Thread: Wenn Rassismus Menschen vereint (Aufruf gegen die Vollverschleierung von Frauen)

Datum: 13.07.2018

(1) Vor fast zwei Jahren erschien ein Aufruf/eine Petition in der „Welt“ mit dem Titel: „Gegen die Vollverschleierung von Frauen – Gesicht zeigen: in der Demokratie – in Europa – in Deutschland!“ Nachzulesen als Ganzes ist der Aufruf hier: http://life-info.de/inh1./Gesicht_zeigen.html

(2) Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich einen thread über diesen fast zwei Jahre alten Aufruf schreiben soll oder nicht. 1 Freundin, der ich diesen Aufruf samt Liste der Unterstützer*innen zeigte, meinte das sei Querfront und damit war die Angelegenheit für sie erledigt.

Thread: Petition Terre des Femmes für ein Verbot des Kinderkopftuches (Teil 2)

Teil I

Datum: 13.11.2018

Teil II

1) Damit die Petition von Terre des Femmes (TdF) für ein Verbot des Kinderkopftuches nicht übersehen oder vergessen werden kann und weil sie neue Unterstützer*innen gewonnen hat, darunter höchst fragwürdige Personen, …

2) … erinnere ich in diesem Zusammenhang an Teil 1
In diesem thread, als Teil 2, möchte ich über einige der Neuen informieren.

3) Wie zu sehen ist, gehört zu den neuen Unterstützer*innen die Publizistin + Schriftstellerin Cora Stephan. Sie schreibt u.a. auch für den rassistischen Blog Achse des „Guten“ und für die antifeministische Onlineplattform cuncti.

Thread über die Petition von Terre des Femmes und wer sie unterstützt

Datum: 15.07.2018

(1) Wenn eine Frauenorganisation eine Petition startet, die von rechten/rechtsextremen Gruppierungen/Parteien wie der AfD oder den Frauen für Freiheit unterstützt wird, müsste es einen Aufschrei geben, einen Shitstorm oder Kritik zur Folge haben. Irgendwas. MINDESTENS.

(2) Es geht um die aktuelle Petition von Terre des Femmes (TdF): „Den Kopf frei haben“ und wer diese unterstützt.
Quelle: frauenrechte.de/online/themen-
Fürs Archiv: (Stand 14.07.2018)

(3) Dieser Aufruf fordert ein gesetzliches Verbot des sog. „Kinderkopftuchs“ im öffentlichen Raum und so wie er formuliert worden ist, bietet er eine Steilvorlage für rechte/rechtsextreme Positionen.

Charta 2017

(vom 11.11.2017)

Anmerkung: die korrigierten Fassungen der Charta 2017 für Interessierte hier

Hier das Original inklusive der Fehler und ohne Korrekturen, die mittlerweile vorgenommen worden sind:

Appell: Charta 2017 – Zu den Vorkommnissen auf der Frankfurter Buchmesse 2017

Die Vorkommnisse auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse machen deutlich, wie widersprüchlich es in unserem Land zugeht: wie unter dem Begriff der Toleranz Intoleranz gelebt, wie zum scheinbaren Schutz der Demokratie die Meinungsfreiheit ausgehöhlt wird. Wenn ein Branchen-Dachverband wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der Buchhandlungen und Verlage vereint, darüber befindet, was als Meinung innerhalb des Gesinnungskorridors akzeptiert wird und was nicht, wenn gar zu »aktiver Auseinandersetzung« mit missliebigen Verlagen unter Nennung ihrer Standnummer aufgerufen wird und diese dann im »Kampf gegen Rechts« beschädigt und ausgeräumt werden – dann ist unsere Gesellschaft nicht mehr weit von einer Gesinnungsdiktatur entfernt. Die Vorkommnisse auf der Frankfurter Buchmesse, auf der Stände von Verlagen, deren programmatische Ausrichtung der Börsenverein vorab als nicht gutzuheißendes »Gedankengut« deklarierte, zerstört wurden, passen nicht zu einer offenen und toleranten Gesellschaft und sind eines freien Geisteslebens unwürdig. Die Erstunterzeichner der Charta 2017 wehren sich entschieden gegen jede ideologische Einflussnahme, mit der die Freiheit der Kunst beschnitten wird. Wehret den Anfängen – für gelebte Meinungsfreiheit, für ein demokratisches Miteinander, für respektvolle Auseinandersetzungen!

Begründung:

Nach den Vorkommnissen auf der Frankfurter Buchmesse (Zerstörung und Raub der Bestände von den Ständen der Verlage Antaios, Manuscripum/TUMULT) scheint es uns längst an der Zeit, gemeinsam ein Zeichen für das hohe Gut der Meinungsfreiheit zu setzen. Wir haben Buchhändler, Autoren und Publizisten gebeten, bei dieser Charta als Erstunterzeichner öffentlich aufzutreten. Unterzeichnen nun auch Sie!

Anmerkung: An dieser Stelle folgt eine Auflistung der Erstunterzeichner, die wir aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit überarbeitet und mit zusätzlichen Informationen versehen haben (siehe weiter unten).

Quellen:
www.boersenverein.de/1378506/?t=newsletter_tnl
www.freitag.de/autoren/der-freitag/es-ist-nicht-anstecken
www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=69440
www.welt.de/kultur/literarischewelt/article169656233/Es-ist-das-Worst-Case-Szenario-einer-Buchmesse.html

Im Namen aller Unterzeichner/innen.

Dresden, 16.10.2017 (aktiv bis 15.04.2018)“ (1)

Zu den Erstunterzeichner*innen gehören u.a.: (2)

der Autor Parviz Amoghli (schreibt für TUMULT, Deutscher Arbeitgeberverband e.V. Markt & Freiheit, Referent der Berliner Burschenschaft Gothia….)

die extrem rechte Publizistin Vera Lengsfeld

der Publizist Sebastian Hennig (schreibt u.a. für Sezession, Compact, TUMULT)

die Autorin Cora Stephan (schreibt u.a. für die AfD-nahe Freie Welt des Sven von Storch, Achse des Guten)

der Publizist Roger Letsch (schreibt u.a. für die extrem rechte Onlineplattform Journalistenwatch und die Achse des Guten.)

der Autor Michael Klonovsky (u.a. Junge Freiheit, Journalistenwatch)

der Publizist Matthias Matussek (schreibt u.a. für Deutscher Arbeitgeberverband e.V. Markt & Freiheit, Junge Freiheit, mittlerweile bekennender Sympathisant der Identitären Bewegung (3), der im November 2011 von der „Welt“ als Kolumnist fristlos gekündigt wurde. Während einer Konferenz der „Welt am Sonntag“ hatte er seinen Chefredakteur als „durchgeknalltes Arschloch“ bezeichnet und den Konferenzleiter ebenfalls als „Arschloch“ beleidigt. Nach einer Klage erfolgte eine Einigung. Der Arbeitsvertrag wurde aufgelöst und Matussek wurde „freier Journalist“). (4)

der Autor Ulrich Schacht

der Publizist Ulli Kulke (schreibt u.a. für die Achse des Guten, Welt)

der Autor Eberhard Straub (Referent Institut für Staatspolitik (IfS), schrieb bisher u.a. für Sezession, Junge Freiheit…)

der Publizist Alexander Meschnig (Autor Achse des Guten)

der Autor Siegfried Gerlich (schrieb bisher u.a. für Sezession, Junge Freiheit, TUMULT)

der Publizist Heimo Schwilk (u.a. Referent für die extrem Münchner Burschenschaft Danubia, schrieb u.a. bisher für Junge Freiheit oder für die Welt einen begeisternden Artikel über die Bibliothek des Konservatismus, einem Zentrum Neuer Rechter)

der Autor Jörg Friedrich (Unterzeichner des Appells für die Pressefreiheit (Variante III 2006))

der Publizist Hans-Joachim Maaz (Interviewpartner Freie Welt, der stets vor der kindlichen Belastung durch Krippenbetreuung warnt)

die Autorin Bettina Gruber (vom Förderverein Freund der Vierteljahresschrift TUMULT)

der Autor Volker Mohr (schrieb bisher auch für Sezession)

der Autor Markus Vahlefeld (schrieb bisher für die Achse des Guten)

Alexander Wendt (Autor u.a. die Achse des Guten oder achgut.com, Freie Welt, Eigentümlich frei)

der Schriftsteller Uwe Tellkamp (bekannt durch seinen Roman „Der Turm“)

Kristina und Jörg Drieselmann (beide vom Stasimuseum Berlin)

sowie neun weitere bisher weitgehend unbekannte Personen, zuzüglich der Initiatorin der Petition Susanne Dagen vom Dresdner Buchhaus Loschwitz, die von der TAZ als „Pegida-nahe Buchhändlerin“ bezeichnet wird (5) und die sich selbst als Pegida-Sympathisantin sieht, die sich dafür nicht verstecken will. (6)

Zusätzlich haben diese Petition noch unterzeichnet:

Der Abtreibungsgegner und Sezessions-Autor Andreas Lombard, Dieter Stein (Junge Freiheit), Caroline Sommerfeld (Autorin Sezession und Aktivistin der Identitären Bewegung (IB) Wien), Dr. Claus Wolfschlag (Erstunterzeichner Frankfurter Aufruf, Referent der extrem rechten Münchner Burschenschaft Danubia), Alexander Tassis (Alternative für Deutschland), der Antifeminist Dr. Alexander Ulfig (u.a. cuncti), der ehemalige Republikaner Michael Paulwitz (Referent diverser extremer rechter Burschenschaften), Wolfgang Ockenfels (u.a. Junge Freiheit-Autor), Ingrid Ansari (u.a. Tichys Einblick), Benjamin J. Przybylla (Alternative für Deutschland), die Compact-Autorin A. Benjamine Moser, Lion Edler (Junge Alternative, Junge Freiheit-Autor), Manfred Kleine-Hartlage (u.a. Autor für Zuerst!, Compact …), Nicolaus Fest (u.a. Autor Junge Freiheit, Journalistenwatch), Adorján Kovács (Autor cuncti, Unterstützer der antifeminstischen Frankfurter Erklärung), Henning Hoof (Manuscriptum Verlag).

Und das war nur eine kleine Auswahl aus bisher 6.789 Unterstützenden. (7)

Mittlerweile (Stand 21.05.2018) ist die Charta 2017 abgeschlossen, trotz Unterstützung von Ein Prozent und Compact wurde sie von 7.820 Personen unterzeichnet. (8)

Die Charta 2017, die bis zum 15.04.2018 unterzeichnet werden konnte (9), führte zu dieser Entscheidund: „Für den Empfänger der Petition ist die Meinungsfreiheit ein hohes Gut. Der Börsenverein hat sich bewusst dafür entschieden den Verlagen Antaios, Manuscripum/TUMULT Stände anzubieten. Der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, Alexander Skipis, hat sich explizit von den Angriffen auf die Stände distanziert und spricht sich aktiv für die Meinungsfreiheit aus. “ (10)

Quellenangaben:

(1) https://www.openpetition.de/petition/online/charta-2017-zu-den-vorkommnissen-auf-der-frankfurter-buchmesse-2017, zuletzt abgerufen am 29.10.2017

(2) a.a.O.

(3) http://www.zeit.de/kultur/2017-07/68er-matthias-matussek-rechtspopulismus-identitaere, zuletzt abgerufen am 06.07.2017

(4) http://www.tagesspiegel.de/medien/streit-um-facebook-postings-die-welt-schmeisst-matthias-matussek-raus/12590686.html, zuletzt abgerufen am 30.10.2017

(5) http://www.taz.de/!5456188/, zuletzt abgerufen am 30.10.2017

(6) https://www.berliner-zeitung.de/kultur/literatur/dresden-das-buch–unter-sachsen–will-die-schlechte-stimmung-im-freistaat-erklaeren-26302356, zuletzt abgerufen am 30.10.2017

(7) siehe Quelle (1)

(8) https://www.openpetition.de/petition/online/charta-2017-zu-den-vorkommnissen-auf-der-frankfurter-buchmesse-2017, zuletzt abgerufen am 21.05.2018

(9) https://www.openpetition.de/petition/statistik/charta-2017-zu-den-vorkommnissen-auf-der-frankfurter-buchmesse-2017, zuletzt abgerufen am 21.05.2018

(10) https://www.openpetition.de/petition/online/charta-2017-zu-den-vorkommnissen-auf-der-frankfurter-buchmesse-2017, zuletzt abgerufen am 21.05.2018

Marburger Erklärung

(vom 13.11.2017)

Die Marburger Erklärung wurde anlässlich der Kritik und Protesten von Schwulen- und Lesbenverbänden verfasst, angesichts des „6. Internationalen Kongress(es) für Psychotherapie und Seelsorge“, der in den Räumlichkeiten der mittelhessischen Stadt Marburg stattfand mit Christl R. Vonholdt und Markus Hoffmann als Referent*innen. Beide kommen aus den Reihen sog. „Homo-Umpoler“ oder „Homoheilern“.

Anmerkung: Ebenfalls als Referentin war auch Angelika Pokropp-Hippen, eine bekennende Abtreibungsgegnerin, von der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), angekündigt.

Als Reaktion auf die Kritik und die Proteste wurde die Marburger Erklärung formuliert, [1] der als Appell „Für Freiheit und Selbstbestimmung“ von Erstunterzeichner*innen und Unterstützer*innen in ihren Publikationen noch heute so bezeichnet wird. [2]

Anmerkung: Die Marburger Erklärung lautet in ihrer Gesamtheit so:Für Freiheit und Selbstbestimmung – gegen totalitäre Bestrebungen der Lesben- und Schwulenverbände“.

Die Wissenschafts-, Rede- und Therapiefreiheit sei durch den Versuch den Kongress zu verhindern, in Deutschland gefährdet, so lautete die Argumentation der Marburger Erklärung, in der sich die Organisator*innen und Referent*innen als Opfer ‘totalitärer‘ Schwulen- und Lesbenverbänden darstellten.

Zu den Erstunterzeichner*innen der LGBTIQ*-feindlichen Marburger Erklärung gehörten u.a. die christlich-fundamentalistischen Abtreibungsgegner*innen Hedwig von Beverfoerde, Gabriele Kuby (Rednerin Institut für Staatspolitik (IfS) in 2007, Autorin Junge Freiheit,Bloggerin für die AfD-nahe Freie Welt…), Mathias von Gersdorff (Autor Junge Freiheit, Leiter der Initiative Kinder in Gefahr…), Benno Hofschulte (Deutsche Vereinigung für eine christliche Kultur e.V. (DVCK)…), der erste Vorsitzende vom Weißen Kreuz Wilhelm Hoffmann, Felizitas Küble (Verlagsleiterin KOMM-MIT-Jugendverlag, Autorin für die AfD-nahe Freie Welt des Sven von Storch, Leiterin Christliches Forum, Teilnehmerin am Sommerfest (2005) der neurechten Wochenzeitung Junge Freiheit, auch JF-Autorin (1997)), Mechthild Löhr (in ihrerer Eigenschaft als Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL)) oder der Antifeminist Eckhard Kuhla (bekannt als Redner bei Demo für Alle, Vorsitzender des antifeministischen Vereins Agens e.V. …), aber auch bekannte Personen, aus dem rechten bis ins neofaschistische Spektrum, wie z.B. Konrad Löw (Autor der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG), Autor Sezession, Referent der extrem rechten Münchner Burschenschaft Danubia, Junge-Freiheit-Autor…), Wolfgang Ockenfels (Referent für die Alternative für Deutschland (AfD), Autor Junge Freiheit…), Norbert Geis, Harald Seubert … .

Und das war nur eine kleine Auswahl [3] von „(…) zunächst 370 Wissenschaftlern, Publizisten und Vertretern des öffentlichen Lebens (…)“ [4] als Erstunterzeichner*innen, mit ihren vielfältigen Verbreitungsmöglichkeiten und einer Vielzahl von Unterzeichner*innen, die sich nachträglich noch solidarisierten. Sie stammen aus den Bereichen Bildung, Jugendarbeit, Pflege, katholische und evangelische Kirche, Freie Kirchen und Medizin, nicht zu vergessen auch aus den Parteien (CDU, SPD, Partei Bibeltreuer Christen).

Wir zählten insgesamt 1965 namentlich genannte Unterstützer*innen, die die „Marburger Erklärung“ unterzeichneten „und weitere Personen aus insgesamt mehr als 1000 Städten und Gemeinden“. [5]

Sie alle sind aber weit mehr als Erstunterzeichner*innen oder Unterstützer*innen. Sie sind, sofern sie sich nicht aus reiner Unwissenheit namentlich solidarisierten, Sprachrohr für eine Welt- und Menschenbild, das im schlimmsten Fall zum Tod führen kann.

Die Vorstellung, die genannten 1965 Unterstützenden plus eine weitere unbekannte Anzahl von Personen, vertreten unter anderem die Ideologie, Homosexualität sei nicht gesund und könne mittels „Reparativtherapie“ [6] geheilt werden, in ihrem sozialen Umfeld, in ihren Familien, in ihren Vereinen, in ihren Publikationen und/oder an ihren Arbeitsplätzen, ist erschreckend. Vor allen Dingen, wenn wir an die oben aufgeführten Wirkungsstätten, wie zum Beispiel Bildungs- oder Jugendarbeit, Medizin oder Pflege …, denken. Wenn wir uns vor Augen führen, dass es sich hierbei um Krankenschwestern oder –pfleger, Ärzt*innen, Erzieher*innen,Therapeut*innen, Lehrkräfte an Schulen oder Universitäten handelt, sehen wir die Viefalt und das Ausmaß von Möglichkeiten zur Verbreitung LGBTIQ*-feindlicher Ideologie.

Quellenangaben:

[1] Die Marburger Erklärung im Orginal: http://medrum.de/content/initiative-fuer-freiheit-und-selbstbestimmung, zuletzt abgerufen am 08.12.2017

[2] So zum Beispiel bei „MEDRUM Christliches Informationsforum“ (http://www.medrum.de/?q=node/2450, zuletzt abgerufen am 08.12.2017) oder „Junge Freiheit“ (https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2009/appell-fuer-freiheit-und-selbstbestimmung-ins-leben-gerufen/comment-page-1/, zuletzt abgerufen am 08.12.2017

[3] Die Unterzeichner*innen der Erklärung sind hier zu finden: http://www.medrum.de/?q=node/2450, zuletzt abgerufen am 08.12.2017

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Marburger_Erkl%C3%A4rung_(2009), zuletzt abgerufen am 08.12.2017

[5] http://www.medrum.de/?q=node/2649, zuletzt abgerufen am 09.12.2017

[6] http://www.dijg.de/homosexualitaet/reorientierungstherapien-erklaerung-begriffe/, zuletzt abgerufen am 11.12.2017 „Was sind Reorientierungstherapien? Eine kurze Erklärung zentraler Begriffe im Zusammenhang mit Therapiemöglichkeiten von ichdystoner Homosexualität.“ Ein Beitrag von Christl R. Vonholdt

Appell für die Pressefreiheit Version III

(vom 08.11.2017)

Anmerkung: Informationen über den Appell für die Pressefreiheit Version II hier

Anlässlich der Ausladung von der Leipziger Buchmesse im Jahr 2006 wird der Appell für die Pressefreiheit erneut aktiviert. Dieses Mal iniitiiert von der neurechten Wochenzeitung Junge Freiheit gemeinsam mit Günter Zehm. (1) Der Appell für die Pressefreiheit wird mit dem Zusatz versehen: „Protest gegen Leipziger Buchmesse“.

Hier die Formulierung (vom 07.02.2006), die auch als Anzeige in der FAZ und der Süddeutschen Zeitung publiziert wurde: „Die Leipziger Buchmesse hat mit Schreiben vom 30. Januar 2006 der Berliner Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT aus politischen Gründen die Teilnahme als Aussteller an der diesjährigen Leipziger Buchmesse (16.-19. März) verweigert. Angeblich gefährde die Präsenz der JUNGEN FREIHEIT die “ordnungsgemäße Durchführung“ der Buchmesse.

Die Gesellschafter der Leipziger Messe GmbH sind der Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig. Der Ausschluß der Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT ist eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit, eine Einschränkung, die besonders schwerwiegt, wenn sie von einer öffentlichrechtlichen Institution vorgenommen wird. Wir protestieren gegen diesen Grundrechtseingriff und fordern die Leipziger Messe GmbH auf, den Ausschluß der Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT von der Leipziger Buchmesse wieder zurückzunehmen.“ (2)

Weiter wird berichtet unter der Überschrift: „Appell für die Pressefreiheit: Arnulf Baring, Joachim Fest und Helmut Markwort unterstützen JUNGE FREIHEIT

Auf breite Unterstützung stößt ein Appell für die Pressefreiheit, mit dem sich die Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT gegen ihre politisch motivierte Ausladung von der Leiziger Buchmesse wehrt. Zu den bisherigen Unterzeichnern gehören unter anderen der Herausgeber des Nachrichtenmagazins “Focus“, Helmut Markwort, der ehemalige FAZ-Herausgeber, Historiker und Publizist Joachim Fest, der Historiker und Publizist Arnulf Baring, SPD-Bundesminister a.D. Andreas von Bülow, die CSU-Bundestagsabgeordneten Peter Gauweiler und Norbert Geis, der Chefredakteur der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, Helmut Matthies, die Schriftsteller Eckhard Henscheid, Arno Surminski und Ulrich Schacht, die Hochschullehrer Martin van Creveld, Ernst Nolte, Helmut Quaritsch, Robert Spaemann, Theodor Schweisfurth, Alfred M. de Zayas, die Journalisten und Autoren Gernot Facius, Günter Gillessen, Michael Klonovsky, Fritz Schenk, Klaus Wippermann, Botschafter a.D. Horst Weisel sowie der frühere Generalbundesanwalt Alexander von Stahl.“ (3)

Anmerkung: ein großer Teil der aufgeführten „Persönlichkeiten“ sind den Neuen Rechten zuzuordnen.

Zwei Pressemitteilungen und viele solidarische Bekundungen später, präziser am 10.02.2006, erfolgt die telefonische Einigung mit dem Messedirektor der Leipziger Buchmesse. Die neurechte Wochenzeitung erhält die Zulassung zur Teilnahme an der Messe in Leipzig ganz ohne Auflagen. (4)

Am selben Tag werden in der JF gleich drei Artikel zum Apell veröffentlicht, in denen weitere Unterstützende aufgeführt werden. Ein vierter Text mit der Überschrift „Leipzig zensiert“, verfasst von Andreas M. Daniel, nutzt die Gelegenheit ausführlich über diesen „Affront erster Güte“ (gemeint ist Ausladung von der Buchmesse) zu schreiben und darauf hinzuweisen: „Es ist nicht das erste Mal, daß sich die 1986 gegründete und seit Januar 1994 als Wochenzeitung erscheinende JUNGE FREIHEIT gegen Willküraktionen zur Wehr setzen muß. So kündigte Anfang Januar 2001 die Deutsche Postbank mit einem sechszeiligen Schreiben der JF ihr Hauptgeschäftskonto, weil es „derzeit keine ausreichende Grundlage für eine Geschäftsbeziehung“ gebe.

Und schon sind wir bei Vatiante I des „Appells für die Pressefreiheit“. Der Autor geht jedoch noch weiter in der Zeit zurück und beschreibt „schwerste Gefährdungen ihrer Existenz“, die die Junge Freiheit „Jahre zuvor durchstehen musste“ und bezieht sich dabei auf den von der Jungen Freiheit initiierten Appell „Die Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“ (1994/1995). (16) Besagter Artikel endet mit dem „demokratischen Anspruch“ allerdings aus rechtsextremer Perspektive: „“Nichts hören, nichts sehen, nichts sprechen“ darf in diesen Tagen allerdings nicht mehr die Devise der Meinungsmacher an Rhein, Isar, Spree und Elbe sein. Und so sollte der Appell für die Pressefreiheit auf fruchtbaren Boden fallen.“ Und einem subtilen Hinweis auf die Position als Opfer: „Haupteingang der Leipziger Buchmesse (2004): Den Besuchern der Messehallen droht in diesem Jahr ein bewußt eingeschränktes Programm“. (5)

Damit ist die Angelegenheit noch nicht beendet. Am 17.02.2006 veröffentlicht unter der Überschrift „Danke!“, kann die Junge Freiheit 1.500 Unterzeichner*innen vorweisen und verbindet ihren Erfolg mit der Bitte um Spenden auf das Solidaritätskonto „Appell für die Pressefreiheit“, weil die Anzeigen in der Frankfurter Allgemeinen und der Süddeutschen Zeitung finanziert werden müssen. (6)

Unterzeichnet haben diesen Appell u.a. neben einer Vielzahl unbekannter Namen: Dr. Bruno Bandulet (Mitgründer Bund Freier Bürger, Autor der AfD-nahen Freie Welt des Sven von Storch), Hans-Olaf Henkel (Junge Freiheit-Autor, Gründungsmitglied der AfD), der christlichfundamentale Abtreibungsgegner Wolfgang Ockenfels (Unterzeichner der homosexuellenfeindlichen Marburger Erklärung, Forum Deutscher Katholiken), Michael Klonovsky (u.a. Autor für die extrem rechte Onlineplattform Journalistenwatch, Freitum und Compact), Dr. Joachim Fest, Dr. Klaus Peter Krause (jetzt AfD), Alain de Benoist (bekannter Vertreter der Neuen Rechten), Friedhelm Farthmann (SPD), Ronald Gläser (jetzt AfD), der bekennende Antifeminist Arne Hoffmann, Hans Hirzel (ehem. Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“), Bernd Kallina (Referent für die extrem rechte Münchner Burschenschaft Danubia), Thor Kunkel (Creative Director der AfD-Wahlkampagne 2017), André F. Lichtschlag (Eigentümlich frei)… .(7)

Und dies war nur die kleine Auswahl.

In der nachfolgenden Ausgabe vom 24.02.2006 werden weitere Unterstützer namentlich genannt. Der Zenit des Appells scheint erreicht. In den nächsten Wochen wird der Appell verknüpft mit zahlreichen Artikeln und Berichten über die Leipziger Buchmesse. den bitteren Erfahrungen mit der Einschränkung der Pressefreiheit. Auch der Zusammenhang zwischen „Pressefreiheit und Menschenrecht“ wird ausgiebig erörtert.

Dann endet der Appell für die Pressefreiheit in der Version III.

Quellenangaben:

(1) jungefreiheit.de 07/06 10. Februar 2006 Appell für die Pressefreiheit Protest gegen Leipziger Buchmesse, zuletzt abgerufen am 27.10.2017

Pressemitteilung:
Berlin, den 07. Februar 2006
„Appell für die Pressefreiheit: Arnulf Baring, Joachim Fest und Helmut Markwort unterstützen JUNGE FREIHEIT“, www.jungefreiheit.de

(2) a.a.O.

(3) jungefreiheit.de 08/06 17. Februar 2006
Ein Sieg für die Pressefreiheit
Die JUNGE FREIHEIT setzt sich durch / Leipziger Buchmesse nimmt politisch motivierte Ausladung wieder zurück / Chronologie eines Skandals

(4) „Leipzig zensiert“ Pressefreiheit: Die JUNGE FREIHEIT wehrt sich gegen ihre willkürliche Aussperrung von der Leipziger Buchmesse Ein Text von Andreas M. Daniel, 10.02.2006, jungefreiheit.de

(5) a.a.O.

(6) jungefreiheit.de 08/06 17. Februar 2006 Danke!

(7) a.a.O.

Appell für die Pressefreiheit Version II

(vom 08.11.2017)

Anmerkung: Information über den Appell für die Pressefreiheit Version I hier

Am 03.02.2002 erscheint in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ein ganzseitig publizierter „Appell für die Pressefreiheit gegen die Verletzung demokratischer Grundrechte durch den NRW Verfassungsschutz“. (1) Dieser richtet sich nunmehr gegen die Beobachtung durch den Verfassungsschutz und die Erwähnung der neurechten Wochenzeitung Junge Freiheit im Verfassungsschutzbericht.

Hier das Original: „Appell an Ministerpräsident Wolfgang Clement
Appell für die
Pressefreiheit 
Gegen die Verletzung demokratischer Grundrechte durch den NRW-Verfassungsschutz

Auf Initiative des Innenministeriums Nordrhein-Westfalen wird seit 1995 die Berliner Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT vom dortigen Landesamt für Verfassungsschutz in seinen Berichten „erwähnt“. Der schwerwiegende Vorwurf der „tatsächlichen Anhaltspunkte für den Verdacht auf rechtsextremistische Bestrebungen“ gegen eine auf dem Boden des Grundgesetzes stehende Zeitung stellt eine Verletzung demokratischer Grundrechte dar. Die durch eine staatliche Behörde erhobenen Vorwürfe setzen eine politisch unbequeme Wochenzeitung unter massiven Druck. Die vom NRW-Verfassungsschutz publizierten Vorwürfe haben konkrete wirtschaftliche und politische Diskriminierungen zur Folge. Interviewpartner, Autoren, Anzeigenkunden und Vertriebspartner geraten unter öffentlichen Druck, wenn sie mit der JUNGEN FREIHEIT in Verbindung stehen.

Seit 1996 führt die JUNGE FREIHEIT ein aufwendiges Verwaltungsstreitverfahren gegen das Land Nordrhein-Westfalen. Seit Juni 2001 liegt der Fall im Rahmen einer Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Die JUNGE FREIHEIT faßt in dieser Verfassungsbeschwerde die wesentlichen Grundrechtsverstöße zusammen, die durch die verfassungswidrige Erwähnung der JUNGEN FREIHEIT im NRW-Verfassungsschutzbericht ausgelöst werden: „Verletzung der Meinungsfreiheit (Art. 5 I 1, 1.Alt.GG) und der Pressefreiheit (Art. 5 I 2, 1. Alt. GG), des Persönlichkeitsrechts (Art. 2 I i. V. m. 1 I bzw. 5 I 2 oder 12 I GG), der Berufsfreiheit (Art. 12 I GG) und des Gleichheitssatzes / Willkürverbots (Art.“ I GG)“ (Verfassungsbeschwerde JF ./. NRW, S. 1)

Ich fordere den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Clement, auf, dafür zu sorgen, daß die diskriminierenden Maßnahmen des NRW-Innenministeriums gegen die Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT unverzüglich gestoppt werden, daß die JUNGE FREIHEIT nicht mehr im Verfassungsschutzbericht des Landes NRW erwähnt wird und daß es der NRW-Verfassungsschutz unterläßt, die JUNGE FREIHEIT in den Verdacht des Extremismus zu setzen.“ (2)

Laut Pressemitteilung am 03.06.2003 sollen „bis zur Stunde (…) die Zahl der Unterstützer auf über 2000 Personen gestiegen“ sein. (3) Als Unterzeichner dieser Variante werden der Philosoph Prof. Robert Spaemann, der Politiker Otto von Habsburg, der Staatsrechtler und langjährige Präsident des bayrischen Senats, Prof. Walter Schmitt-Gläser, der Staatsrechtler und der Generalsekretär des Zentrums für Deutsches Recht am Institut für Staat und Recht der Russischen Akademie der Wissenschaften, Prof. Wolfgang Seiffert genannt. (4)

Vertreten durch den ehemaligen Generalbundesanwaltes von Stahl führt der mehrjährige Klageweg zu einer Verfassungsbeschwerde der Jungen Freiheit, der sich gegen die Aufnahme im Verfassungsschutzbericht richtet, schließlich zum Erfolg. (5)

Anmerkung:Die letztmalige Erwähnung der Junge Freiheit im Verfassungsschutzbericht fand 2004 statt.

Dieser Erfolg bedeutet allerdings immer noch nicht das Ende des „Appell(s) für die Pressefreiheit“.

2006, anlässlich der Ausladung von der Leipziger Buchmesse, wird er als Appell für die Pressefreiheit Version III reaktiviert.

Quellenangaben:

(1) jungefreiheit de, Pressemitteilung: Berlin, den 03. Juni 2002, „Schon 2000 Unterschriften gegen NRW-Verfassungsschutz – Appell für die Pressefreiheit bundesweit veröffentlicht“

(2) a.a.O.

(3) a.a.O.

(4) a. a.O.

(5) http://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2005/bvg05-057.html;jsessionid=0C244579E2EC62404C8EBAC25A45CF1C.2_cid392, zuletzt abgerufen am 26.10.2017 „Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde gegen Aufnahme in Verfassungsschutzbericht
Pressemitteilung Nr. 57/2005 vom 28. Juni 2005
Beschluss vom 24. Mai 2005
1 BvR 1072/01

 

Appell für die Pressefreiheit – Version I

(vom 08.11.2017)

Im Jahr 2001, genau am 30.01.2001, wird der „Appell für die Pressefreiheit“ erstmals von der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit erwähnt, initiiert von Alexander von Stahl, FDP-Politiker und ehemaliger Generalbundesanwalt. (1) Anlass ist die Kündigung des JF-Kontos am 05.01.2001 durch die deutsche Postbank.

Anmerkung: Zu diesem Zeitpunkt wird die Junge Freiheit bereits seit 1995 fortlaufend vom Verfassungsschutz beobachtet und im Verfassungsschutzbericht als „rechtsextrem“ aufgeführt. (2) Der letzte Eintrag im Verfassungsschutzbericht ist zu finden in der Ausgabe 2004. (3)

Hier das Original der:

Appell für die Pressefreiheit
Die Postbank AG hat mit Schreiben vom 5. Januar 2001 der Berliner Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT aus politischen Gründen zum 8. April 2001 das Hauptgeschäftskonto gekündigt. Dies bedeutet, gerade für eine kleine Zeitung, die Bedrohung der wirtschaftlichen Existenz. Eine Bank kann kein Medienunternehmen in den Ruin treiben, nur weil ihr dessen politische Richtung nicht paßt. Eine Bank, insbesondere ein Unternehmen wie die Postbank, das mittelbar zu fast 100 Prozent in Staatsbesitz ist, darf die Pressefreiheit nicht beeinträchtigen. Wir protestieren gegen diesen Grundrechtseingriff in die Pressefreiheit und fordern die Postbank auf, die Kontenkündigung gegen die Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT wieder zurückzunehmen.

Zu den Unterzeichnenden gehören bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie zum Beispiel der Fernsehjournalist Franz Alt, die CSU-Landtagsabgeordneten Dr. H.-P. Uhl und Dr. Paul Wilhelm, Wilfried Böhm (CDU) oder Rolf Stolz („Publizist und Mitbegründer der Grünen). Aus antifaschistischer Perspektive sind es allesamt wenig honorige Personen, denn auch mit dabei der Antisemit und CDU-Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann (inzwischen Bundestagsabgeordneter der extrem rechten Alternative für Deutschland), ferner die Abtreibungsgegner aus christlich-fundamentalistischen Kreisen wie zum Beispiel Pater Lothar Groppe (als ehemaliger Leiter der deutschen Sektion von Radio Vatikan) oder Helmut Matthies (Chefredakteur der evangelischen Nachrichtenagentur idea und Junge Freiheit-Autor), sowie die bekannten Vertreter der Neuen Rechten Karlheinz Weißmann und Stefan Winckler. Und das war nur eine Auswahl aus insgesamt 47 aufgeführten Unterstützern. (4)

Anmerkung: Der Appell für die Pressenfreiheit wurde durch weitere Artikel zum Thema in der Junge Freiheit regelrecht aufgebauscht und auch bundesweit mit Originaltext und Unterschriftenliste in versch. Tageszeitung veröffentlich. Um den Rahmen dieses Beitrages nicht zu sprengen, beschränken wir uns hier auf das Wesentliche. Eine chronologische Abfolge bleibt deshalb aus.

Bereits eine Woche später berichtet Alexander von Stahl in seinem Beitrag für die JF von 1.350 Unterzeichnenden (5) und schon am 16.02.2001 verkündet die JF mit Stolz: „Nach wie vor gehen in der Redaktion der JUNGEN FREIHEIT täglich Unterstützer-Faxe für den „Appell für die Pressefreiheit“ ein, inzwischen sind es 1.630. Vielen Dank, liebe Leser, jedes Einzelne ist uns eine Freude. Wer hätte schon damit gerechnet, daß die Postbank in Sachen Kündigung des Hauptgeschäftkontos der JF so schnell einlenken würde?“ (6)

Diese Mitteilung bedeutet jedoch nicht das Ende des Appells für die Pressefreiheit.

Als Version II wird der Appell für die Pressefreiheit im Jahr 2002 reaktiviert.

Quellenangaben:

(1) Appell für die Pressefreiheit Dokumentation: Unterzeichner fordern von der Postbank die Rücknahme der Kündigung des JF-Kontos, 30.01.2001

(2) http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/13/053/1305355.asc, Kleine Anfrage
der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS vom 15.07.1996, zuletzt abgerufen am 26.10.2017

(3) https://brightsblog.files.wordpress.com/2008/11/2004.pdf, zuletzt abgerufen am 26.10.2017

(4) jungefreiheit.de, 06/01 02. Februar 2001 „Appell für die Pressefreiheit“

(5) jungefreiheit.de, 07/01 09. Februar 2001, Alexander von Stahl „zur Pressefreiheit Der Skandal von Münster“

(6) jungefreiheit.de, 08/01 16. Februar 2001 „JF intern Stiller Rückzug“

Harald Seubert

(vom 07.03.2018)

Mit zusätzlichen Ergänzungen

Harald Seubert aus den Reihen der Evangelikalen und „neuen“ Rechten ist seit September 2017 apl. Professor für Philosophiegeschichte, Mitglied des erweiterten Kollegiums, der Freien Theologischen Hochschule (FTH) Giessen.

(1)

Von 2011 bis 2016 war Seubert Präsident des Studienzentrums Weikersheim, einem Think Tank der neuen Rechten, das sich selbst als „christlich-konservative Denkfabrik“ bezeichnet und 1979 u.a. von dem pensionierten NS-Richter Hans Filbinger (CDU) gegründet wurde.

(2)

Und wie er selbst unter der angegebenen Quelle aufführt, hat er gemeinsam mit Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz das Edith Stein-Lexikon herausgegeben.

(3)

Anmerkung: Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz ist Beiratsmitglied des Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG). Dieser Verein und damit auch Gerl-Falkovitz gehört zu den sog. „Homoumpolern“. Hier wird offen für die „Heilung“ von Homosexualität als „Krankheit“ mittels „Reparativtherapie“ geworben und die „Pädophilenbewegung im Windschatten der Homosexuellenbewegung“ angesiedelt. Dies war nur ein Beispiel ihrer gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, die dieser Verein vertritt.
Gerl-Falkovitz gehört auch zu den Erstunterzeichner*innen der LGBTIQ*-feindlichen Marburger Erklärung (2009), Referentin des Symposiums Demo für Alle (2016) … .

Zurück zu Harald Seubert, der vom 1.10.2004 bis 1.8.2016 für das Magazin Sezession (Herausgeber Götz Kubitschek, Verein für Staatspolitik) geschrieben hat..

(4)

Harald Seubert als Referent für das Institut für Staatspolitik (IfS, 2013).

(5)

Seubert gehört auch zu den Erstunterzeichner*innen der LGBTIQ- feindlichen Marburger Erklärung (2009). Er schrieb 2016/2015 auch für die neurechte Wochenzeitung Junge Freiheit .

(6)

2010 referierte H. Seubert für die extrem rechte Burschenschaft Normannia-Nibelungen im Rahmen der „Bielefelder Ideenwerkstatt“.

(7)

Seubert als Referent für Veranstaltungen des monarchistischen „Preußeninstitut(s) e.V.“

(8)

(9)

Anmerkung: Das Preußeninstitut ist ein eingetrager und als gemeinnützig anerkannter Verein. Spenden sind steuerlich absetzbar.

(10)

Harald Seubert als Referent des Symposiums von Demo für Alle (2017)

(11)

(12)

Harald Seubert als Referent anlässlich der Eröffnung des Sonderbestands Lebensrecht in der Bibliothek des Konservatismus (2012).

(13)

Harald Seubert als Autor im Deutschland-Journal (2004) der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG), die in der Vergangenheit den Versuch unternahm den SS-Kriegsverbrecher Erich Priebke begnadigen zu lassen.

(14)

Harald Seubert hat bisher auch für TUMULT geschrieben (Herbst 2016) (15) und auch für den TUMULT-Blog. (18)

(16)

Harald Seubert hat im Mai 2016 einen Beitrag für die Zeitschft MUT mit dem Titel: „Warum das Ende der Geschichte nicht sattfindet und was das heißt – Über das Ende einer These“ verfasst. (17)

Ergänzungen vom 06.09.2020:

2015: Harald Seubert gehört zu den Erstunterzeichner:innen der christlich-fundamentalen Salzburger Erklärung. (19)

2018: Mitautor des Buches: „Rechtes Christentum? Der Glaube im Spannungsfeld von nationaler Identität, Populismus und Humanitätsgedanken“ (Hrsg. Felix Dirsch, Volker Münz, Thomas Wawerka ) erschienen im neofaschistischen Ares Verlag. Zu den Autor:innen gehörte auch Caroline Sommerfeld von der Identitären Bewegung, der neofaschistische Althistoriker David Engels, Martin Semlitsch/Lichtmesz von der Sezession, Felix Dirsch, Stefan Winckler, Matthias Matussek (Deutschland-Kurier, CATO), Volker Münz (AfD), Thomas Wawerka, Lothar Mack und Daniel Zöllner. (23)

Mai 2018: Sein Buch „Frühling des Missvergnügens: Eine Intervention“ erscheint im Ergon Verlag.
Während in der Buchbeschreibung folgendes steht: „Der Verfasser, der viele Jahre hindurch intellektuelle Sympathien mit einem bewussten, intellektuellen Konservatismus äußerte und die vermeintliche Diskurshoheit einer alt gewordenen Neuen Linken harsch kritisierte, formuliert eine entschiedene Absage an die neue Rechte.“ (24) bewegt sich der Autor noch immer in den Reihen von „Neuen“ Rechten und Christlichen Fundamentalist:innen.

2019: Harald Seubert gehört zu den Erstunterzeichner:innen der Petition „Schluss mit dem Gender-Unfug“ initiiert vom Verein Deutsche Sprache (VCDS)

2020: Im evangelikalen Spektrum des  Informationsdiensts der Evangelischen Allianz Deutschland (idea) erscheint ein Artikel von Harald Seubert als Professor für Philosophie, Religions- und Missionswissenschaften an der STH Basel. (20)

August 2020: Publikation für Die Neue Ordnung (herausgegeben vom Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V.): „Diese Iden des März 2020. Oder „Corona Infernale“. (21)

Anmerkung: 2019 forderte die Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik in einer öffentlichen Stellungnahme auf Publikationen in „Die Neue Ordnung“ zukünftig zu verzichten,da diese in ein „populistisches und extrem rechtes Fahrwasser“ geführt worden sei. (22)

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Ergänzung vom 27.05.2021

Harald Seubert gehört dem wissenschaftlichen Beirat des Renovatio-Instituts an. (25)

Ergänzung vom 25.08.2021

Harald Seubert hat sich dem rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit [.de] angeschlossen.

Quellenangaben:

(1) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: https://www.fthgiessen.de/personal/kollegium/harald-seubert.html

(2) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: http://www.dr-harald-seubert.com/vita.html

(3) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: http://www.dijg.de/paedophilie-kindesmissbrauch/normalisierung-allianzen-lobby/

(4) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: https://sezession.de/?s=%22harald+seubert%22&post_type=post

(5) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: https://staatspolitik.de/chronik-2013/

(6) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: https://jungefreiheit.de/service/archiv/ unter Angabe des Suchbegriffs „Harald Seubert

(7) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: http://normannia-nibelungen.de/page/wir-ueber-uns/vortraege.php

(8) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: http://www.preusseninstitut.de/

(9) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: http://www.preusseninstitut.de/Vera.htm

(10) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: http://www.preusseninstitut.de/Satz.htm

(11) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: https://demofueralle.wordpress.com/symposium/symposium-2017/

(12) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=ry5yGLHVXnM&t=22s

(13) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: https://www.bdk-berlin.org/in-eigener-sache/bibliothek-des-konservatismus-beginnt-kooperation-mit-stiftung-ja-zum-leben/

(14) Screenshot vom 07.03.2018; Quelle: http://www.deutschlandjournal.de/Deutschland_Journal_-_Jahresau/Deutschland_Journal_-_Jahresau/deutschland_journal_-_jahresausgabe_2004.html

(15) http://www.tumult-magazine.net/herbst-2016/, zuletzt abgerufen am 06.04.2018
Harald Seuberts Text trägt den Titel: „In virtuellen Netzen„.

(16) Screenshot vom 06.04.2018; http://www.tumult-magazine.net/sommer-2016/

(17) http://mut-verlag.de/produkte/, zuletzt abgerufen am 07.04.2018

(18) https://www.tumult-magazine.net/post/harald-seubert-meine-generation-bruchst%C3%BCcke-einer-identit%C3%A4t-i, zuletzt abgerufen am 02.03.2020

(19) https://www.ikbg.net/pdf/Salzburger-Erklaerung-Kurzfassung.pdf, zuletzt abgerufen am 05.09.2020

20) http://www.ideaschweiz.ch/frei-kirchen/detail/was-ist-unfehlbar-113681.html, zuletzt abgerufen am 06.09.2020

21) web.tuomi-media.de/dno2/Dateien/NO420-2.pdf, zuletzt abgerufen am 06.09.2020
(http://web.tuomi-media.de/dno2/index.php#gsc.tab=0)

22) http://www.christliche-sozialethik.de/wp-content/uploads/2019/03/Ag-CSE_Die-Neue-Ordnung_Erklaerung_Pressetext.pdf

23) https://www.ares-verlag.com/product/rechtes-christentum/, zuletzt abgerufen am 06.09.2020

24) https://www.amazon.de/Fr%C3%BChling-Missvergn%C3%BCgens-Intervention-Bibliotheca-Politikwissenschaft/dp/3956503880/ref=sr_1_6?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=harald+seubert&qid=1599465722&s=books&sr=1-6, zuletzt abgerufen am 06.09.2020

25) https://renovatio.org/vorstellung/organisation/, zuletzt abgerufen am 27.05.2021

Thread über die nächste Bioethik-Akademie

Datum: 24.04.2019

1.) Am 27.04.2019 findet in München die Bioethik-Akademie statt. Eingeladen zur 2. Jugendakademie Bioethik wird von den Abtreibungsgegner*innen der Christdemokraten für das Leben (CDL Lv Bayern) und der CSU-nahestehenden Hanns-Seidel-Stiftung.

Screenshot: Bioethik-Akademie am 27.04.2019 in München von der Webseite der Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA)

2) Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass sich die Hanns-Seidel-Stiftung an Veranstaltungen oder Tagungen von Abtreibungsgegner*innen als Kooperationspartner*in beteiligt. Gemeinsam mit den Ärzte(n) für das Leben (ÄfdL) im Zeitraum 1996 bis 2011 jährlich = insgesamt 16 x.

3) Zurück zur Veranstaltung Bioethik-„Akademie“. In diesem Jahr geht es um sog. „aktuelle Brennpunkte der Bioethik“, nämlich um die §§ 218 und 219a und einem zweiten Thema „Bioethik aus Sicht der Politik und der Wissenschaft“.

4) Zunächst ein Screenshot des Einladungsflyers, der von der Aktion Lebensrecht für Alle – kurz AlfA – weiterverbreitet wird.

5) Als Referent*innen sind Artur Kolbe, Christiane Lambrecht, Stephan Pilsinger MdB #(CSU) und Stefan Rehder von der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ angekündigt.

6) Christiane Lambrecht wird in ihrer Eigenschaft als Landesvorsitzende der CDL die Teilnehmer*innen nicht nur begrüßen, sondern auch Kommunikationsstrategien im Rahmen eines Workshops erörtern und die Seminarleitung übernehmen.

7) Im letzten Jahr beteiligte sich Christiane Lambrecht auch an der Kampagne von Durchblick e.V., die sich gegen „Werbung“ für Schwangerschaftsabbrüche ausgesprochen hat und von zahlreichen MdBs unterstützt wurde, darunter auch Philipp Amthor.

8) Darüber wurde hier ausführlich berichtet. Der thread wurde im angeschlossenen Blog unter „Zum Aufheben“ archiviert.

9) Screenshot von Durchblick e.V.

10) Christiane Lambrecht (CSU) sie ist Gründerin und Sprecherin des Aktionsbündnis Familie und wird als Bloggerin vom AfD-nahen Blog Freie Welt aufgeführt. Darüberhinaus gehört sie der Initiative „Keine Lizenz zum Töten“ an und steht im Impressum der dazugehörigen Webseite.

11) Diese Initiative wurde 2015 gegründet und sie spricht sich gegen jede Art von begleiteter Sterbehilfe aus. Unterstützt wird sie u.a. von 5 Anti-Abtreibungsorganisationen, sprich 4 Vereinen und 1 Stiftung.

12) Damit das nicht vergessen wird: Lambrecht hat in ihrer Eigenschaft als Mitglied der CSU-Familienkommission 2009 die LGBTIQ*feindliche Marburger Erklärung unterzeichnet.

13) Die Abtreibungsgegnerin und LGBTIQ*-feindliche Lambrecht ist, wie zu sehen war, sehr gut vernetzt.