Der evangelikale Leben.Würde Kongress 2022 (3)

Teil I

Teil II

Teil III

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Teil III befasst sich mit der Kongressleitung des christlich fundamentalen/evangelikalen Leben.Würde Kongress 2022 und diese Kongressleitung, bestehend aus 10 Personen, hat es in sich. Sie vereint vom evangelikalen Querdenker (Hartmut Steeb), das Who is Who von Impf“skeptiker*innen“ und Abtreibungsgegner*innen, darunter

Screenshot vom Programmflyer mit Fotos und Namen der Kongressleitung: Prof. Dr. med. Paul Cullen, Kuno Kallnbach, Cornelia Kaminski, Alexandra Maria Linder M.A., Mechthild Löhr, Martin Scheuermann, Daniela Städter, Hartmut Steeb, Dr. Albrecht Voigt, Kerstin Wieland.

Mechthild Löhr von den Christdemokraten für das Leben (CDL), dem Bundesverband Lebensrecht (BVL) mit Kontakten zu Opus Dei, Agenda für Europa und zur Hayek-Gesellschaft. Sie schreibt für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit und für CATO, ist Mitglied der CDU und sie trat 2018 in die WerteUnion ein.

Auch mit dabei sind Cornelia Kaminski und Alexandra Maria Linder. Beide stecken hinter VitaL – Beratung für Schwangere. Mehr über Kaminski und Linder und über ihre Kontakten hier

Linder ist u.a. bekannt geworden als Buchautorin und weil sie das Narrativ „fötale Organernte von abgetriebenen Kindern“ erfunden hat.

Auch sie gehört zu den Impf“skeptiker*innen“. Denn sie behauptet, dass „Reste von abgetriebenen Kindernin Impfstoffen enthalten seien, in Mitteln zur Verjüngung und zur Behandlung von Krankheiten.

Sie zu hören oder zu lesen ist grauenvoll.

Auch aus den Reihen organisierter Abtreibungsgegner*innen stammt Paul Cullen, Universitätsprofessor und seit diesem Jahr Mitglied des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit.

Er publiziert für CATO, für Tichys Einblick, wie aus nachfolgendem Screenshot hervorgeht schrieb er als Gastautor über das Thema „Probleme der Massenimpfung gegen SARS-CoV-2“. [1]

Screenshot, der die Angaben im Thread bestätigt. Ein Auszug mit Angaben über Paul Cullen, der am Ende seines Artikels zu finden ist. Über den Textangaben ist die Verlinkung, die zu tichyseinblick.de führt und dem Gastbeitrag von Paul Cullen zu lesen. Da steht folgendes: „Prof. Dr. med. Paul Cullen wurde 1960 in Dublin geboren und studierte Humanmedizin am University College Dublin. Es folgten Stationen in Dublin, Hannover, Münster und London, wo er am King‘s College ein Studium der Biochemie absolvierte. Cullen ist Internist, Labormediziner und Molekularbiologe. Derzeit leitet er ein großes medizinisches Labor in Münster in Westfalen und ist außerplanmäßiger Professor für Laboratoriumsmedizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität. Cullen unterhält eine rege Vortragstätigkeit zu medizinischen und biomedizinischen Fragen, er hat über 250 wissenschaftliche Artikel und mehrere Bücher geschrieben und publiziert regelmäßig zu Fragen der biomedizinischen Ethik.“

Er schreibt auch für die rechtskatholische Die Tagespost, ist 1. Vorsitzender der Ärzte für das Leben und gehört dem Bundesvorstand des BVL an.

Er ist bei den „Christen im Widerstand“ sehr beliebt. Denn er ist Impf“skeptiker“. Er ist in der Vergangenheit auch durch antisemitische Äußerungen aufgefallen. Mehr zur Person von Cullen hier

Auch mit dabei ist der evangelikale Querdenker und ehemalige Generalsekretär der Evangelische Allianz Deutschland (EAD) Hartmut Steeb, der in seinen Artikeln für das Gemeindenetzwerk z.B. auf Boris Reitschuster verweist oder auf Rubikon zurückgreift oder auf Thomas Külken.

Mehr dazu hier

Mindestens 50% der Kongressleitung, also die Hälfte, verfügt über Kontakte zu One Of Us und damit auch zu Agenda für Europa, einer europaweiten antifeministischen und LGBTQI-feindlichen Organisation, die u.a. nicht nur Abtreibungen komplett verbieten lassen will, sondern auch die Antibabypille und Scheidungen, sowie einen sog. Sodomieparagraphen einführen lassen will, um Homosexualität bzw. Homosexuelle kriminalisieren zu können. Mehr dazu hier

Weniger bekannt ist Kuno Kallnbach, ehemaliger Programmchef des evangelikalen Gästehaus Schönblick, die Redaktionsleiterin von idea Daniela Städter und Martin Scheuermann Vorstandsmitglied von idea, der darüberhinaus zur christlichen Medieninitiative Pro gehört und Vorstandsmitglied des Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) ist.

Noch weniger bekannt sind der Religionsphilosoph Dr. Albrecht Voigt und Kerstin Wieland, die ebenfalls zur Kongressleitung gehören.

Zusammenfassend lässt sich an dieser Stelle festhalten, dass zwei Bundestagsabgeordnete, nämlich Sylvia Pantel und Alexander Krauß, einen Kongress als Referent*in unterstützen, von denen 50% der Kongressleitung nachweislich Verbindungen zu One Of Us unterhielten bzw. unterhalten und damit in Verbindung zur Agenda für Europa stehen.

Wie weit LGBTQI-feindlichkeit das Leben und Überleben von FLINTA* oder queeren Menschen gefährdet, kann mensch zum gegenwärtigen Zeitpunkt in Ungarn miterleben und hier wird ein erster Teil der Ziele von Agenda für Europa bereits umgesetzt.

Der Regierungschef der Fidesz Viktor Orbán brachte erst in diesem Jahr einen Entwurf ins Parlament, der mittlerweile verabschiedet wurde und der „Bildungsprogramme zu Homosexualität oder Werbung von Großunternehmen, die sich mit Homosexuellen solidarisch erklären“ verbietet. [2]

Aufklärungsbücher und jegliche Darstellung oder Abbildung von Homosexualität und trans Menschen sind damit verboten. Das betrifft Filme, Magazine, Zeitungen, aber ebenso auch Theater, Kabaretts, Kunst und Literatur … .

In der Öffentlichkeit sollen zukünftig nur noch cisgeschlechtliche und heterosexuelle Themen, Abbildungen, Handlungen zu sehen und zu lesen sein.

Damit werden FLINTA* und queere Menschen, also alles was mit LGBTQI zu tun hat, aus der Öffentlichkeit verbannt und damit wird auch das Existenzrecht betroffener Menschen in Frage gestellt, kurzum sie werden für vogelfrei erklärt.

Denn darauf läuft es letzten Endes nach der Stigmatisierung hinaus. [3]

D.h. unter dem Dach dieses Kongresses, der von 2 Bundestagsabgeordneten als Referent*innen unterstützt wird, werden Kongressteilnehmer*innen sein, die hierzulande Zustände wie in Polen oder in Ungarn anstreben.

Teil IV wird sich u.a. mit den Referent*innen des Kongresses beschäftigen.