Renovatio-Institut

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Teil 1 über christliche Männerarbeit

Teil 2

Der Männerbund – Träger und Bewahrer des Gemeinwesens“, so lautet der Titel einer Schrift des Renovatio-Instituts, die im September 2021 erschienen ist.

Deckblatt der Publikation mit einem Foto von Rittern auf Pferden im Hintergrund stehen Frauen, die in Not zu sein scheinen. „Gralsritter - Darstellung in einem französischen Gralsroman des 14. Jhd.“ Darüber „Der Männerbund Träger und Bewahrer des Gemeinwesens“. Darunter: Renovatio-Impulse Nr. 3 – Stand: September 2021. Auf dem Bild mit den Rittern steht noch irgendwas in Althochdeutsch oder Latein. Keine Ahnung.

Laut christlichem Forum bzw. Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks, [1] wurde das Renovatio-Institut 2019 gegründet „um Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit aus christlicher Perspektive zu entwickeln“ und um die Seele Europas zu schützen.

Die rechtskatholische Tagespost schrieb über das „Institut“ einen längeren Artikel, der die Identitäre Bewegung (IB) mit Sicherheit hoch erfreut hat. [2]

Gloria.tv, eine katholischfundamentale Onlineplattform, betrachtet das „Institut“ bereits als „Ritter für Europa“. [3]

Hinter dem Renovatio-Institut für kulturelle Resilienz stecken u.a. der Politikwissenschaftler Simon Wunder und Christian Machek als Institutsleiter. [4]

Zum vierköpfigen wissenschaftlichen Beirat gehören der neofaschistische Historiker Prof. Dr. David Engels, der „neu“rechte Evangelikale Prof. Dr. Harald Seubert, der katholische Theologe Prof. Dr. Michael Fiedrowicz und der Poltikwissenschaftler Prof. Dr. Heinz Theisen, regelmäßiger Gastautor für den Cicero.

Hier, beim Cicero, forderte Theisen u.a. einen neuen „kalten Krieg“ gegen den Islamismus. [5] Darüberhinaus publiziert Theisen auch für den islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des Guten (auch bekannt als achgut). [6]

Aber auch für die rechtskonservative NZZ schrieb der Politikwissenschaftler, [7] sowie für Tichys Einblick. Hier schrieb er über die Selbstauflösung des Westens, den nur ein „realistischer Konservatismus“ retten könne. [8]

Träger des „Instituts“ ist die St. Michael Gesellschaft mit Sitz in Augsburg. Informationen über den Träger stehen bisher nicht zur Verfügung, denn die St. Michael Gesellschaft betreibt keinen Blog oder eine Webseite.

Der heilige Michael, der Erzengel, der Teufelsbezwinger und Schutzpatron, der Streiter Gottes, der als Engel in Ritterrüstung und mit Helm, (Flammen-)Schwert oder Lanze und Schild Satan als Drachen durchbohrt, wurde der Namensgeber des Trägers. [9]

Abbildung des Erzengels Michael, der mit einem Spieß auf den am Boden liegenden Teufel einstechen will. Das Bild befindet sich im Louvre und dabei handelt es sich um Raffael: Der Erzengel Michael.

[10]

Soviel nur dazu.

Veröffentlicht wurde die Publikation „Der Männerbund – Träger und Bewahrer des Gemeinwesens“ am 19.09.2021.

Verantwortlich für die Publikation (Downloadquelle: archive.is/T4Sfu), die nur downgeloaded werden kann und die nicht weiterverbreitet oder in Abschnitten veröffentlicht werden darf, ohne vorher Rücksprache mit besagter Gesellschaft geführt zu haben, ist Simon Wunder.

Er schrieb schon für Tumult, das „bildungsbürgerliche Aushängeschild des deutschen Rechtsterrorismus“. [11]

In der Tumultausgabe Frühjahr 2019 schrieb Wunder über „Islamisierungsprozesse in Westeuropa[12] und befand sich damit in dementsprechender Gesellschaft.

Wer sonst noch an der Publikation des „Instituts“ beteiligt gewesen ist, bleibt unerwähnt, stattdessen gibt es diesen Hinweis auf S. 7.

An der Erstellung des Textes wirkten vorwiegend Männer mit, die neben geistes- und sozialwissenschaftlichen Qualifikationen über langjährige Erfahrungen als Mitglieder verschiedener männerbündischer Institutionen verfügen, etwa in den Streitkräften, in christlichen Laiengemeinschaften, in Studentenverbindungen oder in der bündischen Jugend. Zu den Mitwirkenden gehören darüber hinaus eine Kulturwissenschaftlerin und eine Politikwissenschaftlerin, die als Offizier der Bundeswehr über Erfahrungen in einem männerbündischen Umfeld verfügt. Diese Publikation wird in unregelmäßigen Abständen aktualisiert. Änderungen werden im Änderungsverzeichnis am Ende dieses Textes dokumentiert.

Über die Autoren und Mitwirkenden An der Erstellung des Textes wirkten vorwiegend Männer mit, die neben geistes- und sozialwissenschaftlichen Qualifikationen über langjährige Erfahrungen als Mitglieder verschiedener männerbündischer Institutionen verfügen, etwa in den Streitkräften, in christlichen Laiengemeinschaften, in Studentenverbindungen oder in der bündischen Jugend. Zu den Mitwirkenden gehören darüber hinaus eine Kulturwissenschaftlerin und eine Politikwissenschaftlerin, die als Offizier der Bundeswehr über Erfahrungen in einem männerbündischen Umfeld verfügt. Diese Publikation wird in unregelmäßigen Abständen aktualisiert. Änderungen werden im Änderungsverzeichnis am Ende dieses Textes dokumentiert.

Es dürfte allerdings klar sein, dass das Männerbild und die Ideologie, die dahintersteckt, eine neofaschistische und zugleich eine christlich fundamentale ist.

Erinnert der Name dieser Organisation an die Sammelschrift von David Engels „Renovatio Europae“, die im Mai 2019 im Manuscriptum Verlag erschienen ist.

In diesem Buch werden u.a. eine strenge Regulierung der Zuwanderung, eine Rückkehr zum Naturrecht und auch die Wiederbelebung der kulturellen Wurzeln „unserer“ Identität als Grundpfeiler eines hesperialistischen Europas gefordert. [13]

Mit Hesperialismus ist „ein patriotisches Bekenntnis eines vereinten Europas gemeint, das nicht auf universalistischen, sondern auf „konservativen“, also protofaschistischen, Werten aufgebaut ist. [14]

Und obwohl damit schon alles gesagt zu sein scheint, schadet es nichts sich die Schrift genauer anzuschauen und zwar im Hinblick darauf wie „argumentiert“ bzw. wie was formuliert wird und auch im Hinblick auf Gemeinsamkeiten mit anderen Organisationen, mit antifeministischen oder LGBTQI-feindlichen zum Beispiel.

Denn genau hier beim Renovatio-„Institut“ ist eine Schnittstelle von Neofaschismus und christlichem Fundamentalismus (inkl. Evangelikale) zu sehen, die zu einer brandgefährlichen Allianz geführt hat.

Teil 3

Doch zunächst ein bisschen was über die Veröffentlichung selbst.

Ganz allgemein umfasst die Publikation 96 Seiten und ist aufgeteilt in 10 Abschnitte. Darunter u.a. „3. Der Männerbund als Träger und Bewahrer des Gemeinwesens“, als „Teil patriarchaler Kultur“, „als Stifter der Kultur“, „als Träger des Gemeinwesens“, als „Schule dienender Eliten“, als „Verteidiger des Gemeinwesens“, als „Schutzgemeinschaft“ und als „Akteure der gesellschaftlichen und kulturellen Erneuerung“.

Zu lesen ist ein Teil der Gliederung. 1. Einführung, 2. Der Männerbund als Institution (Was ist ein Männerbund, Die Institution des Bundes, Der Männerbund in Geschichte und Gegenwart), 3. Der Männerbund als Träger und Bewahrer des Gemeinwesens (Der Männerbund als Teil patriarchaler Ordnung, Der Männerbund als Stifter der Kultur, Der Männerbund als Träger des Gemeinwesens, Der Männerbund als Schule dienender Eliten, Der Männerbund als Verteidiger des Gemeinwesens, Akteure der gesellschaftlichen und kulturellen Erneuerung, Der Männerbund als Schutzgemeinschaft).

Hier wird der Männerbund als „freiwilliger Zusammenschluß“ von Männern beschrieben, die „gemeinsam höheren Zielen wie dem Schutz des Gemeinwesens vor Bedrohungen oder der Bewahrung und Erneuerung seiner Kultur in Zeiten, in denen ihr Bestand herausgefordert wird, dienen wollen“. (Zu lesen auf S. 7)

Textauszug: „Die Autoren wollen durch die Erschließung und Bereitstellung dieser Ressourcen im Sinne angewandter Forschung Traditionsarbeit leisten, also unter schwierigen Bedingungen Geprüftes und Bewährtes, aber auch Scchwächen und Verwundbarkeiten dieser Institution identifizieren, um Impulse für ihre Erneuerung und Stärkung zu gewinnen. Schwerpunkt ist dabei die Betrachtung des Männerbunds in seiner Form als freiwilliger Zusammenschluss von Männern, die gemeinsam höheren Zielen wie dem Schutz des Gemeinwesens vor Bedrohungen oder der Bewahrung und Erneuerung seiner Kultur in Zeiten, in denen ihr Bestand herausgefordert wird, dienen wollen.“

Und natürlich wurde sich hier auch mit Ernst Jüngers Roman Auf den Marmorklippen befasst und mit Der Waldspaziergang. Denn was wäre eine neofaschistische Organisation ohne Jünger, den intellektuellen Wegbereiter des Nationalsozialismus. [15]

Text: Auch Ernst Jünger sah im Männerbund den Träger des Widerstands gegen totalitäre Herrschaft. Angesichts der anhaltenden Bedrohung durch nihilistische und materialistische Ideologien müsse man sich mit der „Möglichkeit eines neuen Ordens“ auseinandersetzen, der diesen Ideologien primär auf geistiger Ebene kämpferisch entgegentritt.

Männerbünde, so die Autor*innen, falls es überhaupt *innen gegeben hat, beruhen auf der „Anerkennung der Tatsache natürlicher Unterschiede zwischen Mann und Frau“, die damit „im Widerspruch zu egalitären Ideologien“ stehen, „die in der Wahrnehmung solcher Unterschiede einen Ausdruck der Absicht zur Unterdrückung anderer oder gar von „Hass“ sehen.“ (Seite 81, Abschnitt 9. Feindbild Männerbund)

Textauszug: „9. Feindbild Männerbund Die Institution des Männerbundes ist, so wie andere kulturtragende Institutionen wie Familie, Nation und Kirche, in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt zum Ziel von Angriffen durch utopische Ideologien geworden, die auf der Negation der abendländischen Tradition beruhen und nach ihrer Auflösung streben. Diese Ideologien stehen in einem radikalen Gegensatz zu konservativem Denken, das Verantwortung für den dauerhaften Bestand eines Gemeinwesens übernimmt und die Institutionen schützt und stärkt, auf denen es beruht. Männerbündische Institutionen beruhen auf der Anerkennung der Tatsache natürlicher Unterschiede zwischen Mann und Frau. Sie stehen damit im Widerspruch zu egalitären Ideologien, die in der Wahrnehmung solcher Unterschiede einen Ausdruck der Absicht zur Unterdrückung anderer oder gar von „Hass“ sehen.“

Die Beispiele für „Männerbundfeindliche Ideologien“, umfassen das freudianische Denken, die 68er, der Neomarxismus und Postmodernismus, Gender Studies, marxistische Faschismustheorien … .

Dabei sind sich die Autor*innen, falls es überhaupt *innen gegeben hat, einig, dass sich der entsprechende Aktivismus zunehmend radikalisiert habe und „prägt im Zuge des Eindringens seiner Anhänger in staatliche Institutionen in immer größerem Maße auch das staatliche Handeln in westlichen Gesellschaften“. (S. 82)

Andere Gruppierungen wie z.B. Demo für Alle verwenden in diesem Kontext das Narrativ „Gender Mainstreaming“, „Gender Ideolgie“ oder „Gender Wahnsinn“ wieder andere sprechen von einem ausgeprägten Linksrutsch, der mittlerweile auch Behörden und den Bundestag erreicht haben. Tja nun.

Das Feindbild „Männerbund“ soll sogar in die Kirche eingedrungen sein, dabei sollen laut Text Männerbünde auch den Interessen von Frauen dienen. (S. 82)

Textauszug: „Eindringen des Feindbilds in die Kirche Das Feindbild Männerbund hat im Zuge des Vordringens radikaler Ideologien in den Staat und in andere Institutionen mittlerweile auch die katholische Kirche erreicht. Arbeitsdokumente des „synodalen Weges“ der katholischen Kirche in Deutschland forderten 2021 einen Abschied „vom patriarchal geprägten System mit seinen männerbündischen Strukturen“ in der Kirche.636Die Bewegung „Maria 2.0“ kämpft nach eigenen Angaben gegen das „System klerikaler Männerbünde“ in der Kirche637, und auch Bischöfe fordern ein „Aufbrechen“ von Männerbünden Männerbünde dienen auch den Interessen von Frauen“

Was allerdings den tatsächlichen Zahlen und Gegebenheiten entgegensteht. Denn jeden Tag versucht ein Mann seine (Ex-)Partnerin zu töten und jeden dritten Tag findet in Deutschland ein vollendeter Femizid statt, sprich: wird eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet oder ermordet.

Und als ob das noch nicht genug ist, behaupten die Verfasser(*innen) eine „patriarchale Ordnung bzw. Schutz und Versorgung durch den Mann“ entspreche weiblichen Präferenzen.

Textauszug: „Patriarchale Ordnung und weibliche Präferenzen Eine patriarchale Ordnung bzw. Schutz und Versorgung durch den Mann entsprechen weiblichen Präferenzen und wurden zeit- und kulturübergreifend hinweg von Frauen eingefordert. Die Historikerin Ute Frevert beobachtete, dass Frauen sich durch die Geschichte hindurch immer zu „einem männlichen Heldentum, das physische Kraft, Tapferkeit, Risikobereitschaft und Siegesgewißheit“ auszeichnete, hingezogen gefühlt hätten. Kriegserfahrene Männer hätten, „vor allem wenn sie militärische Erfolge errungen hatten“, auf Frauen stets sehr attraktiv gewirkt.649 Auch wenn es Ausnahmen gab und gibt, so scheinen körperlich schwache, risikoscheue Pazifisten zu keinem Zeitpunkt vergleichbar interessant für Frauen gewesen zu sein. Entgegen der Annahme feministischer Ideologie verschwinden unter den Bedingungen gesellschaftlicher Freiheit weder die patriarchale Ordnung noch traditionelle Geschlechterrollen. Individuelle Freiheit bei der Berufswahl ist

So habe die Historikerin Ute Frevert beobachtet, dass Frauen sich durch die Geschichte hindurch immer zu „einem männlichen Heldentum, das physische Kraft, Tapferkeit, Risikobereitschaft und Siegesgewißheit“ auszeichnete, hingezogen gefühlt.“ (S. 84)

Symbolisch wurde hier ein Bild von Jack Donovan, US-amerikanischer Maskulist der Alt Right-Bewegung, ausgewählt.

Er ist Autor der Bücher: „Der Weg der Männer“, „Nur Barbaren können sich verteidigen“ und „Ein ganzerer Mann“ veröffentlicht im neofaschistischen Antaios Verlag. [16]

Ein Foto von Jack Donovan mit nacktem muskulösem Oberkörper. Zu sehen sind seine zahlreiche Tätowierungen. Darunter HONOR. In seiner rechten Hand hält er eine goldene Stichwaffe.

[17]

Die Verfasser (*innen) fügen hinzu: „Auch in modernen westlichen Gesellschaften werden Männer, die nicht willens oder dazu in der Lage sind, eine Rolle als Beschützer und Versorger der Familie einzunehmen, von den meisten Frauen, darunter auch den Anhängerinnen feministischer Ideologie, als Partner abgelehnt und von den meisten Männern verachtet.“ (S. 84)

Wo es an traditionellen Männerbünden mangele, steige die Wahrscheinlichkeit „deformierter männlicher Identitätsbildung“, die mit Frauenverachtung und Frauenfeindlichkeit verbunden“ sein könne. (S. 66)

In nicht-traditionellen männerbundartigen Strukturen entstünden so Pick Up Artists (PUA) oder Incels, die „vielfach unter den Folgen gescheiterter männlicher Identitätsbildung vor allem aus dem Motiv sexueller Frustration heraus“ leiden würden. (S. 66)

Textauszug: „Frauenfeindlichkeit Wo es an traditionellen Männerbünden mangelt, steigt die Wahrscheinlichkeit deformierter männlicher Identitätsbildung, was mit Frauenverachtung oder Frauenfeindlichkeit verbunden sein kann. In westlichen Gesellschaften äußert sich dies auch darin, dass viele Männer ihrer Verantwortung als Väter nicht gerecht werden wollen und der Anteil der alleinerziehenden Mütter deshalb steigt, oder dass Männer Machtpositionen dazu ausnutzen, um von ihnen abhängige Frauen sexuell unter Druck zu setzen. Einige nicht-traditionelle männerbundartige Strukturen definieren ihre Identität durch die demonstrative Abwertung von Frauen bzw. durch Frauenfeindlichkeit. Dieses Phänomen ist in einigen Bewegungen junger Männer in westlichen Gesellschaften verstärkt zu beobachten, etwa bei den „Incels“ sowie bei der „Seduction Community“ bzw. der „Pickup Community“. Deren Mitglieder leiden vielfach unter den Folgen gescheiterter männlicher Identitätsbildung und handeln vor allem aus

Und jetzt wird es heftig homosexuellenfeindlich, denn „auf gesellschaftlicher und kultureller Ebene zerstört homosexueller Aktivismus zudem den Gedanken der auf Liebe beruhenden Gemeinschaft von Männern.“

Ganze Abschnitte sind hier der Homosexualität gewidmet, die aus unterschiedlichen und feindlichen Motiven abgelehnt und abgewertet wird.
Textauszug: Korrumpierung von Männerbünden durch homosexuelle Aktivitäten Es gibt viele Beispiele für Männerbünde, die durch homosexuelle Aktivitäten ihrer Mitglieder korrumpiert wurden, darunter auch Teile des Priestertums der katholischen Kirche. Auch in den preußischen Kadettenanstalten war Homosexualität laut dem Militärhistoriker Sönke Neitzel ein „durchaus schwerwiegendes Problem“. Er vermutet, dass sie dort als Ersatz für die mangelnde Zuwendung praktiziert wurde.551 Dem Soziologen Wolfgang Lipp zufolge zerstöre kollektiv praktizierte Homosexualität einen Männerbund von innen, weil sie die für die Konstitution des Männerbundes zentrale Askese untergrabe. Der Männerbund sei konstituiert als „Bund von Männern, die Gegengeschlechtlichkeit […] selbstopfernd bändigten, zurücknahmen und sich als ‚Brüder‘ erkannten“.552 In einigen Fällen, etwa in der katholischen Kirche, haben Homosexuelle in Männerbünden zudem korrupte Strukturen gebildet, deren Mitglieder andere nachzogen, sobald sie
Der allerletzte Abschnitt der Publikation ist Oswald Spengler und Graf von Krockow gewidmet. (S. 86)

Es geht dabei um diesen Abschnitt: Die Notwendigkeit der Existenz von schützenden und bewahrenden Männerbünden ist nicht zuletzt auch eine Lehre aus der deutschen Geschichte. Oswald Spengler mahnte 1933 vor dem Hintergrund des Abstiegs Europas und in Erwartung der katastrophalen Folgen der Herrschaft des Nationalsozialismus sowie angesichts der Bedrohung durch den Kommunismus, dass der Kontinent „große Kräfte, seelisch wie militärisch, in der Hand sehr großer Männer aufbringen“ werden müsse, wenn er „den ersten gewaltigen Sturm überstehen“ wolle, der sich bereits abzeichne.659 Graf von Krockow wies darauf hin, dass die Zusammenschlüsse von Männern, die für eine traditionelle abendländische Weltanschauung eintraten und die in ihrem Wesen christlich, soldatisch und aristokratisch geprägt waren, während der Herrschaft des Nationalsozialismus über die Lebenshaltungen und Wertvorstellungen verfügt hätten, die sie zu Trägern des Widerstandes gegen die Diktatur und später der kulturellen Erne

Teil 4

Oswald Spengler, auf den sich in der Publikation des Renovatio-Instituts positiv bezogen wird, gilt als Wegbereiter des Nationalsozialismus, er wird zur „nationalistischen, antidemokratischen „konservative Revolution“ gerechnet„. [18]

Auf dem Bild ist das Gesicht von Oswald Spengler zu sehen. Text zum Bild: Der Kultur- und Geschichtsphilosoph Oswald Spengler in einer zeitgenössischen Aufnahme. Er wurde am 29. Mai 1880 in Blankenburg geboren und ist am 8. Mai 1936 in München gestorben. Text: Mit dem Szenario des untergehenden Abendlandes hat Oswald Spengler ein Deutungs-Motiv in die Welt gesetzt, das seither immer wieder aufgegriffen wurde – aktuell von der Neuen Rechten.

[19]

Oswald Spengler führt zu einer Vernetzung des Renovatio-Instituts mit TOSS (The Oswald Spengler Society), der Max Otte von der WerteUnion, David Engels und auch z.B. Alexander Demandt angehören.

Der Historiker Alexander Demandt hatte in der Vergangenheit mehrere Fernsehauftritte, darunter in der Dokumentationsreihe von ZDF History. [20] Der Historiker Demandt forderte 2016 ein härteres Vorgehen gegen geflüchtete Menschen. [21]

World Socialist Web Site schrieb: „Unter dem Deckmantel der Wissenschaft ziehen immer mehr Akademiker und Intellektuelle durch die Medienlandschaft, um primitives, rechtes Gedankengut salonfähig zu machen.“ [22]

Nachfolgende Grafik veranschaulicht die Verbindungen der Mitglieder des Renovatio-Instituts zu Universitäten, Hochschulen, … der Erzdiözese Wien und zum Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen.

Ausgehend vom Renovatio-Institut und den den 6 Mitgliedern entstehen Verbindungen zur Universität Trier, Brüssel, Bethlehem, der Katholische Hochschule NRW, der Hochschule Heiligenkreuz, der FTH Giessen, der Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel, dem Institut Zachodny Posen (Polen), der Erzdiözese Wien und über eine Publikation entsteht eine Verbindung zum Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen.

So haben sich David Engels, Heinz Theisen und Harald Seubert (Vorstandsmitglied der Martin-Heidegger-Gesellschaft) [23] dem rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit [.de] angeschlossen, das sind 75% der wissenschaftlichen Beiratsmitglieder.

Das Renovatio-Institut mag zwar erst seit zwei Jahren und „nur“ aus insgesamt 6 Personen bestehen, dennoch zeigt sich deutlich, wie gut es vernetzt ist und dass sich der gesamte wissenschaftliche Beirat aus Männern und Lehrstuhlinhabern zusammensetzt.

Für diese ist es schon aufgrund ihres Status ein Leichtes das Bild des starken, des kämpferischen, des beschützenden cis-het-Mannes samt entsprechender Ideologie nach Außen zu tragen.

Es ist ein toxisches Bild von Männlichkeit und männlichem Verhalten, gepaart mit einer neofaschistischen Ideologie und christlichem Fundamentalismus.

D.h. die Professoren, die als Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats einer neofaschistischen und zugleich christlich fundamentalen Organisation angehören, unterrichten, forschen und lehren und präg(t)en so ganze Generationen.

Wer jedoch annimmt, es sei Wissenschaftler(*innen) grundsätzlich möglich streng wissenschaftlich zu forschen und zu lehren und das abgekoppelt von der eigenen Gesinnung, wie z.B. Misogynie oder LGBTQI-feindlichkeit, christlichem Fundamentalismus oder einer neofaschistischen Ideologie, irtt.

Schon seit Jahrhunderten bis heute noch, prägt das Bild von männlich und weiblich die Archäologie. Waren einem Skelett als Grabbeigaben Schmuckstücke hinzugefügt, gingen Archäolog*innen automatisch davon aus, dass es sich bei dem Skelett nur um das einer Frau handeln könne.

Bei Waffenfunden wurde das Skelett als männlich definiert. Doch mittlerweile stellt sich heraus, dass derartige Aussagen zurückgenommen werden müssen und nicht haltbar sind, weil Rollenklischees und Vorurteile in die Forschungs- und Ausgrabungsergebnisse eingegangen sind.

https://www.deutschlandfunk.de/rassendenken-teil-1-ueber-die-rassistischen-wurzeln-von.740.de.html?dram:article_id=436585

Der Gedanke, dass es sich auch um Gräber von nonbinären Menschen handeln könnte, hat bisher keinen offiziellen Eingang in die Archäologie gefunden.

Wissenschaft muss darum stets im Kontext betrachtet werden und genauso die jeweiligen Wissenschaftler(*innen).

In diesem Fall sind es Wissenschaftler, die einer neofaschistischen und zugleich christlich-fundamentalen Organisation angehören.

Wissenschaftler, die forschen und lehren. Wissenschaftler die mit akademischen Graden geschmückt sind, rechte/neofaschistische/christlich-fundamentale Männer, die ihre Ideologie wissenschaftlich verpacken und so unter das „Volk“ bringen können.

Und wie bekannt sein dürfte, führen konstante Debatten inkl. Publikationen, zum Beispiel misogyne/LGBTQI-feindliche/rassistische/ableistische/antisemitische …, zu Ausgrenzung, zu Abwertung und früher oder später zu Gewalt.

Es spielt also keinen Unterschied ob die menschenverachtende Botschaft sprachlich eloquent, wissenschaftlich oder plump und derb daherkommt. Die Konsequenzen sind für die Betroffenen stets fatal.

Und jetzt ist vorläufig, aber nur vorläufig, über das Renovatio-Institut und ihre misogyne, LGBTQI-feindliche und neofaschistische Publikation alles gesagt.

Doch bevor dieser Beitrag endet, folgt eine Grafik, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebet, jedoch veranschaulicht, warum auch kleine rechte/neofaschistische/evangelikale/christlich-fundamentale Organisationen, Vereine oder „Institute“ ernstgenommen und bekämpft werden müssen.

Was auch für rechte und christlich-fundamentale Propagandist*innen gilt. Alerta!

In dieser Grafik gehen die Verbindungen vom Renovatio-Institut bzw. den Mitgliedern noch viel weiter. Alle Beteiligten haben Veröffentlichungen, darunter Bücher verfasst. Zu sehen sind Verbindungen zur NZZ, zur Achse des Guten zum rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, zur Friedrich Ebert Stiftung, zur Werte Union, MUT (Asendorf Verlag), zu TOSS und z.B. zur Martin-Heidegger-Gesellschaft. Die Grafik ist fast zu unübersichtlich um die Verbindungen zur verfolgen. Dabei ist diese Grafik nicht einmal vollständig.

Ergänzung:

Rechtes Christentum Das „Renovatio-Institut“ will das Patriarchat zurück