Ulrich Vosgerau

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es fehlen nur die nachträglichen Ergänzungen

Der Jurist Ulrich Vosgerau, Mitglied der CDU, nahm im November 2023 an einem Geheimtreffen im Landhaus Adlon teil, gemeinsam mit Neonazis, mit AfD-Politikern, Mitgliedern der WerteUnion und u.a. dem Mörig-Clan. [1]

Im Rahmen dieses Treffens wurde geplant Millionen Menschen aus Deutschland zu deportieren. Entsetzte Stimmen bezeichneten dieses Geheimtreffen als „Wannseekonferenz 2.0“.

Im Nachgang verteidigte Vosgerau seine Teilnahme an diesem Treffen an dem auch der Identitäre Martin Sellner teilgenommen hatte. Vosgerau gab an Positives über Sellner gehört zu haben und ihn hätte kennen lernen wollen.

Vosgerau betonte nun, er pflege normalerweise keine Kontakte zu Rechtsextremisten. Aber: „Es muss möglich sein, in einem privaten Kreis auch mit Menschen einmal zu sprechen, die im Verfassungsschutzbericht auftauchen.““ berichtete der Tagesspiegel. [2]

Juristisch ging er gegen die Berichterstattung von Correctiv vor und scheiterte in zwei von drei Punkten. Erzielte allerdings auch einen Teilerfolg [3] und erhielt die Möglichkeit in rechten und extrem rechten Medien/Blogs seine Ansichten ausführlich zu erörtern und seine Teilnahme zu relativieren.

Doch Ulrich Vosgerau weiß was er tut, mit wem er sich umgibt und das nicht erst seit November 2023.

Bereits 2016 fungierte er als Autor für den Cicero. [4] Er schrieb über Seehofers Äußerung „Herrschaft des Unrechts“ in Hinblick auf Merkels Flüchtlingspolitik. Im selben Jahr beschwor er auf einer Veranstaltung der AfD-Dachau die „nationale Homogenität“. [5]

Insofern überrascht es nicht, dass er 2018, die rassistische Erklärung 2018 unterzeichnete. Diese Erklärung hatte die extrem rechte Publizistin Vera Lengsfeld initiiert.

Im selben Jahr hielt er nachweislich einen Vortrag für die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES).

In 2023 berichtete die junge Welt Vosgerau sei stellvertretender Vorsitzender der DES, Kolumnist der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit und habe als Referent für das „Forum Freiheit 2023“ der Hayek-Gesellschaft im Programm gestanden. [6]

Aber damit sind Vosgeraus Tätigkeiten nur unzulänglich beschrieben, denn er publizierte auch in CATO, einem Magazin der sog. „neuen“ Rechten.

Er erstunterzeichnete 2020 die Petition „Schluss mit dem Missbrauch des Nazi- und Faschismusbegriffes in der politischen Auseinandersetzung“ und stand 2020 auf der Gästeliste der rechten 5. VV der wahren Schwarmintelligenz in Erfurt.

Die VV wird in regelmäßigen Abständen von Klaus Kelle, der der WerteUnion angehört, organisiert. 2019 fungierte er auch als Referent für die WerteUnion. [7]

Die „Initiative an der Basis“ war so begeistert, dass sie seinen Vortrag für die WerteUnion bei Youtube einstellte. Dieser steht aber nur nach Bestätigung des Alters zur Verfügung. [8]

Im Jahr darauf, also 2021, gab Vosgerau als Sachverständiger im Auftrag der AfD im Deutsche Bundestag eine rassistische Stellungnahme ab. Der Spiegel berichtete darüber. Vosgerau hatte Migrant*innen aus dem „Vorderen Orient“ und Afrika verminderte kognitive Fähigkeiten unterstellt. [9]

2022 trat Vosgerau als Referent für ein Symposium von Demo für Alle (DfA) auf.

Seit Bestehen ist die DfA nachweislich ein Sammelbecken von christlichen Fundis, Evangelikalen, Rechten und extremen Rechten. DfA verbreitet queer- und transfeindlichen Hass und ist vernetzt u.a. mit CitizenGo.

Interessant sind auch Vosgeraus Verbindungen zur AfD, denn in regelmäßigen Abständen tritt das CDU-Mitglied als Sachverständiger für die AfD in Erscheinung. Zu nennen wären der Sozialausschuss der AfD-Fraktion Sachsen, [10] der Landtag NRW [11] oder für AfD-Klagen gegen die Bundesregierung.

Hier wird Vosgerau namentlich genannt, gemeinsam mit Stephan Brandner und Stephan Protschka. [12]

Hinter einem langen Tisch mit Mikrofonen und Getränken sitzen von links nach rechts Ulrich Vosgerau, Stephan Brandner und Stephan Protschka. Im Hintergrund ist ein Banner der AfD zu sehen.

Ulrich Vosgerau, Mitglied des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit, mag zwar jetzt via X (früher Twitter) den wahren Charakter der „Deportationskonferenz“ leugnen und seinen kleinen Teilerfolg als Gewinn verbuchen,

doch er war, ist und bleibt ein extrem rechter Propagandist, der Lügen, Fake-News und Halbwahrheiten verbreitet. Er weiß was er tut, mit wem er sich trifft und für wen er sich einsetzt und an der „Deportationskonferenz“ hat er nachweislich teilgenommen.

Nachträgliche Ergänzung vom 28.02.2024

Am 16.02.2024 veröffentlicht NIUS einen Gastkommentar von Ulrich Vosgerau

Ergänzung vom 02.03.2024

„Bei der Hamburger AfD sollte Ulrich Vosgerau erzählen, was in Potsdam „wirklich“ geschah. Er hat vieles bestätigt, was Correctiv berichtet hatte.“

Auf seiner Webseite prahlt Vosgerau mit seinen Veröffentlichungen für TUMULT, die Junge Freiheit, Tichys Einblick und in Erträge, eine Publikation der Bibliothek des Konservatismus.

Ulrich Vosgerau hält die Recherchen von Correctiv für den größten Medienskandal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland:

Zitat: „Die „Correctiv“-Affäre ist der größte Medienskandal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland – und zwar deswegen, weil es noch nie so ein Mißverhältnis von geglaubtem und wirklich veröffentlichten Tatsachen gegeben hat. Es gibt hier nur Tamtam – aber Tagesschau und DLF meldeten fünf Wochen lang „Enthüllungen“. Neu ist ja nicht, wie skrupellos die linken Strukturen lügen und manipulieren. Aber das staatspolitische interessante Thema ist, wie leicht in der beginnenden Postdemokratie die Staatsmaschine manipuliert werden kann.“