Datum: 08.03.2020
1) Ein Thread über Philip Plickert.
2) Am 7. März twitterte dieser über den „national-sozialistischen Umverteilungsstaat“ und kommentierte so einen Artikel aus der Weltwoche mit der Überschrift: „Hitler stand links“.
Quelle: https://twitter.com/PhilipPlickert/status/1236424939290398720
3) Auffallend erscheinen mir in diesem Zusammenhang die Anfangsbuchstaben n-s U. Da ich weiß, für wen Philip Plickert in der Vergangenheit schon Vorträge gehalten, kann ich sagen, dass die Assoziation, die den NSU und seine Morde dadurch verharmlost, beabsichtigt ist.
4) Von der Linkspartei behauptet Plickert via Twitter dass diese die Sprache von Demokratie- und Staatsfeinden sprechen würden.
Quelle: https://twitter.com/PhilipPlickert/status/1236357634669805569
5) Diese tweets lockten wiederum andere an. Eine:r sendete ihm z.B. Auszüge aus Hitlers „Mein Kampf“.
Quelle: https://twitter.com/StefanMarx13/status/1236563674137088001
6) D. Nächste verwies auf Rainer Zitelmanns Hitler Biografie und ein:e andere:r wünschte sich eine schlaue Replik zum Thema. …
7) 14.171 Personen erfuhren so im O-Ton Hitler wäre links gewesen und konnten den dementsprechenden Artikel bei der Weltwoche lesen, der hier nicht eingebunden wird.
Anmerkung: Der Artikel aus der Weltwoche wurde hier http://archive.is/NJTox archiviert.
8) Aber Plickert erreicht nicht nur via Twitter eine dementsprechende Anzahl von Menschen, die im buchstäblich an den Lippen hängen, sondern als Wirtschaftsredakteur schreibt er für die FAZ, schreibt für Tichys Einblick und für die Junge Freiheit.
9) 2010 wurde er im internen Adressverzeichnis der Junge Freiheit unter Angabe seiner sämtlichen Kontaktdaten aufgeführt.
10) 2009 und 2011 war Plickert Referent für den Verein Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg.
Quelle: https://web.archive.org/web/20180828212927/http://institut-walberberg.de/index.php?cID=10
Quelle: https://web.archive.org/web/20180828212927/http://institut-walberberg.de/index.php?cID=10
11) Hier traf und trifft sich das Who is Who organisierter Abtreibungsgegner:innen, des christlichen Fundamentalismus, Antifeminist:innen, „neue“ Rechte und „Konservative“ (Protofaschist:innen) aus den Reihen der CDU/CSU/FDP, sowie Universitätsprofessoren. …
12) Für die Allgemeine Deutsche Burschenschaft (ADB) moderierte Plickert eine Veranstaltung anlässlich ihrer Neugründung.
13) Als Referent:innen waren 2016 Vera Lengsfeld (CDU, Erklärung 2018…), George Turner (Referent und Autor für extrem rechte und völkische Burschenschaften), Henning Zoz (Desiderius-Erasmus-Stiftung…) und Erich Weede (Hayek-Gesellschaft) geladen.
14) Was nicht weiter überrascht, denn Plickert ist Mitglied der Burschenschaft Arminia-Rhenania München, die noch bis 2013 der Deutschen Burschenschaft (DB) angeschlossen war und danach zur ADB wechselte.
15) Promoviert hat Plickert übrigens bei Joachim Starbatty (Hayek-Gesellschaft, Ex-AfD, 2918 Referent des Neuen Hambacher Fests, organisiert von Max Otte.
16) 1998 war Plickert Landesvorstandsmitglied der „Jungen Freiheitlichen“ in Bayern, die Jugendorganisation des Bund Freier Bürger. In der Vergangenheit publizierte er für MUT, für Die Neue Ordnung, für die Sezession, [1]
Anmerkung: seine Publikationstätigkeit für die Sezession lässt den Schluss zu, dass er zu den Teilnehmer:innen der 4. Sommerakademie des Instituts für Staatspolitik gehörte.
Quelle: https://sezession.de/7817/rechts-4-sommerakademie-des-ifs
17) hielt Vorträge für Burschenschaften, für das Studienzentrum Weikersheim und publizierte für Eigentümlich frei.
18) Und wie aus nachfolgendem Screenshot zu ersehen ist in rechten Narrativen. Ein Antidiskriminierungsgesetz wird für Plickert zum „Umerziehungslager BRD“.
Quelle: https://ef-magazin.de/autor/philip-plickert/
19) Plickerte publizierte auch für CATO und hielt 2016 einen Vortrag für die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS Rheinland-Pfalz).
20) Auch als Buchautor hat sich Plickert einen „Namen“ gemacht. So war er Mitautor des Sammelbandes „Die Quotenfalle – Warum Genderpolitik in die Irre führt“ und die Bibliothek des Konservatismus (BdK)
21) hat diesem in ihrer Hauspostille Agenda eine Rezension, eine wohlwollende, gewidmet. [2]
22) 2017 veröffentlichte Plickert im FinanzBuch Verlag den Sammelband: „Merkel: Eine kritische Bilanz“ mit Beiträgen von Thilo Sarrazin, Necla Kelek (Terre des Femmes), Cora Stephan, Roland Tichy, Werner J. Patzelt, Wolfgang Ockenfels … [3]
23) Dieses Buch führte zu zahlreichen Rezensionen, darunter auch zu einer in der Sezession, die mit einer Bestellverlinkung endete, die zum Antaios-Verlag führte. [4]
24) Im letzten Jahr (2019) unterzeichnete Plickert den Aufruf „Stop Gendersprache Jetzt“, der von vielen extrem rechten Propagandist:innen, wie Hedwig von Beverfoerde, Thomas Paulwitz, Norbert Bolz, Uwe Tellkamp, Bettina Gruber, Eckhard Kuhla … unterzeichnet wurde.
25) Unter „Wer wir sind“ erhält mensch einen Eindruck, wer da zusammengefunden hatte, nämlich Norbert Bolz (Referent Wissensmanufaktur, Autor CATO), Frank Böckelmann (Autor Sezession, TUMULT, Compact …),
26) Lothar Kopp (Unterzeichner der frauenfeindlichen Frankfurter Erklärung, Autor für Agens…). [4]
27) Also ein Schulterschluss von Antifeminist:innen, Misogynen, neuen und extremen Rechten.
28) Ebenfalls hat Plickert die Petition „Schluss mit dem Gender-Unfug“ initiiert vom Verein Deutsche Sprache unterzeichnet, dessen 1. Vorsitzender Walter Krämer im Dezember 2019 ein Hitler-Zitat in der TU Dortmund in einem Schaukasten aushängte
29) und dazu noch eine Greta Thunberg Zeichnung, die an solche aus dem Stürmer erinnerte.
30) Und es kann nicht oft genug gesagt werden, dass Frauenhass und Antifeminismus ein verbindendes Element von Rechten, von Evangelikalen, von Abtreibungsgegner:innen, von Neofaschist:innen, von rechtsterroristischen Attentätern und auch von schreibenden Brandstiftern sind.
31) Und genau in diesem Spektrum ist auch Philip Plickert einzuordnen.