Achse des Guten, der auf eine Veranstaltung mit Rebecca Schönenbach, … und Anabel Schunke hinweist.

[8]

vom islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des Guten (achgut), für den Schunke regelmäßig schreibt und Rebecca Schönenbach nachweislich zwei Mal. Nämlich 2017 [9] und 2018. [10]

Rebecca Schönenbach schreibt für Die Welt, für Tichys Einblick und für die rechtskatholische Tagespost, die im letzten Jahr die rechte 5.VV der wahren Schwarmintelligenz unterstützte. Hinter der VV steht Klaus Kelle, der der WerteUnion nahesteht.

2018 unterzeichnete Schönenbach die rassistische Erklärung 2018, die die extrem rechte Publizistin Vera Lengsfeld, die auch für die Achse schreibt, initiiert hatte.

Schönenbach, der Kopf von Frauen für Freiheit (FfF), ist Mitstreiterin von Freiraum statt Haramkultur (FsH), einem islamfeindlichen und rechten Verein, dessen Autorin und Mitstreiterin Rebecca Sommer mit der WerteUnion sympathisiert. [11]

Hier bei FsH schrieb Rebecca Sommer mehr als ausführlich über die beiden rechten Kongresse der Freien Medien im Deutschen Bundestag 2018 und 2019. [12] Hier bei FSH wird auch schon mal verlinkt zum extrem rechten Jürgen Fritz Blog. [13]

Dabei handelte es sich um einen Artikel mit der Überschrift: „Warum wir ein Recht auf Widerstand gegen die Massenmigration haben.“ [14] Dieser war vom 15.11.2018 und war verfasst von Hartmut Krauss, der übrigens auch für FSH schreibt.

Von FsH führen auch Verbindungen zur EMMA über Astrid Manthey. [15]

Doch zurück zu Schönenbach, die 2018 als Erstunterzeicherin die Petition von TdF (D) Den Kopf frei haben“, eine Petition gegen das Kinderkopftuch, unterstützte. Eine Petition, die auch von der AfD Darmstadt weiterverbreitet wurde.

2020 tauchte Schönenbach auf als Mitverfasserin des Appells „Bekämpft Geschlechter Apartheid!“, der auch von der EMMA unterstützt wurde. Dies tat Schönenbach gemeinsam mit Mina Ahadi und Naïla Chikhi.

Darüberhinaus war Schönenbach auch Mitautorin einer Publikation von Sandra Kostner und Elham Manea (Hg.), die beide mittlerweile beim rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit [.de] angekommen sind.

So wie Ruud Koopmans und Susanne Schröter auch, die sich gleichfalls an dieser Publikation beteiligten, gemeinsam u.a. mit dem Hufeisenkönig Eckhard Jesse, mit Neckla Kelek von TdF (D), Armin Pfahl-Traughber und Kristina Schöder (CDU).

Screenshot mit den Angaben zum Buch und den Mitautor*innen: Helene Aecherli, Ebrahim Afsah, Volker Beck, Aje Carlbom, Heiko Heinisch, Ayaan Hirsi Ali, Eckhard Jesse, Necla Kelek, Thomas Kessler, Ruud Koopmans, Sandra Kostner, Elham Manea, Markus Norell, Armin Pfahl-Traughber, Rebecca Schönenbach, Kristina Schröder, Susanne Schröter, Lorenzo Vidino, Joachim Wagner und Michael Wolffsohn.

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Screenshots von den Inhaltsangaben, die die Angaben im Thread zusätzlich bestätigen.

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Das Buch trug den Titel: „Lehren aus 9/11, 09/“ und vereinte mehr als nur fragwürdige Personen, sondern Personen, die durchaus in der Vergangenheit einschlägig und menschenverachtend oder durch rechte und extrem rechte Verbindungen aufgefallen sind.

Doch spätestens als Rebecca Schönenbach im März 2020 und im Mai 2020 als Referentin für den Hayek Club Berlin, der zur Hayek-Gesellschaft gehört, dem „Mistbeet der AfD“, dem „völkisch-nationalistischen Sumpf“, fungierte,

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt

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Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt

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hätten die Alarmglocken läuten müssen. Doch es geschah gar nichts. Dabei hatte Schönenbach durch ihre Tätigkeit als Referentin für den Hayek-Club deutlich gemacht wo sie zu verorten ist.

Die „Frauenrechtler*innen“ oder vermeintlichen Feminist*innen, kurzum alle, die sich an Kampagnen und Veranstaltungen von und mit FfF oder in Kooperation mit R. Schönenbach beteiligten und noch beteiligen werden, interessiert das allerdings nicht.

Genaugenommen interessiert es so gut wie gar keine*n. Es scheint auch keine*n zu interessieren, dass Schönenbach via Twitter z.B. Alan Posener, Ulf Poschardt, Ruud Koopmans, Birgit Kelle, Don Alphonso oder Roland Tichy folgt. [20]

Bei den Frauen für Freiheit sieht es auch nicht besser aus und ich höre sie schon die kritischen Stimmen, die sich an diesem Hinweis stören werden.

Doch genau die sollten sich einmal fragen, was eine vermeintliche Frauenrechtlerin von Rainer Meyer, also Don Alphonso, von Birgit Kelle, von Roland Tichy … überhaupt lernen will. Soviel dazu.

Im Januar 2021 erschien das Buch „Ich will frei sein, nicht mutig“ mit einem Vorwort von Lale Akgün. Dabei handelte es sich um Gemeinschaftsproduktion von Naïla Chikhi und Rebecca Schönenbach (Hg.)

Bild vom Cover des Buches und eine kleine Beschreibung: „Nach der massiven sexuellen Gruppengewalt gegen Frauen in der Silvesternach 2015 wurde die Debatte schnell von Rechtspopulisten und intersektionalen Kreisen instrumentalisiert. Damit war die Diskussion über Hintergründe und mögliche Prävention beendet, bevor sie richtig begonnen hatte. Frauenrechte gerieten aus dem Blick.

Dieses Buch führte zu zahlreichen Rezensionen und auch die Jungle World veröffentlichte im selben Monat einen Auszug aus dem Buch unter der Überschrift „Die Geschichte einer saudischen Frau“. [21]

Was sich noch wohltuend unterschied zu den vielen anderen Artikeln zum Buch, die alle so ähnlich lauteten wie „Lautes Schweigen nach Köln“.

Damit dieser Thread nicht falsch verstanden wird, die leidvollen Erfahrungen von Frauen und FLINTAs in islamischen Ländern oder in islamisch-fundamentalen Zusammenhängen sollen hier nicht kleingeredet oder abgewertet werden. Ganz und gar nicht.

Es steht mir auch als weißer Person nicht zu Frauen/FLINTAs vorzuschreiben, wie sie ihre Traumata und leidvollen Erfahrungen verarbeiten sollten und die Kritik an fundamentalen Religionen aus queerfeministischer Perspektive ist immer notwendig.

Allerdings möchte die Schreiberin dieses Threads darauf hinweisen mit wem sich die Betroffenen da eigentlich verbündet haben.

Möchte den Fragen nachgehen: Wer gab/gibt Rebecca Schönenbach eine Plattform ohne sie gleichzeitig kritisch einzuordnen und warum fehlt diese Kritik und die Einordnung? Warum bleibt es so still?

rbb Kultur bezeichnet Schönenbach als Frauenrechtsaktivistin.

Screenshot bestätigt die Angaben im Thread.

[22]

Die Plattform Migration (AT) veröffentlichte am 18.08.2021 den Aufruf „Rettet die afghanischen Frauenrechtlerinnen“. Zu den Unterzeichner*innen gehörte auch Rebecca Schönenbach, [23]

Sie beteiligte sich 2017 an einer Veranstaltung von Freiraum statt Haramkultur [25] an der auch Rebecca Sommer teilgenommen hat.

Rebecca Sommer berichtete im Mai 2019 ausführlich von ihrer Initiative an der Basis und wie sie sich mit dem Vorsitzenden der WerteUnion getroffen hat. [26]

Rebecca Sommer sitzt Alexander Mitsch, damals noch Vorsitzender der WerteUnion gegenüber. Das Bild vermittelt den Eindruck beide seien in eine ernsthafte Diskussion verwickelt.

Hier steht sie freudestrahlend neben Rainer Wendt von der Deutsche Polizeigewerkschaft (DpolG).

Rebecca Sommer von FsH steht hier freudestrahlend neben Rainer Wendt von deutsche Polizeigewerkschaft (DpolG).

Und hier neben Hans-Georg Maaßen.

Rebecca Sommer lächelt und steht neben im Hans-Georg Maaßen.

[24]

Während sie gleichzeitig so tut, als sei sie Frauenrechtlerin. [27] [28]

Ich komme zum Schluss: Ein Feminismus mit Anstand klüngelt niemals, NIEMALS, N.I.E.M.A.L.S. mit Rechten und auch nicht mit denen, die mit Rechten klüngeln. Denn was kann dabei schon herauskommen?

Sind es doch genau jene, die auch, aber nicht nur, die Rechte von Frauen, von FLINTAs mit Füßen treten und mit Freude im Patriarchat leben.

Ein Hoch auf diesen „Feminismus“. …