Die Frauen für Freiheit wurden 2016 als eine Initiative des Vereins Veto! Für den Rechtsstaat e.V. gegründet [1] und erst am 25. Juli 2018 in einen Verein umgewandelt. Sowohl Veto! Als auch FfF haben die dieselbe Anschrift: Pappelallee 78/79, Berlin und geben an, als gemeinnützig anerkannt zu sein.
Vorstandsvorsitzende und Gründerin von FfF ist Rebecca Schönenbach [2], die gleichzeitig Vorsitzende von Veto! ist. [3]
Rebecca Schönenbach samt FfF gehört zu den Unterzeichner:innen der rassistischen Erklärung 2018, [4] initiiert von der extrem rechten Publizistin Vera Lengsfeld und ist samt FfF Erstunterzeichnerin der Terre des Femmes (D)-Petition gegen das Kinderkopftuch „Den Kopf frei haben“. [5]
Darüberhinaus ist sie Mitstreiterin der islamfeindlichen Organisation Freiraum statt Haramkultur (HSK) [6] und ist Gastautorin für den islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des „Guten“ und publiziert für Tichys Einblick. Sie ist gut vernetzt, setzt sich für TdF (D) ein und die Petition gegen das Kinderkopftuch ein und war sowohl im März 2020 [7] als auch im Mai 2020 [8] geladene Referentin für den Hayek-Club Berlin.
Der extrem rechte und marktradikale Hayek-Club beschrieb Schönenbach als Volkswirtin mit Spezialisierung auf islamisches Finanzwesen. [9]
Bisherige Gäste für die Veranstaltungen der Frauen für Freiheit (FfF) waren z.B. die Antifeministin und Abtreibungsgegnerin Birgit Kelle, sowie Don Alphonso, [10] als der Rassist Rainer Meyer, der mittlerweile für die Welt schreibt und der via Twitter gerne shitstorms gegen women of colour und weiblich gelesene Accounts auslöst.
Auch Anabel Schunke, Model, Studentin und rechte Influencerin, war geladene Teilnehmerin einer Podiumsdiskussion im Januar 2017. [11] Sie schreibt z.B. für Journalistenwatch (eine extrem rechte Onlineplattform), für den islamfeindlichen Blog Achse des „Guten“ und hat 2016 in einem Artikel bei Tichys Einblick der Bundesrepublik die Gefolgschaft gekündigt , weil es ihrer Meinung nach keine Obergrenze für Geflüchtete gibt. [12]
Sie hat keine Berührungsängste vor der Identitären Bewegung oder extrem rechten Burschenschaften. [13] Als angeblich ehemalige Antifaschistin, die mittlerweile geläutert sei, erfreut sie sich in extrem rechten und neofaschistischen Kreisen einer großen Beliebtheit.
Ein weiterer geladener Gast bei FfF war z.B. Henryk Broder, der Mitbegründer der Achse des „Guten“ und Erstunterzeichner der rassistischen Erklärung 2018 oder
Zana Ramadani (CDU), eine ehemalige Femen-Aktivistin, war ebenfalls als Gast geladen. Sie ist Mitglied bei FsH. Ihre Bücher: „Sexismus – Über Männer, Macht und #Frauen“ und „Die verschleierte Gefahr – Die Macht der muslimischen Mütter und der Toleranzwahn der Deutschen“ erschienen beide im Europa Verlag.
Ein Verlag, der zahlreiche rechte und rassistische Publikationen veröffentlichte. Darüberhinaus gehört Ramadani auch sie zu den Gastautoren des Blosg Achse des „Guten“ und engagiert sich bei Terre des Femmes (TdF Deutschland). Auch sie hat die Petition gegen das Kinderkopftuch, die von der AfD Darmstadt beworben wurde, unterzeichnet.
Was hier zu sehen ist, sind einerseits Vernetzungen und Anschlussmöglichkeit für rechte und islamfeindliche Gruppierungen/Einzelpersonen und damit auch mannigfaltige Transportmöglichkeiten für Rassismus, für antimuslimischem Rassismus und für Antifeminismus.
Ja, richtig gelesen. So diskturierten Rebecca Schönenbach, Zana Ramadani und Antje Sievers, einer weiteren Autorin für die Achse des „Guten“, im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die Frage „Was ist eigentlich Feminismus?“ [14] Dabei gibt es bei Rechten und Neofaschist:innen keinen Feminismus, dabei gehen Antifemismus und Rasissmus stets Hand in Hand. Dabei bezeichnet FfF Birgit Kelle als glückliches „Muttertier“, eine Anspielung auf Kelles Buch, das durch die Bezeichnung von Frauen und Erziehungsberechtigten als „Tier“ diese entmenschlicht. Dabei ist Don Alphons, also Rainer Meyer, auch kein „Feminist in Tracht“, [15] wie im Blog zu lesen ist.
Dabei ergab eine Anfrage von June Tomiak (GRÜNE) im April 2018, dass der nächste Frauenmarsch zum Kanzleramt von „Leyla e.V. Bündnis“ und „Frauen für Freiheit“ organisiert worden ist. [16]
Diese Anfrage vermutlich in Verbindung mit der geplanten Vereinsgründung von FfF führte zu zwei Pressemitteilungen, Dementis und Distanzierungen vom Frauenmarsch von FfF und der Mitteilung Leyla Bilge habe den Namen „Frauen für Freiheit“ ohne vorhergehende Absprache verwendet. [17] Gefolgt von einem: „Wir behalten uns juristische Schritte vor“. [18]
Das war im Oktober 2018 und danach passierte in dieser Angelegenheit außer einer Klage gegen Christian Fuchs, der in einem Eintrag im Blog als „neuer Handlanger der Neuen Rechten“ bezeichnet wurde, [19] nichts mehr. Stattdessen folgten die üblichen Veranstaltungen. Darunter eine im Dezember mit Birgit Kelle, Ahmad Mansour und Giuseppe Gracia, einem Schweizer Journalisten, Schriftsteller und Kommunikationsberater, der seit 2011 Beauftragter für Medien und Kommunikation im katholischen Bistum Chur und dort Mitglied des Bischofsrates und Sprecher von Bischof Vitus Huonder ist.
Was wiederum zu Birgit Kelle führt, die 2017 anlässlich des Tags der Menschenrechte (WTF!) das Bischofswort von Vitus Huonder verfassen durfte und es trug den verachtenswerten Titel: „Gender Mainstreaming: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“. [20]
Es bleibt zum Abschluss also festzuhalten, dass die Frauen für Freiheit KEIN linker Verein sind und ebensowenig ein feministischer Verein.
Es bleibt zum Abschluss auch festzuhalten, dass die Frauen für Freiheit durch ihren gewählten Schwerpunkt nämlich sog. Ehrenmorde und die kritische Betrachtung der Situation muslimischer Frauen Anknüpfungspunkte/Schnittmengen mit rechten Organisationen/Positionen/Einzelpersonen schaffen und auf ihren Veranstaltungen antimuslimischen Rassismus produzieren und reproduzieren.