Berliner Kreis in der Union

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Teil 1: WerteUnion

Teil 2: Christdemokraten für  das Leben (CDL)

Teil 3: Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)

Teil 4 Berliner Kreis in der Union

Hier beginnt Teil 4 einer kleinen Reihe, die sich kritisch mit den Organisationen der CDU befasst. Nach der WerteUnion, den Christdemokraten für das Leben, der Konrad-Adenauer-Stiftung, ist es nunmehr Zeit für den Berliner Kreis.

2013 wurde der „Berliner Kreis“ gegründet. Er versteht sich als Netzwerk von „konservativen“ Abgeordneten und Mandatsträger*innen in der Union. [1]

Auf der Webseite des Berliner Kreis werden 20 Mitglieder/Mitstreiter* unter der Überschrift „Über Uns“ angegeben. Das hier ist eine Abschrift der wichtigsten Angaben. [2]

Aufgeführt sind von der CDU: Veronika Bellmann, Wolfgang Bosbach, Thomas Dörflinger, Axel E. Fischer, Hans-Jürgen Irmer, Alexander Krauß, Philipp Lengsfeld, Saskia Ludwig.

Aufgeführt sind von der CDU: Andras Mattfeldt, Volker Mosblech, Syliva Pantel, Johannes Selle, Patrick Sensburg, Dietlind tiemann, Hans-Peter Uhl, Arnold Vaatz.

Aufgeführt sind von der CDU: Christean Wagner, Marian Wendt, Klaus-Peter Willsch.

[3]

Im umgangssprachlichen Sinne denkt mensch bei dem Begriff „konservativ“ an das lateinische Wort „conservare“, was „bewahren“ bedeutet. [4] Mensch denkt dabei an altmodisch.

Doch es steckt ein bisschen mehr dahinter.

Screenshot vom Jura-Forum. Zum Thema „Konservatismus – Erklärung des Begriffs Das ist der gesamte Text: Der Begriff Konservatismus kommt vom lat. conservare (erhalten, bewahren). Konservatismus: bestehende Ordnung erhalten Der Konservatismus strebt, im positiven Sinne, nach dem Erhalt bestehender Ordnung. Bewährtes soll bewahrt und erhalten werden. Negativ ist seine übertriebene, oft schädliche, Skepsis gegenüber allem Fortschrittlichen. In der neueren Geschichte ist der Konservatismus dann hauptsächlich gegen die Aufklärung gerichtet. Hier wird gar die Forderung nach Abklärung laut, was immer das auch sein soll. Erhoben wurde sie erstmals durch Hermann Lübbe, seines Zeichens Philosophieprofessor. Er war ab 1944 Mitglied der NSDAP, danach vorübergehend SPD-Mitglied und dort sogar kurze Zeit Staatssekretär. Soziologisch betrachtet ist der Konservatismus eine sowohl politische wie auch geistige Gegenbewegung zur Aufklärung. Konservatismus steht damit sowohl konträr zum Liberalismus und z

Rechte oder auch die, die sich selbst als „Konservativ“ verstehen, definieren den Begriff wiederum anders, aber darauf will ich nicht hinaus, sondern darauf, dass politisch betrachtet der „Konservatismus“ Wegbereiter und Kamerad des Faschismus ist.

Es sollte also keine*n wundern, dass die „Zwanzig“ des Berliner Kreis keine Berührungsängste vor extremen Rechten verspüren, sich bisweilen ganz genau so anhören (Hans-Jürgen Irmer) als Interviewpartner*in für Compact fungierten (Bellmann, Bosbach) und Vorträge für extrem rechte Burschenschaften gehalten (Bosbach, Willsch, Selle, Vaatz) oder einer solchen sogar angehört haben, wie der verstorbene Hans-Peter Uhl.

Im Fall von Bosbach lassen sich sogar Verbindungen zum Bildungszentrum Feldmarkt, das zum Opus Dei gehört, feststellen.

Bisher pflegte der Berliner Kreis auch Verbindungen zur WerteUnion. Als Referent*innen für die WerteUnion traten bisher in Erscheinung: Veronika Bellmann, Alexander Krauß, Sylvia Pantel.

Zwei Personen, nämlich Hans-Jürgen Irmer und Klaus Peter Willsch, sind gleichzeitig auch Mitglieder der WerteUnion und zwei, nämlich Veronika Bellmann und Patrick Sensburg, gehören den Christdemokraten für das Leben (CDL) an.

Doch unter dem Dach des Berliner Kreis, der noch 2017 von der Süddeutsche Zeitung als die „Machtlosen“ bezeichnet wurde, „der praktisch bedeutungslos“ sei, [5] lässt sich noch wesentlich mehr finden.

Screenshot mit der Überschrift: „Berliner Kreis Die Rufe der Machtlosen Der Berliner Kreis hat mit einem Klimapapier für Wirbel gesorgt. Doch der Kreis konservativer Unionspolitiker ist praktisch bedeutungslos.2 Der Artikel ist vom 6. Juni 2017 und erschien in der Süddeutsche Zeitung.

[6]

Menschenverachtung wohin eins schaut. In Form von Misogynie, LGBTQI-feindlichkeit, antimuslimischem Rassismus/Rassismus, Antifeminismus und mind. einen Klimawandelleugner. Mindestens.

„Dr.“ Philipp Lengsfeld, der Sohn der extrem rechten Publizistin Vera Lengsfeld, dessen Artikel als Gastbeiträge im Blog seiner Mutter erscheinen, der im Zeitraum von 2012 bis 2017 als Gastautor 4 Artikel für den islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des Guten verfasste, als Abtreibungsgegner bekannt ist und GEGEN die Ehe für Alle stimmte, hat gemeinsam mit „Prof. Dr.“ Fritz Vahrenholt re:look climate gGmbH – Institut für Analyse und Bewertung von Klima- und Umweltwissenschaft mit Sitz in Berlin, gegründet.

Screenshot von der Webseite mit einem Bild der Gesellschafter der re:lock climate gGmbH Angegeben werden namentlicht: Dr. Philpp Lengsfeld, Gesellschafter und Geschäftsführer, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Gesellschaft und Dr. Lutz Knopek, Gesellschafter. Die drei Männer stehen nebeneinander der Größe nach geordnet und im Hintergrund prangt in gebrochener, eckiger und altmodischer Schrift „Gründerzeit - …“. Der Rest ist nicht abgebildet.

[7]

Der extrem rechte Klimawandelleugner Sebastian Lüning, der gemeinsam mit Fritz Vahrenholt 2020 die Publikation „Unerwünschte Wahrheiten – Was Sie über den Klimawandel wissen sollten“, verfasst und veröffentlicht hatte, [8]

Screenshot vom Cover des Buches von Vahrenholt und Sebastian Lüning.

[8]

machte im Dezember 2020 Werbung für re:look climate in seinem Blog „Die Kalte Sonne“ und warb gleichzeitig um Spendengelder für das „gemeinnützige und wissenschaftliche Institut“. [9]

Er verband dies sogar mit einer Empfehlung des Kalte Sonne Teams. [10]

Der Klimawandel wird zwar nicht direkt vom Berliner Kreis in den Publikationen geleugnet, doch die Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung werden als „kritisch“ erachtet und genaugenommen abgelehnt wegen der „massiven wirtschaftsfeindlichen Züge“. [11]

2019 organisierte der Berliner Kreis mehr als eine Veranstaltung mit Hans-Georg Maaßen, der aktuell in seinem Blog für „Spenden für den Aufbruch“ wirbt.

Mit dem „Aufbruch“ meint er allerdings sich selbst bzw. seinen Wahlkampf, für den er Unterstützung benötigt. Diese Spenden seien, so behauptet Maaßen, steuerlich abzugsfähig. [12]

Ihre Verbindungen zu Maaßen und der WerteUnion stellte in der Vergangenheit auch Sylvia Pantel unter Beweis, die im Rahmen einer Veranstaltung der WerteUnion und der FrauenUnion gemeinsam mit H.-G. Maaßen geladener Gast gewesen ist. Sie ist Sprecherin des Berliner Kreis.

Ein weiterer strammer Rechter unter dem Dach des Berliner Kreis ist der MdB der CDU Hans-Jürgen Irmer. Er ist auch Mitglied der WerteUnion, Initiator und Vorstand von Pro Polizei Wetzlar, die enge Verbindungen zur DPolG unterhält, und er ist Herausgeber des Wetzlar Kuriers.

Hier veröffentlicht er auch seine Hetze. Hier hetzt er gegen die Partei Die Linke, gegen Linke im Allgemeinen, gegen Grüne, gegen Greenpeace, gegen die Klimaaktivist*innen im Danneröder Forst.

Hier freut er sich wenn die Planung eines Windparks gestoppt wird [13] und behauptet, dass die Seenot geflüchteter Menschen durch NGO’s künstlich erzeugt werde. [14]

Das alles verpackt er zwischen Werbung von regionalen Unternehmen aus dem Umkreis von Wetzlar oder dem Lahn-Dill-Kreis und mit Informationen von der CDU-Lahn-Dill, die mit dem Spruch für sich wirbt: „Gute Köpfe, gute Gründe, ein Team“, werden die CDU-Veranstaltungen angekündigt und es wird darüber berichtet.

Screenshot von der Webseite der CDU Lahn-Dill-Dill! Mit dem Schriftzug Gute Köpfe Gute Gründe Ein Team.

[15]

Ganz wie auch im Berliner Kreis Info üblich, bezeichnet er im Wetzlar Kurier die Partei Die Linke als „SED/Linkspartei“, die für ihn „Verfassungsfeinde“ sind, [16]

während die CDU Lahn-Dill Veranstaltungen mit dem extrem rechten Ehrenpräsidenten des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus organisiert oder z.B. mit dem Geschäftsführer des Berliner „Stasimuseums“ Jörg Drieselmann, [17]

während Irmer im Wetzlar Kurier seit Oktober 2017 Monat für Monat großformatige Werbung für den Kopp Verlag schaltet, den der Deutschlandfunk Kultur als einen Verlag bezeichnet, der mit den Untergangsfantasien den Nährboden für rechtes Gedankengut liefert, als Verlag, der „Hetze, Angst und Verschwörungsmythen“ bietet. [18]

Ein weiteres Beispiel ist der MdB Marian Wendt, der dem Berliner Kreis angehört, der via Twitter folgt er nicht nur Silvio Berlusconi, Forza Italia, sondern auch Kricke1905 mit dem Hashtag ThinBlueLine in der Bio und ebenso

„Don Alphonso“ Rainer Meyer, dem es immer wieder gelingt seine Follower*innen derart aufzuzustacheln, dass diese zu massiven Bedrohungen gegen vorzugsweise Frauen oder als weiblich gelesene Accounts führen.

Frauenhass/Misogynie ist übrigens eine Schnittstelle, die „Konservative“, die ewig Gestrigen, Reaktionäre und Rechte und extreme Rechte miteinander verbindet, also auch die AfD und CDU, den Berliner Kreis, die WerteUnion, die Christdemokraten für das Leben, die Konrad-Adenauer-Stiftung …

Das beweist dieser Screenshot aus der Sezession, die zu Don Alphonso/Welt online verlinkte.

Screenshot eines Textes von der Sezession mit der Überschrift „Der Weg in den Mainstream – und seine Folgen“. Hier ist zu sehen, wie direkt zu Don Alphonso oder zu Welt online verlinkt.

Es sei zu begrüßen, dass Meyer und einige weitere Akteure nun aufbegehrten und den Spieß umdrehten, schrieb Benedikt Kaiser, ein ehemaliger Kader der verbotenen Nationalen Sozialisten Chemnitz.

Bild

Zurück zum MdB Marian Wendt, der sich im November 2020 mit Giorgetta von Lega Nord getroffen hat.

Ein ganz besonders widerlicher Zeitgenosse des Berliner Kreis ist auch Alexander Krauß, der immer wieder durch homosexuellenfeindliche Äußerungen und LGBTQI-feindlichkeit auffällt.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=26988

Der evangelische Christ war 2018 Referent für die WerteUnion und leugnete in 2020 Intergeschlechtlichkeit und non binäre Geschlechter. Denn diese gäbe es im realen Leben nicht, so der Bundestagsabgeordnete Krauß.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=35467

Auch er verfasste in der Vergangenheit (2016) ein Grußwort zum Marsch für das Leben.

Es gäbe über den Berliner Kreis noch viel viel mehr zu sagen, über deren Positionen, über die „Unwerte“, die sie vertreten. Doch da der Thread schon so weit fortgeschritten ist, verweise ich auf die Fortsetzung,

die sich mit dem Begriff von „konservativ“ oder „Konservatismus“ befassen wird und zwar losgelöst von Theorien oder von Namen wie Edmund Burke, Otto von Bismarck, Alfred Hugenberg oder z.B. Arthur Moeller van den Bruck… .

Fortsetzung